@Erhard-Henkes
Erhard, ich fürchte ich habe da eine etwas andere Sichtweise auf KI. Mir ist deine Sichtweise etwas zu euphorisch und projizierend. Ein Beispiel:
Fehler? Alle Ideen, jeder Code kommt immer vom Nutzer. Die KI macht nix falsch, nur DU.
Ich verstehe diesen Vergleich Mensch <-> Computer schon gar nicht. Alleine die Aussage "Die KI macht nix falsch, nur DU." klingt emotional. Warum ist dieser Vergleich für dich so wichtig? Warum betonst du das Wort "DU"?
Und außerdem widerspricht es einem zentralem Satz der künstlichen Intelligenz.
Wenn wir die Mathematik betrachten, so haben wir ein kleines Universum voll mit Axiomen, Regeln,... Wenn wir die anfängliche Informatik betrachten, so haben wir auch ein Universum, welches aber schon größer ist. Wir haben Programme, in welche wir eine definierte Menge von Eingabe stecken und eine wohl definierte Ausgabe bekommen.
Und nun kommen wir in den Bereich der künstlichen Intelligenz, in welchem Programme immer mehr auf unsere eigene Umwelt losgelassen werden. Diese Welt ist deutlich größer, hat viele schwammige Begriffe (z.B. Intelligenz), hat diverse Rückkopplungsprozesse, ist deutlich komplexer, neigt zu chaotischem Verhalten,... Und vor allen Dingen ist es eine Welt der Fehler und des Lernens.
Warum z.B. ist ein Gänseblümchen ein Gänseblümchen? Das Paradebeispiel eines KNN könnte z.B. anhand der Blütenlänge und der Pflanzengröße auf die Art schließen. Nun passiert es aber dass ein Gänseblümchen durch besondere Umstände (guter Standort, gute Nachbarspflanzen,...) besonders groß wird. Die KNN wird dieses Gänseblümchen entsprechend fehlklassifizieren, da dies ein Ausreißer ist. Wenn dies nicht der Fall wäre, so wäre das KNN überangepasst, s.d. die Vorhersagekraft darunter leidet. Ein klassisches Problem des Over-/Underfittings.
https://en.wikipedia.org/wiki/Overfitting
Mehr noch KNNs sind stochastische Musterkennungssysteme.
In Spezialgebieten wie Go oder Schach oder Bildanalyse (Medizin, ...) ist die KI jetzt schon deutlich überlegen.
Gilt das auch unter der Bedingung "Kalorien pro Denkprozess"?
In ein oder zwei Jahren wird die KI uns "emotional", analytisch, konzeptionell und bezüglich Logik überlegen sein. Das Wissen ist jetzt schon deutlich höher. Da ist einfach kein Ende in Sicht.
Woher willst du das wissen? Aktuell sehe ich da eine Krise auf die KI zukommen. Man hat ein tolles Produkt erzeugt und nun möchte man dieses am besten vermarkten bzw. kapitalisieren.
Und das Gehirn ist längst nicht komplett erforscht, da dies hochkomplex ist und wir einfach nicht in jede Zelle hineinschauen können. Von daher nutzen wir nur eine sehr rudimentäre Version als KNN. Und kombinatorisch ist ein KNN auch eine Herausforderung, wenn man dieses Brute Forcen möchte.