Wann kommt DMark II oder Nord-Euro?



  • Schwarzgeld wird momentan übrigens von der Schweiz nach Asien geschleppt

    Ach ja? Interessant, wie der Fluss von Schwarzgeld anscheinend problemlos verfolgt werden kann. Und warum aus der Schweiz nach Asien? Ist die Schweiz nicht _der_ sichere Ort für Anleger? Immerhin ist die Schweiz weder in der EU und schon gar nicht im Euro-Raum.



  • Deutschland (im Klartext der deutsche Steuerzahler) trägt die Hauptlast am >EU-Haushalt.

    Logisch, als einwohner- und wirtschaftsstärkste Nation im Euro-Raum! Wäre es nicht so, würde dies ja bedeuten, dass Deutschland weniger leistungsfähig als andere Staaten ist.

    In diesem Zusammenhang muss ich nochmal den typisch deutschen tumben Egoismus auch innerhalb des eigenen Landes anprangern. Ein ganz einfaches Beispiel:
    Wir schreien wegen ein paar Milliarden Euro Zahlungen in die EU-Kasse und an Griechenland und zukünftig in den Rettungsschirm.
    Und kaum hat sich in Deutschland die Wirtschaft wieder ein klein wenig erholt, werden auch die Rufe nach Steuersenkungen und weiteren Geldgeschenken als Volk immer lauter.
    Dass wir gerade wegen dieser völlig kurzsichtigen Denkweise, bei dem sich jeder Deutsche der Nächste ist, jedes Jahr ca. 60 Milliarden(!) Euro als Schuldzinsen zahlen dürfen, scheint niemanden weiter zu interessieren. Hauptsache am Monatsende sind zehn Euro mehr im Geldbeutel. Dafür kann man schonmal problemlos die Zukunft der kommenden Generationen versauen, indem man diesen einen immensen Schuldenberg und damit ein erhebliches Zinsproblem hinterlässt.
    Hätten die vorausgegangenen Generationen seit WWII nicht völlig verantwortungslos gehandelt, hätten wir in Deutschland heute nicht die 60 Milliarden Zinslast, und würden wie die Made im Speck leben. Da wird an ein paar Milliarden Haushaltskürzung herumgedoktert, und auf der anderen Seite hauen wir jedes Jahr 60 Milliarden Euro an Schuldzinsen raus. Das ist doch Irrsinn, und ich behaupte deshalb, dass jeder Deutsche, der sich gegen die Haushaltskonsolidierung wehrt und darüber schimpft oder gar Steuersenkungen verlangt, völlig verantwortungslos ist!

    Und dass diese deutlich positive wirtschaftliche Erholung nur von relativ kurzer Dauer sein wird, sollte auch jedem klar sein. Auf solch kurzfristigen positiven Entwicklungen die Pläne für zukünftige Haushalte bauen zu wollen, ist schlicht Unfug.

    Deshalb hoffe ich, dass die Bundeskanzlerin in der Diskussion um Steuersenkungen oder die Lockerung des Sparpakets hart bleibt, auch gegen die Stimmen der FDP, die sich immer mehr zur lobbygetriebenen Harakiri-Partei entwickelt und IMO jede Reputation zur Regierungsverantwortung verloren hat.

    btw. bin ich weder CDU/CSU noch FDP-Wähler. Dennoch halte ich die strikte Haltung der Kanzlerin zum Sparkurs für absolut richtig.



  • Schwarzgeld wird momentan übrigens von der Schweiz nach Asien geschleppt

    Ich muss nochmal nachlegen: Kennst Du den grund für die Verlagerung der Devisen aus der Schweiz nach Asien? Das hat absolut nichts mit dem Euro oder der Schuldenkrise zu tun.



  • ..



  • ..



  • Bezüglich der Schwäche des Euros gibt es hier einen aktuellen Kommentar zu >Irland: [...]

    Erstens ist das ein Kommentar. Solche Kommentare können die "Redakteure" doch aus der Schublade ziehen. Der Tenor ist derselbe wie im Mai und Juni 2010. Über was sollen die armen Redakteure sonst auch schreiben. Aktuell keine Vogel- oder Schweinegrippe in Sicht, über die Deutsche Wirtschaftsentwicklung lässt sich nicht viel Schlechtes schreiben, und die Büchse der Pandorra "USA" hält man dann doch lieber geschlossen.

    Und die Finanzmärkte: das Gezeter ist doch totaler Mumpitz! Die paar Euro, die Irland und Portugal benötigen, und auch deren aktueller Schuldenstand, sind doch Peanuts. Wenn die Finanzmärkte sich nun wieder mal auf diese Winzigstaaten mit ihren ebenso winzigen Schulden (und das meine ich ernst) eingeschossen haben, dann doch evtl. nur deshalb, weil sich niemand traut, die eigentlichen Problemkinder ins Visier zu nehmen: Die USA und Japan. Und auch Großbritannien ist nicht frei von Schuld. Also haut man auf zwei kleine Staaten in Europa ein, versucht diese, totzuprügeln. Wäre ich die EU bzw. der Euro-Raum, würde ich einfach mal kurz die Portokasse aufmachen, für die kommenden Jahre Griechenlands, Portugals und Irlands Refinanzierungsbedarf mit Nullverzinsung bezahlen und damit die Investoren nett im Regen stehen lassen.
    Interessant, wie die Redakteure und "Kreise" tatsächlich denken, man können den Euro einfach so untergehen lassen. Alleine wenn man die Summen betrachtet, ist die ganze Diskussion völlig irrational. Und gerade der immer wieder gescholtene Schuldenberg wurde zumindest in Spanien, Irland und auch Deutschland von den Banken verursacht. Und Banken sind es auch jetzt wieder, die den Euro gerne in den Tod treiben würden.
    Halten die Leute es für tatsächlich realistisch, dass der Euro untergeht (ist immerhin eine der wichtigsten Währungen der Welt)? Sind die Leute sich auch der globalen, dramatischen Wirtschafts- und Finanzkrise bewusst, die ein solcher Untergang des Euro und damit des gesamten europäischen Wirtschaftsraumes (inkl- Schweiz und GB") bewirken würde?
    Das einzige Problem aktuell ist das Gezicke, das die Euro-Staaten bezüglich des Rettungsmechanismus veranstalten. Es ist natürlich nicht gerade zielführend anzukündigen, die Gläubiger an Zahlungsausfällen beteiligen zu wollen.

    Nochmal etwas zur Schuldenproblematik: Die Schuldenproblematik in Irland ist nicht strukturell bedingt. Allein der Zusammenbruch einer einizigen Großbank in Irland hat das aktuelle Szenario verursacht. Spanien leidet ebenso wenig an einem strukturellen Problem: hier waren wiederum die Banken bei der Vergabe von Immobilienkrediten zu gierig. OK, die Arbeitslosenquote ist sehr hoch, aber das könnte gelöst werden. Allein in Griechenland haben wir ein strukturelles Problem. Dort haben die vergangenen Regierungen ständig den Sozialstaat und Beamtenapparat auf Kosten der Staatsschulden aufgebläht. Dies muss jetzt abgebaut werden, mit schmerzhaften Einschnitten für die Bevölkerung.

    Ich habe auch Sorge um den Euro, aber ein totaler Zusammenbruch wäre nicht nur für die EU der Super-GAU. Ich denke, das weiß auch der Rest der Welt.



  • ..



  • Erhard Henkes schrieb:

    http://www.faz.net/s/Rub3ADB8A210E754E748F42960CC7349BDF/DocE618CD087CE8147D7B2CBAA3B8CAFE52CATplEcommonScontent.html

    Eine spanische Zahlungskrise dürfte für kein Bankensystem ohne große Verwerfungen verkraftbar sein: Deutsche Banken halten Forderungen über 181 Milliarden Dollar gegenüber spanischen Schuldner, gefolgt von Frankreich mit 162 Milliarden und Großbritannien mit 110 Milliarden Dollar.

    Da wird es schon ungemütlicher.

    Zählt man alle Titel der öffentlichen Hand in den finanzschwachen Ländern Portugal, Irland, Griechenland und Spanien zusammen, bangt die HRE um rund 35,5 Milliarden Euro.

    😡



  • Erhard Henkes schrieb:

    Bezüglich der Schwäche des Euros gibt es hier einen aktuellen Kommentar zu Irland

    Das ist doch schmarn. Der Euro hat Griechenland nicht nur gut verkraftet, sondern uns hat die "Schwäche" des Euros auch tadellos geholfen, denn das brachte uns unser "Wirtschaftswunder".

    Schau mal diesen Graphen an:
    http://www.ecb.int/stats/exchange/eurofxref/html/eurofxref-graph-usd.en.html

    Ich möchte zwar nicht rumverschwören, aber: ist es nicht erstaunlich, dass Irland genau dann ins Feuer geworfen wird, nachdem der Euro wieder die 1,40$ Grenze überschreitet? Oder genau dann, nachdem die USA bestätigt hatte, dass sie mal 600 MRD Dollar drucken?

    passend dazu noch was von Fefe:
    http://blog.fefe.de/?ts=b22803a9



  • Hi,

    derzeit hilfts uns aber nicht so ganz. Jetzt tritt langsam das ein, wovon ich gesprochen habe. Zinsen und Risikoausfallversicherungen für Deutschland ziehen stramm an.

    http://www.welt.de/finanzen/article10956294/Deutschland-wird-zum-Zahlmeister-der-Eurozone.html

    Gruss Mümmel



  • High Performer schrieb:

    In diesem Zusammenhang muss ich nochmal den typisch deutschen tumben Egoismus auch innerhalb des eigenen Landes anprangern. Ein ganz einfaches Beispiel:
    Wir schreien wegen ein paar Milliarden Euro Zahlungen in die EU-Kasse und an Griechenland und zukünftig in den Rettungsschirm.
    Und kaum hat sich in Deutschland die Wirtschaft wieder ein klein wenig erholt, werden auch die Rufe nach Steuersenkungen und weiteren Geldgeschenken als Volk immer lauter.

    Hab jetzt echt net alles in dem Beitrag gelesen aber hier stößt mir was Sauer auf. Die Aussage das wir Deutschen uns nicht aufregen brauchen und doch nur egoisten sind. Als Wirtschaftsstärkste Nation haben wir es geschafft das der Arbeitnehmer für immer weniger Geld das gleiche Leisten muss während andere Länder, darunter auch das erwähnte Griechenland, ihre Löhne und damit Realeinkommen um viele viele Prozentpunkte steigern konnten. Geld scheint in Deutschland ja da zu sein, für andere Länder, für Banker etc. Aber nicht fürs eigene Volk, das geht ja nicht denn dann wären ja alle Deutschen Egoisten.



  • Darf ich in Erinnerung bringen, wie das "früher so" war? Als es noch Lire, Drachmen, Pesetas und Francs gab? Welche Wertentwicklung die gegenüber der D-Mark hatten?
    Achjaaa 💡 die kannten nur eine Richtung: Die Abwertung!
    War ja früher ein probates Mittel, um Leistungsbilanzunterschiede markttechnisch zu bereinigen, dessen man sich mit dem Euro beraubt hat. Stattdessen wurden die Maastricht- Kriterien aufgestellt sowie eine politisch unabhängige EZB installiert.

    Eine schlimme Lachnummer, wenn man sich das genauer anschaut:
    - Der Eintritt in den Euro wurde von fast allen Teilnehmern (auch Deutschland) bilanztechnisch ermogelt.
    - Die Maastricht- Kriterien, die quasi definieren, daß Leistungsbilanzunterschiede nicht stattfinden, wurden mit einem völlig unzureichenden Maßnahmenkatalog "abgesichert", der niemals zur Ausführung kam.
    - Und wer jetzt auf die Amis schimpft, sollte auch sehen, daß die EZB auf politischen Druck hin eingeknickt ist und gegen Schrottpapiere frisches Geld ausgibt. Die anstehende Neubesetzung deren Spitze ist indes zum puren Politikum verkommen.

    Es ist quasi alles eingetroffen, was Euro- Kritiker vor dessen Einführung als eklatante Schwäche gebrandmarkt hatten: Daß es so nicht gehen kann, Weich- und Hartwährungsländer auf Gedeih und Verderb zusammenzuschnallen - der Euro war auch schon ein Politikum und wurde als solches wider jede ökonomische Vernunft auf das schwache Fundament des kleinsten gemeinsamen Nenners gebaut.

    In Gutwettersituationen knirscht es nur im Gebälk, einer frischen Brise wie dem Griechenland- Problem konnte man nur durch Umwerfen einer der zentralen Bedingungen der Maastricht- Verträge, der "no Bailout"- Klausel begegnen, die nicht nur bei uns zu Problemen mit der Verfassung führt, aber was, wenn sich wirklich ein Handels- und Währungskrieg zwischen den USA und China auftut?

    Der Euro hat schon seinen Sinn und Vorteile, aber er ist komplett schwachmatisch installiert worden, Nachbesserungen werden durch die schwer divergierenden Interessen der Teilnehmer so verwässert, daß dabei nix Tragfähiges rauskommen wird. Wenn alleine schon eine eingeforderte private Gläubigerbeteiligung für Stirnrunzeln an den Märkten sorgt, zeigt das, daß über Sinn oder Unsinn eines Haircut kategorisch gar nicht mehr nachgedacht wird und wie sehr die Finanzlobby die Politik im Griff hat.

    Das führt zu einem weiteren Problem:
    In der realen Wirtschaft ist es das Normalste der Welt, daß man bei Pleite eines Kunden manchmal nix außer einer fetten Anwaltsrechnung für die Einreichung von Ansprüchen ins Konkursverfahren kriegt. Blöd, wenn in einem Jahr gleich zwei Kunden ins Straucheln geraten, dann wird es auch für mich als Minifuzzi gefährlich. Hätte ich nach dem Staat als Retter gerufen, hätte ich mich nur lächerlich gemacht, aber die Banken, die mir damals im Nacken saßen, von jeglichem Schaden freizustellen, ist genauso absurd.

    Wir kommen zum absurden Theaterhöhepunkt:
    In der realen Wirtschaft ist man gezwungen, ab gewissen Kriterien eine Illiquidität oder gar Überschuldung einzuräumen und zu melden, also Verluste zu realisieren, sonst kommt ein Strafverfahren wegen Betrugs dazu - als Gläubigerschutz zu verstehen. Dazu noch 750 Mrd € "Eurorettungsschirm" ("mal schnell" ca. 2300 € pro Kopf in Euroland) ausschließlich zum Schutz von Staaten und institutionellen Anlegern aufzustellen und den arbeitenden Steuerzahler als Generalgarant einzusetzen, hat den Sprengstoff, jede Währung auf dem Prüfstand der Glaubwürdigkeit zu zerfetzen, den Euro mit seinen strukturellen Problemen erst recht.

    Der Euro gehört eigentlich vertraglich neu aufgestellt, neben einem Beitrittsautomatismus bräuchte es auch einen Ausscheidungsautomatismus, wenn sich Staaten nicht ins eigene Finanzgebaren pfuschen lassen wollen. Darf dann jeder für sich entscheiden, was ihn teurer kommt. Das wird der Euro wahrscheinlich nicht mehr schaffen, was ihn zu einem gefährlichen Experiment für unfähige Politiker unter der Fuchtel einer aus dem Ruder gelaufenen Finanzlobby macht. Aber wie es so ist, wenn offensichtliche Fehler politisch willenserklärt sind, wiederholt man sie einfach mit erhöhter Brutalität.

    Die Unfähigkeit Europas, eine Einheitswährung auf sinnvoller Basis aufzustellen wird sich an der Unfähigkeit der USA, die Bedeutung des Dollars als Leitwährung zu erhalten und der Unfähigkeit Chinas, von protektionistischer Währungspolitik abzukehren, zu messen haben. Wir haben gute Chancen, in diesem Wettbewerb zu gewinnen. Wenn sich unsere Mitstreiter nicht als noch unfähiger herausstellen, ist der Euro binnen eines Jahrzehnts Geschichte.



  • Hallo Leute,

    was ich bei all der Diskussion nicht verstehe: warum soll es nicht möglich sein, dass wirtschaftlich unterschiedlich starke Länder eine gemeinsame Wärhung haben? Ungleiche wirtschaftliche Leistungsfähigkeit schließen doch eine gemeinsame Währung nicht aus.

    In wirtschaftlich schwächeren Ländern ist dann eben das Preis- Lohn- und Lebenshaltungsniveau niedriger als in starken Ländern. Das wäre genau der Mechanismus, der schächere Länder konkuurenzfähiger macht.

    Oder habe ich einen entscheidenden Punkt übersehen?

    Das eigentliche Problem ist die Verschuldung bestimmter Euro-Länder und die Finanzmärkte, die in diesen Ländern eine Möglichkeit gefunden haben, ihre wilden, gierigen Spekulationen weiter zu treiben. In ruhigen Fahrwassern können die durchgenallten Spekulanten keinen Blumentopf gewinnen. Das geht nur in irgend welchen Blasen. Aktuell ist halt die "Schuldenblase" in Europa der Spielplatz dieser Irren (nicht Iren!).

    Dass Griechenland in den letzten Jahren komplett durchgeknallt ist in Bezug auf Löhne, Lebensstandard etc., ist korrekt. Hier müssen nun eben schmerzhafte Einschnitte stattfinden, um das Gefüge wieder ins Lot zu bringen.

    Und Irland? Auch hier besteht durchaus die Möglichkeit, in Zukunft wieder einen ordentlichen Haushalt vorzulegen, wenn die Drecksbanken, die das Land dort in den Ruin treiben, endlich abgewickelt sind.

    Portugal wird von den Finanzmärtkten halt mitgenommen, weil es sich gerade anbietet.



  • was ich bei all der Diskussion nicht verstehe: warum soll es nicht möglich sein, dass wirtschaftlich unterschiedlich starke Länder eine gemeinsame Wärhung haben?

    Die Frage stell ich mir auch!

    wahrscheinlich ruehrt es daher, das Waehrung und WirtschaftsUnion in einen Topf geworfen werden.

    Der Euro gehört eigentlich vertraglich neu aufgestellt

    Noe, das was den Euro zum "schwanken" bringen wuerde, sind Bilanzen der Staaten generell. Nur ist die Auflage rund um den Euro um Welten geregelter als wie um andere Waehrungen. Schon allein weil eben mehr als 1 Staat neidisch auf den Topf mit der Waehrung schaut.
    Oder waer Dir nen Dollar lieber, wo das Urheberland mal schnell Dollars "nachdrucken" lassen kann. Wahrscheinlich sind die Chinesen eh die diejenigen, die den einigermassen Stabil halten, und hoffentlich erleb ich ned mit, wenn die Ihre Anleihen vom Weltmeister im Flugzeugträgerbauen zurueck haben wollen 🙂

    Also den Euro als Waehrung stell ich ned in Frage ...
    Und die WirtschafstUnion, naja momentan sind wir im Schnitt eher die Gewinner. Nur wird das Bild aber auch verzerrt vom Ausseinanderdriften der Arm/Reichschwelle und dem Abbau der Mittelschicht.
    Und in Sachen Wirtschaft reden wir hier von ner europaeischen Globalisierung. Wer erwartet dabei bitte, das es einem vorher recht gut dastehendem Land, dabei besser als den anderen ergehen soll ??? Wir sind eigentlich per Definiton mit dijenigen, die dan ganzen Spass bezahlen. Und dafuer ergeht es uns eigentlich noch ganz gut.

    Ciao ...



  • High Performer schrieb:

    Hallo Leute,

    was ich bei all der Diskussion nicht verstehe: warum soll es nicht möglich sein, dass wirtschaftlich unterschiedlich starke Länder eine gemeinsame Wärhung haben? Ungleiche wirtschaftliche Leistungsfähigkeit schließen doch eine gemeinsame Währung nicht aus.

    Ganz einfach: Ein Arbeitsloser und Du bilden eine WG, gezahlt wird mit Schuldscheinen. Nach einer gewissen Periode will der Vermieter die Schuldscheine einlösen und während Du gearbeitet hast, hat der Arbeitslose das Sofa vollgefurzt und mit weiteren Schuldscheinen 'ne Playstation gekauft und ein paar PayTV- Abos gelöst. Eines Tages steht der Exekutor vor der Tür und will die Bude leerräumen, wenn Du nicht zahlst, Dein Genosse kann nur weitere ungedeckte Schuldscheine ausstellen.

    High Performer schrieb:

    In wirtschaftlich schwächeren Ländern ist dann eben das Preis- Lohn- und Lebenshaltungsniveau niedriger als in starken Ländern. Das wäre genau der Mechanismus, der schächere Länder konkuurenzfähiger macht.

    Tun sie ja nicht. Während der deutsche Arbeitnehmer seit zwei Jahrzehnten mit sinkenden Reallöhnen zu kämpfen hat, gab's woanders HalliGalli.

    High Performer schrieb:

    Das eigentliche Problem ist die Verschuldung bestimmter Euro-Länder und die Finanzmärkte, die in diesen Ländern eine Möglichkeit gefunden haben, ihre wilden, gierigen Spekulationen weiter zu treiben.

    Das sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Was die Finanzmärkte treiben, wenn sie mit zuviel Geld aufgepumpt werden, ist eine Sache.
    Die andere Sache ist, wenn sich Staaten zu Pauschalgarantien hinreißen lassen, quasi Blankoschecks an abgezockte Banken auszustellen und den Steuerzahler dafür bluten zu lassen. Der "normale" Wahnsinn beginnt bei 3% Neuverschuldung und das kann schon nicht auf Dauer gut gehen, aber krisenbedingt wie bei Irland in etwa bei 30% anzukommen, das macht kein Gläubiger mit, der noch bei Sinnen ist.



  • Ganz einfach: Ein Arbeitsloser und Du bilden eine WG, gezahlt wird mit Schuldscheinen. Nach einer gewissen Periode will der Vermieter die Schuldscheine einlösen und während Du gearbeitet hast, hat der Arbeitslose das Sofa vollgefurzt und mit weiteren Schuldscheinen 'ne Playstation gekauft und ein paar PayTV- Abos gelöst. Eines Tages steht der Exekutor vor der Tür und will die Bude leerräumen, wenn Du nicht zahlst, Dein Genosse kann nur weitere ungedeckte Schuldscheine ausstellen.

    Naja, was sind die Alternativen ? Wenn Ihm vor die Tuer setzt, aechten Dich Deine anderen Sozialen kontakte ... und wahrscheinlich lebt er weiterhin vor Deiner Haustuer, und Du musst jedesmal ueber nen Riesenberg von Müll steigen, um in deine Wohnung zu kommen ... und weiterhin stellst Du sicher, das er vom Hartz IV, was er ja trotzdem bekommen wird, sich nur noch neue Playstation Spiele und alkoholische getraenke kaufen wird, weil Du ja gar keine Kontrolle mehr ueber seine Finanzen hasst. Und vielleicht dreht er sogar durch, und beschaedigt Dein Eigentum! Dann bist sowieso nicht mehr Gewinner der Situation ...

    Laesst Ihn in deiner Wohnung, kannst Ihn immer noch Sanktionieren. Du kannst Dir leckere Dinge kaufen und nix davon abgeben, weil er sich ja nicht bemueht. Sein Hartz IV Gehalt ziehst Ihm sowieso zum grossen Teil aus der Tasche ... weil fuer die Lebensmittel ausm Kuehlscharank wird er ja sicherlich zahlen oder ? Und viel stoerten tuts dich ja nicht sehr wenn er ab und an mal nen Bier sich erschnorrt, da nu fuer 2 leute, also groessere Mengen mit mehr Rabatt einkaufen kannst ...

    Ciao ...



  • RHBaum schrieb:

    Laesst Ihn in deiner Wohnung, kannst Ihn immer noch Sanktionieren. Du kannst Dir leckere Dinge kaufen und nix davon abgeben, weil er sich ja nicht bemueht. Sein Hartz IV Gehalt ziehst Ihm sowieso zum grossen Teil aus der Tasche ... weil fuer die Lebensmittel ausm Kuehlscharank wird er ja sicherlich zahlen oder ? Und viel stoerten tuts dich ja nicht sehr wenn er ab und an mal nen Bier sich erschnorrt, da nu fuer 2 leute, also groessere Mengen mit mehr Rabatt einkaufen kannst ...

    Ja, nur habt ihr ein gemeinsames Konto bei der EZB und seid unkündbar gleichermaßen zeichnungsberechtigt. Mitm Bier isses da nicht getan ... deswegen ist es auch mit dem Sanktionieren nicht so einfach.



  • Hi,

    alle wettern darüber, daß die bösen Banken den Griechen nur noch Geld gegen unverschämt hohe Zinsen geben wollen. Aber alle vergessen, daß die Zinsen auch eine Funktion haben. Eigentlich mehrere sogar. Das der Kreditgeber davon leben kann und daher einen Anreiz hat, Kredite zu geben ist das eine. Das zweite ist, das die Zinsen auch das Ausfalrisiko kompensieren müssen. Wenn also jeder zehnte Kredit platzt, dann müssen die Zinsen logischerweise bei mindestens bei 11,1% liegen, denn die 9 anderen müssen den Zehnten geplatzten ja mit bezahlen. Also können sie nicht bei 2-3% liegen. Und mal im Ernst, wir bekommen unseren Überziehungskredit oder unser neues Auto von der Hausbank ja auch nicht mit 3% Zinsen finanziert, sondern eher in der Nähe von 10%.
    Außerdem haben die Zinsen auch noch eine Disziplinierungsfunktion. Mit ihrem Anwachsen mahnen sie den Kreditnehmer zu besserem wirtschaften.

    All das ist aber mit der Einführung des Euros weggefallen. Auf einmal hatten alle schöne niedrige Zinsen. Und niemand hat sich darüber Gedanken gemacht, denn es stand ja immer unsichtbar die EZB im Hintergrund.
    Die Griechen haben anstatt in Industrie und Infrastruktur zu investieren ihre Kredite alle verfrühstückt, in Spanien, Portugal und Ir(r)land haben die Banken jedem Hungerleider einen Baukredit gegeben, war ja alles abgesichert. Und in Deutschland haben die staatlichen Banken die Chance genutzt um Staatsknete an den internationalen Roulettisch zu tragen...
    Und nun stellen wir auf einmal fest, das wir da gewisse Blasen hatten, die irgendwann platzten.

    Ist im Prinzip das gleiche wie bei der amerikanischen Imobilienblase. Kann man alles sehr gut in Hans-Olaf Henkels "Die Abwracker" nachlesen. Ist da sehr gut beschrieben wie es zu all dem gekommen ist.

    Letztlich läuft es aber darauf hinaus, daß der Staat bzw. die EU von oben "lenkend" und somit verzerrend eingegriffen hat.
    Solange jeder jeden Kredit entsprechend seinen privaten Risiken zugeschnitten kriegt, und ein unsicherer Geselle eben mehr dafür zahlen muss, überlegt man sich schon, was man sich alles auf Pump leisten kann. Und auch die Banken überlegen, wem sie was zu welchen Bedingungen leihen können. Durch diese künstliche Gleichmacherei der Eurozone waren aber auf einmal alle mit AAA ausgestattet. Zumindest haben sie alle solche Kreditbedingungen bekommen.

    Dadurch ist die Steuerungsfunktion des Zinses völlig weggefallen und alles kam aus dem Lot. Und die Banken wollten daran verdienen und haben natürlich ordentlich auf den Tisch gelegt was dann auch gerne dankend angenommen wurde.
    Sicher kann man jetzt nicht gleich auf den Ruck die Fehler von 10 Jahren mit einem Federstrich beseitigen. Aber mann muss zumindest daran arbeiten.
    Dass jetzt alle auf ihren eigenen guten Namen Geld borgen und Ländern wie Griechenland problemlos zur Verfügung stellen, ist auch nicht die Lösung.
    Klar muss man vermeiden, dass dort die Leute verhungern. Aber ein weiter so kann es da nicht geben.

    Nicht die billigste Lösung ist da die richtige, sondern die, die zu einer Selbständigkeit führt. Und wenn abzusehen ist, daß das nicht möglich ist, dann mus eben Griechenland aus der Eurozone raus. Aber vorher muss man gucken was man machen kann. Und der einzige Weg ist eben nicht nur sparen (das muss man auch) sondern Werte erschaffen. Nun macht es aber nicht viel Sinn, Industrie von Deutschland und Frankreich abzuziehen und dort zu installieren, dann fehlt es eben hier. Und mit unserer heimischen Industrie konkurrierende Industrie kann auch keine Lösung sein. Also muß im außenhandel der EU gesucht werden, was müssen wir importieren wo wir viel Geld für hinlegen müssen bzw. Was würden andere Länder abnehmen wo noch freie Abnahmekapazitäten sind. Und dafür muss dann eine entsprechende Industrie und Infrastruktur aufgebaut werden. Als Gegenleistung müssten die dann entsprechende Pfandwerte als Sicherheit hinterlegen, damit der der zahlt auch Wicherheiten hat. Das können zum eien die aufzubauenden Betriebe sein, die bis zur Rückzahlung der Kredite unter Eigentumsvorbehalt stehen, zum anderen könnten das durchaus auch wie schon vorgeschlagen einige ungenutzte Inseln sein. Aber es muss etwas sein, was einen Nutzwert hat und was die Griechen wiederhaben wollen. Nur dadurch ist der Kreditgeber davor geschützt, daß die Märkte anschließend über ihn herfallen.

    Wenn aber beim durchrechnen raus kommt, daß Griechenland nicht zu halten ist, dann muß Griechenland aus der Eurozone raus. Nur dann kann die Drachme wieder entsprechend abgewertet werden, daß sie insgesamt flüssig bleiben. Selbstverständlich wird es auch dabei Verleirer geben. Vor allem die Banken werden dabei verlieren. Man kann ihnen nicht das ganze Risiko allein überlassen, sonst krachen unsere Banken zusammen, aber sie müssen schon einen Teil der Kosten mittragen, damit auch die Banken wieder lernen, daß nicht tolle Quartalszalen und Boni entscheidend sind, sondern eine solide Führung der Geschäfte.

    Eine Herstellung unterschiedlicher Lebenserhaltungskosten bei einheitlicher Währung ist dagegen eine Schnapsidee. Wie soll das gehen. Solange überall der Euro herrscht, ist der auch überall ungefähr eien Euro wert. Mann kann nicht ein Pfund Butter in Deutschland für 70 Cent produzieren und für einen Euro verkaufen und das gleiche Stück Butter dann nach Griechenland fahren und dort für 30 Cent verkaufen. Wer soll die fehlenden 40 Cent drauflegen? Soll der Handle mit negativer Handelsspanne arbeiten? Aber man kann den Wertschaffenden Völkern die ja auch alle bis über die Ohren verschuldet sind nicht auf Dauer abverlangen, daß sie die Südländer unbegrenzt mit durchfüttern müssen. Irgendwann, wenn hier das Hemd auch nicht mehr reicht, dann gibts hier und in den anderen Geberländern einen Aufstand, und dann kommt der wirkliche Crash. Also ist es das beste, nach außen eine Eurozone zu sein und intern 2-3 verschiedene Eurozonen Leistungsabhängig zu haben die unterschiedliche Währungen haben die gegeneinander floaten können aber nicht nach draußen wirken. Nach draußen sollte nur der einheitliche Handelseuro benutzt werden.

    Gruß Mümmel



  • muemmel schrieb:

    Selbstverständlich wird es auch dabei Verleirer geben. Vor allem die Banken werden dabei verlieren. Man kann ihnen nicht das ganze Risiko allein überlassen, sonst krachen unsere Banken zusammen, aber sie müssen schon einen Teil der Kosten mittragen, damit auch die Banken wieder lernen, daß nicht tolle Quartalszalen und Boni entscheidend sind, sondern eine solide Führung der Geschäfte.

    Das ist der Widerspruch in sich. Natürlich müssen die Banken das Risiko alleine tragen, das ist ja deren Job, anhand der Risikobewertung den Spread zwischen Leih- und Vergabezins auszurechnen. Um dem abzuhelfen, hat man ja Risikopakete gesplittet und so neu gebündelt, so daß keiner mehr eine sinnvolle Risikobewertung dafür vornehmen kann und diese Derivate gehyped. Für's effektive Nebelkerzenwerfen hat man sich auch noch gegenseitig die Schultern geklopft und mit Boni beworfen. Also für die pervertierte Ausübung des eigentlichen Jobs. Weil 2% Wachstum einfach langweilig klingen.
    Wer ganz falsch rechnet, kriegt ggf. die Todesstrafe ab, das ist in der ganzen Realwirtschaft so, wieso soll das für die Banken nicht auch gelten? Ahja, das "too big to fail"- Gefasel, oh shit. Wir sehen doch gerade, wie "dankbar" die Banken uns Steuerzahlern sind.



  • pointercrash() schrieb:

    Ganz einfach: Ein Arbeitsloser und Du bilden eine WG, gezahlt wird mit Schuldscheinen.

    Warum zahlt "Du" mit Schuldscheinen?


Anmelden zum Antworten