Innovation kommt zunehmend auch aus China



  • Marc++us schrieb:

    Tim schrieb:

    Was ich bisher beruflich aus China kennengelernt habe macht mir keine Sorgen. Auch nicht in 10 Jahren.

    Das würde ich bißchen diversifizieren.

    Ist mir durchaus klar, dass sich meine Erfahreungen mit anderen Bereichen nicht unbedingt treffen, aber das gerne gemalte Schreckgespenst der Chinesen die uns gnadenlos aus dem Markt werfen ist ebenso ungenau. Und wie du bereits gesagt hast, die Effekte sind größtenteils nichtlinear, aber das sind sie auch für die Chinesen, sprich deren Entwicklungszuwachs wird auch abflachen.



  • Bashar schrieb:

    Prof84 schrieb:

    Ab wann ist eine Innovation eine Innovation und keine Neukonfiguration bestehender Konzepte und Systeme?

    Also immer! 😉



  • Hi,

    das hier ist doch mal ein Beispiel, dass schon noch Innovation von hier kommt.
    http://www.dlr.de/dlr/desktopdefault.aspx/tabid-10467/740_read-916/
    Wenn wir den dann aber wieder einschleißlich Fertigung nach China verkaufen haben wir nichts davon.

    Chinesische Innovation unterscheidet sich ein wenig von deutscher. Wobei aber die chinesische Innovation mit der Zeit deutscher wird, (vor allem in Taiwan) und die deutsche Innovation durch die Weichspülung des Euro immer chinesischer.

    Früher zeichnete sich deutsche Innovation durch ingenieurtechnische Meisterleistungen aus, heute wird da auch immer mehr auf einfach nur powern gesetzt. Da aber bei uns die Menschen (noch) nicxht für 30 Cent pro Stunde arbeiten lassen wir halt im Ausland fertigen oder setzen auf NC-Maschinen.

    Sehr deutlich sieht man das z.B. bei dem Modellheli-Angebot bei den beiden ehemaligen Platzhirschen Graupner und Robbe. Graupner bieter seit einem halben Jahrhundert immer noch die mittlerweile völlig überalterte Heimmechanik an, und Robbe, die früher absolute Spitzenhelis wie das Weltmeistermodell Futura SE produziert haben, mit dem jede Menge Weltmeistertitel eingeflogen wurden bieten jetzt keinen einzigen richtigen Heli aus eigener Produktion an, sonder Koax-Spielzeug und chinesische Reisschüsseln von Gaui und Align-Helis aus Taiwan. Aber wenn ich einen Taiwan-Heli haben will, dann brauche ich den nicht über den preislichen Zwischenerhitzer Robbe zu erwerben, sondern kann den gleich beim entsprechenden Fachhändler kaufen. Von der früher unbegrenzten Lieferbarkeit von Ersatzteilen wo man noch für 30 Jahre alte Helis alles bekam sind die auch mittlerweile völlig weg. Was also ist von dem stolzen Flaggschiff des deutschen Modellbaus geblieben? Dessen Rolle haben jetzt Kleinunternehmer übernommen, die auf dem Gebiet in Eigenfertigung imer noch Spitzenerzeugnisse deutscher Ingenieurskunst anbieten.

    Ähnlich sieht es bei den Haushaltgeräten aus. Früher (sehr früher) war AEG mal aus Erfahrung gut. Heute aus Erfahrung gering haltbar (um nict boshaft zu sagen grottenschlecht). Aber da gibt es sie ja noch in Gestalt von Miele. Auch wenn eine Miele-Waschmaschine von heute auch nicht mehr ganz mit einer von vor 20 Jahren zu vergleichen sein soll.

    Gruß Mümmel



  • AEG existiert nur noch als Markenname, die verschiedene (auslänische) Firmen, je nach Sparte, besitzen.
    Deutschland wird mit China definitiv nicht mithalten können - aus verschiedensten Gründen:

    - Es wird bei der Bildung gekürzt:
    - Abi in 12, statt bisher in 13 Jahren
    - Der Bachelor kann mit dem Diplom einfach nicht mithalten und den Master machen die wenigsten
    - Das Niveau sinkt - nicht nur beim Abi. Vor einigen Jahrzehnten hat man selbst auf Haupt- und Realschulen mehr Stoff vermittelt.

    - Die Disziplin sinkt. Deutschlands Jugend ist zu verwöhnt. Wer gut in der Schule ist, hat bei seinen Mitschülern ein schlechtes(!) Ansehen! Hier fehlt es an Werten.

    - Deutschland kann mit seinen 80 Millionen Einwohnern einfach nicht mit 1,3 Milliarden Chinesen mithalten.

    - Deutschland lässt sich zu viel von anderen Ländern diktieren. Man hätte z. B. nie das Bachelor-System einführen sollen! Die komplette(!) Opposition ist für Eurobonds, obwohl sie wissen, dass Deutschland anschließend deutlich mehr an Zinsen zahlen müsste. Man kann sogar davon ausgehen, dass die Eurobonds auf Ramsch-Niveau herabgestuft werden. Wenn die Opposition an die Macht kommt, dann gute Nacht (ich bin kein Freund der CDU, aber hier macht sie mal was richtig!)

    - Deutschland hat keine starken europäischen Partner. Sie sind fast alle hoch verschuldet und haben wenig Industrie (mal von England und Frankreich abgesehen). Es besteht deshalb die Gefahr, dass Deutschland immer mehr für seine Partner bürgen muss/soll!

    - Veralterung der Gesellschaft/wenig Nachkommen.

    - Deutschland ist für ausländische Fachkräfte wenig attraktiv. Selbst für jene, die hier studieren.

    - etc.

    Ich denke, dass wir so verdammt schlechte Karten haben, dass mir mittlerweile alles egal geworden ist. Ich lebe mein Leben und mach das Beste daraus und der Rest kann mich mal. :p



  • Hi Steffo,

    leider kann ich Dir da gröstenteils nur zustimmen, auch wenn gleich Chrische5 mit erhobenem Zeigefinger kommt und sagt dass früher für welche wie uns immer alles besse war. 😃 😃
    Die Chancen der/ein Leithirsch zu sein hat Deutschland 1933 das erste mal verspielt, in den 68ern das zweite mal und mit Euro und Bolognia das dritte mal.

    Aber Deutschland muss ja nicht der Platzhirsch sein, sondern Deutschland muss lernen sich seine Nische zu suchen und sich nischenpasslich zu verhalten.
    Die Schweiz, Östereich, Luxemburg und Skandinavien können es doch auch, hier sind unsere Vorbilder für die Zukunft, nicht in Indien oder China.

    Gruß Mümmel



  • Steffo schrieb:

    - Die Disziplin sinkt. Deutschlands Jugend ist zu verwöhnt. Wer gut in der Schule ist, hat bei seinen Mitschülern ein schlechtes(!) Ansehen! Hier fehlt es an Werten.

    Und das war früher anders? Ach komm, selbst in den Heimatfilmen aus den 1950-ern wurden die Streber verkloppt. Also was soll die Heuchelei? Das war schon immer so.
    Weiterhin tun alle so als ob die heutige Jugend gewaltbereiter wäre. In der Realität wurde früher genau so geprügelt, nur waren die Medien zur damaligen Zeit nicht so sehr ausageprägt und es wurde nicht jeder Einzelfall Deutschlandweit hochgehypet.

    Bei dem Punkt mit der Disziplin muss ich dir aber zustimmen. Es ist ein riesiger Unterschied in der Disziplin zwischen Asiaten und verwöhnten Einheimischen. Die letzteren sind Wohlstandsverwöhnt. Das äußert sich in vielen Fällen darin, dass mit Mühe und Not 50% der vorgesehenen Klausuren pro Semester bestanden werden und trotz dieser armseligen Quote der Urlaub im voraus geplant wird und einfach in die nächste Klausurphase gelegt wird.

    Warum sich anstrengen wenn man bei Hotel Mama finanziell abgesichert ist?


  • Mod



  • Marc++us schrieb:

    http://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/0,2828,838557,00.html

    Einfach nur beunruhigend und gleichzeitig zeigt das, wie arrogant Unternehmen wie Siemens sein können, in dem sie High-Tech-Produkte verscherbelt haben, in der Hoffnung, dass die Chinesen ewig bräuchten, um die Technologie zu verinnerlichen. Weit gefehlt...

    Südeuropäische Länder sind schon jetzt nicht mehr konkurrenzfähig und selbst wenn Deutschland sich irgendwie über Wasser hält, die südeuropäischen Länder können schlicht nicht mithalten und so muss Deutschland und evtl. auch Frankreich ganz Europa ernähren, was wiederum Deutschland schwächt, was wiederum bedeutet, dass das Konzept EU und Euro auf wackeligen Beinen steht...

    Ich sehe keine rosige Zukunft für uns!



  • Steffo schrieb:

    Ich sehe keine rosige Zukunft für uns!

    Das zu tun, ist ja gerade modern.




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