Klein aber fein steckt überall Gift



  • Die meisten reinen Weizenprodukte sind doch viel mehr mit Luft aufgeblasen als die normalen Mischbrote. Kein Wunder, dass die weniger satt machen, es ist einfach weniger.



  • SeppJ schrieb:

    Obst und Gemüse sollen sättigender sein als Brot? Mit Orangen und Weintrauben an der Spitze? WTF? Gerade Obst wirkt doch sogar appetitanregend und Gemüse (außer Kartoffeln und ähnliches) ist oft so leicht im Magen, dass man nach einer Stunde wieder Hunger hat. Erst recht, wenn das Zeug, wie Orangen und Trauben, nur aus gehärtetem Wasser besteht.

    Dazu noch was: Das halte ich natürlich auch für groben Unfug, dass Gemüse/Obst sättigender sein soll als Brot oder sagen wir: ein Stück Fleisch. Imo immer noch das beste, was richtig satt macht und zwar auf Dauer.
    Mir fällt ein, ich habe Hunger 🙂


  • Mod

    GPC schrieb:

    ein Stück Fleisch. Imo immer noch das beste, was richtig satt macht und zwar auf Dauer.

    Da sieht man mal, wie subjektiv das ist. Ich würde sagen, dass Fleisch mich nur mittelmäßig bis stark sättigt. Am dauerhaft sättigendsten finde ich Nahrung mit vielen nicht-zuckrigen Kohlenhydraten, wie Kartoffeln und Nudeln oder, mit leichten Einschränkungen, eben auch Weißbrot. Von einem großen Brötchen kann ich viele Stunden lang satt sein.

    Am anderen Ende des Spektrums sind rein süße oder nährstoffarme Sachen. Limonaden sind appetitanregend, da nur Zucker und Wasser. Blattsalat* füllt höchstens eine halbe Stunde den Magen, aber sättigt ansonsten gar nicht.

    *: So nahrhaft wie ein feuchtes Blatt Papier.



  • Nudeln halten bei mir nicht so lange, aber Kartoffen sind auch sehr gut, das stimmt 👍


  • Mod

    Bei Nudeln muss man natürlich das Trockengewicht bedenken. Frisch gekocht sind die schließlich zu großen Teilen mit Wasser voll gesaugt, die Kartoffel nimmt hingegen kein Wasser auf. In der Hinsicht auch phänomenal sättigend: Reis*+.

    *: Sogar mit Wasser noch in den Spitzenpositionen.
    +: Von der Zusammensetzung her auch nicht großartig anders als weißes Mehl



  • SeppJ schrieb:

    Am dauerhaft sättigendsten finde ich Nahrung mit vielen nicht-zuckrigen Kohlenhydraten, wie Kartoffeln und Nudeln oder, mit leichten Einschränkungen, eben auch Weißbrot. Von einem großen Brötchen kann ich viele Stunden lang satt sein.

    Was verstehst du unter "nicht-zuckrigen Kohlenhydrate"?
    Ich meine ... zwischen Glukose und kurzkettigen Kohlenhydraten ala Weizenweissmehl ist kaum ein Unterschied was die Blutzuckerkurve angeht.
    Und *alles* (<= bewusste Übertreibung) was man im Supermarkt kaufen kann besteht aus Weizenweissmehl.

    Kartoffeln sind tendenziell besser, aber der Unterschied ist minimal.



  • Mal zum Start des Themas, zum Link zu den Krebsraten:

    Man weiß, das zum Bespiel Brustkrebs, welches in westlichen Ländern knallrot in der statistik auftaucht, nichts mit der Ernährung zu tun hat, sondern allein mit der Familienplanung (bester Prediktor: kein Kind mit <25 Jahren, zweitbester: Anzahl Menstruationszyklen). Von daher halte ich die Statistik nicht für Aussagekräftig. Das Giftstoffe sicher was ausmachen ist klar, aber wieviel das Prozentual gesehen ist im Vergleich zum Lebensstil...


  • Mod

    hustbaer schrieb:

    Was verstehst du unter "nicht-zuckrigen Kohlenhydrate"?

    Das was auf der Nährwertangabe unter "Kohlenhydrate: Y, davon Zucker: X" das Y-X ist. 🙂

    Ich meine ... zwischen Glukose und kurzkettigen Kohlenhydraten ala Weizenweissmehl ist kaum ein Unterschied was die Blutzuckerkurve angeht.

    Mag sein, bin kein Lebensmittelexperte. Jedenfalls machen mich Kohlenhydrate subjektiv für recht lange Zeit satt, Zucker aber absolut nicht, eher im Gegenteil.



  • earli schrieb:

    Von Mexiko bis China isst man seit Jahrtausenden nur weißes Mehl.

    Ich hätte richtiger schreiben sollen: Weizenweissmehlprodukte.
    Vermutlich kommt es auch noch darauf an wie fein das Mehl wirklich gemahlen wurde, und wie es dann zubereitet/verbacken/... wird.

    Und ich bin mir auch ziemlich sicher dass die Menschheit sich nicht seit 1000 Jahren von Weizenweissmehl-Semmeln (für die Deutschen unter euch: Brötchen) ernährt.



  • SeppJ schrieb:

    Jedenfalls machen mich Kohlenhydrate subjektiv für recht lange Zeit satt, Zucker aber absolut nicht, eher im Gegenteil.

    Klar können Kohlenhydrate super langfristig satt machen.

    Linsen, Wildreis, Haferflocken oder sogar manche Nudeln wie Spaghetti können das super.

    Das meiste was an nicht-sehr-dunklem Gebäck beim Bäcker so rumliegt kann es aber leider nicht.



  • otze schrieb:

    Man weiß, das zum Bespiel Brustkrebs, welches in westlichen Ländern knallrot in der statistik auftaucht, nichts mit der Ernährung zu tun hat, sondern allein mit der Familienplanung (bester Prediktor: kein Kind mit <25 Jahren, zweitbester: Anzahl Menstruationszyklen).

    Wer hat da jetzt das erhöhte Risiko?
    Frauen die vor 25 kein Kind bekommen haben?
    Oder Frauen die vor 25 schon eins bekommen haben?
    Oder Frauen die nach 25 eins bekommen?
    Oder die Kinder?
    Oder ...?

    Und wie kann man die Menstruationszyklen mit Familienplanung beeinflussen? Also vorausgesetzt die Frau hat nicht vor permanent schwanger zu sein.


  • Mod

    hustbaer schrieb:

    earli schrieb:

    Von Mexiko bis China isst man seit Jahrtausenden nur weißes Mehl.

    Ich hätte richtiger schreiben sollen: Weizenweissmehlprodukte.

    Weizen war aber auch das beliebteste Getreide seit tausenden von Jahren. Dann gilt earlis Einwand eben nicht von Mexiko bis China, aber immerhin noch von Spanien bis China. Und möglichst war das Mehl auch gesiebt. Vollkorn ist eine neumodische Erfindung. Ebenso wie Ballaststoffe.



  • @SeppJ
    Der Weizen (Weichweizen) der heute angebaut wird hat aber mit dem Weizen (mehrere Arten) die früher angebaut wurden nur mehr wenig zu tun.

    Wobei... vielleicht hat es wirklich andere Gründe. Vielleicht verkommen wir nur alle schön langsam weil wir seit ~5 Generationen die natürliche Selektion quasi ausgeschaltet haben.

    Ich höre nur wiederholt von den verschiedensten Seiten dass der ganze Mehlpapp das Hauptproblem bei unserer Ernährung ist. Also mal neben "offensichtlich" problematischen Dingen wie zu viel Zucker.
    Und das nicht von irgendwelchen Leuten die es so wie ich dann nachplappern sondern z.T. von Ärzten und/oder Leuten die selbst ihre Ernährung auf all diese "neumodischen Erfindungen" umgestellt haben, und damit 100x besser fahren als vorher.



  • @hustbaer: Dass heute angeblich nur noch wenige Weizensorten angebaut werden, ist auch Propaganda. Im Gegenteil: Es gibt hunderte Sorten.

    Ansonsten ist Weichweizen eher die altmodische Form, während Hartweizen eher eine modernere Züchtung ist, die sich wegen des hohen Klebereiweißgehalts (Gluten) für bissfeste Pasta eignet. Hartweizen wächst aber nur in sonnigeren Breiten: Italien, Türkei usw. Die Genetik vom Weizen ist besonders kompliziert, es ist ein Hybrit aus drei verschiedenen Arten (ja, verschiedene Spezies!). Die Chromosomen treten nicht immer paarweise auf, sondern in bis zu 6 Sätzen.

    Historisch kommt der Weizen aus dem nahen Osten, verbreitete sich aber schon vor Jahrtausenden von Europa bis China. Weizen mit Glutengehalten, die für weißes Hefebrot taugen, gab es mindestens schon 1350 vor Christus in Griechenland.

    Die Proteine im Weizen sind der ganze Witz der Pflanze, sie machen ca. 10 % im Weißmehl aus (bei teurer Pasta 12 % und mehr). Sie sind gleichermaßen für die Konsistenz verantwortlich (Pizzaboden, ital. Pasta oder japanische Ramen), als auch für den Nährwert insbesondere für die kognitive Entwicklung, Weizen hat zur Zivilisation erheblich beigetragen.



  • @earli
    Mag sein dass es hunderte Sorten gibt. Aber das sind wohl zum Grossteil Weichweizensorten, dann ein paar Hartweizen und Dinkelsorten.
    Wobei Dinkel ja auch mehr eine Randerscheinung ist.

    Und die hunderten Weichweizensorten werden heute auch nicht die selben sein wie vor 100 oder 1000 Jahren. Würde mich zumindest stark wundern. Das würde nämlich bedeuten dass die ganze Weizenindustrie die letzten 100 Jahre verpennt hat.

    Und wenn die Industrie auf etwas hinoptimiert, dann wird das wohl kaum bessere Verträglichkeit sein. Sondern halt Ertrag. D.h. mehr und/oder grössere Körner und bessere Resistenz gegen Insektenvertilgungsmittel. Und natürlich noch die Anpassung an verschiedene Klimazonen. Und ich meine da gar nicht unbedingt Gentechnik, man kann ja auch schliesslich gezielt züchten.



  • Und was ist daran jetzt genau schlecht?

    //edit

    Wer hat da jetzt das erhöhte Risiko?
    Frauen die vor 25 kein Kind bekommen haben?
    Oder Frauen die vor 25 schon eins bekommen haben?
    Oder Frauen die nach 25 eins bekommen?
    Oder die Kinder?
    Oder ...?

    Und wie kann man die Menstruationszyklen mit Familienplanung beeinflussen? Also vorausgesetzt die Frau hat nicht vor permanent schwanger zu sein.

    Kind vor 25 Jahren = gut für die Mutter
    spät geschlechtsreif werden = gut für die Mutter
    viele Kinder haben = gut für die Mutter

    Wenn sich eine Frau dagegen entscheidet, ist es ihr gutes Recht das bis zu 7x höhere Risiko zu tragen, trotzdem taugt der Krebs dann nicht mehr als Argument für diesen Thread 🙄



  • @hustbaer: Wo nimmst du denn deinen Pessimismus her? Wir leben länger als je zu vor, selbst mit 70 kann man noch einiges vom Leben haben. Wie kommst du auf die Idee, dass alles schlechter wäre?

    Die paar Mädels in meinem Bekanntenkreis, die eine angebliche Unverträglichkeit haben, haben sich das von ihren homöopatischen Quacksalbern einreden lassen. Das, was am Weizen für manche wenige unverträglich ist, ist das Gluten, was gerade auch das Gute am Weizen ist, sowohl vom Nährwert als auch vom Genusswert.



  • Jetzt geht schon das Philosophieren über Weizen los



  • Fun Fact: Einer der Pioniere des Vollkorn-Märchens, der Herr Kellogg, bewarb seine Erfindung Corn Flakes damals damit, dass sie Kinder von der Masturbation abhalten würden.

    Die deutschen Vollkornmärchen gehen vor allem Hand in Hand mit der Anthroposophenbewegung, die man vor allem von Waldorfschulen usw. kennt. Bei deren Landwirtschaft ("bio-dynamisch", Handelsmarke "Demeter") ist es vorgeschrieben, dass man die Kuhscheiße je nach Mondphase linksherum bzw. rechtsherum rührt.


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