Wir erschaffen nichts Greifbares
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Na dann verzauber mal Menschen mit deinem Sourcecode
Ich glaube auch nicht wirklich dass z.B. einem Elektriker beim Fummel an einer Verteilung reingeredet wird, oder einem Arzt bei einer Untersuchung.
Es kommt mir halt so vor, dass bei den meisten anderen Berufen man irgendwas macht, was andere auch sehen und schätzen. Ich emfinde es als toller wenn ein Schneider mit die Hose kürzer als wenn ein ITler etwas am Rechner einstellt.
Wenn ich etwas mit meinen Händen herstelle kann ich das zeigen und jeder versteht es, wenn ich Musik machen kann ich vorspielen, wenn ich ein gutes Fotos gemacht haben kann ich es zeigen usw. Wenn ich irgendeine tolle Klasse schreibe, interessiert dass ein vielleicht ein paar Geeks.
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CatchNothing schrieb:
Na dann verzauber mal Menschen mit deinem Sourcecode
Mit meinem sowieso nicht
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CatchNothing schrieb:
Wenn ich etwas mit meinen Händen herstelle kann ich das zeigen
Software kannst du docj auch zeigen.
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rapso schrieb:
Als Bauarbeiter baut man die Stadt aus, die jeder sehen kann.
das ist fast so toll wie als mensch duenger zu produzieren woraus dann pflanzen wachsen und jeder kann das sehen.
als bauarbeiter reist du von ort zu ort den du wohl kaum wiedersehen wirst und bist einer von 100 der da steine plaziert hat. vielleicht ist das das erste jahr toll, aber ehrlich. wenn du mit 50 auf dem bau stehst bei schlecht wetter und stein an stein plazierst und dich nicht erinnerst wo du letztes jahr um diese zeit steinot ne plaziert hast....Da magst du Recht haben.
So als Ferienjob hab ich das aber in extrem guter Erinnerung, zu sehen wie das Häuschen jeden Tag wächst.
Leider war die Zeit zu kurz, um es bis zum Schluss zu sehen.
Dafür hab ich gesehen, wie sich neben mir jemand 3 Finger abgesägt hat...
von daher:
not my case
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So schlecht ist die Bezahlung jetzt auch wieder nicht. Wenn ich mich so vergleiche verdiene ich eigentlich sogar recht gut. Mag sein dass andere Jobs mehr Geld abwerfen. Aber dort sitzt man dann auch oft mehr Zeit im Büro oder gar irgendwo auf Flughäfen rum, muss Schichtarbeit schieben, ...
Ich muss aber feststellen, dass es mit Gehaltserhöhungen ab einem Zeitpunkt x aus ist, obwohl man zu dem Zeitpunkt x richtig gut eingearbeitet ist und sehr produktiv arbeitet. Nach 2-5 Jahren hilft ein Jobwechsel, um finaziell weiter aufsteigen zu können. Vor allem aber ist so ein Jobwechsel wichtig, um nicht zu spezialisiert auf eine Branche/Technologie/Sprache zu sein.Bezüglich dem Reinreden: ja, das stimmt, viele Leute glauben sie "können IT", weil sie mal einen Javakurs auf der Uni hatten. Immer mehr Leute aus Orchideenstudien drängen in die SW Entwicklung, weil es da viele Jobs und vergleichsweise viel Geld (siehe oben!) gibt.
Oft sind solche Leute dann auch noch die Führungskräfte oder Teamleiter. Da hilft nur eins: versuchen zu erklären, warum seine Ideen Schwachsinn sind. Natürlich auf eine menschlich verträgliche Art. Ab und zu kann man ja auch nachgeben, so ist das Leben.
Oft hilft es auch, die Dinge einfach zu machen. Diskutieren bringt ohnehin nichts, wenn der Chef weiß, dass zum Schluß was brauchbares rauskommt gewöhnt er sich an gar nicht erst zuviel nachzufragen, v.a. wenn das dann oft in Diskussionen ausartet bei denen er feststellt das ihm Grundlage x oder y abgeht.Zur Bekanntheit "berühmter" Leute aus der IT: dazu gibts nicht viel zu sagen, woher soll ein 0815 User auch Dennis Ritchie kennen? Gates und Zuckerberg sind bekannt wegen ihrer Medienpräsenz.
Ich habe bis jetzt oft positive Resonanz bezüglich der von mir entwickelten Komponenten erhalten. Wobei schöner als ein "Danke" finde ich, wenn ich sehe, wie Leute unbemerkt meine Features verwenden und damit gut klarkommen oder gar sagen "ahh, das ist aber mal gut/intuitiv/performant gestaltet".
Natürlich gibts auch viel Jammern wegen der Qualität, aber das darf man nicht persönlich nehmen. Für oder gegen Qualität entscheidet sich die Firma als ganzes, wenn es keine QS Abteilung oder Testabteilung gibt, so werden die Fehler eben erst beim Kunden entdeckt.Für einen SW Job muss man ein gewisser Typ Mensch sein ("Nerd"), wenn das so ist dann kann man den größten Spaß bei der Arbeit haben.
Viele der Dinge, die ich im Job gemacht habe, habe ich auch schon mal daheim einfach nur aus Interesse gemacht. Mit dem kleinen Unterschied, dass ich dafür beim Job sogar Geld bekommen habe.P.S.: Crossposting siehe: http://www.mikrocontroller.net/topic/358642
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Danke für die Antworten, ist doch sehr interessant auch mal andere Erfahrungen zu lesen. Mit dem Crossposting habe ich nichts zu tun, das war ich nicht.
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Jockelx schrieb:
rapso schrieb:
Als Bauarbeiter baut man die Stadt aus, die jeder sehen kann.
das ist fast so toll wie als mensch duenger zu produzieren woraus dann pflanzen wachsen und jeder kann das sehen.
als bauarbeiter reist du von ort zu ort den du wohl kaum wiedersehen wirst und bist einer von 100 der da steine plaziert hat. vielleicht ist das das erste jahr toll, aber ehrlich. wenn du mit 50 auf dem bau stehst bei schlecht wetter und stein an stein plazierst und dich nicht erinnerst wo du letztes jahr um diese zeit steinot ne plaziert hast....Da magst du Recht haben.
So als Ferienjob hab ich das aber in extrem guter Erinnerung, zu sehen wie das Häuschen jeden Tag wächst.ich denke auch, dass fuer kurze zeit viele dinge spass machen. man braucht halt abwechslung, ich denke software entwickler gibt da eine grosse moeglichkeit. vom baecker zum astronauten wird man nicht einfach, aber vom unternehmenssoftware entwickler zu sateliten programmierer hat man eine chance. und das macht spass fuer paar jahre und danach kann man wechseln.
Leider war die Zeit zu kurz, um es bis zum Schluss zu sehen.
Dafür hab ich gesehen, wie sich neben mir jemand 3 Finger abgesägt hat...100x froh dass solche ernsten verletzungen eher nicht moeglich sind bei uns.
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Tyrdal schrieb:
CatchNothing schrieb:
Wenn ich etwas mit meinen Händen herstelle kann ich das zeigen
Software kannst du docj auch zeigen.
Kommt mMn. sehr drauf an was für Software.
Wenn man ein Spiel oder eine Anwendungssoftware programmiert, dann sieht man was. Oder auch ne Bankomat-Oberfläche, Web-Anwendung etc.
Wenn man aber z.B. irgendwelche Verbuchungs-Sachen in nem ERP System programmiert, dann kann man da nicht viel sehen. Dementsprechend wenig spannend wäre das für mich dann auch.
Wenn man Treiber schreibt sieht man auch nix. Ausser dass Device X auf einmal so funktioniert wie der Anwender es sich halt erwartet. Woo-hoo, meine Festplatte festplattet jetzt anstatt nix zu tun
Wobei mich das schon eher interessieren würde, trotz dem man nix davon sieht.
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Man muß sich natürlich fragen, wie wohl das Arbeitsverständnis eines Alan Turing war, gewissermaßen der größte Cracker überhaupt, dessen Leistungen aber verschwiegen und dessen Lebensglück von den Landesleuten aus Dankbarkeit verraten wurde.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/alan-turing-queen-begnadigt-homosexuellen-informatik-pionier-a-940758.htmlOder man muß sich fragen, wer im Moment am meisten Zeit in die c-plusplus.net/forum - Pflege investiert oder auch investiert hat. Vielleicht wäre eine Art Liste hilfreich, mit Programmierzeiten oder Codezeilenmengen oder schlicht "Pflegezeiten" drauf, so wie bei bei Open-Source-Projekten, wo man Ablesen kann, wieviel Code von Intel kommt, von AMD, von IBM usw.
Man kann sich die Verzahnung zwischen Hardware und Funktionen bewußt machen: bei einem Roboter z.B. oder einer Digitalkamera hauchen erst die Programme (wie auch die von Theoretikern erdachten Algorithmen) der Technik "Leben" ein.
Ein Computer ohne Programme ist Sinnlos. Der bessere Computer ist immer der mit den cooleren Programmen!.Wenn ein besserer Code ein Programm schneller macht, weniger genervte Kunden anrufen; Kosten eingespart werden, dann kann man das sehr wohl greifen ->(dickeres Portemonnaie!).
Wenn Programme und Algorithmen die Landwirtschaft "optimieren", kann man das sogar schmecken -> Supermarkt Obst und Gemüse, schmeckt eher doof...
Es gibt eine Berufsgruppe, die ist noch viel schlimmer dran, die werden aber regelmäßig krank deswegen: Lehrer
Aber Greifbarkeit und Sinnlichkeit -> Begreifen spielen schon eine Rolle. Problem: Medienzeitalter, Simulationszeitalter. War gerade heute morgen im Fernsehen: Kölsch App auf dem Smartphone...
Andere Beispiele: Obst aus dem Supermarkt, gegessen wird aber nicht, sondern Kochshow geguckt -> gemeinsam mit Freunden kochen? Mit welchen Freunden? Mit Facebook-Freunden??? Die sind aber nicht anwesend. Verabreden? Keine Zeit, müssen noch viele E-Mails bearbeiten...
Man könnte Nüsse sammeln..aber wo sind die Nussbäume und Sträucher hin? ->Algooptimierte Landwirtschaft?
->Kein gemeinsames Sammeln, Erleben, Riechen, Schmecken, Geschichten erleben zum Wiedererzählen - stattdessen Tatorts und Telenovelas und Autowerbung auf allen Kanälen. Aber wieso soll Autofahren noch toll sein? Die Straßen sind voller Lastwagen, die die Läden beliefern, Onlinebelieferungen machen, zum Algooptimierten Kostenminimierprogramm gehören (Lagerkosten auslagern).Viele kaufen bei Amazon ein, in den Ortschaften stehen die Läden leer. Auch die Leere ist greifbar!
Aber: Usbstick-Abgleich: Musikkomprimierprogramme, oder Spielsteuerungen oder Patches, die Spielinhalte aufwerten oder verbessern, oder einfach nur ein gut gemachtes Spiel - das sind Dinge, die machen Freude, das weiß man so.
Und: Man kann Alltagsgegenstände Hacken, Waschmaschinen, Autos, ...ach, und apropos Autos -> Formel 1 gucken? Wie kommen die Zeiten, Grafiken und Tabellen auf den Bildschirm, wie kommen die Analyse-/Tuningprogramme in die Rennen?
Exploits: Vorfreude ist Supi: demnächst wird nämlich die Haskell-Community diese Seite übernehmen...
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Eigentlich wollte ich mich dazu nicht aüßern.
Als Musiker verzaubert man die Ohren so mancher.
Wenn du Andre Rieu heisst und das entsprechende Publikum hast vielleicht.
Ansonsten ist Musik auch nicht greifbar imho. Ebenfalls ne eher abstrakte Geschichte.Zu spät, um mich jetzt noch weiter darüber auszulassen obwohlich noch so Einiges dazu zu sagen hätte.
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Wenn ich einem erzähle, dass ich ein Gerät desingt habe, dann macht das hundert mal mehr Eindruck, als wenn ich berichte dass ich ein Protokoll oder eine Implementierung dazu beigesteuert habe. Auch wenn ich einem Freund oder Bekannten ein Stück Musik vorspiele ist der wesentlich beeindruckter, als wenn ich ihm einen neuen Button in meinem Programm zeige. Lade ich ein selbstgemachtes Bild irgendwo hoch, ist die Resonanz sehr wahrscheinlich um ein vielfaches höher, als wenn ich eine von mir geschrieben Klasse poste.
Diese fehlende Anerkennung gibt es natürlich auch bei anderen Jobs, aber da ich aus der IT-Branche komme, wollte ich halt im speziellen mal draüber reden. Mich hat am Ende diese Erkennnisse dazu gebracht den Job als Entwickler komplett an den Nagel zu hängen.
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hustbaer schrieb:
Wenn man aber z.B. irgendwelche Verbuchungs-Sachen in nem ERP System programmiert, dann kann man da nicht viel sehen. Dementsprechend wenig spannend wäre das für mich dann auch.
Stimmt schon das manches besser zu sehen ist, aber irgeneine Bedienart wirds meistens geben. Ich hab zum Bleistift mal nen Voicemailsystem entwickelt. Das kann man zwar nicht sehen, aber anrufen. Jetzt arbeite ich gerade an nem Server der im Hintergrund von Stellwerken bei der Bahn werkelt. Das was er tut kann man auch nicht direct sehen, aber es gibt halt ne Gui und die kann man zeigen und sage, daß das eigen Zeug dazu gehört.
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Tyrdal schrieb:
hustbaer schrieb:
Wenn man aber z.B. irgendwelche Verbuchungs-Sachen in nem ERP System programmiert, dann kann man da nicht viel sehen. Dementsprechend wenig spannend wäre das für mich dann auch.
Stimmt schon das manches besser zu sehen ist...
es geht ja auch nicht nur um die sichtbarkeit. ein arzt erschaft auch selten etwas wirklich sichtbares. ich denke wichtiger ist welchen impact es auf die welt hat. Selbst ein ERP system, was z.b. dann eine grosse firma nutzt ist doch etwas worauf man wirklich stolz sein kann. Es haelt eine riesen verwaltung zusammen und unmengen menschen haengen davon ab und wenn es eingesetzt wird, dann ist es wohl auch ein gutes ERP system.
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@rapso
Ja, wenn man ein komplettes ERP System baut, dann denke ich kann man sich da was an "Bestätigung" (Freude, Stolz, ...) rausziehen.Ich meinte aber eher Consulting-Firmen die ein bisschen Customizing hier und da machen.
Das ist dann meist geprägt von unschönen Kompromissen, der Scope ist relativ klein und man fragt sich wozu der Kunde das überhaupt braucht.
Zumindest ist das der Eindruck den ich durch Erzählungen meiner Bekannten die in diesem Bereich arbeiten bekomme.Und sowas frustriert mich dann immer. Es gibt nicht viel was schlimmeres als was zu programmieren was eigentlich keiner braucht. Bzw. wo ich den Sinn/Nutzen nicht verstehe. OK, so lange es wenigstens "trotzdem" verwendet wird ist es immer noch besser als etwas was dann komplett eingestampft wird.
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Von daher stell' ich es mir auch ziemlich schlimm vor z.B. ein Spiel zu entwickeln, das dann bei 50% oder mehr Fertigstellung einfach gecancelt wird.
Bzw. allgemein ne Software. Aber ich schätze dass es bei Spielen häufiger vorkommt als bei anderen Projekten. Also dass diese - ohne dass die Firma bankrott geht - eingestellt werden. Mag natürlich sein dass ich mich da täusche, du hast da sicher mehr Einblick.
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"Impact auf die Welt" beschreibt das von mir Vermisste echt gut. Bei einem kleinen Spiel oder einer Fun-App was man mal kurz für Android runterkloppt, kann die Umwelt wenigstens noch was anfangen. Da so gut wie jeder ein Android-Handy hat und das überall ausprobieren kann ohne Ahnung von irgendwas in der IT zu haben. Eine Webseite erstellen ist auch noch ok, wenn auch grenzwertig, weil der ganze Hintergrund keinen interessiert und wenn man nicht gerade für die GUI zuständig war interessiert das auch niemanden groß. Da kann man auch betonen wie schwierig die Technologie auf dem Server ist. Webseiten gibt es wie Sand am Meer und das kann daher alles nicht so schwierig sein, da mein Neffe mit 12 schon seine erste Seite online gestellt hat und auch bei YT seinen Videoblog über Webseiten programmieren betreibt.
So sieht die Umwelt uns leider. Wenn ein Arzt eine Diagnose im Stillen stellt und ein paar Pillen verschreibt ist das hundert mal angesehener als wenn ein Informatiker einen neuen bahnbrechenden Algorithmus beschreibt.
Das kann auch nichts viel mit dem Abstrakten zu tun haben, da Mathematiker hingegen wieder besser angesehen werden. Warum weiß ich auch nicht.
Informatiker sind irgendwie die Nieten der Nation, außer in Hackerfilmen
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Also Nieten sind was anderes. Du übertreibst jetzt echt.
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Jetzt hört doch auf zu jammern. Es ist einfach Einstellungssache.
Es gibt viele, die über uns ITler schimpfen. Und es gibt viele, die sich über die Kassiererin im Supermarkt aufregen oder über die Bundeskanzlerin oder über den Artzt, der schon wieder mal was verpfuscht hat oder der Lehrer, der unfähig ist, den Kindern was beizubringen. Jeder hat das Potential zum jammern.
Unser Beruf ist dennoch dazu geeignet, vieles zu bewegen. Müssen wir dazu von allen bewundert werden? Natürlich erwartet man eine gewisse Anerkennung vom Umfeld. Manchmal bekommt man sie und manchmal nicht. Das liegt aber nicht an der IT, sondern ist überall so. Es wird immer Menschen geben, die das, was Du tust verachten und welche, die das anerkennen.
Ich empfinde große Genugtuung, wenn ich mal wieder was geleistet habe. Und sei es, in einem zig Jahre alten verpfuschen Code eine Verbesserung erreicht zu haben. Ich bin stolz darauf, selbst in die Tasten greifen zu dürfen um etwas zu bewegen. Es gibt auch Berater, die für viel Geld dummes Zeug labern. Mit denen möchte ich dennoch nicht tauschen. Wobei tauschen wäre nicht das richtige, da viele "Berater" leider nicht die Fähigkeit hätten, selbst das zu machen, was sie empfehlen ).
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CatchNothing schrieb:
Das kann auch nichts viel mit dem Abstrakten zu tun haben, da Mathematiker hingegen wieder besser angesehen werden. Warum weiß ich auch nicht.
Weil bei Mathematikern keiner weiss was die eigentlich tun, und die Leute sich darüber im Klaren sind dass sie nicht wissen was die eigentlich tun.
Bei Programmierern glauben aber sehr viele Leute zu wissen was man als Programmierer so macht. Nämlich mal schnell ein bisschen "mach mal so und so" in den Computer reinzutippen, und die restlichen 55 Minuten jeder Stunde zu wichsen oder Comics zu lesen (oder beides gleichzeitig). Oder sein Dampfgeplaudere zu üben.
Weil Menschen die keine Ahnung von etwas haben, dazu neigen die Komplexität/Schwierigkeit dieses Etwas zu unterschätzen. Je dümmer/weniger gebildet man ist, desto krasser.
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Programmierer? Das sind doch die, die in der Farbik für Metallbearbeitung an der CNC Maschine stehen und da die Koordinaten für die Maschine eintippen müssen.
So etwas macht mein 8 jähriger Neffe auch am 3d Drucker, kann also nicht so schwer sein.
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Hallo CatchNothing,
ich habe sowas auch schon gedacht wie das was du beschreibst. Sowas ist in den ersten 20 Jahre in der SW-Entwicklung bei mir nie vorgekommen. Im Gegenteil: so viele interessante Sachen zu lernen, diese tolle Sprache, super System, etc. Ich denke bei mir ist nach 20 Jahren in diesem Beruf eine gewisse Müdigkeit eingetreten, wodurch erst solche Gedanken Raum bekommen haben um entstehen zu können. Diese Gedanken könnten sowas wie ein kleines Burnout-Anzeichen sein. Vielleicht ist es Zeit mehr für Regeneration zu tun. Davon abgesehen hindert einen niemand daran anderen Menschen zu helfen, denen es schlecht geht, nur weil man Informatiker ist.
Mal angenommen ich würde statt einfach Daten durch die Gegend schieben für irgendeine Firma die Steuerung für ein Blutanalysegerät oder einen Computer-Tomographen bauen. Dann würde ich was machen, was kranken Menschen helfen würde. Wäre das dann ganz toll? Das wäre es vielleicht. Aber ob ich gut wäre so eine Software zu entwickeln (Bildverarbeitung, embedded) ist die Frage. Womöglich ist ein trockener Mathematiker, dem die kranken Menschen nicht interessieren, sehr viel besser darin und nützt den Patientin viel mehr. Ganz einfach, weil die Sache mal angenommen eher was mit Mathematik zu tun hätte. Ich habe sogar mal eine Stellenanzeige von einer Medizinfirma gesehen, die Software-Entwickler suchte. In Kununu stand die Firma aber ganz schlecht da. Habe also bloß die Finger davon gelassen.
Man muss einfach das machen, was man gut kann und sich unabhängig machen von Wünschereien. Was Gutes tun kann man auch in der Freizeit und vielleicht besser als Mediziner, die nach Feierabend völlig fertig sind. Der Mensch will immer das, was er gerade nicht hat. Ist er Single, will er lieber nicht mehr alleine sein. Ist er es nicht mehr, möchte er jetzt lieber Mönch sein. Das ist die Krankheit des Geistes. Die Dinge, die man nicht ändern kann, so nehmen wie sie sind, ist wohl das Beste.
Oh je, ist das lange geworden. Sorry.
Gruß, Saxo