Visual Studio 2010 - Ein paar Fragen zum Kauf
-
Hallo zusammen
Ich überlege mir das Visual Studio 2010 zu kaufen, jedoch habe ich jahrelang (und tu es immer noch) mit dem Borland C++ Builder gearbeitet und bin nebst nativem C++, natürlich an die VCL gewöhnt. Microsoft kann wohl der VCL bis heute nicht ganz das Wasser reichen, wenn ich das richtig verstehe. Ich habe nun vor dem Kauf einige Fragen, welche die Entwicklungsumgebung Visual Studio 2010 Professional betreffen.
-
Das Release ist nun schon knapp 1 1/2 Jahre her. Kommt bald das Visual Studio 2011?
-
Muss das Produkt aktiviert oder registriert werden, damit es funktioniert? So wie z.B. Windows oder Web Expression, oder die Embarcadero IDE Produkte?
-
Mit der Professional kann man scheinbar keine Datenbankanwendungen mehr produzieren. Ist das so? Es kann doch nicht sein, dass man hierfür die mehrere Tausend Euro teure Premium Edition kaufen muss. Oder doch?
-
Ist es ein reiner 64 bit C++ Compiler, oder ein 32 / 64 bit?
-
Wie schwer wird der Umstieg für mich als VCL gewohnter sein? Was bietet das Visual Studio 2010 eigentlich als direkten Ersatz zur VCL an? Die MFC oder was genau? Für mich ist das alles noch Neuland und ich benötige Komponenten wie z.B. Indy oder andere Komponenten für die TCP/IP Protokolle jeglicher Art, sowie visuelle Komponente wie die von TMS Software.
Vielen Dank im Voraus.
-
-
hüttengaudi schrieb:
- Das Release ist nun schon knapp 1 1/2 Jahre her. Kommt bald das Visual Studio 2011?
Releasetermin gibts afaik noch keinen. Aber ich denk mal, man kann in spätestens nem Jahr damit rechnen.
hüttengaudi schrieb:
- Mit der Professional kann man scheinbar keine Datenbankanwendungen mehr produzieren. Ist das so? Es kann doch nicht sein, dass man hierfür die mehrere Tausend Euro teure Premium Edition kaufen muss. Oder doch?
Was genau meinst du damit?
hüttengaudi schrieb:
- Ist es ein reiner 64 bit C++ Compiler, oder ein 32 / 64 bit?
VC kommt mit 32-Bit und 64-Bit Compilern.
hüttengaudi schrieb:
- Wie schwer wird der Umstieg für mich als VCL gewohnter sein? Was bietet das Visual Studio 2010 eigentlich als direkten Ersatz zur VCL an? Die MFC oder was genau? Für mich ist das alles noch Neuland und ich benötige Komponenten wie z.B. Indy oder andere Komponenten für die TCP/IP Protokolle jeglicher Art, sowie visuelle Komponente wie die von TMS Software.
Da ich weder VCL noch die MFC kenne, kann ich das schwer beurteilen. Allerdings: Wenn du sowieso grad an einen Umstieg denkst, dann würd ich mir an deiner Stelle mal überlegen, ob C++ überhaupt die richtige Sprache für deine Zwecke ist. Denn für Datenbankanwendung mit Benutzeroberfläche ist C++, von allen Optionen die mir so einfallen würden, so ziemlich die schlechteste Wahl...
-
Hallo hüttengaudi,
warum willst du denn unbedingt auf das Visual Studio umsteigen?
So wie dot schon geschrieben hat, eignet sich dieses nicht als beste Wahl, um mit nativem C++ Datenbankanwendungen zu erstellen. Von der MFC kann ich dir nur abraten, diese ist kein Ersatz für die DB-Funktionalität der VCL.Ein geeignetes Framework wäre jedoch Qt, s.a. http://doc.qt.nokia.com/latest/qt4-sql.html
Als wirkliche Alternative wäre dann ein Umstieg auf C# und dem .NET-Framework (mit WinForms bzw. WPF) sowie der ADO.NET Anbindung vorzuziehen (sowie für TCP/IP-Programmierung Socket bzw. TcpClient etc.).
Egal für welchen Weg du dich entscheidet, der Umstieg wird jedoch einige Monate dauern...
-
Also auf MFC würde ich nicht umsteigen, da verbesserst du dich nicht.
Wenn dich die LGPL nicht stört, empfehle ich Qt (SDK mit Qt-Creator) mit dynamischen Linken der Qt-DLLs. Falls LGPL nicht passt wirds leider sehr teuer.Eine Option wäre noch .NET mit VS, aber das hängt vom Anwendungsfall ab.
Bei Qt hast du den Vorteil, das der Qt-Creator (IDE) auf Win/Mac/Linux läuft und du einfach dein Projekt nur auf den 3 Plattformen kompilieren musst (klappt super einfach).
-
Danke für Eure Meinungen. Warum ich umsteigen will, liegt an vielerlei Dingen. Ich entwickle mit C++ schon seit vielen Jahren Programme und dies auch gerne in Kombination mit der VCL. Eine tolle Erfindung, damals. Heute aber, bedingt auch durch dieses ewige hin und her von Borland zu CodeGear und dann übernahme durch Embarcadero hat sich wohl ein wenig getan. Alleine das die neuen IDEs Zwangsaktiviert werden müssen, ist für mich schon ein K.O. Kriterium. Für viele mag das blödsinnig erscheinen, für mich macht das aber Sinn. Ich bin da sehr autonom. Microsoft, so denke ich, hat ihre IDEs bis heute noch nicht mit einer Zwangsaktivierung versehen. Ausserdem scheint das neuste Visual Studio im Vergleich zu alten, einen weiten Sprung gemacht zu haben und soll wohl mit dem C++ Builder XE durchaus konkurieren können. Zu guter letzt bleibt da noch die perfekte Kompatibilität mit anderen (Microsoft) Systemen und die Spieleentwicklung mit DirectX. Alles plus Punkte für Visual Studio.
Das einzigste was ich wirklich vermissen würde, ist die VCL auf visueller Sicht. Man hat sich über die Jahre daran gewöhnt, schnell das passende grafische Interface zusammen zu klicken und den Rest in nativem C++ Code zu schreiben. Nicht visuelle Komponenten der VCL kann man beim Visual Studio auch mit nativem C++ Code durch Klassen ersetzen. Aber das schnelle und saubere Klicki-Bunti Prinzip, was der C++ Builder liefert, wird beim Visual Studio halt fehlen. Oder gibt es mitlerweile gleichwertiges?
Ist denn das Visual Studio frei von Zwangsaktivierungen? Kann das jemand mit 100% Garantie bestätigen?
-
hüttengaudi schrieb:
Ist denn das Visual Studio frei von Zwangsaktivierungen?
Ich schätze, du willst die Frage gar nicht hören, aber trotzdem: warum ist dir das so wichtig? Du nutzt doch auch Windows. Wenn du nicht so konsequent bist und auf Windows wegen der Zwangsaktivierung verzichtest, warum stört es dich dann bei der IDE in einem Maße, dass du allein deshalb auf Features verzichten würdest (hört sich zumindest so an)?
-
Ich habe die Windows Lizenz schon so lange, daher mache ich da keinen Hehl draus. Ich möchte einfach unabhängig sein, frei und nicht gezwungen. Mit einer Zwnagsaktivierung habe ich das alles nicht. Nicht zu letzt habe ich bei einem Insolvenzfall eine unbrauchbare Software. Sowas möchte ich einfach nicht mehr. Ich möchte mich frei fühlen und nicht an einer Kette des Herstellers angebunden sein. Und wenn ich sowas schon lese:
Falls Sie das Produktregistrierungslimit erreicht und einen triftigen Grund für dessen Erhöhung haben, wenden Sie sich bitte an Kunden-Support von Embarcadero
löscht es mir ab. Aber wir Menschen sind nunmal unterschiedlich. Für mich ist es wichtig das an den Kunden gedacht wird und nicht nur an sich selbst, indem man sich bezüglich der Softwarepiraterie absichert. Ich bin sicher nicht der einzigste der so denkt.
Im Endeffekt müsste ich dafür ein Feature (die VCL) abstreichen. Ob es mir das wirklich Wert ist, wird sich nun eben zeigen. Die Karten für das Visual Studio stehen allerdings nicht schlecht.
-
hüttengaudi schrieb:
Das einzigste was ich wirklich vermissen würde, ist die VCL auf visueller Sicht.
Ich habe mit den wichtigsten Projekten nach dem C++ Builder 6, zu Zeiten des komischen C++ Builder X, vom C++ Builder zu Visual Studio mit einem Mix aus C# (GUI, Datenbanken usw.) und C++ (hardwarenahe oder performancekritische Teile) gewechselt und vermisse nicht viel.
Nur kleine Tools für USB-Stick Einsatz und ein paar Altprojekte werden noch mit dem C++ Builder XE entwickelt.
hüttengaudi schrieb:
Ist denn das Visual Studio frei von Zwangsaktivierungen? Kann das jemand mit 100% Garantie bestätigen?
Die 2010er Expressversionen muss man wohl online registrieren.
Die Kaufversionen unterscheiden sich:
Die Boxversionen ohne MSDN werden durch Eintippen der Aktivierungsnummer auf der Packung aktiviert. Bei den MSDN-Downloads ist auch das ausgeschaltet.
(Zumindest bei der Professional.)_matze schrieb:
warum stört es dich dann bei der IDE in einem Maße, dass du allein deshalb auf Features verzichten würdest (hört sich zumindest so an)?
Ich finde die Aktivierung zumindest lästig. Verzichten tut man beim C++ Builder in erster Linie auf einen halbwegs aktuellen Compiler. Er erzeugt nur 32 Bit-Programme und die Optimierung ist beim Pentuim Pro stehengeblieben.
Boost wird zwar mitgeliefert, aber in einer zwei Jahre alten Version. Ich kenne auch keinen aktuell komerziellen Compiler, der mangels Standardkonformität weniger von von Boost unterstützt.
Nächstes Jahr soll ein ganz neuer C++ Compiler für den C++ Builder kommen. Die Frage ist, wie viele Versionen wird er brauchen um stabil zu laufen und wie wird die Kompatibilität zum alten Compiler und dem dafür geschriebenen Code aussehen.
-
Hallo nn
nn schrieb:
Die Boxversionen ohne MSDN werden durch Eintippen der Aktivierungsnummer auf der Packung aktiviert.
Meinst Du mit Aktivierungsnummer den CD-Key? Also den Lizenzschlüssel, den man in die Felder vor der Installation eintippt, damit die Software installierbar ist? Ist das alles? Somit also keine Aktivierung / Registrierung auf einem Server, oder?
-
hüttengaudi schrieb:
Also den Lizenzschlüssel, den man in die Felder vor der Installation eintippt, damit die Software installierbar ist? Ist das alles?
Ja.
Bei den MSDN-Versionen sind diese Felder grau und man kann die Installation so starten.
-
Alles klar. Vielen Dank für die Info.
-
..muss doch mal einen alten Beitrag aufwärmen, da ich vor der gleichen Entscheidung stehe, VS2010 Pro zu kaufen...
Frage zur Lizenzierung: Will auf meinen Entwicklungsrechner im Büro VS2010 nutzen, und wenn ich dann vor Ort beim Kunden auf meinem Laptop natürlich auch... geht das mit einer Lizenz?
-
Technisch funktionieren tut das.
Persönlich halte ich es auch für rechtlich ok, da Du Deine Lizenz nur auf einem Rechner zu einem Zeitpunkt nutzt.
Problematisch ist nur der zeitgleiche Nutzen einer Lizenversion von verschiedenen Leuten.