Gesellen/Meister studieren
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Hallo,
mich würde einmal eure Meinung zu diesem Thema interessieren:
http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Nachrichten/Bayern/Artikel,-Jetzt-darf-jeder-Handwerker-an-die-Hochschule-_arid,1464091_regid,2_puid,2_pageid,4289.htmlWas haltet ihr davon? Kann mir jemand sagen was damit genau gemeint ist, nur Studium auf einer FH oder Studium auf einer UNI? Und was soll diese Aussage am Anfang des Artikels "In Zukunft kann nicht nur jeder Handwerksmeister studieren, was immer er will. ...." Was heißt hier "was immer er will"? Ich hätte eher noch gedacht dass man als z.B. KFZ-Meister Maschienenbau studieren kann....oder kann der dann z.B. auch Physik studieren.
Und noch was, hab folgenden Erfahrungsbericht im Internet gefunden:
Werdegang: 1991 Abschluss der Hauptschule, danach
Ausbildung zum Mechaniker 1995 Ausbildung zum
Kommunikationselektroniker 1997 Beschäftigung in
einer Maschinenbaufirma als Geselle 2000 Vorberei-
tungslehrgänge auf die Meisterprüfung im Infor-
mationstechniker-Handwerk 2001 Meisterprüfung
2002 Propädeutikum und Beginn des Studiums der
Software-SystemtechnikIch bin nach wie vor überzeugt, dass
es der richtige Weg war zu studieren.
Ich bin stolz, dass ich mich getraut
habe!
Mein beruflicher Werdegang ist
für mich auf jeden Fall die clevere
Alternative: abgeschlossene Berufs-
ausbildung – Meistertitel – Studium.
Jetzt bin ich auf der Zielgeraden
zum Diplom-Ingenieur (FH). Es
warten auf mich ein anspruchsvoller
Job oder eine eigene Firma oder
vielleicht sogar ein Doktor-Titel vor
meinem Namen. Das alles reizt mich.Was ist hier mit "Doktor Titel" gemeint? Ich habe immer gedacht dass man einen Doktor nur auf einer Universität machen kann und nicht auf einer FH?
Zu mir: Ich besuche derzeitig die 11. Klasse eines bayerischen Gymnasiums.
Dankeschön schon mal im Voraus für eure Meinungen.
MfG
Stromberg
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Es steht doch alles im Artikel: Anscheinend bekommt man in Zukunft die formalen Zugangsvoraussetzungen zuerkannt, wenn man bestimmte Bedingungen erfüllt. Damit darf man dann alles studieren, was jemand studieren darf, der diese Voraussetzungen "normal" erfüllt.
Und der Erfahrungsbericht sagt doch, daß es sich um einen Dipl.-Ing. (FH) handelt. Also hat er wohl mit seiner Berufspraxis (und vielleicht irgendwelchen Eignungstests) das Studium an der FH aufnehmen dürfen.
Wenn er dann an einer Universität einen Doktorvater findet und ein Promotionseignungsverfahren besteht oder das Uni-Diplom nachmacht, kann er dann natürlich auch promovieren.
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Ich wollt mich ja auch auf eure Meinung beziehen.
MfG
Stromberg
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Finde ich interessant und bin gespannt, wie es sich entwickeln wird...
Quereinsteigern ins Studium(also alles was nicht vom Gymnasium kommt) wird gerne das Leben durch allerlei Regelungen schwer gemacht, so dass sie deutlich später ein Diplom haben und damit das Beschreiten dieses Weges, egal mit welcher Anstrengung, immer Nachteile mit sich bringt.Ich bin mit 26 mit Realschulabschluss fertig und habe mich erfolgreich vor Fachoberschule und Wehrdienst gedrückt, normalerweise wäre ich also sogar erst mit 28 Jahren fertig ohne Zeit hätte sparen zu können.
Es ist schlimm genug, nur weil die Lehrer meinen, das 10 Jahre alte Kind xy gehört auf die Realschule(vielleicht damals sogar berechtigt), die nächsten 15-20 Jahre dagegen ankämpfen zu müssen das Gegenteil zu beweisen.
Und das, damit einem die Uni-Absolventen anschließend das Vorurteil ins Gesicht treten, dass sie ja viel mehr gelernt haben und viel toller sind... aber das ist wohl immer so und ein anderes Thema.Die Fachoberschule oder Meisterschule generell einzusparen, wenn die fachliche Qualifikation vorhanden ist, ist da schonmal ein guter Schritt finde ich.
"Diplom für Alle" ist mit Sicherheit der falsche Weg, aber die Meisterschule zuerst besuchen zu müssen, bevor man studieren kann halte ich eher für Zeitverschwendung und Schikane, denn sinnvoll, wenn ein Studium das eigentliche Ziel ist.
Die Befähigung ein Studium zu überleben kommt insbesonders als Quereinsteiger von einem Selbst in Form von mehr lernen und konsequenten Verfolgen seines Weges, nicht von irgendwelchen Schulen.
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dreaddy schrieb:
Finde ich interessant und bin gespannt, wie es sich entwickeln wird...
Quereinsteigern ins Studium(also alles was nicht vom Gymnasium kommt) wird gerne das Leben durch allerlei Regelungen schwer gemacht, so dass sie deutlich später ein Diplom haben und damit das Beschreiten dieses Weges, egal mit welcher Anstrengung, immer Nachteile mit sich bringt.Wozu braeuchte man dann noch ein Abitur, wenn jeder einfach so studieren kann? Nene, wenn der Staat schon soviel Geld dafuer hinlegt, dann sollte man zumindest zeigen, dass man prinzipiell dazu faehig ist. Und wenn man diese Mindestvoraussetzungen nicht mitbringt, dann muss man halt was anderes vorweisen. Ist doch nett, dass man auch irgendwann ohne Abi auf der FH studieren kann.
dreaddy schrieb:
Ich bin mit 26 mit Realschulabschluss fertig und habe mich erfolgreich vor Fachoberschule und Wehrdienst gedrückt, normalerweise wäre ich also sogar erst mit 28 Jahren fertig ohne Zeit hätte sparen zu können.
Es ist schlimm genug, nur weil die Lehrer meinen, das 10 Jahre alte Kind xy gehört auf die Realschule(vielleicht damals sogar berechtigt), die nächsten 15-20 Jahre dagegen ankämpfen zu müssen das Gegenteil zu beweisen.Es reicht eigentlich sein Abi nachzuholen. Das kann man direkt nach der zehnten Klasse auf dem Gymnasium nachschieben, wenn man entsprechende Leistungen hat
. Aber klar, die anderen sind zu bloed um die wirklich tollen Hechte zu erkennen, denen so unnoetige Steine wie eine Hochschulzugangsberechtigung in den Weg gelegt werden.
dreaddy schrieb:
Und das, damit einem die Uni-Absolventen anschließend das Vorurteil ins Gesicht treten, dass sie ja viel mehr gelernt haben und viel toller sind... aber das ist wohl immer so und ein anderes Thema.
Armer Kerl... da kommen einem echt die Traenen wenn man hoert, dass so eine Kaempfernatur total am Boden ist wenn boese Uni-Absolventen (TM) ein bisschen rumprollen wollen!
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Walli schrieb:
Wozu braeuchte man dann noch ein Abitur, wenn jeder einfach so studieren kann? Nene, wenn der Staat schon soviel Geld dafuer hinlegt, dann sollte man zumindest zeigen, dass man prinzipiell dazu faehig ist.
Naja, wenn man bedenkt, wie hoch die Abbrecherquoten in so manchem Studiengang sind, ist es generell durchaus anzuzweifeln, dass das Abitur wirklich eine "Allgemeine Hochschulreife" ausdrückt. Insofern bringt der Abiturient nicht notwendigerweise signifikant bessere Voraussetzungen mit, als jemand, der sich im Nachhinein ganz bewusst entscheidet, doch einen anderen Lebensweg zu gehen und zu studieren. Aus meiner Sicht soll ruhig jeder ein Studium anfangen, der Lust dazu hat. Hauptsache, das Niveau wird dadurch nicht nach unten gedrückt. ...und Leute, denen man einen Erfolg beim Studium eher zutraut, sollten bei zulassungsbeschränkten Studiengängen bevorzugt werden. ...IMHO. Soetwas kann natürlich auch anhand von irgendwelchen Eignungstests gemessen werden.
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Eigentlich gönne ich jedem ein Studium/Karriere, aber irgendwie denk ich mir auch, warum strebe ich eigentlich ein Abitur an, wenn ein Hauptschüler 3 Jahre seine Tätigkeit als KFZ-Mechaniker ausübt, und dann an der TU München z.B. Maschienenbau studiert.
Gut, ein Argument wär sicherlich das persönliche Verlangen nach einer guten Allgemeinbildung. Zumal ich mir gar nicht vorstellen kann, dass man mit einem Quali das nötige Wissen besitzt (Analysis etc.) um überhaupt das 1. Semester zu bestehen. (ist nicht eingebildet gemeint)
Aber ich glaube man muss sich in beiden Personen reinversetzen, ich verstehe "dreaddy" aber ich verstehe genauso "Walli" (der, ich finde, seine Meinung ein wenig zu drastisch rübergebracht hatt) bzw. Leute wie mich, die sich oben erwähnte Frage stellen.
Na, ich muss mir noch ein bisschen eine Meinung bilden.MfG
Stromberg
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Das Uni/FH Thema ist eh ein emotional angehauchter Dauerkampf bei dem sich jeder gegenseitig für etwas Besseres hält und im Grunde kaum Ahnung von der "Gegenseite" hat, also -> egal.
Fakt ist, ich und einige andere des Jahrgangs meiner Hochschule haben als Abiturlose ihren "sehr gut" Abschluss hinbekommen, jeden Schein bestand ich im ersten Versuch, es funktioniert also.
Im direkten Vergleich würde ich sogar sagen, von den Leuten mit Abitur haben bei uns wesentlich mehr das Studium abgebrochen(was nun KEINE Abwertung des Abiturs sein soll) und hatten keine besseren Abschlüsse am Ende des Studiums.
Aber warum macht man dann den praxisnahen Weg nicht auch zeitlich zu einer echten Alternative statt einer Notlösung bei der man "irgendwann" mal nach dem Zwangsbesuch diverser Schulen studieren kann?
Ja ich HÄTTE das Abitur nachholen können, aber einen besseren Abschluss hätte ich damit nicht bekommen.Ich mein was soll das, wer das Studium nicht schafft, wird eh nach einem Jahr aussortiert, aber die Möglichkeit es zu "probieren" sollte da so einfach wie möglich gestaltet werden.
Und auch der Zeitpunkt sollte jede Person für sich entscheiden.
Was spricht dagegen, beispielsweise(!) die Fachoberschule zu einem freiwilligen "Studienvorbereitsungsjahr" zu machen und ein Studium bereits nach Ausbildung+1 Jahr Berufspraxis zu erlauben?Ich finde einfach, die bisherige Bildung darf kein Privileg sein bestimmte weiterführende Einrichtungen besuchen zu dürfen, sondern eher eine Hilfe und eine Vorbereitung auf diesen zu bestehen.
Wer es tatsächlich tut, zeigt sich...Ah und @Stromberg
Es gibt einen einfachen Weg um Analysis des ersten Semesters zu überleben auch wenn man es noch nicht gelernt hat: Bücher(und Leute die das können mit Bier bestechen :p ).
Die Abiturienten lernten programmieren und konnten in Mathe deutlich mehr, ich lernte Mathe und konnte programmieren deutlich mehr, aber beides lässt sich ohne Probleme mit etwas Aufwand nachholen.
Und das bekommt auch ein KFZ Mechaniker hin, wenn er nicht "dumm" ist...
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Ich finde auch nicht, daß mich das Abitur irgendwie ganz toll aufs Studium vorbereitet hätte... außerdem gibt der Erfolg den Quereinsteigern auch irgendwie Recht.
Nur war diese Durchlässigkeit schon immer gegeben, sie wird nun nur etwas erweitert. Den Untergang wirds schon nicht bedeuten.dreaddy schrieb:
Ich bin mit 26 mit Realschulabschluss fertig und habe mich erfolgreich vor Fachoberschule und Wehrdienst gedrückt, normalerweise wäre ich also sogar erst mit 28 Jahren fertig ohne Zeit hätte sparen zu können.
Ok, und was ist mit Dir passiert? Ich meine, andere Leute werden mit 16 oder 17 mit der Realschule fertig. Was hast Du zehn Jahre lang gemacht, ohne die Möglichkeit, Zeit zu sparen?
dreaddy schrieb:
Und das, damit einem die Uni-Absolventen anschließend das Vorurteil ins Gesicht treten, dass sie ja viel mehr gelernt haben und viel toller sind... aber das ist wohl immer so und ein anderes Thema.
Kannst Du mir auf die folgenden zwei Fragen bitte Antworten geben:
1. Warum ist die Studienzeit länger, wenn doch an der Uni nicht mehr gelehrt wird?
2. Wenn das doch irgendwie fast gleich ist- wieso studieren dann nicht einfach alle auf der Uni?
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scrub schrieb:
Ich finde auch nicht, daß mich das Abitur irgendwie ganz toll aufs Studium vorbereitet hätte... außerdem gibt der Erfolg den Quereinsteigern auch irgendwie Recht.
Das Abitur bereitet nicht wirklich auf ein Studium vor, keine Frage. Darum geht es mir auch nicht. Ich haette auch nach der zehnten Klasse schon mit dem Studium anfangen koennen. Die Grundvoraussetzungen waeren aehnlich gewesen, zumal an der Uni eh nochmal fast alles durchgekaut wird, mit dem Unterschied, dass der Vortragende es diesmal meist auch selber verstanden hat. Das Problem ist: Man haette mich nicht gelassen. Was mich enorm stoert ist, dass Leute wie dreaddy meinen, dass man eh viel besser dran ist, wenn man bis Anfang/Mitte 20 durch Orientierungslosigkeit glaenzt und sich dann fuer ein Studium entscheidet. Wohl kaum jemand entscheidet sich bewusst dafuer erst eine Lehre zu machen und dann zu studieren. Und dann ist es ja wohl nicht zuviel verlangt, wenn man zumindest die formalen Voraussetzungen, in welcher Gestalt auch immer, erfuellt.
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dreaddy schrieb:
Ich bin mit 26 mit Realschulabschluss fertig...
bist du so oft sitzen geblieben, oder wie schafft man das?
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igentlich gönne ich jedem ein Studium/Karriere, aber irgendwie denk ich mir auch, warum strebe ich eigentlich ein Abitur an, wenn ein Hauptschüler 3 Jahre seine Tätigkeit als KFZ-Mechaniker ausübt, und dann an der TU München z.B. Maschienenbau studiert.
In Zukunft kann nicht nur jeder Handwerksmeister studieren
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~fricky schrieb:
dreaddy schrieb:
Ich bin mit 26 mit Realschulabschluss fertig...
bist du so oft sitzen geblieben, oder wie schafft man das?
Durch eine kleine Selbstfindungsphase, Weltreise etc...
26 ist natürlich bezugnehmend auf den Diplomabschluss gemeint, ist aber denke ich eh klar.Walli schrieb:
scrub schrieb:
Ich finde auch nicht, daß mich das Abitur irgendwie ganz toll aufs Studium vorbereitet hätte... außerdem gibt der Erfolg den Quereinsteigern auch irgendwie Recht.
Das Abitur bereitet nicht wirklich auf ein Studium vor, keine Frage. Darum geht es mir auch nicht. Ich haette auch nach der zehnten Klasse schon mit dem Studium anfangen koennen. Die Grundvoraussetzungen waeren aehnlich gewesen, zumal an der Uni eh nochmal fast alles durchgekaut wird, mit dem Unterschied, dass der Vortragende es diesmal meist auch selber verstanden hat. Das Problem ist: Man haette mich nicht gelassen. Was mich enorm stoert ist, dass Leute wie dreaddy meinen, dass man eh viel besser dran ist, wenn man bis Anfang/Mitte 20 durch Orientierungslosigkeit glaenzt und sich dann fuer ein Studium entscheidet. Wohl kaum jemand entscheidet sich bewusst dafuer erst eine Lehre zu machen und dann zu studieren. Und dann ist es ja wohl nicht zuviel verlangt, wenn man zumindest die formalen Voraussetzungen, in welcher Gestalt auch immer, erfuellt.
Du gibst also selbst zu, einige Jahre Schule waren für dich im Prinzip Zeitverschwendung und kamen höchstens der Allgemeinbildung zugute, forderst aber gleichzeitig, dass Abiturlosen der Einstieg durch formale Voraussetzungen erschwert werden soll, die eine ebensolche Zeitverschwendung darstellen? Wie passt das zusammen? Es kostet den Staat zusätzliches Geld und den Studierwilligen schreckt es ab oder kostet es Zeit...
Ich gebe zu, dass bis 19 ein Studium etwas unerreichbares, mystisches hatte für die Leute, die unglaublich gut sind und der Dr. Titel so eine Art Vorstufe zum Halbgott(und nur Medizinern vorbehalten) war.
Leider stehe ich mit dieser Unwissenheit nicht alleine da, sondern sie ist verdammt verbreitet, besonders wenn sich im Heimatkaff keine Hochschule befindet und hier Akademiker eine unglaubliche Rarität sind.
Ja ich hätte mich informieren können, aber ich stellte es nicht wirklich in Frage und sah daher keine Notwendigkeit dazu.Dann arbeitete ich ein paar Jahre mit einem Haufen Dipl. Ings zusammen und das Ganze relativierte sich so weit, dass ich mit 22, auch auf ihr Anraten hin, ein Studium aufnahm...
Ich war mit Sicherheit nicht planlos, aber hatte bis kurz vor dem Studium andere, weniger "elitäre" Pläne, die es mit weniger Glück beim Arbeitnehmer auch geworden wären.Aber was ich damit eigentlich sagen will: zahlreiche Handwerker werden mit einen guten Abschluss ein Studium bestehen, wenn man ihnen nur klar macht, dass sie es schaffen können, informiert was sie erwartet und ihnen keine "formalen Voraussetzungen" in den Weg legt, daher ist der Beschluss aus Bayern ein Schritt in die richtige Richtung.
"Aber ich hab jetzt sooo lange die Schule besucht und sooo viel davon war für mich ohne Nutzen" ist mit Sicherheit KEIN Argument dagegen, sondern eher ein egoistisches "wenn ich Zeit verschwenden musste, sollst du das auch müssen, sonst weine ich"...
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dreaddy schrieb:
Du gibst also selbst zu, einige Jahre Schule waren für dich im Prinzip Zeitverschwendung und kamen höchstens der Allgemeinbildung zugute, forderst aber gleichzeitig, dass Abiturlosen der Einstieg durch formale Voraussetzungen erschwert werden soll, die eine ebensolche Zeitverschwendung darstellen? Wie passt das zusammen? Es kostet den Staat zusätzliches Geld und den Studierwilligen schreckt es ab oder kostet es Zeit...
Ein Abi ist mehr. Es schafft nicht nur Grundvoraussetzungen fuer ein Studium, sondern es vermittelt auch Sachen, die man sich freiwillig nie angesehen haette. In den drei Jahren Oberstufe schreibt Texte in Deutsch und ggf. in einer Fremdsprache, ueber die man ein Feedback bekommt. Und genau diese schriftliche Grundkompetenz, die man nach der Oberstufe optimalerweise ausgebaut haben sollte, fehlt vielen, die nach der zehnten Klasse eine Lehre begonnen haben. Ich moechte hier aber nicht ueber Sinn oder Unsinn eines Abiturs diskutieren. Man kann auch ohne Abitur studieren, sollte aber nicht herumheulen, dass man achsoviele Steine in den Weg gelegt bekommt, denn das ist laecherlich und soll dem armen Quereinsteiger bloss zu einer unterschwelligen Aufwertung seines Abschlusses verhelfen. Als haetten normale Studenten keine Steine im Weg liegen... Bei denen ist es sogar noch schlimmer wenn sie versagen. Dann ist man naemlich Anfang/Mitte 20 und hat immer noch keine Ausbildung. Ich weiss also nicht, worueber man sich als Quereinsteiger beschweren kann.
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Knuddlbaer schrieb:
igentlich gönne ich jedem ein Studium/Karriere, aber irgendwie denk ich mir auch, warum strebe ich eigentlich ein Abitur an, wenn ein Hauptschüler 3 Jahre seine Tätigkeit als KFZ-Mechaniker ausübt, und dann an der TU München z.B. Maschienenbau studiert.
In Zukunft kann nicht nur jeder Handwerksmeister studieren
Verstehe nich was du dran auszusetzen hast, wie schon gesagt es geht nicht nur mehr um "Meister" sondern auch um "Gesellen" die studieren dürfen.
MfG
Stromberg
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Walli schrieb:
Man kann auch ohne Abitur studieren, sollte aber nicht herumheulen, dass man achsoviele Steine in den Weg gelegt bekommt, denn das ist laecherlich und soll dem armen Quereinsteiger bloss zu einer unterschwelligen Aufwertung seines Abschlusses verhelfen. Als haetten normale Studenten keine Steine im Weg liegen... Bei denen ist es sogar noch schlimmer wenn sie versagen. Dann ist man naemlich Anfang/Mitte 20 und hat immer noch keine Ausbildung. Ich weiss also nicht, worueber man sich als Quereinsteiger beschweren kann.
Der direkte Weg ist auch nicht unbedingt "einfacher", das habe ich nie behauptet, aber er ist nichtsdestotrotz mit weniger Steinen im Weg.
Wobei ich diese Steine nicht als stoffbezogene Mehrleistung meinte, bei denen ein Quereinsteiger ja viel mehr leisten musste, sondern einfach als bürokratische Hürden.
Ganz egal wie bereit man für ein Studium ist, man muss erst noch diverse Jahre aufwenden um beispielsweise seinen Meister zu machen, welcher im Studium vermutlich fast nichts bringt, was soll sowas?
Das ist für mich ein Stein im Weg, gegen den man selbst nichts unternehmen kann und den man über den direkten Weg des Abiturs nicht hat.
Und das daran gerüttelt wird finde ich gut, denn es macht in meinen Augen keinen wirklichen Sinn und kostet vielen Leuten viele Jahre Zeit.
Das man im Falle eines Versagens im Studium besser darsteht ist zwar schön, aber letztlich ist auch das kein Argument für das erfüllen der formalen Voraussetzungen und man geht nicht studieren um zu versagen.
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dreaddy schrieb:
~fricky schrieb:
dreaddy schrieb:
Ich bin mit 26 mit Realschulabschluss fertig...
bist du so oft sitzen geblieben, oder wie schafft man das?
26 ist natürlich bezugnehmend auf den Diplomabschluss gemeint, ist aber denke ich eh klar.
so wie du's formuliert hast, ist's alles andere als klar.
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dreaddy schrieb:
Ganz egal wie bereit man für ein Studium ist, man muss erst noch diverse Jahre aufwenden um beispielsweise seinen Meister zu machen, welcher im Studium vermutlich fast nichts bringt, was soll sowas?
Das ist für mich ein Stein im Weg, gegen den man selbst nichts unternehmen kann und den man über den direkten Weg des Abiturs nicht hat.Der Stein waere auf dem "direkten Weg" dann eben das Abitur. Wenn ich in der zehnten Klasse bereit fuer ein Studium bin, dann kann ich es auch nicht direkt anfangen...
~fricky schrieb:
so wie du's formuliert hast, ist's alles andere als klar.
Sowas meinte ich u.a. mit "schriftliche Grundkompetenz"
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Walli schrieb:
dreaddy schrieb:
Du gibst also selbst zu, einige Jahre Schule waren für dich im Prinzip Zeitverschwendung und kamen höchstens der Allgemeinbildung zugute, forderst aber gleichzeitig, dass Abiturlosen der Einstieg durch formale Voraussetzungen erschwert werden soll, die eine ebensolche Zeitverschwendung darstellen? Wie passt das zusammen? Es kostet den Staat zusätzliches Geld und den Studierwilligen schreckt es ab oder kostet es Zeit...
...schreibt Texte in Deutsch ... blabber blubber
Zuletzt bearbeitet von Walli am 14:03:00 30.01.2009, insgesamt 3-mal bearbeitet
Lol, drum musst du es 3-mal bearbeiten.
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Falls diesen Beitrag noch jemand wichtig findet, gebe ich mal meinen Senf dazu.
Die EU-Bachelor-Regelung:
Umfasst nicht nur das Studium, sondern alle Ausbildungsformen, d.h. insbesondere auch IHK-Abschlüsse.
Theoretisch kann man einen Bachelor-Abschluss machen, wenn man nur über reine Berufserfahrung verfügt (noch nicht mal Hauptschulabschluss nötig).
Davon leitet sich dann eine allgemeine Information ab wie : "Jeder darf dann alles studieren".
Mir sagte mal ein IHK-Typ, laut Grundgesetz müssen wir sogar jeden zulassen ( Bildungsfreiheit ), daraus folgt aber nicht, dass er es auch schafft.