Bald Dipl-Inf: Ohne Ahnung! Persönliche Krise.



  • Statt aufzuzählen was du nicht kannst solltest du mal eine Liste von den Dingen anlegen die du kannst.

    Wenn mich jemand fragt ob ich mich gut mit Computern auskenne sage ich meist auch nur "geht so", da ich so vieles kenne das ich nicht kann. Aber im Endeffekt stellt sich dann meist heraus, dass mein Wissen vollkommen ausreicht um demjenigen weiterzuhelfen 🙂



  • depressiv schrieb:

    Was ich im Hauptstudium gelernt habe war kompletter Unsinn und hat mich NULL auf die Arbeitswelt vorbereitet. Die Vorlesungen waren nahezu alle kompletter Blödsinn. Mir fehlt massiv Grundwissen eines Informatikers.

    Unsinn? Konkretisier das mal etwas. Was genau hast Du da denn gelernt? Was ist Dein Schwerpunkt, was hast Du da gelernt?

    Du meinst, das Studium sollte Dich auf die Arbeitswelt vorbereiten? Wodurch? Dadurch, dass Dir Wissen über die aktuellen Trends vermittelt wird, die gerade in den Stellenanzeigen gefragt werden? Die meisten Dinge, die da verlangt werden, sind doch eh nur 2-3 Jahre "In", um dann wieder in Vergessenheit zu geraten. Wenn Dir genau solche Dinge vermittelt worden wären, solltest Du Dir eher Sorgen machen.

    Kleine Anregung: Vielleicht solltest Du versuchen, die Diplomarbeit in Zusammenarbeit mit einer Firma zu machen. So kommst Du mit den aktuellen Technologien in Kontakt und knüpfst gleichzeitig Kontakte, die Dir vielleicht einen leichteren Einstieg ins spätere Arbeitsleben ermöglichen.



  • <°((((><

    3/10



  • Ich gehe jetzt mal davon aus, dass das kein Trollversuch ist.

    Ich denke die Probleme die du hast haben die meisten Studenten - es sprechen nur einfach die wenigstens darüber, weil man ja einen gewissen souveränen Schein wahren will.
    Auch ich stehe kurz vor meiner Master-Thesis und obwohl ich nun schon ne lange Zeit studiere, habe ich doch große Lücken in manchen Bereichen. In Linux habe ich (aufgrund mangelnden Interesses) nur rudimentäre Grundkenntnisse (die paar Befehle, die man halt so für Compilerbau-Übungen usw. braucht), in Netzwerken habe ich auch nur theoretische Kenntnisse und es gibt dutzende große Gebiete wie Assembler, Corba, Webservices usw. wo ich nahezu Null Ahnung habe.
    Wenn du mal in einen großen Buchladen oder deine Uni-Bibliothek gehst bzw. bei Amazon suchst wird dir ganz schnell klar, wie unfassbar groß mittlerweile das Gebiet EDV/Informatik ist und ein lückenloses Wissen schlicht und ergreifend nicht möglich ist. Die einzig wichtige Frage ist eigentlich: Wie geht man mit dieser Erkenntnis um. Wenn du einfach akzeptierst (!), dass ein Wissensverlust im Verlauf des Studiums normal ist (wer erinnert sich im 12. Semester bitte noch an irgendwelche Gatterschaltungen ausm 1. Semester?), dann geht es dir schon mal besser. Am Ende sollst du nicht alles können, sondern die Konzepte verstanden haben und dir dann zur Not wieder alles relativ schnell aneignen können.
    Du denkst im Moment offenbar ein Dipl.Inf. muss zu jedem Gebiet alles wissen und das Gefühl das das bei dir nicht so ist scheint dich irgendwie zu erdrücken. Muss es aber nicht, weil es allen so geht.
    Ferner weiß ich, dass du tief stapelst. Es ist natürlich Quatsch wenn du sagst, dass du eigentlich garnichts kannst. Im Großen und Ganzen wirst du sehr viel Wissen aufgesaugt haben - auch wenn es nicht sofort abrufbar ist.
    Naja, vielleicht kann dir ja diese Sicht der Dinge (das es allen Studierenden so geht - inklusive mir^^) etwas aus deinem Tal helfen. 🙂



  • Auch wenn du jetzt alles vergessen hast, hast du schonmal alles gewusst.
    Wenn du mal irgendwann was machen musst und deswegen danach nachschlägst, sagst du dann : "Ahh, das hatte ich doch schonmal, so schwer war das ja gar nicht".

    Das Wissen schlummert alles noch tief irgendwo in dir. Das Studium bringt dir nicht nur Wissen bei, sondern auch wie man selbstständig arbeitet und Probleme angeht.

    Also sollte es doch nicht schwer sein, irgendwann mal ein Buch zu nehmen und sich da durch zu arbeiten. Du hast bestimmt das Verständnis für alles, einfach mal sich ein Thema aussuchen und sehen, wie gut du dich darin zurecht finden wirst.



  • KasF schrieb:

    Auch wenn du jetzt alles vergessen hast, hast du schonmal alles gewusst.
    Wenn du mal irgendwann was machen musst und deswegen danach nachschlägst, sagst du dann : "Ahh, das hatte ich doch schonmal, so schwer war das ja gar nicht".
    [...]
    Also sollte es doch nicht schwer sein, irgendwann mal ein Buch zu nehmen und sich da durch zu arbeiten. Du hast bestimmt das Verständnis für alles, einfach mal sich ein Thema aussuchen und sehen, wie gut du dich darin zurecht finden wirst.

    Leider... versäumen es die meisten, sich während des Studiums eine kleine Bibliothek anzulegen, mit Hilfe der sie bei Bedarf in Büchern, in denen sie sich halbwegs auskennen, nachschlagen könnten.



  • Gregor schrieb:

    Leider... versäumen es die meisten, sich während des Studiums eine kleine Bibliothek anzulegen, mit Hilfe der sie bei Bedarf in Büchern, in denen sie sich halbwegs auskennen, nachschlagen könnten.

    ack. ich mag ja klausuren wo man ein "doppelseitig handschriftlich beschriebenes blatt" mitnehmen darf. es ist unglaublich wie schnell man sich sachen nach ein paar jahren mit so einem blatt auf dem man dinge in 1mm größe gekritzelt hat wieder beibringen kann. irgendwo im kopf hat man noch den datensatz dazu, man brauch nur den passenden key um was wiederzufinden in der großen hashtable namens gehirn 🤡



  • Gregor schrieb:

    Leider... versäumen es die meisten, sich während des Studiums eine kleine Bibliothek anzulegen, mit Hilfe der sie bei Bedarf in Büchern, in denen sie sich halbwegs auskennen, nachschlagen könnten.

    Und deine kleine Bibliothek ist nicht zufällig voll mit den ganzen Büchern, die du mal vor langer Zeit in nem Thread gepostet hattest 🙂 Wenn ja, Respekt ! Dagegen ist meine ja noch ein Embryo ( Naja, mein Studium hat ja auch noch nicht begonnen 🙂 )



  • KasF schrieb:

    Und deine kleine Bibliothek ist nicht zufällig voll mit den ganzen Büchern, die du mal vor langer Zeit in nem Thread gepostet hattest 🙂 Wenn ja, Respekt ! Dagegen ist meine ja noch ein Embryo ( Naja, mein Studium hat ja auch noch nicht begonnen 🙂 )

    Ich weiß nicht mehr, was ich damals an Büchern gepostet hatte. Wenn ich mich hier umgucke, würde aber prinzipiell auch weniger ausreichen, als ich hier rumstehen habe. Einige der Bücher, die hier rumstehen, haben nicht direkt etwas mit meinem Studium zu tun oder berühren es nur am Rande. Aber es stimmt schon, dass meine kleine Bibliothek das Endstadion des Studiums erreicht hat. Vielleicht kommen noch so 2-3 Bücher dazu, aber das war es dann auch.



  • Meine Bibliothek is das Internet;)



  • this->that schrieb:

    Meine Bibliothek is das Internet;)

    Ein gutes Buch bietet einem typischerweise einen weitaus tieferen Einblick in ein Thema, als man ihn durch Suche im Netz bekommen kann. Außerdem ist der Aufbau deutlich systematischer.



  • Gregor schrieb:

    this->that schrieb:

    Meine Bibliothek is das Internet;)

    Ein gutes Buch bietet einem typischerweise einen weitaus tieferen Einblick in ein Thema, als man ihn durch Suche im Netz bekommen kann. Außerdem ist der Aufbau deutlich systematischer.

    Das ist richtig, und genau deshalb seh ich auch keinen sooo großen Nutzen in einer "Privatbibliothek". Bücher benutze ich immer um mir die Grundlagen beizubringen, das Internet dann um mich auf den aktuellen Stand der Dinge zu bringen. Wenn ich mal nach dem Studium ein bestimmtes Wissen nicht mehr parat hab, dann reanimiere ich mein altes Wissen lieber mit aktuellen Internetseiten, als mit ausführlichen Büchern.
    Aber dennoch mag ich generell Bücher lieber als Texte am Computer. Und sie machen sich einfach gut im Bücherregal. 😉



  • Hey, lass den Kopf nicht hängen. *tröst*

    Ich hab meine Ausbildung top abgeschlossen und das erste, was ich feststellen musste war, dass mein Wissen völlig veraltet war.
    Dadurch, dass ich aber schon mehrere Programmiersprachen konnte, habe ich die neue regelrecht inhaliert und war schnell im Job drin. 🙂

    Es ist auch sehr wichtig, was man sich als Maßstab nimmt.
    Mir geht es wie einem meiner Vorredner hier: Ich messe mich an jemandem, der superviel Ahnung von so ziemlich allem hat - also kann ich irgendwie nix. 🙄
    Sobald mich aber wer was fragt, auch zu Sachen von denen ich keine Ahnung habe... spätestens mit etwas Googeln kann ich helfen. 🙂

    Und: Die meisten Sachen, die ich in der Ausbildung im Schlaf konnte (Logische Gleichungen, Turbo Pascal usw.) davon kann ich kaum noch etwas.
    Ich glaube, man muss auch Wissen wieder "versinken lassen", weil sonst einfach kein Platz für neues ist. 😉
    Dafür ist man aber schnell wieder drin, wenn man es wieder braucht. Ein Buch, kurz blättern und da ist das "Aha!".

    Also: Kopf hoch und mach dein Studium erstmal so gut wie es geht fertig.
    Und wenn du dann einen Job hast, dann wirst du feststellen, dass schon alles seinen Sinn hatte und gar nicht so schlecht gelaufen ist. 🙂



  • Ich sag dazu einfach mal, dass das Problem durch Universitäten geschürt wird, da diese kein großes Interesse auf Praxis legen, ich habe in meinem Studium an einer Fachhochschule zu fast jeden Fach Labore und manche Dingen lernt man eben nur durch Praxis.
    Aber mach dir keine Sorgen, versuch einfach mal das was du so stur auswendig gelernt hast anzuwenden, du wirst sehen, wenn du es machst kommt alles wieder und mit der Zeit wird dir so einiges klarer. Natürlich kannst du das nicht bei einer Arbeitsstelle machen, wenn du da erst mal lernst wie alles geht biste schnell draußen, aber such dir Praktikumsstellen bei denen du einen umfangreichen Tätigkeitsbereich hast, es können auch 2 oder 3 sein.

    Aber auf keinen Fall würde ich mir dolle Sorgen machen, Informatiker sind gesuchte Leute und wie viele vor mir auch schon gesagt haben, immer alles zu wissen ist heutzutage nicht möglich. Meine Mutter hat auch Informatik studiert und kann mit dem was ich jetzt so habe nichts mehr anfangen.



  • MilchMaedchen schrieb:

    Ich sag dazu einfach mal, dass das Problem durch Universitäten geschürt wird, da diese kein großes Interesse auf Praxis legen, ich habe in meinem Studium an einer Fachhochschule zu fast jeden Fach Labore und manche Dingen lernt man eben nur durch Praxis.

    praxis ist auch nicht die aufgabe der universitäten, sondern der fachhochschulen 😉
    das ist eben einer der unterschiede.
    mensch sollte sich vorher entscheiden, ob er die praktische oder wissenschaftliche laufbahn einschlägt 🙂



  • elise schrieb:

    MilchMaedchen schrieb:

    Ich sag dazu einfach mal, dass das Problem durch Universitäten geschürt wird, da diese kein großes Interesse auf Praxis legen, ich habe in meinem Studium an einer Fachhochschule zu fast jeden Fach Labore und manche Dingen lernt man eben nur durch Praxis.

    praxis ist auch nicht die aufgabe der universitäten, sondern der fachhochschulen 😉
    das ist eben einer der unterschiede.
    mensch sollte sich vorher entscheiden, ob er die praktische oder wissenschaftliche laufbahn einschlägt 🙂

    Naja, die meisten Ingenieure von Universitäten schlagen ja schließlich auch mal in der Wirtschaft auf ...

    Ich denke, der Unterschied zwischen Praxis und Theorie wird immer überbewertet. Ich meine, in der Vorlesung Nachrichtentechnik beim irgendwelchen Filterformen, die irgendelche Kriterien erfüllen, blabla, theoretischer Unsinn ... dann macht man irgendwo Praktikum und stellt fest, daß die Leute genau das Zeug tatsächlich bauen.



  • stimmt, es gibt ja auch gerade diskussionen, in denen ein ingenieursstudium rausgenommen werden soll aus den Universitäten, da ingenieure eine eher fachgebundene, praktische ausbildung brauchen, und keine wissenschaftliche.

    die zukunft wird diesen unterschied vielleicht noch bringen, mit den ganzen bachelor und master unterscheidungen wird auch eine neue diskussion um ingenieurstudien geführt werden.

    vielleicht hängen sie auch einfach dem bachelor nun mehr praxis an.



  • Daniel E. schrieb:

    ...dann macht man irgendwo Praktikum und stellt fest, daß die Leute genau das Zeug tatsächlich bauen.

    klar bauen die das, aber nicht zu 100% nach theoretischen berechnungen. da wird gebastelt, gemessen, gelötet, wieder gemessen...
    ich hab's noch nie erlebt, dass eine schaltung, die auf dem papier oder im computer entwickelt wurde (ausser bei reinen digital sachen), unverändert in serienproduktion ging.



  • Klar macht man vom ersten Entwurf später Verfeinerungen und Änderungen, das macht man aber selbst dann, wenn man rein theoretisch arbeitet, und seine Modelle verbessert (sonst wäre ein E-Technik-Studium nach ca. einem Jahr beendet). Und selbst wenn man "misst, bastelt, lötet, misst", man hat eine ungefähre Vorstellung davon, was man macht, wo sich der Flaschenhals befindet etc. und man denkt nach. Das ist doch der Hauptschritt: nachdenken und verstehen, was da eigentlich passiert (sonst kann man ja überhaupt nichts machen, vom Nadel-im-Heuhaufen-Ansatz abgesehen, den man sich auf Dauer aber nicht leisten kann). Ob nachdenken eher eine theoretische oder eine praktische Leistung ist -- who cares?



  • Zweifel ist der Treibstoff des Selbstbewußten!

    Falls Du wirklich eine Weiterbildungsmassnahme suchst:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Seppuku
    http://www.artelino.de/articles/seppuku.asp

    Bitte fügen Sie zu Ihrer Bewerbung immer Ihre Nicknames in denen von Ihnen benutzen Developerforen an! 🤡


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