Woher kommt eigentlich diese Arroganz und Abneigung gegenüber BWL-ern hier im Forum?
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Dieser Thread wurde von Moderator/in rüdiger aus dem Forum Rund um die Programmierung in das Forum Neuigkeiten aus der realen Welt verschoben.
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C/C++ Forum :: FAQ - Sonstiges :: Wohin mit meiner Frage?Dieses Posting wurde automatisch erzeugt.
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Gibt es einen konkreten Anlass oder soll der Thread einfach nur eine Welle von Flames lostreten.
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knivil schrieb:
Gibt es einen konkreten Anlass oder soll der Thread einfach nur eine Welle von Flames lostreten.
Beides.
1. http://www.c-plusplus.net/forum/296907-50
2. Der Thread wurde in einem "rund um"-Forum gestartet.
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Das ist sicher nichts Forum-spezifisches.
Und als ich studiert habe, hatte ich auch den Eindruck, dass die BWLer sehr akribisch an ihrem schlechten Ruf arbeiten.
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Also ehrlich gesagt maße ich mir als jahrelanger Teilzeitaktivist dieses Forums an, zu behaupten, dass die Arroganz auch oft mal einfach gegen jeden geht, der nicht vor dem Schlafen gehen zum Binärgott betet. Damit gemeint sind sowohl BWLer als auch Hobby-Programmierer, die hier dem Ruf "Irgendwer hat immer einer Antwort" folgen und dann seitenweise mit Off-Topic-Gelaber konfrontiert werden, nur weil keiner Lust hat, sich mit der Trivialität der Problematik ernsthaft auseinanderzusetzen.
Und wenn wir hier wirklich in offener Intoleranz agieren sollen, dann möchte ich mal etwas weiter ausholen und das Feuer etwas zum schüren bringen. Ich bin zwar auch Informatiker, aber habe bereits einen gewissen Werdegang, sowohl im Berufsleben, als auch an der Uni hinter mir. Ich sehe das mal als eine Art "CrossOver-Studentendasein", das mir erlaubt, etwas reflektierter zu beobachten, als es wohl viele meiner Kommilitonen tun. So, wie ich das hier erlebe, ist Arroganz wohl noch sehr gelinde ausgedrückt. Die Leute hier bescheißen sich nach Strich und Faden, jeder hat alles, kann alles, weiß alles, ist besser als alle anderen. Bei denen, die nebenbei noch arbeiten (Webdesign ist wohl das neue Kellnern), eskaliert die Überheblichkeit dann derart, dass ich nur noch mit dem Kopf schütteln kann und die Kinder (so muss man die Erstsemester wohl echt nennen seit diesem Jahr) sind da kein Stück besser.
Ein guter Freund von mir hat mit eben jenen Leuten mal zusammengearbeitet. Das Resultat war ein mieser Ruf bei den Kunden und jede Menge offener Verbindlichkeiten, die dann zuletzt noch im Rechtsstreit resultierten.
Ich bin kein Psychologe, aber auf mich wirkt es so, als hätten viele dieser selbsternannten Informatik-Gurus an der Uni einfach sowas von dermaßen einen an der Waffel, was das Selbstbewusstsein angeht, dass einem da Hören und Sehen vergeht. Ich kenne auch 'ne Menge SoWis, PoWis, BWLer und wie sie alle heißen, aber die sind wenigstens zumeist in der Lage, auf normaler sozialer Ebene zu kommunizieren. Zumindest weiß ich nun, warum immer alle glauben, von der Uni kämen nur Fachidioten.
Volkard, das war zwar nicht unbedingt aus der Sicht des BWLers, aber immerhin kann ich mich hier ruhigen Gewissens in die neutrale Position begeben, ist ja vielleicht auch nicht vekehrt. Ach Mist, und jetzt hab ich schon wieder mehr geschrieben dazu, als ich eigentlich wollte.
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Während Informatiker ein Problem möglichst schnell und einfach lösen wollen, muss es ein BWLer auf das dreifache aufblähen und in wirren Wort und Konzeptkonstruktionen verschachteln. Viele Programmierer sind einfach genervt von unzähligen 8 Stunden Meetings deren Informationsgehalt in 15 Minuten gepasst hätte
Im Berufsalltag sind BWLer halt die Leute, die einem unnötige Arbeit bescheren indem sie eigentlich einfache Aufgaben unnötig komplizieren. Geht mir jedenfalls so.
(edit)
Die Informatik Schlaumeier gibts natürlich auch. Wie oft hab ichs mit so arroganten Superadministratoren zu tun die sich für das Größte halten, sobald sie auch nur unter Windows einen Benutzer einrichten können... Das hat aber IMHO nichts mit dem Urkonflikt BWLer / Informatiker zu tun.
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volkard schrieb:
und weiß nicht, was der Kunde eigentlich braucht. Genau das könnte der Informatiker analysieren.
Ja, weil die meisten IT-Leute darin echt spitze sind
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Ich saß in einigen BWL-Vorlesungen drin. Am Ende hat sich jedes Klischee bewahrheitet und ich musste sogar neue in die Liste mit aufnehmen. Und das waren nicht nur die Studenten, sondern auch die Dozenten, die sich als besonders....Geschäftstüchtig erwiesen haben. Insbesondere die Kombination: eigenes Buch schreiben + es als einziges Klausurhilfsmittel zu erlauben + nicht anmerken, dass es das eigene Buch ist, blieb im Gedächtnis.
Unabhängig davon bin ich noch nicht mit weiteren ausgewachsenen BWLern in Kontakt gekommen. Ich vermute aber, dass mich das nicht besonders begeistern würde.
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> Woher kommt eigentlich diese Arroganz und Abneigung gegenüber BWL-ern hier im Forum?
<< Weil Sie es nicht besser verdient haben
Mir ist im Kopf hängen geblieben:
"Wenn du nicht weißt was du machen willst, studierst du halt einfach BWL"
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Unwissenheit! Der Nerd&Geek-Faktor der meisten Entwickler ist immer noch nicht hoch genug.
Witzig ist, ich bin besonders deshalb gefürchtet, weil ich sowohl jeden Manager als auch jeden Entwickler auf seinen eigenen Schlachtfeld den Kopf schruppen kann.
Am Volkard, mit dem ich jetzt über 10 Jahre fetze und mich immer noch nicht erfassen kann, kann man gut sehen warum der Disput hoffnungslos ist.
Mein Tipp: Requirements Engineering!
Damit erschlägst Du 1000 Probleme dieser Art auf einmal.
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GPC schrieb:
volkard schrieb:
und weiß nicht, was der Kunde eigentlich braucht. Genau das könnte der Informatiker analysieren.
Ja, weil die meisten IT-Leute darin echt spitze sind
Gute Informatiker analysieren auch gut. Ob die meisten IT-Leute gute Informatiker sind, ist eine ganz andere Frage… :xmas2:
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volkard schrieb:
Gute Informatiker analysieren auch gut. Ob die meisten IT-Leute gute Informatiker sind, ist eine ganz andere Frage… :xmas2:
Dem letzten Satz stimme ich zu. Gute Informatiker sind zwar gut im Analysieren, jedoch nicht unbedingt von eher unpräzisen Wünschen und Vorstellungen, die ein Kunde im gesprochenen Wort (und mit reichlich Handbewegungen) zu vermitteln versucht.
Immerhin sind Informatiker im Allgemeinen darauf getrimmt worden, eine andere Art von Problem zu analysieren und zu lösen.
:xmas1: ho ho ho
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GPC schrieb:
volkard schrieb:
Gute Informatiker analysieren auch gut. Ob die meisten IT-Leute gute Informatiker sind, ist eine ganz andere Frage… :xmas2:
Dem letzten Satz stimme ich zu. Gute Informatiker sind zwar gut im Analysieren, jedoch nicht unbedingt von eher unpräzisen Wünschen und Vorstellungen, die ein Kunde im gesprochenen Wort (und mit reichlich Handbewegungen) zu vermitteln versucht.
Immerhin sind Informatiker im Allgemeinen darauf getrimmt worden, eine andere Art von Problem zu analysieren und zu lösen.
:xmas1: ho ho hoDeshalb RE!
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Ich habe nur eine sehr naive Vorstellung von den Problemen, die zwischen Informatikern und BWLern in der Wirtschaft entstehen. Aber ich vermute einfach mal, dass einer der Hauptgruende ist, dass Informatiker und BWLer unterschiedliche Ziele haben.
Jemand, der ein Produkt auf technischer Ebene entwickelt, will ein wirklich gutes Produkt machen. Unter den Informatikern findet man in dem Zusammenhang glaube ich relativ haeufig technische Perfektionisten, die sich nur sehr ungern mit der zweitbesten Loesung abgeben. Ein Informatiker, der ein Produkt entwickelt, hat halt die innere Qualitaet des Produkts im Kopf.
Ein BWLer hingegen (gehen wir mal davon aus, dass er in hoeherer Position Verantwortung traegt) hat kurzfristigere Interessen des Unternehmens im Sinn. Um es klar auszudruecken: Dem BWLer geht es um Geld. Er will das Produkt moeglichst schnell verkaufen und er will moeglichst wenig fuer die Entwicklung ausgeben.
Das sind beides widerspruechliche Zielsetzungen. Ein perfektes Produkt wird nie fertig, deshalb muss der BWLer den Informatiker dazu zwingen, suboptimale Loesungen zu produzieren. Die innere Produktqualitaet leidet darunter, aber der BWLer braucht sowieso nur den schoenen aeusseren Schein, um das Produkt zu verkaufen.
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Warum ich BWLer nicht mag:
- Weil ich manche Vorlesungen mit ihnen hatte und gemerkt habe, dass die Klischees einfach stimmen. Ich sag nur: weisse Hose, weisse Lackschuhe, Sonnenbrille im Haar (bei Regen) und Denglisch. Einfach nur zum fremdschaemen.- Weil ich der Meinung bin, dass 99% BWL nur studieren, weil sie meinen damit viel Geld zu machen. Habe noch nie jemanden getroffen, der das aus Leidenschaft macht. Finde ich hochgradig unsympathisch.
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this->that schrieb:
- Weil ich der Meinung bin, dass 99% BWL nur studieren, weil sie meinen damit viel Geld zu machen. Habe noch nie jemanden getroffen, der das aus Leidenschaft macht. Finde ich hochgradig unsympathisch.
Wobei ich ehrlich gesagt vermute, dass BWL im Schnitt nicht zu einem besonders hohen Verdienst fuehrt. Ich denke, mit harten technischen Studienfaechern hat man im Schnitt Aussicht auf einen hoeheren Verdienst. Wobei ich mich natuerlich auch irren kann.
Wo arbeitet denn der durchschnittliche BWLer? Die kommen ja nicht alle ins Management. Ich gehe eher davon aus, dass die meisten irgendwo im Verwaltungsapparat von Firmen landen und sich dort um Personalangelegenheiten, Buchhaltung oder aehnliches kuemmern.
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Bei mir kommt die Abneigung von Gesprächen in der Mensa, die ich gehört habe.
Da unterhielten sich zwei (ernsthaft, nicht um zu provozieren).
Der eine meine: "Ich werde bei Roland Berg*** anfangen. Ich werde nen haufen Kohle damit verdienen durch die Unternehmen zu gehen und zu sagen. Schmeißen sie den den und den raus..."Das ist genau die Art die die Realwirtschaft kaputt macht. (Von der Arroganz ganz zu schweigen)
Hinzu kommen, dass sich alle Lehrstühle an meiner UNI an die Prüfungsordnung halten. Nur der BWL Lehrstuhl nicht. Da werden den Informatik Studenten (Mit BWL im Nebenfach) Zweit- und Nachprüfungen einfach verweigert, die ihnen laut Prüfungsordnung zustehen. Da ist schon fast die "Tradition" entstanden, dass es jedes Jahr einen riesen Krach zwischen den Informatik und BWL Lehrstühlen gibt deswegen.
Aber davon bin ich zum Glück nicht selbst betroffenAls letztes habe ich den Eindruck, dass man das Handeln von BWL ern mit einem Satz so zusammenfassen kann:
"Maximiere die Gegenwart und zerstöre die Zukunft"
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Gregor schrieb:
Ich habe nur eine sehr naive Vorstellung von den Problemen, die zwischen Informatikern und BWLern in der Wirtschaft entstehen. Aber ich vermute einfach mal, dass einer der Hauptgruende ist, dass Informatiker und BWLer unterschiedliche Ziele haben.
Jemand, der ein Produkt auf technischer Ebene entwickelt, will ein wirklich gutes Produkt machen. Unter den Informatikern findet man in dem Zusammenhang glaube ich relativ haeufig technische Perfektionisten, die sich nur sehr ungern mit der zweitbesten Loesung abgeben. Ein Informatiker, der ein Produkt entwickelt, hat halt die innere Qualitaet des Produkts im Kopf.
Ein BWLer hingegen (gehen wir mal davon aus, dass er in hoeherer Position Verantwortung traegt) hat kurzfristigere Interessen des Unternehmens im Sinn. Um es klar auszudruecken: Dem BWLer geht es um Geld. Er will das Produkt moeglichst schnell verkaufen und er will moeglichst wenig fuer die Entwicklung ausgeben.
Das sind beides widerspruechliche Zielsetzungen. Ein perfektes Produkt wird nie fertig, deshalb muss der BWLer den Informatiker dazu zwingen, suboptimale Loesungen zu produzieren. Die innere Produktqualitaet leidet darunter, aber der BWLer braucht sowieso nur den schoenen aeusseren Schein, um das Produkt zu verkaufen.
In der Realwirtschaft verkauft man Funktionalitäten. Wie diese implementiert sind, spielt keine Rolle, solange sie ihren Zweck erfüllen.
this->that schrieb:
- Weil ich der Meinung bin, dass 99% BWL nur studieren, weil sie meinen damit viel Geld zu machen. Habe noch nie jemanden getroffen, der das aus Leidenschaft macht. Finde ich hochgradig unsympathisch.
Das stimmt sicherlich. Jedoch kann ich hier unter den Ingenieursstudenten eigentlich die selbe Tendenz beobachten. Weit über 80% der Ingenieursstudenten studieren auch nur des Geldes wegen und haben kaum Interesse am eigentlichen Fach. Das merke ich schon. Die meisten gehen den Weg des geringsten Widerstandes, d.h.: möglichst wenig vom Studium behalten, lieber im Zweit- oder Drittversuch bestehen, als mehr zu lernen als für die Klausur "notwendig wäre".
Sprüche wie "wozu guckst du dir die Herleitung an, in der Klausur brauchst du noch nur die fertige Endformel" sind wohl das typische Beispiel für.
Dieses Phänomen bleibt also nicht nur den BWL-Leuten vorbehalten, nur die prozentuale Verteilung ist anders.
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this->that schrieb:
Warum ich BWLer nicht mag:
(...)
- Weil ich der Meinung bin, dass 99% BWL nur studieren, weil sie meinen damit viel Geld zu machen. Habe noch nie jemanden getroffen, der das aus Leidenschaft macht. Finde ich hochgradig unsympathisch.True Story, bro !
bei mir wars so, dass ich im reinen informatik studium 2 bwl module habe, bzw hatte. und die professorin war so von sich selbst überzeugt und meinte uns alles nach strich und faden diktieren zu müssen, wie wir etwas zu tun haben.
ich mein, im informatik studium lernt man ja hauptsächlich techniken wie man probleme angeht um sie zu lösen, gut zu lösen. und wieso soll man das gelernte nicht anwenden? wieso wird einem das im nächsten fach wieder ausgeredet?
dazu kommt meine persönliche meinung(die nicht nur bwl trifft sondern eigentlich alle geistes wissenschaften), dass dort nicht wissenschaftlich gearbeitet wird. in den ingenieur- und naturwissenschaften kreigt man als diplom oder bachelor arbeit zu einem thema, und in eigentlich allen fällen kann man praktisch etwas dazu machen, z.b. experimente, programmieren, irgendetwas bauen etc. um daraus dann auch erkenntnisse zu ziehen oder eben gegenteiliges zu zeigen.
in den geistes wissenschaften geht es doch nur darum bücher von anderen leuten zu lesen und daraus zu zitieren bzw das in eigene worte zu fassen. schonmal nen theologen gesehen der irgendetwas zeigen oder sogar beweisen kann, was er in seiner doktorarbeit bearbeitet hat?! ok, er hat da stehen, nach typ xyz iust das so und so und dann kommt das. aber das ist kein beweis.
das geliche gilt doch auch für geschichts studenten, man liest quellen von anderen leuten und fasst das zusammen und zieht ein paar schlussfolgerungen, und dann?!ich habe erst heute morgen einen schönen satz gelesen, ich krieg ihn leider nicht mehr komplett zusammen, aber den sinn werd ich rausstellen können:
wenn alles von jetzt auf gleich ausgelöscht würde, und wieder von grund auf neu alles entwickelt wird, religionen und dergleichen würden nicht mehr so aussehen wie heute. klar, es würde wieder etwas vergleichbares geben, klar, aber nicht in der gestalt wie heute. die naturgesetze würden jedoch früher oder später wieder von irgendwem entdeckt werden und sich zu dem entwickeln was wir heute kennen, oder noch weiter...klar, theologen sind irgendwo wichtig für wen, historiker auch, und auch bwl schaden bis zu einem gewissen grad ja nicht, sind ja sogar notwendig (sonst würden manche programme ja nie released werden;) --> perfekte programme)
aber diese berufe als wissenschaft anzuerkennen, da bin ich zu fein fürtja, und wie oben gesagt schon: ich studiere informatik und programmie liebend gerne, weil ich es liebe, weil es total geil ist. quasi meine profession (ja hört sich ziemlich extrem an:D). aber einen bwl hab ich nie gesehen, der sagt, tja ich mach das auch in meiner freizeit
und ein freund von mir studiert wirtschaftsinformatik, zum einen weil er was mit computern machen will (er ist ja gamer, er hat ja die ahnung davon!!!!!) und zum anderen weil er ordentlich geld verdienen will (deshalb bwl)
und nicht weil er eins von beiden total gerne macht...