Gehaltserhöhung nach 1. Jahr - Dilemma
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Fakt ist, dass jeder von sich einen bestimmten Marktwert annimmt und deswegen natürlich versuchen sollte, seine monatlichen Bezüge damit in Einklang zu bringen. Das ist das Recht jedes Mitarbeiters. Das natürlich Gehaltsverhandlungen für beide Seiten lästig sind, ist auch klar.
Aber niemand muss für 'n Appel und 'n Ei den ganzen Tag für Cheffe rotieren.
Und wenn Firmen ihren Leuten weniger zahlen, als ihr Marktwert besagt, dann müssen diese Unternehmen damit leben, dass öfter mal Mitarbeiter der Firma den Rücken kehren. Das hat dann auch nix mit Illoyalität zu tun...
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It0101 schrieb:
Fakt ist, dass jeder von sich einen bestimmten Marktwert annimmt und deswegen natürlich versuchen sollte, seine monatlichen Bezüge damit in Einklang zu bringen.
Der angenommene Marktwert stimmt a priori natürlich nicht mit dem realen Marktwert überein. Um den zu ermitteln, müsste man sich erstmal auf den Markt begeben, und damit haben wir wieder das Dilemma.
Und wenn Firmen ihren Leuten weniger zahlen, als ihr Marktwert besagt, dann müssen diese Unternehmen damit leben, dass öfter mal Mitarbeiter der Firma den Rücken kehren. Das hat dann auch nix mit Illoyalität zu tun...
Das war auch nicht der Punkt. Illoyal ist ein Mitarbeiter in dem Moment, in dem er sich innerlich darauf einstellt, die Firma zu verlassen. Firmen wollen Mitarbeiter, die mehr als vereinbart tun (vereinbart ist arbeitsrechtlich immer nur Arbeit durchschnittlicher Güte), die sich einbringen und mit der Firma identifizieren. Wenn du deinen Marktwert bestimmst, indem du dir eine andere Stelle suchst, musst du illoyal werden. Dann aber kann dich wie gesagt die Firma nicht mehr brauchen.
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Bashar schrieb:
Illoyal ist ein Mitarbeiter in dem Moment, in dem er sich innerlich darauf einstellt, die Firma zu verlassen.
Nach deiner Definition nach ist der Threadersteller aber schon illoyal gegenüber seiner jetzigen Firma, da er ernsthaft über einen Wechsel nachdenkt. Dementsprechend schadet es in diesem Fall nicht, wenn er seinen Marktwert durch anderweitige Bewerbungen bestimmt, bevor er in die Gehaltsverhandlungen mit der jetzigen Firma geht.
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Der Mitarbeiter hat Erwartungen an seinen Brötchengeber, genauso wie der Chef Erwartungen an den Mitarbeiter hat.
Ganz offensichtlich sind die Erwartungen des Mitarbeiters nicht so erfüllt, wie er sich das wünscht. Also schaut er, ob vielleicht jemand anderes seine Erwartungen erfüllt.
Schön blöd wäre er, wenn er sich keine neue Stelle sucht, bevor er zum Chef sagt "ich kündige"... das wäre Dummheit.Und ich halte es für absolut legitim, aufgrund zu geringer Bezahlung zu kündigen ( und sich vorher anderswo abzusichern ).
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Bashar schrieb:
It0101 schrieb:
Fakt ist, dass jeder von sich einen bestimmten Marktwert annimmt und deswegen natürlich versuchen sollte, seine monatlichen Bezüge damit in Einklang zu bringen.
Der angenommene Marktwert stimmt a priori natürlich nicht mit dem realen Marktwert überein. Um den zu ermitteln, müsste man sich erstmal auf den Markt begeben, und damit haben wir wieder das Dilemma.
Gottseidank gibts sowas wie Gehaltsspiegel, an denen man sich zumindest schonmal grob orientieren kann.
Und wenn Firmen ihren Leuten weniger zahlen, als ihr Marktwert besagt, dann müssen diese Unternehmen damit leben, dass öfter mal Mitarbeiter der Firma den Rücken kehren. Das hat dann auch nix mit Illoyalität zu tun...
Das war auch nicht der Punkt. Illoyal ist ein Mitarbeiter in dem Moment, in dem er sich innerlich darauf einstellt, die Firma zu verlassen. Firmen wollen Mitarbeiter, die mehr als vereinbart tun (vereinbart ist arbeitsrechtlich immer nur Arbeit durchschnittlicher Güte), die sich einbringen und mit der Firma identifizieren. Wenn du deinen Marktwert bestimmst, indem du dir eine andere Stelle suchst, musst du illoyal werden. Dann aber kann dich wie gesagt die Firma nicht mehr brauchen.[/quote]
Man kann sich mit der Firma durchaus identifizieren und mit der Bezahlung unzufrieden sein. Ich halte es für durchaus legitim, seinen Marktwert zu ermitteln, indem man hin und wieder eine Bewerbung verschickt und sich so umhört, was man in anderen Firmen gehaltsmäßig zu erwarten hätte. Ich halte es für genauso legitim, bei der Gehaltsverhandlung zu sagen "schau mal Chef, woanders würde ich so viel mehr bekommen...". Das bedeutet nicht, dass der Mitarbeiter sich ernsthaft mit dem Gedanken trägt, zu gehen oder gar illoyal ist. Was das "mehr tun als vereinbart" angeht, muss dieses mehr trotzdem hin und wieder angemessen gewürdigt werden, um den Mitarbeiter zu weiterer überdurchschnittlicher Leisutng zu motivieren. Davon abgesehen sollte Loyalität immer auf Gegenseitigkeit beruhen, das heißt, dass der loyale MA genauso Recht auf Loylität seiner Firma hat, die diese z.B. durch Anerkennung besonderer Leistungen zeigt. Diese Anerkennung sollte durchaus auch finanziell und nicht nur akustisch erfolgen. Zu dem Thema gibts einige Sprüche, die durchaus einen hohen Wahrheitsgehalt haben:
- "Wenn sich das Gehalt nicht der Leistung anpasst, werde ich die Leistug eben dem Gehalt anpassen."
oder: - "Solange mein Chef behauptet, dass er mich ordentlich bezahlt, werde ich behaupten, dass ich ordentlich arbeite."
Es ist natürlich schön, wenn man sich in einer Firma wohl fühlt. Es ist aber dennoch Arbeit und nicht das Wohnzimmer. Und da man arbeitet, um seine Brötchen bezahlen zu können, steht die Bezahlung als wichtige Arbeitsbedingung ganz vorne und nicht die kuschlige Atmosphäre.
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life schrieb:
Bashar schrieb:
Illoyal ist ein Mitarbeiter in dem Moment, in dem er sich innerlich darauf einstellt, die Firma zu verlassen.
Nach deiner Definition nach ist der Threadersteller aber schon illoyal gegenüber seiner jetzigen Firma, da er ernsthaft über einen Wechsel nachdenkt.
Richtig. Ich hatte aber nicht auf den Threadersteller geantwortet, sondern allgemein gesprochen. Gibt es einen Weg, eine Gehaltsverhandlung zu führen, ohne in diesem Sinne illoyal zu werden?
pumuckl schrieb:
Man kann sich mit der Firma durchaus identifizieren und mit der Bezahlung unzufrieden sein. Ich halte es für durchaus legitim, seinen Marktwert zu ermitteln, indem man hin und wieder eine Bewerbung verschickt und sich so umhört, was man in anderen Firmen gehaltsmäßig zu erwarten hätte. Ich halte es für genauso legitim, bei der Gehaltsverhandlung zu sagen "schau mal Chef, woanders würde ich so viel mehr bekommen...". Das bedeutet nicht, dass der Mitarbeiter sich ernsthaft mit dem Gedanken trägt, zu gehen oder gar illoyal ist.
Ich finde das psychologisch sehr schwierig. Kann man denn im Ernst Bewerbungen schreiben und sich stundenlang in Vorstellungsgesprächen in die Mangel nehmen lassen, wenn man eigentlich gar nicht vorhat, zu wechseln? Das sieht doch jeder Blinde, erst recht ein geschulter Personaler, wenn der Bewerber gar keine Motivation hat.
Zu dem Thema gibts einige Sprüche, die durchaus einen hohen Wahrheitsgehalt haben:
- "Wenn sich das Gehalt nicht der Leistung anpasst, werde ich die Leistug eben dem Gehalt anpassen."
oder: - "Solange mein Chef behauptet, dass er mich ordentlich bezahlt, werde ich behaupten, dass ich ordentlich arbeite."Das würde unter meinen Begriff der Illoyalität fallen. Innere Kündigung.
pumuckl schrieb:
Gottseidank gibts sowas wie Gehaltsspiegel, an denen man sich zumindest schonmal grob orientieren kann.
Davon krieg ich regelmäßig Depressionen
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Das bedeutet nicht, dass der Mitarbeiter sich ernsthaft mit dem Gedanken trägt, zu gehen oder gar illoyal ist.
Aber in dem Moment wo du der Ansicht bist, dass du zu wenig verdienst und dann aber trotzdem nicht "die Eier" hast, dann auch die Konsequenzen zu ziehen, bist du auf Deutsch gesagt, der Depp vom Dienst.
Dann kannst du auch gleich zum Chef gehen und sagen: "Kommm ich biete dir Arbeitskraft auf Hochschulniveau und du musst mir ein Gehalt vergleichbar zum HartzIV bezahlen."
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Bashar schrieb:
pumuckl schrieb:
Man kann sich mit der Firma durchaus identifizieren und mit der Bezahlung unzufrieden sein. Ich halte es für durchaus legitim, seinen Marktwert zu ermitteln, indem man hin und wieder eine Bewerbung verschickt und sich so umhört, was man in anderen Firmen gehaltsmäßig zu erwarten hätte. Ich halte es für genauso legitim, bei der Gehaltsverhandlung zu sagen "schau mal Chef, woanders würde ich so viel mehr bekommen...". Das bedeutet nicht, dass der Mitarbeiter sich ernsthaft mit dem Gedanken trägt, zu gehen oder gar illoyal ist.
Ich finde das psychologisch sehr schwierig. Kann man denn im Ernst Bewerbungen schreiben und sich stundenlang in Vorstellungsgesprächen in die Mangel nehmen lassen, wenn man eigentlich gar nicht vorhat, zu wechseln? Das sieht doch jeder Blinde, erst recht ein geschulter Personaler, wenn der Bewerber gar keine Motivation hat.
Sehe ich genauso. Mal ein Gehaltsangebot abrufen ist eine Sache, aber desinteressiert bei Vorstellungsgesprächen auftauchen und den Personalern die Zeit zu stehlen ist eine andere. Entweder man hat Interesse oder man hat keins.
PS: wer bei XING angemeldet ist, bekommt ohnehin regelmäßig Angebote. Da brauch man sich theoretisch nicht mal kümmern
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Mercutio88 schrieb:
Nun habe ich in 1 Monat ein Gespräch in dem ich über eine Gehaltserhöhung verhandeln werde.
Und? Wie ist es gelaufen?
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Wobei hier auch eher das Angebot/Nachfrage Prinzip zuerst ziehen wuerde.
Bei uns (ebenfalls Bayern, aber die Stadt, wo sicherlich die wenigsten Bayern leben ...) kann unsere IT Abteilung sich vor dem WEB-Gedoens ned retten. Der Durchschnittliche Informatik-Absolvent kann(will) PhP, Java Script, Benutzer-Oberflaechen-Analysen und "Farb-Räume und Design".
Der Bereich der Low-Level-Programmierung, C/C++ , Embedded(Steuergeräte), Algorithmik etc. wird bei uns eher von Quereinsteigern aus der Elektrotechnik, Physik, Mathematik etc. abgedeckt.
Und da wird eigentlich "ganz gut" gezahlt.
Kann aber sein, dass das nur bei uns so ist .... und Ausnahmen bestätigen die Regel, wie immer.Ciao ...