wie zufrieden seid/wart ihr mit eurem informatik-studium?



  • maximAL schrieb:

    weil die hochschule keine 2. wiederholung genehmigte.

    Was fuer eine Uni ist das?! Jede Pruefungsordnung die ich gelesen habe hat fuer Pflichtpruefungen immer 2 (neuerdings fuer ausgewaehlte Pruefungen im Bachelor: 1) Wiederholungen vorgesehen, sowie der erwaehnte Haertefall (der auch nicht soo schwer zu kriegen ist [Erlangen: Informatik]). Sicher dass deine Geschichte so stimmt, oder er einfach 3x durchgefallen ist...



  • Glaub ehrlich gesagt auch nicht dass das genau so stimmt...



  • doch, das stimmt leider. offiziell gibts auch da bis zu 2 2. WHs. die wurden ursprünglich auch fast immer genehmigt.
    irgendwann gings aber mal vor gericht (weil irgendein student seine 2.WH durchboxen wollte), wo dann gleich mal festgelegt wurde, dass es 2. WHs eben nicht "einfach so" gibt, sondern wirklich nur dann, wenn ein extremer härtefall ansteht (wie es eigentlich auch im hochschulgesetz steht).
    und das wird seitdem auch so umgesetzt. wegen "schlechter vorbereitung" geht da nichts mehr, ebensowenig kann man nachher schnell zum arzt gehen und sich "bauchaua" bescheinigen lassen. wahrscheinlich muss da schon die halbe familie am vorabend tödlich verunglückt sein...
    übrigens war ich damals auch an dieser uni und hab die diskussionen um die neue regelung live mitbekommen.



  • Wir hatten immer 2 Wiederholungen und soviel Bauchaua wie wir wollten. Ich habe aber glücklicherweise nie davon Gebrauch machen müssen.



  • Nix unfair! Falls es jemand anders bestanden hat, dann gibt es auch keine Ausrede 😉 .

    Du bist ja lieb! 😃 So manche Wiederholung einer Kompaktprüfung (genaue Bezeichnung kenne ich nicht) in theoretischer Informatik hatte die sagenhaft Durchfallquote von 100%. Nicht von sonst her kamen die Klagenwellen bei so mancher Prüfung.

    Wir hatten immer 2 Wiederholungen und soviel Bauchaua wie wir wollten. Ich habe aber glücklicherweise nie davon Gebrauch machen müssen.

    Das ging bei uns ziemlich schwer. Bei uns war es so dass alle Prüfungen spätestens 14 Tage nach Vorlesungsende geschrieben sein mussten. Dafür konnte man Freiversuche auf gewisse VL legen, diese in den Sand setzen und die Prüfung erst in dem Wiederholtermin richtig schreiben, was zeitlich betrachtet manchmal sinnvoll war.



  • Bitte ein Bit schrieb:

    Nix unfair! Falls es jemand anders bestanden hat, dann gibt es auch keine Ausrede 😉 .

    Du bist ja lieb! 😃 So manche Wiederholung einer Kompaktprüfung (genaue Bezeichnung kenne ich nicht) in theoretischer Informatik hatte die sagenhaft Durchfallquote von 100%. Nicht von sonst her kamen die Klagenwellen bei so mancher Prüfung.

    In solchen Fällen sollte aber der Härtefallantrag wohl eher Formsache sein.



  • @maximal
    du hast dir ganz einfach den falschen typ von hochschule ausgesucht.

    zum thema durchfallen:
    ich hasse das gejammer, wenn die leute nicht die noten bekommen, die sie gerne hätten. wenn bei einer prüfung nicht mindestens 50% durchfallen, war das keine prüfung sondern eine hausaufgabe. informatik an einer uni muss elitär sein, da es ja um forschung und wissenschaft geht und nicht um die nächsten vb frickelprogramme.
    die "akademiker", die die wirtschaft sucht, sind zu 95% keine wissenschafter. das sind leute mit programmierausbildung. es sollte dafür nicht einmal einen akademischen titel geben.



  • besserwisser schrieb:

    informatik an einer uni muss elitär sein, da es ja um forschung und wissenschaft geht und nicht um die nächsten vb frickelprogramme.

    Leider... geht es in der Informatik nur sehr beschränkt um Forschung und Wissenschaft. Im Großen und Ganzen ist die Informatik mehr eine Ingenieursdisziplin, die durch ihre Anwendungsgebiete bestimmt ist. Ich würde sogar sagen, dass die Informatik in großen Bereichen nur eine Ansammlung von Anwendungsgebieten ist, die man mehr oder weniger in einer Disziplin vereinigt hat, weil man in ihnen jeweils ähnliche Arbeitsweisen benötigt. Die harten und wissenschaftlichen Teilgebiete der Informatik machen demgegenüber nur einen relativ kleinen Bereich der Disziplin aus.

    ...das ist mein persönlicher, subjektiver Eindruck.



  • Gregor schrieb:

    Leider... geht es in der Informatik nur sehr beschränkt um Forschung und Wissenschaft. Im Großen und Ganzen ist die Informatik mehr eine Ingenieursdisziplin, die durch ihre Anwendungsgebiete bestimmt ist.

    Das verstehe ich so, daß Deine persönliche, subjektive Meinung ist, Ingenieurdisziplinen seien unwissenschaftlich und nicht forschungsorientiert. Stimmt das? Wenn ja, kannst Du das begründen? Ich frage nur, weil man auch den Begriff "Ingenieurwissenschaften" verwendet.



  • scrub schrieb:

    Das verstehe ich so, daß Deine persönliche, subjektive Meinung ist, Ingenieurdisziplinen seien unwissenschaftlich und nicht forschungsorientiert. Stimmt das? Wenn ja, kannst Du das begründen? Ich frage nur, weil man auch den Begriff "Ingenieurwissenschaften" verwendet.

    Naja, wenn ich den Begriff Ingenieursdisziplin dem Begriff der Wissenschaft gegenüberstelle, dann geht es mir dabei um den jeweiligen Fokus der Disziplinen. Bei den Ingeneursdisziplinen geht es in erster Linie darum, Dinge zu konstruieren, zu designen, zu entwickeln. Dazu ist sicherlich auch oft eine gewisse angewandte Forschung nötig. Aber das Hauptinteresse der Disziplin ist nicht der Erkenntnisgewinn, sondern die Konstruktion irgendeines Produkts. Wenn ich von Wissenschaften rede, dann meine ich damit Disziplinen, deren Hauptfokus auf dem Erkenntnisgewinn liegt. Hier ist wesentlich mehr Grundlagenforschung anzutreffen als in den Ingenieursdisziplinen.

    Diese Charakterisierung der Disziplinen sehe ich allerdings völlig ohne Wertung. Ich will damit nicht sagen, dass irgendetwas besser oder wichtiger als etwas anderes ist. Die Gesellschaft braucht beides. Ich will damit auch nicht sagen, dass Ingenieursdisziplinen unwissenschaftlich sind. Aber sie sind halt mehr auf Anwendungen ausgerichtet. Man könnte sagen, dass sie auf einem Fundament aufbauen, das aus wissenschaftlichen Erkenntnissen besteht. Dieses Fundament wurde aber größtenteils nicht durch die Ingenieursdisziplinen selbst "erbaut".

    Mir ist klar, dass der Begriff der Ingenieurswissenschaft sehr oft verwendet wird. Aber ehrlich gesagt finde ich das merkwürdig. Das ist ein Begriff, der von der zentralen Charakteristik dieser Disziplinen ablenkt.



  • Das ist doch aber so gesehen bei einem Großteil aller Dinge die man so studieren kann mehr oder weniger so...



  • ich kann gregor nur zustimmen. wissenschaft und forschung erzeugen neues wissen. so jemanden sehe ich als akademiker an. es gibt durchaus forschung und wissenschaft in der informatik. was korbinian macht z.b. halte ich für forschung und wissenschaft. die arbeiten von jester mit sicherheit auch, obwohl ich sie nicht kennen und nur von seinen beiträgen hier auf ihre wissenschaftlichkeit schließen kann.

    die arbeiten mancher studenten hier und auch in verschiedenen irc channels, die nichts anderes machen als existierendes wissen (bzw. auch existierende meinungen, die leider in der informatik oft als wissenschaftlich errungene dogmen vorgestellt werden) zusammenzufassen, sind damit nicht vergleichbar.

    deshalb bin ich dafür, dass es für solche leute keinen akademischen titel gibt. sie sind ganz einfach keine akademiker, sondern nur gute zusammenfasser.
    wie muss es einem dr. der physik gehen, der grundlegende gesetze unseres universum entdeckt hat, und dafür der gleichwertige dr. ist, wie jeder depp, der einfach ein paar sachen zusammengefasst hat?

    und genau das sehe ich auch als großes problem in der wirtschaft. es wird nach akademikern gefragt. gebraucht werden aber (großteils) simple schüler, die einfach nur existierendes wissen gelernt haben. auch das ist schön und man kann stolz auf gelerntes wissen sein, man ist deshalb aber noch lange kein akademiker.

    ich sehe es so: wer lernen muss, um zu wissen, ist fähig, wissenschafter zu werden. wer lernen muss, um zu verstehen, ist eben nur anwender. was natürlich auch seinen wert hat, aber eben einen geringeren im vergleich zum wissenschafter.



  • Sicher hat man als Akademiker den Anspruch neues Wissen zu erzeugen. Allerdings erlangt man auch oft neues Wissen aus der Kombination bestehender Methoden. Plötzlich tun sich neue Horizonte auf und teilweise entstehen so neue Disziplinen und theoretische Fundamente um eine Anwendung. Es ist doch oft so, dass die Ingenieure einfach mal was aus einer bestimmten Motivation heraus machen und die Mathematiker lange danach formal untermauern, dass es auch wirklich funktioniert. Sicher ist es auch umgekehrt so, dass die Anwendung Jahre nach der formalen Herleitung einer Sache entdeckt wird. Es ist schon lange nicht mehr so, dass jeder im stillen Kämmerlein sein eigenes Süppchen kocht und mit einem Geistesblitz aufwacht. Wissenschaften leben voneinander!
    Wenn man natürlich in einer wissenschaftlichen Arbeit lediglich einen lange bekannten Algorithmus implementiert und anwendet, dann darf an dem akademischen Anspruch durchaus gezweifelt werden, denn das bekommt jeder FI mit ein wenig Einarbeitung hin. Sowas gibt es leider auch zur Genüge.



  • besserwisser schrieb:

    wie muss es einem dr. der physik gehen, der grundlegende gesetze unseres universum entdeckt hat, und dafür der gleichwertige dr. ist, wie jeder depp, der einfach ein paar sachen zusammengefasst hat?

    von einem doktortitel war doch überhaupt nie die rede. für den muss man auch in anderen disziplinen einiges tun.



  • du kannst dr auch durch msc, dipl-ing, dipl-inf oder mag ersetzen. sogar durch bsc. die aussage bleibt die gleiche.



  • Tun wir das doch mal.

    besserwisser 2.0 schrieb:

    wie muss es einem Bachelor der physik gehen, der grundlegende gesetze unseres universum entdeckt hat, und dafür der gleichwertige Bachelor ist, wie jeder depp, der einfach ein paar sachen zusammengefasst hat?

    Ja, offensichtlich die gleiche Aussage 🙄



  • [OT]

    Walli schrieb:

    Es ist doch oft so, dass die Ingenieure einfach mal was aus einer bestimmten Motivation heraus machen und die Mathematiker lange danach formal untermauern, dass es auch wirklich funktioniert.

    Sowas mache ich gerade für meine Diplarbeit. Ich hab eine Methode von einem Ing.-Prof vorgelegt bekommen - "Untersuche das doch bitte mal.". Die Methode sah beim zunächst aus wie wirres Zeug, das niemals funktionieren könnte. Der Verfasser hat dazu nur geschrieben, dass eine "Näherung von 5-10% ausreichen" würde. Ob das Erfahrung oder Bauchgefühl war - keine Ahnung. Zum Teil mathematisch, zum Teil durch numerische Simulationen kommt jetzt langsam raus, dass das Verfahren gar nicht so seltsam ist, wie ich anfangs dachte...

    [/OT]

    @besserwisser:

    Was erwartest du denn von deinen Super-Akademikern? Ein bekanntes Verfahren auf ein neues Problem anzuwenden oder mehrere (ähnliche) Verfahren auf ihre Vor- und Nachteile zu untersuchen sind typische Bachelor-,Master- oder Diplomarbeiten und meist genug arbeit. Und das sind ja klasse Aufgabentypen.

    Man muss sich ja auch in begrenzter Zeit in ein neues Thema reinarbeiten und bekommt am Schluss (nach wissenschaftlichem Methoden) ein paar kleine Ergebnisse. Die Weltformel kommt dabei nicht raus - bei dir klingt ein bischen so, als würdest du nicht weniger als das erwarten... (Das es natürlich auch schlechte Arbeiten gibt ist natürlich klar - aber wo ist das nicht so?)

    Nur aus Neugier: Was hast du studiert? Oder studierst du noch?



  • besserwisser schrieb:

    wer lernen muss, um zu wissen, ist fähig, wissenschafter zu werden. wer lernen muss, um zu verstehen, ist eben nur anwender.

    was heisst hier 'nur' anwender? wissen ist nutzlos, wenn man es nicht anwenden kann. und anwenden kann man's eben nur, wenn man's verstanden hat.
    🙂



  • besserwisser meint bestimmt, dass alle Wissenschaftler alte Männer mit langen weißen Bärten sind, die irgendwo auf einem Berg im Schneidersitz auf die Erleuchtung warten. Der Rest ist einfach doof, unakademisch und lernt...



  • Walli schrieb:

    besserwisser meint bestimmt, dass alle Wissenschaftler alte Männer mit langen weißen Bärten sind, die irgendwo auf einem Berg im Schneidersitz auf die Erleuchtung warten. Der Rest ist einfach doof, unakademisch und lernt...

    keineswegs. über das aussehen echter akademiker habe ich nichts gesagt. es geht nur darum, dass für mich ein akademiker bei der wissenschaft beginnt. und wissenschaft ist nicht, bekanntes wissen zusammenzufassen, sondern neues zu finden. es gibt auch sehr junge brillante wissenschafter. ich bin keiner, falls die frage aufkommt, ob ich mir einbilde einer von denen zu sein.

    @Bashar
    die aussage ist, dass es selbst bachelor-arbeiten gibt, die neues wissen erzeugen und damit qualitativ hochwertig sind. wieso soll so ein bsc einem anderne bsc vom akademischen grad gleichen, wenn der andere nur einen bekannten algorithmus implementiert und/oder mehrere existierende arbeiten zusammengefasst hat?

    {quote="Taurin unterwegs"]...sind typische Bachelor-,Master- oder Diplomarbeiten und meist genug arbeit...[/quote]
    genau das seh ich als fehler an. nicht die quantität sondern die qualität an arbeit sollte bewertet (und belohnt) werden. jemand kann 10 jahre lang arbeiten auf tausenden seiten zusammenfassen, er wird doch bedeutungslos sein im vergleich zu dem, der z.b. eine schnelle lösung zur primzahlfaktorisierung auf zwei seiten schreibt.


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