Kann Steuerhinterziehung moralisch gerechtfertigt sein?
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Hallo,
scrub schrieb:
ChrisM schrieb:
wie wärs dann, wenn sich alle, die das wollen zusammenschließen und die, die das nicht wollen, da rauslassen? (anstatt sie zu zwingen, mitzubezahlen)
Gut, und wie baut man dann eine Autobahn z.B.? Oder eine Schule? Kommt mir irgendwie unrealistisch vor.
genau so, wie alle größeren Investitionen getätigt werden... ein Unternehmer finanziert das Projekt und erhebt hinterher eine Nutzungsgebühr (Maut/Schulgeld, in deinem Falle).
Der Staat kann dann ja immer noch Bildungsgutscheine bzw. Schulgeld-Rückerstattung den Leuten finanzieren, bevor jetzt der Einwand kommt.
Chris
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Es werden aber nunmal nicht "alle größeren" Investitionen so gemacht. Und außerdem hieße das, daß solche Projekte von Leuten abhängig sind, die einfach mal soundsoviel Gewinn machen wollen.
Eine Schule soll aber keine Gewinn abwerfen.
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Hallo,
scrub schrieb:
Es werden aber nunmal nicht "alle größeren" Investitionen so gemacht. Und außerdem hieße das, daß solche Projekte von Leuten abhängig sind, die einfach mal soundsoviel Gewinn machen wollen.
Eine Schule soll aber keine Gewinn abwerfen.aber sicher soll sie das. Gerade dadurch wird doch die Qualität sichergestellt. Weniger/schlechtere Lehrer = weniger Schüler = weniger Geld. Es wird also ein Anreizsystem geschaffen, dass gute Leistungen sicherstellt, im Unterschied zum staatlichen Schulsystem.
Und gegen das Problem der "sozialen Ungerechtigkeit" (*hust*) kann man ja Bildungsgutscheine ausgeben.
Chris
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ChrisM schrieb:
Hallo,
scrub schrieb:
ChrisM schrieb:
wie wärs dann, wenn sich alle, die das wollen zusammenschließen und die, die das nicht wollen, da rauslassen? (anstatt sie zu zwingen, mitzubezahlen)
Gut, und wie baut man dann eine Autobahn z.B.? Oder eine Schule? Kommt mir irgendwie unrealistisch vor.
genau so, wie alle größeren Investitionen getätigt werden... ein Unternehmer finanziert das Projekt und erhebt hinterher eine Nutzungsgebühr (Maut/Schulgeld, in deinem Falle).
Der Staat kann dann ja immer noch Bildungsgutscheine bzw. Schulgeld-Rückerstattung den Leuten finanzieren, bevor jetzt der Einwand kommt.
Chris
Selten so einen Schwachsinn gelesen. Aber Du kannst ja gerne nach Dubai ziehen und dort keine Steuern zahlen, während Du 18h am Tag arbeitest.
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Was ist denn moralisch? Man könnte es z.B. so ungefähr definieren wie Peter Singer:
Wenn eine Handlung mit Vernunft begründet werden kann und sie nicht ausschließlich zum eigenen Nutzen ist, ist diese Handlung moralisch. Wenn sich die Handlung also auch positiv auf die betreffenden Personen (in diesem Falle also auch die Gemeinschaft) auswirkt.Mir fällt jetzt zwar keine Begründung dafür ein, um Steuern zu hinterziehen, aber vlt. gibt es ja eine
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Kann mich byto nur anschließen. Dass ich echt das dämlichste und vor allem weltfremdeste was ich seit langem gelesen habe.
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Hallo,
wie wär's, wenn ihr mal Argumente bringt, statt wieder mit der dämlichen Stellvertreterdiskussion gegen "die Liberalen" anzufangen?
Chris
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LeGaN schrieb:
Mir fällt jetzt zwar keine Begründung dafür ein, um Steuern zu hinterziehen, aber vlt. gibt es ja eine
Beispiel: Man kann die Studiengebühren nicht bezahlen, also arbeitet man schwarz.
(Und komm jetzt nicht mit staatlicher Förderung. Die bekommst du nämlich in den allermeisten Fällen überhaupt nicht, wenn deine Eltern ein bestimmtes Mindestmaß an Geld verdienen. Argumentation: du kannst deine Eltrn ja auf Unterhatl verklagen Und wessen Eltern Hartz-IV-Empfänger sind, der wird i.d.R. - leider - auch nicht bildungstechnisch bis zum Studium vorstoßen)
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scrub schrieb:
Daniel E. schrieb:
Niemand hat den Staat gefragt, diese Dinge, wie Müllabfuhren, Schulen oder Straßen, zu bereiben
Du solltest vielleicht nicht von Dir auf andere schließen. Ich erwarte das nämlich vom Staat.
Achja, diese Möchtegern-Anarchos.
Es gab schon Experimente mit freiwilliger Müllabfuhr in Kommunen.
Was dann aber passiert ist, dass sich ganz schlauen Heinis denken man könne ja die 20 Euro im Monat sparen und seinen Müll selber irgendwo hinfahren. Ergebnis sind dann komplett verdreckte Straßenränder und lauter in die Landschaft gepflanzte Mini-Müllberge - Nein danke.Wenn der Staat keine Straßen bauen würde hättest du einen Trampelpfad um dich herum. Niemand finfanziert eine Straße ganz allein. Warum sollte er? Nun konnten ja zwei Ortschaften beschließen Geld in der Gemeinde zu sammeln um eine Straße zwischen sich zu finanzieren. Das dauert dann erstmal 20 Jahre weil die Fahrradfaher nicht bezahlen wollen und man für die ganzen Ortsfremden-Schmarotzer noch ein Mautsystem dazuerfinden muss.
Und die Polizei kann man ja auch noch abschaffen nicht? Wenn dann mal der arschige Nachbar dein Haus ausräumt, kannst du ja noch zu Küchenmesser greifen. Ach er hat ne Pistole? Nagut du hast ja einen Kumpel mit Gewehr, das wird schon. Zu doof das der Typ dafür von dir deinen Fernseher haben will das er dir hilft.
...
Ehrlich, in so Zuständen will ich nicht leben. Hat schon seinen Grund, dass sich jeder in Zivilisation die über das Jäger und Sammler-Niveau hinaus gekommen sind Staatengebilde entwickelt haben.
ChrisM schrieb:
Hallo,
scrub schrieb:
ChrisM schrieb:
wie wärs dann, wenn sich alle, die das wollen zusammenschließen und die, die das nicht wollen, da rauslassen? (anstatt sie zu zwingen, mitzubezahlen)
Gut, und wie baut man dann eine Autobahn z.B.? Oder eine Schule? Kommt mir irgendwie unrealistisch vor.
genau so, wie alle größeren Investitionen getätigt werden... ein Unternehmer finanziert das Projekt und erhebt hinterher eine Nutzungsgebühr (Maut/Schulgeld, in deinem Falle).
Der Staat kann dann ja immer noch Bildungsgutscheine bzw. Schulgeld-Rückerstattung den Leuten finanzieren, bevor jetzt der Einwand kommt.
Chris
Wenn ich mir Deutschland als Flickenteppich von 4000 verschiedenen Mautnehmern und Mautsystemen für jeden Furzstraße vorstelle wird mir schlecht.
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Genau, das ist die Schule der Zukunft... die Creme de la Creme darf erhobenen Hauptes die Schule besuchen, weil Mami und Papi bezahlt haben... der Pöbel darf sich ein Almosen holen. So haben wir schonmal eine gute Trennung von vornherein erreicht.
Aber nochmal was ernsthaftes hinterher: Allein der Quatsch mit den Bildungsgutscheinen bedeutet doch wieder nur, daß am Ende der Staat doch zahlt.Eine Schule soll keinen Gewinn abwerfen.
Was glaubst Du, was passiert, wenn sie soll, aber nicht tut? Dann wird McSchool einfach dichtmachen. Und die Kinder können sich dann selbst alles beibringen, bis sich irgendwann wieder ein Unternehmer erbarmt, die Gnade zu zeigen, eine Schule zu eröffnen. Es wird sich dasselbe Phänomen zeigen wie bei Läden: Wer Kohle hat, kann sich hochwertige Nahrungsmittel usw. kaufen, für den Pöbel gibts ALDI.Kindere gehören nicht ins raffgierige Gezerre um Marktanteile und Gewinne.
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ChrisM schrieb:
wie wär's, wenn ihr mal Argumente bringt, statt wieder mit der dämlichen Stellvertreterdiskussion gegen "die Liberalen" anzufangen?
Es ist sinnlos mit einem Liberal-Extremisten zu diskutieren, der meint Schulen (bzw. McDonalds School oder wie das dann heißt) sollten Gewinn machen (und damit offenkundig die Folgen daraus ausblendet).
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Die Schule wird dann dicht gemacht und nach Rumänien verlagert.
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CarstenJ schrieb:
Hi,
Daniel E. schrieb:
die in keinem Verhältnis zu der erbrachten Leistung stehen.
Woher weisst du denn, wie teuer es ist, ein Schlagloch zu beseitigen
Scheinbar unbezahlbar, denn in unserer Straße wurde über Jahre nur mal ab und zu eine Schüppe Teer in die Schlaglöcher geworfen. Und als die Straße dann komplett runter war hat man für teuer Geld über Monate die restliche Teerdecke abgetragen und alles komplett neu gemacht. Eine Straße weiter wurde sogar ein Kreisverkehr auf eine Minikreuzung mit null Verkehrsaufkommen gebaut. Jetzt fragt sich natürlich jeder ob man das nicht sinnvoller hätte investieren können. Und da liegt das Problem: Es wird einfach jede Menge Geld sinnlos in die Luft geblasen während richtige Probleme liegen bleiben. In der Nachbarstraße sind auch einige Schlaglöcher. Aber warum die einfach mal reparieren? Man kann doch auch warten bis die Straße unbefahrbar ist und da ein großes Bauprojekt draus machen. Irgendeiner dieser Provinzpolitiker hat sicher auch einen Schwager in der Branche, der den Auftrag dankend entgegen nimmt .
Ich finde Steuerhinterziehung nicht gut, aber was man auf legalem Wege mitnehmen kann, das sollte man auch bis auf den letzten Cent machen. Der Fiskus schenkt einem auch nichts...
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Na dann sei doch froh, dass der Straßenbau nicht privatisiert ist. Dann hättet Ihr vielleicht gar keine Straßen bei euch, weil der Bau wegen zu geringem Verkehrsaufkommen nicht rentabel wäre.
Vergleichbares konnte man ja schon bei der Bahn beobachten, wo Kurzstrecken gestrichen/ gekürzt wurden, weil sie nicht rentabel seien.
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Die Wohngegend ist nicht arm. Bei dem, was man an Steuern sparen könnte wenn der Straßenbau privatisiert würde könnte man wahrscheinlich zusätzlich zu den intakten Straßen ein U-Bahn-Netz unter die Wohnsiedlung buddeln . Aber die Stadt in der ich wohne ist auch (nicht nur bezogen auf den Straßenbau) schon extrem unwirtschaftlich. Da werden Verkehrsinseln gebaut und wieder abgerissen oder Pflastersteine auf den Markt gelegt und man überlegt sie wegen dem erhöhten Lärmaufkommen wieder rauszureißen... Ein paar mehr solche Scherze würden mir auf Anhieb noch einfallen.
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illuminator schrieb:
Also bitte, wer will denn beurteilen ob die "erbrachte Leistung" für die Steuerlast angemessen ist? Gibs da irgendwo ein intergalaktische Regulierungsbehörde die alle Staaten der der Galaxis genau analysiert und ein Ranking erstellt?
Kann man irgendwie sagen: "Wir haben X EUR Steuerlast aber nur Y EUR Leistung - da fehlt was." ?So ein Blödsinn. Du brauchst nur die Nachrichten zu lesen. Fehlinvestitionen findest du da zuhauf.
Wenn unsere Stadt das Freibad aus Kostengründen schliessen muss, auf der anderen Seite aber nur für die Konzeptionierung eines möglichen Aussenbeckens der Schwimmhalle 200.000€ verbrät, dann ist das für mich schwer nachvollziehbar. Noch weniger, wenn in einigen Kommumen um ein paar Tausend Euro im Jahr zu sparen Nachts die Straßenlaternen ausgeschalten werden. Keine Ahnung, ob das da wo du lebst normal ist. Imho läuft hier aber mächtig was schief.
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krabbels schrieb:
illuminator schrieb:
Also bitte, wer will denn beurteilen ob die "erbrachte Leistung" für die Steuerlast angemessen ist? Gibs da irgendwo ein intergalaktische Regulierungsbehörde die alle Staaten der der Galaxis genau analysiert und ein Ranking erstellt?
Kann man irgendwie sagen: "Wir haben X EUR Steuerlast aber nur Y EUR Leistung - da fehlt was." ?So ein Blödsinn. Du brauchst nur die Nachrichten zu lesen. Fehlinvestitionen findest du da zuhauf.
Sinnvolle Investitionen findet man auch zuhauf. So what?
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Apollon schrieb:
Sinnvolle Investitionen findet man auch zuhauf. So what?
Das zieht leider nicht. In keinem Betrieb verzeiht man dir einen Fehlgriff über hunderttausende von Euros, nur weil du dafür genau so Aktionen auf deinem Konto gutschreiben kannst, die erfolgreich abliefen. Aber der Staat soll das auf einmal dürfen?
Du kannst nicht sagen, schlechte Entscheidungen seien okay, nur weil es auch sinnvolle gibt. Das ist absurd.
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Walli schrieb:
CarstenJ schrieb:
Woher weisst du denn, wie teuer es ist, ein Schlagloch zu beseitigen
Scheinbar unbezahlbar, denn in unserer Straße wurde über Jahre nur mal ab und zu eine Schüppe Teer in die Schlaglöcher geworfen. Und als die Straße dann komplett runter war hat man für teuer Geld über Monate die restliche Teerdecke abgetragen und alles komplett neu gemacht.
Jetzt frag ich mich natürlich, ob man es überhaupt richtig hätte machen können... war die Kompletterneuerung jetzt gut oder nicht?
Es ist übrigens "eigentlich" billiger, eine Straße komplett zu sanieren, wenn die Alternative das provisorische Stopfen von Löchern ist. Aber die Komplettsanierung kostet einmalig zuviel (warum wohl, na weil alle ihre Steuern zahlen...), sodaß oft die hereintröpfelnden Reparaturkosten übernommen werden.
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árn[y]ék schrieb:
Apollon schrieb:
Sinnvolle Investitionen findet man auch zuhauf. So what?
Das zieht leider nicht. In keinem Betrieb verzeiht man dir einen Fehlgriff über hunderttausende von Euros, nur weil du dafür genau so Aktionen auf deinem Konto gutschreiben kannst, die erfolgreich abliefen. Aber der Staat soll das auf einmal dürfen?
Du kannst nicht sagen, schlechte Entscheidungen seien okay, nur weil es auch sinnvolle gibt. Das ist absurd.
Doch, natürlich sind schlechte Entscheidungen OK. Sie sind einfach unausweichlich. Man sollte trotzdem versuchen, den Schaden, den eine schlechte Entscheidung anrichten kann, zu minimieren.
Ach ja, ein tolles Beispiel zum Thema Staat versus Markt: Kuba! Da zeigt sich doch wunderbar, wie die Bildung in Staates Hand blühen kann, doch leider (!), die Wirtschaft eben nicht.
In diesem Sinne: Schulen soll der Staat besorgen, die Müllabfuhr aber nur wenns sonst keiner macht.