Lernen , Lernen , Lernen



  • árn[y]ék schrieb:

    Ich würde ganz im Gegenteil sagen, die allermeisten, die eine Mathe-Olympiade gewinnen, haben schlicht und ergreifend bis zum Erbrechen dafür gelernt. Die wurden halt als Kinder schon an die Schmerzgrenze gepuscht, weil sie mal etwas Talent zeigten.

    Kannst du das belegen? Ich nehme an das es auch da durchaus einen Anteil gibt für den Mathe eine Freizeitbeschäftigung ist.



  • Ich kann nur von meiner ehem. Schule berichten.

    Da gab es diese "geschlossene Mathe-AG", wo ein Dr. der Physik einen festen Kreis von Schülern, die wohl in der 5. Klasse Talent in Mathe zeigten, bis zur 11. Klasse hochgepusht hat. Die sind dann halt für unsere Schule zur Olympiade gefahren ...

    Sicher gibt's auch Freaks und Naturtalente, wie überall. Dennoch bin ich der Ansicht, dass hier oftmals eine Förderung schon zu einem Zeitpunkt ansetzt (also in einem Alter), in dem sich echte "Intelligenz" noch gar nicht so richtig zeigt. Eher individuelle Unterschiede zwischen den Entwicklungsständen der Schüler, und vielleicht auch persönliches Interesse. Der Rest wird halt dazutrainiert.

    Und ja, auch hier gibt's andere.
    Aber man muss sich ja nicht immer auf die Gegenbeispiele versteiffen.



  • Ich glaub da liegst du falsch aber ich kanns genausowenig belegen ;).
    Aber das is auch auf nem höheren Niveau... um sowas gehts hier ja garnich.

    Im Studium is imo echtes Interesse und Durchhaltevermögen das wichtigste.
    Und wenn mans beim ersten mal nicht versteht hats mir damals oft geholfen mehrere andere Quellen zu demselben Thema zu lesen.



  • Sovok schrieb:

    Ich glaub da liegst du falsch aber ich kanns genausowenig belegen ;).

    Was will man denn argumentieren gegenüber jemandem, der der Förderung von Talenten gegenüber eher misstrauisch eingestellt ist?

    Gregor schrieb:

    Was man sich durch hartes bueffeln beigebracht hat, ist fuer die meisten Dinge, die man macht IMHO mehr Wert als die Auffassungsgabe, die man hat. ...solange sie halbwegs im Rahmen ist.

    Seh ich ganz anders. Ohne hohe Auffassungsgabe kann man Wissen nicht effizient aufnehmen und vor allem nicht gut vernetzen.



  • árn[y]ék schrieb:

    Ich würde ganz im Gegenteil sagen, die allermeisten, die eine Mathe-Olympiade gewinnen, haben schlicht und ergreifend bis zum Erbrechen dafür gelernt. Die wurden halt als Kinder schon an die Schmerzgrenze gepuscht, weil sie mal etwas Talent zeigten.

    Nö. Wobei das bei uns noch nicht Olympiade hieß, sondern der landesweite Mathematikwettbewerb war.
    Ich zeigte kein Talent. In Mathe krebste ich wie in allen anderen Fächern zwischen 2 und 3 rum. Hausaufgaben machte ich so selten wie möglich. Im Wettbewerb wurden aber netterweise Fragen gestellt, die man sich in der Zeit einigermaßen erarbeiten konnte, ohne, daß man vorher diese Themen im Unterricht gelernt hat. Es scheint schon sowas wie Talent oder Auffassungsgabe zu geben, tut mir leid.



  • Wenn ich mir anschau wieviel Leute im Technik Bereich in der Industrie gesucht werden, so kann ich dir garantieren dass man dort nicht nur als Genie unterkommt.
    Vor allem weil in der Wirtschaft ja nicht nur die Hard Skills zählen. Mag ja schön und gut sein wenn jemand C++ perfekt beherrscht, wenn er nicht im Team arbeiten kann oder sonst irgendwie dubios ist, ziehen die Personaler sicher einen vor, der normal ist, dafür aber vielleicht nicht ganz so der C++ Profi ist.



  • prof_kai schrieb:

    ich dachte das könnte für mich hilfreich sein. Wenn ich etwas versuche
    und nichts verstehe, dann weiß ich dass das nichts für mich ist 🤡 🤡

    Die Richtung ist gar nicht mal so verkehrt.

    Man kann ein Studium durchaus auch mit unterschiedlichen Voraussetzungen schaffen bzw. gut abschließen.

    Generell gilt, je höher die Qualifikation (also Sachen wie Logisches Denkvermögen, Auffassungsgabe, Gedächtnis, soziale Kompetenzen, etc, etc), desto leichter fällt einem das Studium.

    In der Regel braucht man für ein Studium einen IQ ab 120 aufwärts. Studiert man aber mit einem IQ von z.B. 100, wird man die fehlende Intelligenz kompensieren müssen, z.B. durch Fleiß oder eine längere Studiendauer.



  • redrew99 schrieb:

    In der Regel braucht man für ein Studium einen IQ ab 120 aufwärts. Studiert man aber mit einem IQ von z.B. 100, wird man die fehlende Intelligenz kompensieren müssen, z.B. durch Fleiß oder eine längere Studiendauer.

    😃 Wo hast Du das denn her? Und auf welchen Studiengang soll sich das beziehen?



  • Gregor schrieb:

    redrew99 schrieb:

    In der Regel braucht man für ein Studium einen IQ ab 120 aufwärts. Studiert man aber mit einem IQ von z.B. 100, wird man die fehlende Intelligenz kompensieren müssen, z.B. durch Fleiß oder eine längere Studiendauer.

    😃 Wo hast Du das denn her? Und auf welchen Studiengang soll sich das beziehen?

    Informatik scheint mir ein ganz gutes Beispiel dafür zu sein.
    Ein durchschnittlich intelligenter Mensch wird bei der Bewältigung des Stoffes
    seine Schwierigkeiten haben.

    Aber da ich meine Behauptung natürlich nicht belegen kann, ziehe ich die konkreten Zahlen hiermit zurück, es geht ohnehin nur um die Kernaussage.



  • Also, ja und nein. Wenn dir bei Fach XY die fortgeschrittenen Detailthemen nicht so wirklich zufliegen, heißt das nicht, dass du es in dem Fach zu nichts bringen kannst. Klar gibts in jedem Fach eine Handvoll Leute, die auch in den komplexesten und anspruchsvollsten Themen sofort den Durchblick haben, das sollte einen aber nicht abhalten.
    Wenn du aber schon bei Grundlagen pauken musst, um mit Kommilitonen/Mitschülern Schritt halten zu können, die weniger pauken müssen, heißt das eben, dass es genügend Leute gibt, die den Stoff mindestens genauso schnell auffassen wie du.



  • redrew99 schrieb:

    Gregor schrieb:

    redrew99 schrieb:

    In der Regel braucht man für ein Studium einen IQ ab 120 aufwärts. Studiert man aber mit einem IQ von z.B. 100, wird man die fehlende Intelligenz kompensieren müssen, z.B. durch Fleiß oder eine längere Studiendauer.

    😃 Wo hast Du das denn her? Und auf welchen Studiengang soll sich das beziehen?

    Informatik scheint mir ein ganz gutes Beispiel dafür zu sein.
    Ein durchschnittlich intelligenter Mensch wird bei der Bewältigung des Stoffes
    seine Schwierigkeiten haben.

    Aber da ich meine Behauptung natürlich nicht belegen kann, ziehe ich die konkreten Zahlen hiermit zurück, es geht ohnehin nur um die Kernaussage.

    Ok, also aus der Luft gegriffene Zahlen.

    Eine gute Auffassungsgabe ist im Studium sicherlich hilfreich, ich bin mir aber alles andere als sicher, inwiefern sie sich in einem Gebiet wie der Informatik direkt auf den Erfolg im Studium auswirkt. Ich vermute, so lange das alles in einem gewissen Rahmen ist, sollte sich dort kein Unterschied feststellen lassen.

    In Deiner Aussage hört sich das ungefähr so an: Entweder Du hast einen gewissen IQ oder Du musst das kompensieren. Ein Studium ist aber kein IQ-Test, sondern wesentlich vielseitiger. Fleißig musst Du für ein Studium zum Beispiel so oder so sein. Es gibt in der Informatik durchaus diverse Teilbereiche, in denen nicht das Verständnis das Problem ist, sondern die Stoffmenge. Da gibt es dann halt ganz einfachen, klassischen Lernstoff.

    Mit anderen Worten: Du brauchst alles. Nicht nur einen tollen IQ, den Du kompensieren musst, falls er nicht da ist.



  • Gregor schrieb:

    In Deiner Aussage hört sich das ungefähr so an: Entweder Du hast einen gewissen IQ oder Du musst das kompensieren.

    Das trifft es eigentlich schon ganz gut.(Der Rest, den Du geschrieben hast, empfinde ich als schwammig und bezieht sich nicht wirklich auf das, was ich geschrieben habe.)

    Vielleicht kann man das anhand eines Beispiels besser verdeutlichen.

    Im Fach Informatik dürfte man im Schnitt so um die 25 Semesterwochenstunden für Vorlesungen aufwenden, mit Nacharbeit sollte es dann vielleicht auf ca. 40 Stunden/Woche hinauslaufen.

    Bei jemandem, der z.B. mehr als 50 Stunden braucht, um den Stoff zu bewältigen,
    scheint es doch dann so zu sein, daß bestimmte Fähigkeiten in nicht ausreichendem Maße vorhanden sind, um das Studium nicht schwierig werden zu lassen.

    Und an der Stelle kann man vielleicht wieder den Bezug zu der "Frage" des TE herstellen, wenn absehbar ist, daß man für das Studium überdurchschnittlich viel Zeit aufwenden muß, sollte man sich überlegen, ob ein Studium die richtige Wahl ist.



  • @redrew99: In der Informatik gibt es natürlich schwer zu verstehende Anteile. Zum Beispiel die Mathevorlesungen. Aber genauso gibt es zum Beispiel eine Vorlesung über Netzwerke, wo man Stoff wie das ISO/OSI-Schichtenmodell lernen darf. In derartigen Vorlesungen ist das Verständnis nicht das Problem, sondern die Stoffmenge. Man wird am Schluss eben schnell mal über den Stoff von zwei 1000-Seiten-Büchern geprüft, während man in den Mathevorlesungen nur über Stoff von 200 Seiten geprüft wird. In Mathe kannst Du vermutlich viel gewinnen, wenn Du eine hohe Auffassungsgabe hast. In der anderen skizzierten Vorlesung musst Du einfach Fleiß zeigen. Und fehlenden Fleiß kannst Du dort nichtmal durch einen hohen IQ kompensieren.



  • Gregor schrieb:

    Fleißig musst Du für ein Studium zum Beispiel so oder so sein.

    Würde ich so jetzt nicht unterschreiben. Es gibt Leute, die davon ausgehen, dass man in den Vorlesungen nicht alles verstehen kann und deshalb abends und am Wochenende alles nochmal im Buch nacharbeiten muss - es gibt aber auch Leute, die in der Vorlesung gleich so ziemlich alles verstehen, beim Mittagessen nebenbei die Aufgaben für die Übungen rechnen und bis zu den Abschlussprüfungen kein Buch anfassen brauchen.



  • redrew99 schrieb:

    Bei jemandem, der z.B. mehr als 50 Stunden braucht, um den Stoff zu bewältigen,
    scheint es doch dann so zu sein, daß bestimmte Fähigkeiten in nicht ausreichendem Maße vorhanden sind, um das Studium nicht schwierig werden zu lassen.

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es vor allem in den ersten Semestern enorm darauf ankommt, wie viel Vorwissen bereits vorhanden ist. Die Stoffdichte ist vor allem in den ersten Semestern so extrem, dass man das kaum mit schneller Auffassung alleine bewältigen kann. Ich hatte kein Problem, weil ich vieles bereits kannte, was über Schulstoff hinaus ging. Andere waren da viel stärker im Zugzwang. Allein schon die Programmierkurse. Wer noch nie programmiert hatte, hatte richtig stress. Alle anderen hatten in der Woche 6h mehr Freizeit, was sich natürlich auch positiv auf die anderen Fächer auswirkt..

    Ausserdem halte ich eine 40h Woche ausserhalb der Geisteswissenschaften für utopisch. Bei uns machen bereits die Arbeitsblätter locker 15-20h pro Woche, einfach durch die Menge. Als Faustregel galt bei uns immer: Ein Mathe arbeitsblatt dauert in etwa so lange wie Vorlesung+Übung zusammen. Vom zeitaufwand werden dir eigentlich alle Naturwissenschaften was husten. Die Chemiker zum Beispiel die zu ihren Vorlesungen nochmal 10h im Labor stehen und nicht <60h die Woche kommen.
    Vielleicht war dein Studiengang doch einfacher als du dachtest?



  • otze schrieb:

    Bei uns machen bereits die Arbeitsblätter locker 15-20h pro Woche, einfach durch die Menge.

    Du musst aufpassen, was Du sagst. Nach redrew99 lässt so eine Aussage Rückschlüsse über Deinen IQ zu. 😉 Der erzählt Dir bestimmt gleich von wem, der für die Arbeitsblätter nur 2 Stunden / Woche gebraucht hat, weil er einen IQ von 123 oder so hatte. 😉



  • otze schrieb:

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es vor allem in den ersten Semestern enorm darauf ankommt, wie viel Vorwissen bereits vorhanden ist.

    keine Frage. (Wer so intelligent war, sich Vorwissen anzueignen, hat vermutlich einen nicht zu unterschätzenden Vorteil. :))

    otze schrieb:

    Die Stoffdichte ist vor allem in den ersten Semestern so extrem, dass man das kaum mit schneller Auffassung alleine bewältigen kann.

    Ja, auch da stimme ich gerne zu. (Wüßte auch nicht, daß ich das behauptet hätte.)

    Die Frage ist halt, wieviel Gewicht dem "IQ" zukommt, wenn es um die Bewältigung des Studiums geht. Daß die Höhe des "IQ" (und der damit verbundenen Fähigkeiten) eine Rolle spielt, steht wohl ausser Frage.

    Meiner Ansicht wird das oft unterschätzt. Aber da kann man natürlich unterschiedlicher Meinung sein.



  • redrew99 schrieb:

    Die Frage ist halt, wieviel Gewicht dem "IQ" zukommt, wenn es um die Bewältigung des Studiums geht. Daß die Höhe des "IQ" (und der damit verbundenen Fähigkeiten) eine Rolle spielt, steht wohl ausser Frage.

    Meiner Ansicht wird das oft unterschätzt. Aber da kann man natürlich unterschiedlicher Meinung sein.

    Ja, weil es unschick ist, die eigene Intelligenz hervorzuheben. Dafür kann ja keiner was. Wir zeigen lieber auf den Fleiß.



  • Bashar schrieb:

    Ja, weil es unschick ist, die eigene Intelligenz hervorzuheben. Dafür kann ja keiner was. Wir zeigen lieber auf den Fleiß.

    Ich sehe das so: Natürlich ist ein IQ von 80 keine gute Voraussetzung, um ein Studium in der Informatik anzufangen. Aber man sollte seine Eignung für so ein Studium auch nicht an diesem einen Wert festmachen. Für mich ist jemand für das Informatikstudium geeignet, wenn er...

    1. ...ein Abi hat, in dem er in Mathematik, den Naturwissenschaftlichen und technischen Fächern recht gut war und auch in Englisch nicht total versagt hat.

    2. ...Interesse für die Thematik zeigt. Darunter verstehe ich vor allem Eigeninitiative bezüglich der Beschäftigung mit der Thematik. Zumindest mit irgendeinem Teilaspekt daraus.

    Der IQ tritt bei mir als Auswahlkriterium nicht auf, aber natürlich steckt der in den anderen Kriterien drin. Zumal man seinen IQ eh trainiert, wenn man in seiner Freizeit zum Beispiel etwas programmiert. Der IQ ist keine fixe, angeborene Größe.

    Ein Studium ist ein großes Projekt, in dem man auch selbst noch eine persönliche Entwicklung durchmacht. Es gibt viele Faktoren, die bezüglich dieses Projektes zu einem Erfolg oder zu einem Misserfolg führen. Mir sind zum Beispiel auch höchstintelligente Menschen bekannt, die in der Schule hohe mathematische Fähigkeiten gezeigt haben, die ein entsprechendes Studium aber nicht zu einem Erfolg führen konnten. Vermutlich, weil jenseits vom IQ andere Faktoren zum Misserfolg geführt haben. Der IQ ist also kein Erfolgsgarant für das Studium. In dem Fall, an den ich jetzt gerade denke, hat vermutlich einfach der Enthusiasmus bzw. das wirkliche Interesse gefehlt.

    BTW: Mir ist es schleierhaft, warum sich intelligente Menschen auf einen einzigen Wert reduzieren lassen und meinen, an diesem Wert könne man derart komplexes, wie die Eignung zu einem bestimmten Studium ablesen. Als ob ein Studium nur ein Intelligenztest in groß ist.



  • Also meiner Meinung nach ist es immer eine Frage des eigentlich Willen, man kann wirklich nicht immer alles auf andere schieben. Einer meiner Freunde hatte den Willen C++ lernen,er war vorher Industriemechaniker. Wer den willen hart daran zu arbeiten kommt auch zum Ziel.


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