Informatiker - Wie ist die Konkurrenz ?



  • Ja, wenn Du für den Hundesalon nebenan eine Webseite schreibst, dann brauchst Du sicher nicht mehr als ein bisschen PHP und MySQL. Bei großen Projekten hat man dann die Wahl entweder algorithmisch was zu reißen oder die ganze Sache zu vergessen.



  • _-- schrieb:

    nachdem das im bereich php/mysql/webdesign ist, wüsst ich auch nicht was mir jetzt ein informatik studium bringen sollte (naja evtl. ein besseres gehalt). glaube kaum, dass ich hier mit speziellen datenstrukturen arbeiten muß die mir php nicht anbietet 🙂

    **es ist faszinierend (™Spock)

    das ist ein studium.**

    denn man lernt und erweitert damit seinen horizont, merkt, was einem bisher verborgen blieb.

    es ist mühsam.
    und natürlich rechnet sich das nicht in geld.
    denn wer weiß, ob morgen nicht die welt untergeht; oder schon heute nachmittag.

    es ist für die eigene lust... zu wissen.

    und natürlich geht das auch ohne studium.
    da kenne ich einige, die es sich nicht nehmen lassen, weiter zu forschen.

    nur strukturiert ein studium und lässt einen dinge lernen, die man ohne eventuell gerne.. umschippt hätte *lach*, und die doch wichtig werden.



  • Walli schrieb:

    Ja, wenn Du für den Hundesalon nebenan eine Webseite schreibst, dann brauchst Du sicher nicht mehr als ein bisschen PHP und MySQL. Bei großen Projekten hat man dann die Wahl entweder algorithmisch was zu reißen oder die ganze Sache zu vergessen.

    mach doch mal bei uns ein praktikum und zeig mir dann wie das geht 😉



  • Da muss ich Dich enttäuschen. Ein Praktikum beim Webdesigner würde man mir im Lebenslauf als inkonsistentes Verhalten deuten. Davon abgesehen hasse ich PHP 😉 .



  • Walli schrieb:

    Bei großen Projekten hat man dann die Wahl entweder algorithmisch was zu reißen oder die ganze Sache zu vergessen.

    Mhmm, das trifft auf manche Projekte vielleicht zu. Wenn wir aber die klassische Enterprise-Lösung für Unternehmen betrachten, sei es im ERP-, CRM- oder ECM-Umfeld, dann kommt es statt cleverer Algorithmen eher auf eine gute Architektur an, was jetzt sowohl im Sinne der Infrastruktur, als auch im Sinne des Software Engineering verstanden werden kann. Diese Aufgabe ist nicht weniger komplex als der Entwurf von Algorithmen und benötigt eine gute Portion Erfahrung, die im Studium jetzt auch nicht unbedingt formvollendet heranreift (bin selbst Akademiker, falls das als Angriff gewertet wird). Will meinen: Gute Software-Architekten haben zwar ein theoretisches Fundament aber zusätzlich viele Jahre Praxiserfahrung. Ein Quereinsteiger kann da auch ohne Studium hinkommen, keine Frage.



  • asc schrieb:

    tphilipp schrieb:

    Aber die Standardbibliothek ist doch langsam! Das ist doch kein Geheimnnis! 🙂
    Wie kann schon eine möglichst allgemein gehaltene Bibliothek für meinen Spezialfall performant sein?

    Das Problem ist nur wenn man vor allem Standardfälle versucht mit ungeeigneten Spezialfällen abzubilden (davon abgesehen das die Standardbibliothek nicht langsam ist, es aber Fälle gibt - nur die sollte man dann auch verifizieren - bei denen eine Eigenimplementierung besser wäre).

    Das verstehe ich nicht, wenn selbst Boost.Intrusive (ein bisschen verallgemeinert) schreibt "Intrusive containers are special containers that offer better performance and exception safety guarantees than non-intrusive containers (like STL containers)."



  • tphilipp schrieb:

    Das verstehe ich nicht, wenn selbst Boost.Intrusive (ein bisschen verallgemeinert) schreibt "Intrusive containers are special containers that offer better performance and exception safety guarantees than non-intrusive containers (like STL containers)."

    Das ändert dennoch nichts daran, das eine Eigenentwicklung langsamer sein kann. Eine Verallgemeinerung ala "Die Standardbibliothek ist langsam" ist jedenfalls Unsinn.



  • marco.b schrieb:

    Walli schrieb:

    Bei großen Projekten hat man dann die Wahl entweder algorithmisch was zu reißen oder die ganze Sache zu vergessen.

    Mhmm, das trifft auf manche Projekte vielleicht zu. Wenn wir aber die klassische Enterprise-Lösung für Unternehmen betrachten, sei es im ERP-, CRM- oder ECM-Umfeld, dann kommt es statt cleverer Algorithmen eher auf eine gute Architektur an,...

    Dies deckt sich auch mit meiner Erfahrung (und gerade in diesem Sektor gibt es recht viele Stellen). Algorithmen nehmen in einer typischen Businessanwendung (Ich rede hier nicht von embedded-Programmen, wissenschaftlichen Anwendungen...) in der Regel eher eine kleine Rolle bezogen auf die Gesamtlaufzeit ein. Es gibt Fälle in denen sie wichtig sind, aber es hängt jedenfalls nicht an "großen Projekten", sondern eher noch dem Einsatzgebiet der Anwendung.



  • prof_kai schrieb:

    Ich meine, wenn ich mir die ganzen Hobby Programmierer und Garagen Bastler ansehe, bekomme ich schon ein mulmiges Gefühl 3-5 Jahre in Studium zu investieren zu müssen und nachher ohne Job dazustehen ? 😮

    Naja, wenn Du meinst, das Informatikstudium sei nichts wert, dann probier es halt ohne. Wenn Du etwas kannst, wirst Du auch so einen Job finden. Du wirst allerdings unten anfangen. ...und vermutlich auch relativ weit unten bleiben.



  • Nick Unbekannt schrieb:

    Und wenn du genauso Kompetent bist, wie die mit Papier, was hindert dich daran dir auch so ein Papier zu besorgen?

    gibt diverse Gründe, die ich hier nicht aufzählen will
    Im Endeffekt hab ich entschieden, dass mir ein Studium nicht das bietet, was ich brauche

    Und da das, was man im Studium lernt, nicht exklusiv für Hochschulen reserviert ist, kann ich mir fehlende Kenntnisse notfalls anderweitig beibringen



  • zwutz schrieb:

    Und da das, was man im Studium lernt, nicht exklusiv für Hochschulen reserviert ist, kann ich mir fehlende Kenntnisse notfalls anderweitig beibringen

    "Ich weiß, dass ich nichts weiß!" kannst Du für Dich aber nicht in Anspruch nehmen. Um sich bewusst zu sein, dass man etwas nicht weiß, muss man erstmal wissen, dass es existiert. Dieses Wissen vermittelt das Studium. Man kriegt im Studium einen breiten Überblick über die Methoden, Verfahren und Strukturen, die die Informatik ausmachen. Diesen Überblick hat man als Quereinsteiger erstmal nicht. Wenn Du ein informationelles Problem angehen musst, dann kannst Du es als Quereinsteiger im Allgemeinen nicht einschätzen. Wenn Du hingegen ein entsprechendes Studium hinter Dir hast, dann solltest Du in der Lage sein, das Problem zu klassifizieren und Du solltest Dich an die Verfahren erinnern, mit denen man solche Probleme angehen kann.

    Andererseits muss man natürlich auch zugeben, dass vielleicht 95% der Dinge, die programmiert werden, kaum fortgeschrittene Verfahren aus der Informatik brauchen. Da kommt man praktisch mit der Kenntnis von ein paar Programmiersprachen und ganz einfachen Algorithmen und Datenstrukturen aus.



  • zwutz schrieb:

    Im Endeffekt hab ich entschieden, dass mir ein Studium nicht das bietet, was ich brauche

    Scheinbar bietet dir das Studium doch das was du brauchst. Und zwar eine Eintrittskarte. Es geht dabei auch gar nicht unbedingt darum, dass du was lernen sollst. Sehr extrem hat sich bei mir Eindruck geprägt, beim Tag der offenen Tür in der IHK. Die vorgestellten Projekte hatten alle den Touch von, wenn der Anwärter wirklich interessiert ist, kann er das auch vorher schon selber basteln.

    zwutz schrieb:

    Und da das, was man im Studium lernt, nicht exklusiv für Hochschulen reserviert ist, kann ich mir fehlende Kenntnisse notfalls anderweitig beibringen

    Du kannst dir alles selber beibringen. In der Regel macht man sich aber erst gar nicht die Mühe, wenn man von dir nichts erwartet, dich anzuhören.

    Und die Ausrede, dass du deine Gründe hast, lasse ich nicht gelten. Die "langweiligen", weil schon bekannten Vorlesungen musst du schließlich nicht besuchen. Du brauchst dich nur einschreiben und ab und zu mal bei den Prüfungen aufkreuzen. Ich kenne sogar Leute, die nebenbei zur Arbeit ihr Informatikstudium absolvieren. Wäre für mich nichts, weil es ewig lange dauert. Aber das kann man ja verkürzen, wenn man schon alles weiß.



  • Im Endeffekt hab ich entschieden, dass mir ein Studium nicht das bietet, was ich brauche

    Sorry, Studenten haben meist nicht die Voraussicht, dass zu beurteilen.

    kann ich mir fehlende Kenntnisse notfalls anderweitig beibringen

    Wissen und Einsicht sind nicht immer zwingend gekoppelt. Da bietet eine strukturierte Vorlesung vielleicht mehr als ein pdf-Dokument.



  • zwutz schrieb:

    gibt diverse Gründe, die ich hier nicht aufzählen will

    Wieso machen sich so viele Nicht-Studierte immer was vor? Die mit Abstand häufigsten Gründe, weswegen jemand kein Diplom/Master hat sind doch immer:
    a) einfach zu dumm/unbegabt/faul oder
    b) eine gewisse Naivität/Verträumtheit. Man dachte Studium is Zeitverschwendung
    Und genau diese Leute sind es dann, die mit ihrer Entscheidung hadern, aber dies nach außen niemals zugeben würden und dann sehr dünnhäutig in Diskussionen über den Nutzen eines Studiums reagieren. Nach außen will man eben auf keinen Fall zugeben, dass ein Studium letztlich doch besser gewesen wäre.

    zwutz schrieb:

    Und da das, was man im Studium lernt, nicht exklusiv für Hochschulen reserviert ist, kann ich mir fehlende Kenntnisse notfalls anderweitig beibringen

    Ja, das ist immer DAS "Argument" der Nicht-Studierten. Ist nur leider ziemlicher Blödsinn, denn es ist nahezu unmöglich, als Autodidakt sich das selbe Arbeitspensum aufzuschultern wie ein Student. Dazu müsstest du täglich 3-4 Vorlesungen hören, mehrere Übungen wöchentlich machen, dich mit anderen über die Materie austauschen und im Prüfungszeitraum mehrere Wochen sehr intensiv lernen. Gerade durch die Nicht-Existenz von Leistungsnachweisen lernt man als Autodidakt nie so hart und effizient wie jemand mit Prüfungsdruck.

    Und wie knivil schon absolut richtig anmerkte: Ein Studium ist weit mehr als das Büffeln von Skripten und pdfs. Ich würde sagen ich habe mindestens 40% meines Wissens nur aus "Spielereien"/Praktika/Gesprächen mit Mitstudenten.



  • this->that schrieb:

    Ich würde sagen ich habe mindestens 40% meines Wissens nur aus "Spielereien"/Praktika/Gesprächen mit Mitstudenten.

    40%! Das wäre Autodidaktik und Hobbyfrickelei, aber du warst ja währenddessen in Informatik eingeschrieben 😉



  • this->that schrieb:

    a) einfach zu dumm/unbegabt/faul

    jetzt gibst du sogar schon unverblümt zu, dich für intelligenter zu halten. Damit hast du mir einen weiteren Grund gegeben, auch in Zukunft auf ein Studium zu verzichten. Am Ende werd ich noch wie du

    Auch wenn mein Wissensstand unter deinem liegen mag, aber bei der Intelligenz wär ich mir nicht so sicher.

    Ich habe übrigens nie behauptet, dass ein Studium keinen Nutzen bringt. Nur für mich lautet die Entscheidung, dass der Nutzen den Aufwand nicht rechtfertigt. Vielleicht später mal, wenn es die Umstände zulassen
    Ich bin aber wegen dieser Entscheidung weder dümmer, noch fauler noch unbegabter geworden, und ich brauch ganz sicher kein Studium, um mir das zu beweisen.



  • Also ich studier auch, aber 80% von allem was ich über Informatik weiß hat mir mein Debugger beigebracht 😉



  • dot schrieb:

    Also ich studier auch, aber 80% von allem was ich über Informatik weiß hat mir mein Debugger beigebracht 😉

    Öhm... was genau verstehst Du unter Informatik?



  • Na das^^

    war klar dass das kommt...dass man immer gleich jedes Wort auf die Waagschale legen muss, der 😉 war nicht umsonst 😉



  • zwutz schrieb:

    Und da das, was man im Studium lernt, nicht exklusiv für Hochschulen reserviert ist, kann ich mir fehlende Kenntnisse notfalls anderweitig beibringen

    Ich hatte ja schon geschrieben, dass das vermutlich nicht so einfach ist. Aber da es gerade noch einen anderen Thread gibt, in dem die Probleme diesbezüglich offensichtlich werden, möchte ich den mal kurz verlinken:

    http://www.c-plusplus.net/forum/281450

    Es gibt da Probleme auf allen möglichen Ebenen:

    • Was gibt es?
    • Wie finde ich es?
    • Habe ich die Grundlagen, um das verstehen zu können?
    • Habe ich die Transferfähigkeit, abstraktes Wissen in meinen Code einfließen zu lassen?
    • ...

    In der Informatik werden zum Beispiel auch oft stochastische Methoden eingesetzt. Sei es nun im Data Mining, in der Robotik, in der Bildverarbeitung, in der Sprachverarbeitung, in der Wissensverarbeitung oder sonst wo. Wenn man mit so einem Bereich zu tun hat, dann ist es wichtig, die mathematischen Grundlagen zu beherrschen. Man muss einfach wissen, wie Bayes-Statistik funktioniert, man muss wissen, was ein Markov-Prozess ist, man muss sich mit Verteilungsfunktionen auskennen und so weiter. Wenn man das nicht drauf hat, hat man große Probleme, Literatur in diesen Bereichen zu verstehen. Meinst Du, man bringt sich derartiges Zeug bei, wenn man in der Freizeit programmiert?


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