Bewerbung als Softwareentwickler - Anzug (ja/nein)



  • Jester schrieb:

    und was zeigt das?

    Im Notfall isst der Teufel auch Fliegen?

    MfG SideWinder



  • Zum einen das, zum anderen war das halt auch ne Spontanaktion. Da kann man auf solche Sachen wie Kleidung natürlich nicht so viel wert legen. Wenn aber jemand aber (vorab) nen Termin für ein Vorstellungsgespräch hat und dann voll abgerissen erscheint, dann ist das einfach ne schlechte Vorbereitung. Und warum sollte man jemand einstellen, der sich nicht gut vorbereitet?



  • Jester schrieb:

    Wenn aber jemand aber (vorab) nen Termin für ein Vorstellungsgespräch hat und dann voll abgerissen erscheint, dann ist das einfach ne schlechte Vorbereitung. Und warum sollte man jemand einstellen, der sich nicht gut vorbereitet?

    Weil der weiß, dass er gut ist und auf Äußerlichkeiten verzichten kann.



  • hgsddf schrieb:

    Jester schrieb:

    Wenn aber jemand aber (vorab) nen Termin für ein Vorstellungsgespräch hat und dann voll abgerissen erscheint, dann ist das einfach ne schlechte Vorbereitung. Und warum sollte man jemand einstellen, der sich nicht gut vorbereitet?

    Weil der weiß, dass er gut ist und auf Äußerlichkeiten verzichten kann.

    Gibt's da einen speziellen Indikator den man abfragen kann oder woher soll er bei zwei am Papier gleichguten Bewerbern wissen, dass der arbeitslos aussehende der Bessere ist?

    MfG SideWinder



  • Marc++us schrieb:

    Schuhe, Zähne, Haare.

    Hm, das würd mich jetzt aber schon interessieren- was erwartest Du da?



  • SideWinder schrieb:

    Gibt's da einen speziellen Indikator den man abfragen kann oder woher soll er bei zwei am Papier gleichguten Bewerbern wissen, dass der arbeitslos aussehende der Bessere ist?

    Ich hoffe doch mal, dass die Leute die ein Bewerbungsgespräch führen mehr können, als nur Bewerber nach ihrem Aussehen zu bewerten.



  • Klar, aber ich verstehe den Zusammenhang zwischen schlecht angezogen <=> gutes Können nicht. Und wieso soll ich mich jetzt absichtlich vor jeglichen Job hüten bei dem ich mit Kunden in Kontakt treten könnte. Umso besser ich in Punkto Ausstrahlung bei der Bewerbung glänzen kann, umso eher die Chance, dass er sich bei der Bewertung nachher an mich erinnert, umso eher auch die Chance, dass ich den Posten bekomme wenn dabei Kontakt mit anderen Menschen auf dem Programm steht (und diese Jobs sind stark steigend).

    MfG SideWinder



  • Also ich richte mich in dem Vorstellungsgesprächen vor allem nach Job auf den er sich beworben hat. Wenn sich einer als Manager/Projekleiter/... bewirbt und in Jeans und T-Shirt auftaucht ist das schon mal ein richtig fetter minus-punkt.

    Bei Entwicklern sehe ich das sehr viel lockerer, habe da nähmlich meine eigenen erfahrungen (wo die 5 Anzug-Consultants gemeinsam von einem Lochjeans-Rasta-Typ im C++ Test weggeputz werden als wäre sie warme muffins)... Tendiere miterlweile sogar dazu Bewerber mit Anzug und Karwatte noch etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Bei mir ruft übermäsiges rausputzen mehr ein "hmm.. von was will der ablenken?" als "wow, Armani Anzug aus der neuen Kollektion, der muss was können" hervor.



  • SideWinder schrieb:

    Klar, aber ich verstehe den Zusammenhang zwischen schlecht angezogen <=> gutes Können nicht.

    Klar, aber ich verstehe den Zusammenhang zwischen gut angezogen <=> gutes Können nicht.



  • ich andersrum auch nicht schrieb:

    Klar, aber ich verstehe den Zusammenhang zwischen gut angezogen <=> gutes Können nicht.

    ➡ Es gibt keinen?!
    Grundsätzlich bin ich gegen pauschalisierende Aussagen bezüglich des Zusammenhangs von Aussehen und Können. Manche Menschen, die nicht so sehr auf ihr äußeres achten, stellen sich IMHO auf dieselbe Niveaustufe, wenn sie Abgrenzungen anhand von Kleidungstypen machen.



  • scrub schrieb:

    Marc++us schrieb:

    Schuhe, Zähne, Haare.

    Hm, das würd mich jetzt aber schon interessieren- was erwartest Du da?

    (Irgend wie kommt mir gerade ein Bild eines Sklavenmarktes, wo der Personalchef das Zahnfleisch und die Genitalien des Bewerbers prüft ;))

    Naja, aber ich denke an Zähnen und Haaren sieht man vor allem die Langzeit Pflege und wie viel Interesse eine Person für die eigene Körperpflege aufbringt. Welche Kleidung jemand für eine Bewerbung trägt kann ja nicht unbedingt viel aussagen, da je nach Job vermutlich mehr als 90% der Bewerber mit Anzug kommen.

    SideWinder schrieb:

    Umso besser ich in Punkto Ausstrahlung bei der Bewerbung glänzen kann, umso eher die Chance, dass er sich bei der Bewertung nachher an mich erinnert

    Ausstrahlung? Sicher. Aber bei einer Bewerbung für derartige Jobs wird (fast) jeder mit Anzug kommen und davon vermutlich auch ein großer Teil mit einem sitzenden Anzug. Also tauchst du eher in der Masse unter! Jemand ohne Anzug oder mit langen Haaren fällt da wesentlich mehr auf. (Und wie sagt man "any publicity is good publicity").

    Andererseits kann ein zu übertriebenes Auftreten natürlich einerseits misstrauen (siehe CMatt) hervorrufen oder man könnte als "Verschwender" rüberkommen oä (ala "Der bewirbt sich frisch von der Uni und trägt einen Armani Anzug? Hat der Papi den Sohn wohl zu sehr vertätschelt!")

    Gerade als Techniker würde man ja auch jemanden erwarten, der weniger gestylt ist.



  • Kommt wohl immer auch darauf an wofür man sich bewirbt - der Begriff Softwareentwickler ist ja sehr sehr weit gefächert...reicht ja heutzutage vom Codesklaven bis hin zum globalen Projektmanager im Softwarebereich...

    MfG SideWinder



  • scrub schrieb:

    Marc++us schrieb:

    Schuhe, Zähne, Haare.

    Hm, das würd mich jetzt aber schon interessieren- was erwartest Du da?

    Erwartung ist das falsche Wort. Es gibt aber einen Eindruck zur Person wieder, der einem etwas über "längerfristige" Verhaltensweisen sagt. Und davon ausgehend muß ich dann sehen, wie weit die Person vom Sollstandort entfernt ist, was natürlich von der zu spielenden Rolle abhängt.



  • hshdfhsrd schrieb:

    Ich hoffe doch mal, dass die Leute die ein Bewerbungsgespräch führen mehr können, als nur Bewerber nach ihrem Aussehen zu bewerten.

    a) ist es nicht möglich das Können eines Bewerbers in ein oder zwei Bewerbungsgesprächen zu ergründen (auch nicht über einen Test)
    b) ist es nicht möglich das Langzeitverhalten eines Bewerbers zu ergründen

    Also bleiben nur kurze "Samples", die hoffentlich ein möglichst wahres Abbild der Person darstellen. Und zu diesen gehören eben:

    - Sprache, Ausdruck
    - Auftreten
    - Gesprächsverhalten
    - Reaktion auf Fragen
    - Vorbereitung auf das Gespräch
    - Interesse an der Firma
    - Kann jemand darstellen, warum er sich eigentlich hier bewirbt
    - Eindruck aus Schilderung des Lebenslaufs
    - Wissensfragen
    - Kleidung, Körperpflege

    Das mag jetzt unfair sein für schüchterne Leute, die keinen Wert auf Äußerlichkeiten legen, aber es ist auch nicht so einfach jemanden in 2 oder 3 Stunden Gespräch zu beurteilen. Man muß auch die Gegenseite sehen, als Verantwortlicher muß man alle Eindrücke aufnehmen, daraus ein Bild erstellen, und dann auf "passt/passt nicht" urteilen. Es nützt mir auch wenig, wenn jemand die ultimative Kanone ist, aber bereits durch den Auftritt klarwird, daß es sich hier um einen Soziopathen handelt, der in dem Team einfach nicht passt.



  • ALso geht man davon aus, daß jemand, der sich mangelhaft kleidet und seinen Körper nicht pflegt, langfristig keine solide "saubere, mangelfreie" Arbeit leisten kann?



  • scrub schrieb:

    ALso geht man davon aus, daß jemand, der sich mangelhaft kleidet und seinen Körper nicht pflegt, langfristig keine solide "saubere, mangelfreie" Arbeit leisten kann?

    ne, wohl eher dass sich solche nonkonformisten und individualisten schlecht unterordnen können, was die zusammenarbeit mit ihnen schwierig machen könnte.
    wenn einer mit dreadlocks und abgerissenen klamotten auftaucht, ist es eigentlich egal, ob der 3mal täglich duscht und sich nach jedem essen die zähne putzt...
    🙂



  • rüdiger schrieb:

    Aber bei einer Bewerbung für derartige Jobs wird (fast) jeder mit Anzug kommen und davon vermutlich auch ein großer Teil mit einem sitzenden Anzug. Also tauchst du eher in der Masse unter! Jemand ohne Anzug oder mit langen Haaren fällt da wesentlich mehr auf. (Und wie sagt man "any publicity is good publicity").

    Welche Masse? Ich denke in der Regel haben die Firmen besseres zu tun als für hunderte von Bewerbern jeweils stundenlang mehrere Mitarbeiter aus Personal- und Fachabteilungen zu binden, um Vorstellungsgespräche durchzuführen. Wenn du einmal im Vorstellungsgespräch bist hast du nicht mehr allzu viele Konkurrenten. Jedenfalls keine Massen. Und dort ausschließlich durch Äußerlichkeiten herauszustechen ist sicher auch nicht unbedingt immer ein Pluspunkt.

    Andererseits kann ein zu übertriebenes Auftreten natürlich einerseits misstrauen (siehe CMatt) hervorrufen oder man könnte als "Verschwender" rüberkommen oä (ala "Der bewirbt sich frisch von der Uni und trägt einen Armani Anzug? Hat der Papi den Sohn wohl zu sehr vertätschelt!")

    Es gibt bei Anzügen Abstufungen, nicht nur edel und abgerissen. Das hab ich mir früher auch nicht vorstellen können 😉



  • @scrub: Du versuchst mir hier mit Gewalt eine Wertung in Richtung "sauber == gut" reinzudrücken, die ich gar nicht ansetze. Es geht mehr in die Richtung, wenn Du jemanden siehst der sehr ungepflegt ist, dann weißt Du bei entsprechenden anderen Eindrücken "das ist einer, der kniet sich so tief in seine Aufgaben und seine Welt rein, daß er das normale Leben vergisst und nicht mal mehr an sich denkt". Wenn das ein passendes Profil für die Aufgabe ist, dann gut, sonst schlecht.

    Das ist wie die Sache mit dem Schreibtisch - siehst Du den Schreibtisch eines Mitarbeiters, so weißt Du sofort sehr viel über ihn. Du mußt genau wissen was Du von ihm willst um zu urteilen, ob Unordnung oder Ordnung auf dem Schreibtisch nun gut oder schlecht ist. (Ähnlich ist's übrigens mit den Desktops der Rechner, sieht man ja oft auf den Beamern sehr schön.)

    Daß man mit solchen Pauschalierungen auch grundfalsch liegen kann liegt in der Natur der Sache und fällt in die Rubrik Restrisiko. Aber mit dem Thema hat sich schon der gute Herr Tschebyscheff befasst. Damit muß ich dann als Auswähler leben, daß mir irgendwann der total geniale Entwickler entgeht. Allerdings liegt meine Trefferquote bei Leuten, die ich bisher auswählte, so gut, daß ich diesen potentiellen Verlust in Kauf nehme.

    Man muß aber auch sagen, daß dies kein persönlicher Einfall von mir ist - nach solchen Kriterien läuft das Spiel eben.



  • Nene, ich hatte Dich nur zuerst so verstanden und wollte nur wissen, ob ich es auch richtig verstanden hatte. Ich war mir nicht sicher, weil es irgendwie zu einfach klang- zu Recht, wie ich ja jetzt weiß.

    Aber was solls, Bewerbungen sind ja noch weit weg. (Auch wenn Leute wie dieser Karrieremensch aus den VDI-Nachrichten meinen, das Leben bis zur Bewerbung sei im Grunde die Bewerbung, man stelle nur die Fakten passend zusammen)



  • scrub schrieb:

    Auch wenn Leute wie dieser Karrieremensch aus den VDI-Nachrichten meinen, das Leben bis zur Bewerbung sei im Grunde die Bewerbung, man stelle nur die Fakten passend zusammen

    meinste diesen heiko mell? (oder so ähnlich) 🙂


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