Bummelstudent Guttenberg auch noch Plagiator?
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Ich fasse meine Meinung dazu mal in einigen Punkten zusammen:
1. Herr zu Guttenberg ist seit 2002 Abgeordneter des Deutschen Bundestages. Es wundert mich generell erstmal, dass man in dieser Position mal eben so nebenbei eine Doktorarbeit anfertigen kann. Ich promoviere auch gerade und das sind 3++ Jahre Vollzeitarbeit (40++ Stunden/Woche), in denen nicht daran zu denken ist, noch etwas anderes zu machen. Es ist ja nicht nur das Zusammenschreiben der XYZ Seiten langen Dissertationsschrift. Da soll auch einiges an wissenschaftlicher Leistung drinstecken, die erstmal erarbeitet werden muss. Ich wuerde davon ausgehen, dass die Abgeordneten-Taetigkeit im Bundestag auch ein Vollzeit-Job sein sollte. Wie kann man also beides gleichzeitig machen? Und wenn man es macht, dann frage ich mich, wieviel wissenschaftliche Leistung ueberhaupt in der Arbeit stecken kann.
2. Diese Zitate, bei denen die Quellen nicht angegeben sind, sind natuerlich Fehler. Aber letztendlich ist die Frage, wie gross der Anteil dieser Zitate an der Arbeit ist und was es in der Arbeit eigentlich betrifft. Wenn es nur ein paar mal aus Fluechtigkeit an irrelevanten Stellen passiert ist, dann wuerde ich das als Kavaliersdelikt einordnen. Falls es da um die eigentliche wissenschaftliche Leistung geht, die er als seine eigene ausgegeben hat, dann ist es wesentlich problematischer. Aber ein Zitat aus irgendeiner Tageszeitung kann wohl kaum eine wissenschaftliche Leistung sein. In solchen Zeitungen steht einfach nichts wissenschaftliches.
3. Bei der ganzen Diskussion geht mir ab, dass man einmal die eigentliche wissenschaftliche Leistung darstellt. Das Zusammentragen von ein paar Zeitungsartikeln ist keine wissenschaftliche Leistung. Dabei geht es in der Promotion praktisch nur um die wissenschaftliche Leistung. Wenn die passt, dann hat er sich die Doktorwuerde verdient. Wenn sie nicht passt, dann haette sie ihm gar nicht erst erteilt werden duerfen. Die eigentliche Leistung kann man aber natuerlich nicht an ein paar Textpassagen ablesen.
4. Falls es in den Rechtswissenschaften moeglich ist, eine Doktorarbeit einfach mal so nebenbei anzufertigen, dann ist die gesamte Geschichte nicht nur eine Peinlichkeit fuer Herrn zu Guttenberg, sondern fuer die gesamten Rechtswissenschaften, vor allem auch fuer die Universitaet Bayreuth.
5. Eigentlich hat keiner der beteiligten Personen ein Interesse daran, dass Herrn zu Guttenberg die Doktorwuerde aberkannt wird. Die Uni Bayreuth muesste ja praktisch zugeben, dass sie mit der Erteilung solcher Titel unglaublich schlampig umgeht. Das waere ein riesiger Reputationsverlust. Deshalb wuerde es mich nicht wundern, wenn die Sache irgendwie im Sand verlaeuft. Deshalb ist es in dem Zusammenhang wichtig, dass von externen Personen, die sich die Arbeit angucken, Druck ausgeuebt wird, falls die Arbeit unakzeptabel ist.
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Ich finde ihn sympathisch und finde er macht seine Arbeit gut. Is doch scheissegal, ob er nun ein paar Seiten abgeschrieben hat oder ob er ueberhaupt nen Dr. Titel hat.
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this->that schrieb:
Is doch scheissegal, ob er nun ein paar Seiten abgeschrieben hat oder ob er ueberhaupt nen Dr. Titel hat.
es sind nicht nur ein paar Seiten, sondernd dutzende.
Die Frage ist, warum er das gemacht hat. Sowas passiert ja nicht aus versehen und ein Kavaliersdelikt ist es ja auch nicht.
Das mindeste wäre, dass ihm das summa cum laude aberkannt wird. rite wär hier wohl angebrachter
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this->that schrieb:
Ich finde ihn sympathisch und finde er macht seine Arbeit gut. Is doch scheissegal, ob er nun ein paar Seiten abgeschrieben hat oder ob er ueberhaupt nen Dr. Titel hat.
Seltsam, Du fändest ggf. auch Betrüger (Unschuldsvermutung vorangestellt) sympathisch?
Beim Wort genommen: Welche Arbeit macht er gut?
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pointercrash() schrieb:
this->that schrieb:
Ich finde ihn sympathisch und finde er macht seine Arbeit gut. Is doch scheissegal, ob er nun ein paar Seiten abgeschrieben hat oder ob er ueberhaupt nen Dr. Titel hat.
Seltsam, Du fändest ggf. auch Betrüger (Unschuldsvermutung vorangestellt) sympathisch?
Beim Wort genommen: Welche Arbeit macht er gut?Das frage ich mich auch. Bisher hat er die Wehrpflicht abgeschafft und nun will er Ausländer in die Bundeswehr holen. Ob man ihn dafür nun auf Händen tragen sollte?
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this->that schrieb:
Ich finde ihn sympathisch und finde er macht seine Arbeit gut. Is doch scheissegal, ob er nun ein paar Seiten abgeschrieben hat oder ob er ueberhaupt nen Dr. Titel hat.
Offenbar ist es nicht egal, ob er einen Dr-Titel hat oder nicht. Wenn die Vermutungen zutreffen, dann hätte er ja sogar strafrechtliche Konsequenzen in Kauf genommen, damit er einen Dr-Titel erwirbt. Und wenn man schon bei einer solch "unbedeutenden Kleinigkeit" ein derartiges Fehlverhalten an den Tag legt, dann ist es doch äußerst fragwürdig, ob man als Minister geeignet ist. Daher ist es wichtig, dass man den Verdacht klärt und falls sich die Plagiatsvorwürfe als richtig erweisen, er seinen Ministerposten räumt.
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pointercrash() schrieb:
Beim Wort genommen: Welche Arbeit macht er gut?
er setzt sich ganz gut medienwirksam in szene und verwaltet seine vitamin b kontakte
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this->that schrieb:
Ich finde ihn sympathisch und finde er macht seine Arbeit gut. Is doch scheissegal, ob er nun ein paar Seiten abgeschrieben hat oder ob er ueberhaupt nen Dr. Titel hat.
Es ist überhaupt nicht egal, in einer solchen Arbeit erklärt man rechtsgültig, dass man alles selbst gemacht hat.
Wenn diese Erklärung sich als Lüge herausstellt, ist das eine schwere Straftat, wie eine Falschaussage vor Gericht.
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earli schrieb:
Wenn diese Erklärung sich als Lüge herausstellt, ist das eine schwere Straftat, wie eine Falschaussage vor Gericht.
Ein Beschuldiger darf vor Gericht Falschaussage begehen, auch unter Eid (falls ein beschulidigter überhaupt vereidigt werden kann), nur Zeugen und Sachverständige nicht z.b. §153 StGB
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Hallo
Soo, Diskussion eröffnet, Meine Fragen:
- einige von uns haben auf ehrliche Art und Weise Diplome und akademische Titel erworben, wie seht ihr das so?ich kenne zuviele, bei denen es nicht so ist
- oder läuft hier eine Schmutzkampagne gegen einen Edelmann und alles ist eigentlich anders?
Edelmann - glaube ich nicht aber so ein bischen Schmutzkampagne sicherlich
- oder spiegelt es nur den Gesamtzustand der deutschen Demokratie wieder? Würden wir auch gerne einen Berlusconi, einen Grasser haben?
vermutlich Ja
Mfg
Klaus
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Eine schwere Straftat, klar. Er hat ja nicht einmal eine eidestattliche Versicherung abgegeben, soweit ich bisher weiß. Was soll da bis auf ein böses "Du, Du" herauskommen?
Er war mir schon immer unsympathisch und ich frage mich auch, was er bisher so toll gemacht haben soll. Ok, vielleicht war es eine Leistung, seiner Partei die Wehrpflicht auszureden. Und sonst?
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scrub schrieb:
Er war mir schon immer unsympathisch und ich frage mich auch, was er bisher so toll gemacht haben soll. Ok, vielleicht war es eine Leistung, seiner Partei die Wehrpflicht auszureden. Und sonst?
Er ist vor allem Image, ein junger dynamischer Typ mit konservativen Werten wie Ehre und Anstand. Die letzten beiden Punkte fallen jetzt weg.
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scrub schrieb:
Er war mir schon immer unsympathisch und ich frage mich auch, was er bisher so toll gemacht haben soll. Ok, vielleicht war es eine Leistung, seiner Partei die Wehrpflicht auszureden. Und sonst?
Er ist telegen. Das reicht als Verdienst, um mächtig und berühmt zu werden. Das hat schon Schröder zum Kanzler gemacht und ihn voraussichtlich auch.
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scrub schrieb:
Eine schwere Straftat, klar. Er hat ja nicht einmal eine eidestattliche Versicherung abgegeben, soweit ich bisher weiß. Was soll da bis auf ein böses "Du, Du" herauskommen?
Die Erklärung, die du unter einer Dissertation unterschreibst, /ist/ eine eidesstattliche Versicherung.
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SeppJ schrieb:
Das hat schon Schröder zum Kanzler gemacht und ihn voraussichtlich auch.
Schröder hatte das - ich will da rein - gen und war ein "armer hund". somit ist er vom typ ein ganz anders kaliber!
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_-- schrieb:
SeppJ schrieb:
Das hat schon Schröder zum Kanzler gemacht und ihn voraussichtlich auch.
Schröder hatte das - ich will da rein - gen und war ein "armer hund". somit ist er vom typ ein ganz anders kaliber!
Schröder war auch ein SPD-Mann aus einem CDU-Land.
Als CSU-Mann in Bayern gewählt zu werden, ist keine Kunst.
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earli schrieb:
Die Erklärung, die du unter einer Dissertation unterschreibst, /ist/ eine eidesstattliche Versicherung.
In der Fassung von 2000 steht dort etwas von einer "ehrenwörtlichen Erklärung", die dürfte einen Wert als eidesstattliche Versicherung nahe Null haben. Aber natürlich bin ich nur juristischer Laie.
Schröders Erfolg ist meiner Meinung nach durch zwei schwache Gegner zu erklären.
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Ihr freundlicher Bildblog-Forwarding-Dienst empfiehlt heute:
http://de.guttenplag.wikia.com/wiki/Plagiate
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/interview/1390462/
http://dishwasher.blogsport.de/2011/02/17/guttenbergs-doktor-arbeit-und-die-scheineliten-im-hochschulbetrieb/
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Ich hab das zwar nicht genauer angesehen, aber alles worauf der Name "Stefan Weber" steht würde ich nur mit HÖCHSTER Vorsicht genießen.
MfG SideWinder