Langes Studium aufgrund von Depressionen erklaeren?



  • Ich habe mein Bachelorstudium abgeschlossen, allerdings hat das lange gedauert. Meine Noten sind teilweise auch schlecht, der Durchschnitt ist aber trotzdem recht gut. Der wahre Grund dafuer ist, dass ich an Depressionen litt und daher zeitweise sehr unproduktiv war. Ich habe das mittlerweile hinter mir (hoffentlich) und will jetzt arbeiten.

    Von dem was ich so gelesen habe, sollte man in dem Fall bei Bewerbungen nicht die Wahrheit sagen. 😕 Ich weiss allerdings nicht, wie ich das sonst erklaeren soll.

    Habt ihr irgendwelche Vorschlaege?



  • Wie lange hat es gedauert?



  • Wor schrieb:

    Ich habe mein Bachelorstudium abgeschlossen, allerdings hat das lange gedauert. Meine Noten sind teilweise auch schlecht, der Durchschnitt ist aber trotzdem recht gut. Der wahre Grund dafuer ist, dass ich an Depressionen litt und daher zeitweise sehr unproduktiv war. Ich habe das mittlerweile hinter mir (hoffentlich) und will jetzt arbeiten.

    Dann erstmal meinen Glückwunsch zu Deiner besiegten Krankheit.

    Wor schrieb:

    Von dem was ich so gelesen habe, sollte man in dem Fall bei Bewerbungen nicht die Wahrheit sagen. 😕 Ich weiss allerdings nicht, wie ich das sonst erklaeren soll.

    Habt ihr irgendwelche Vorschlaege?

    Grundsätzlich geht niemanden etwas Deine persönliche Krankengeschichte an.

    Da Du Teil Deiner Familie bist würde ich daraus eine familiäre Angelegenheit machen. Im Ergebnis kannst Du alles erzählen, wie es war in dem Du das Wort "ich" vermeidest. Wenn ein Familienmitglied Probleme hat und du der Hauptansprechperson bist, ist man mit dem Kopf ja auch nicht richtig beim Studium und es dauert etwas länger.

    Ansonsten würde ich die nächste Zeit nutzen, um Erfahrung zu sammeln, um andere Themen für ein Bewerbungsgespräch zu finden. Erfahrung ist wichtiger als Studiendauer. Geh ein paar Tutorials durch, um unterschiedliche Themen ansprechen zu können.

    Deiner Familie geht's jetzt wieder gut und Du hast gezeigt, dass Du Dich für das Thema interessiert und Dich in neue Themen eingearbeitet hast und freust Dich auf neue Aufgaben.



  • Falls jemand fragt, sagst du die Wahrheit: Gesundheitliche Probleme. Genauere Auskunft darf der Arbeitgeber nicht verlangen. Der Abschluss zeigt, dass du etwas leisten kannst. Wer dich trotzdem nur wegen der langen Studienzeit ablehnt, für den will man nicht arbeiten.



  • TyRoXx schrieb:

    Falls jemand fragt, sagst du die Wahrheit: Gesundheitliche Probleme. Genauere Auskunft darf der Arbeitgeber nicht verlangen. Der Abschluss zeigt, dass du etwas leisten kannst. Wer dich trotzdem nur wegen der langen Studienzeit ablehnt, für den will man nicht arbeiten.

    Das ist sicherlich die "formal-gewissens-ethisch" korrekte Vorgehensweise, aber manchmal ist es wie in Beziehungen.. man sollte nicht immer 100% ehrlich sein 😉 Ich würde machen, was schon Xin vorgeschlagen hat.. und zwar das ganze hinter einer familiären Angelegenheit verstecken.



  • TyRoXx schrieb:

    Falls jemand fragt, sagst du die Wahrheit: Gesundheitliche Probleme. Genauere Auskunft darf der Arbeitgeber nicht verlangen. Der Abschluss zeigt, dass du etwas leisten kannst. Wer dich trotzdem nur wegen der langen Studienzeit ablehnt, für den will man nicht arbeiten.

    Das würde ich dir nicht empfehlen. Dann fällst du gleich hinter die anderen Bewerber zurück. Wir hatten hier in der Firma einen Kollegen, der ein Problem hatte mit Burnout und auch im Büro umkippte weswegen der Krankenwagen kam. Er bekam vom Geschäftsführer daraufhin einen Auflösungsvertrag. So ist es nicht überall, trotzdem darfst du auf keinen Fall was von gesundheitlichen Problemen erzählen. Echt nicht.

    Was den Zeitverlust angeht, musst du dir ein paar Geschichten einüben. Du wärst ein ganz großer Linux-Freak weswegen du manchmal mehr mit Linux rumgehäckt hättest als für Prüfungen zu lernen und schwuppdiwupp war viel Zeit durch. Statt Linux musst du halt irgendwas nehmen, wo du bei Rückfragen auch was erzählen kannst.

    Super dass du aus der Depri raus bist. Sowas kann echt eklig sein.

    Gruß, Saxo



  • Grund : gesundheitliche Problem ==> Krankenhausaufenthalt,
    Gesundung hat ein wenig gedauert, ist aber nun vollständig abgeschlossen!
    (ab dann fragt kein normaler Arbeitgeber noch tiefer nach)

    Ausserdem kannst Du noch anführen, das Du aufgrund der Krankheit natürlich auch aus dem Takt beim Studieren gekommen bist, was nochmal ein Semester gekostet hat

    Ich würde mir keine Geschichte ausdenken... dann beginnt das Arbeitsverhältnis schon ein wenig verdunkelt ...



  • GentleGiant schrieb:

    Grund : gesundheitliche Problem ==> Krankenhausaufenthalt,
    Gesundung hat ein wenig gedauert, ist aber nun vollständig abgeschlossen!
    (ab dann fragt kein normaler Arbeitgeber noch tiefer nach)

    Ausserdem kannst Du noch anführen, das Du aufgrund der Krankheit natürlich auch aus dem Takt beim Studieren gekommen bist, was nochmal ein Semester gekostet hat

    Ich würde mir keine Geschichte ausdenken... dann beginnt das Arbeitsverhältnis schon ein wenig verdunkelt ...

    Hat sich erledigt - er wurde angenommen und ist inzwischen Geschäftsführer der Firma



  • GentleGiant schrieb:

    Ich würde mir keine Geschichte ausdenken... dann beginnt das Arbeitsverhältnis schon ein wenig verdunkelt ...

    Bei einem Bewerbungsgespräch darf man dem Arbeitgeber nie etwas von einer Depression erzählen. Der sieht dann nämlich nur eines: Einem Arbeitnehmer, der wieder ausfallen könnte, in der Ausfallzeit ständig das Gehalt weiterbezahlen zu müssen. Das klingt hart, aber so ist die Welt.

    Man wird nicht darum herumkommen hier eine Geschichte zu erzählen. Im Übrigen haben die Firmen früher vor 20 Jahren als ich zu arbeiten Anfang zur Hälfte gelogen was die Stelle anging. Heute ist es zu 2/3 gelogen. Beide decken ihre Karten nicht ganz auf. Man muss sich hier kein großes Gewissen machen. Die Arbeitsleistung muss am Ende stimmen. Wenn man das von sich sagen kann, ist das Geld wohlverdient und man muss sich keinen Vorwurf machen.

    Gruß, Saxo



  • Ich würde auch nicht von "gesundheitlichen Problemen mit Krankenhausaufenthalt" sprechen. Da ist die nächste Frage doch in jedem normalen Gespräch was man hatte. Ganz natürlich und ohne Hintergedanken und unabhängig davon, ob eigentlich genauer nachgefragt werden darf oder nicht. Saxo hat sonst schon recht, aber als Begründung passen "familiäre Probleme" oä. sehr gut; das ist unverfänglich und persönlich genug, dass niemand sehr genau nachfragen wird.



  • Und falls man doch die Wahrheit sagt sollte man die erfolgreiche Genesung ("aber jetzt bin ich vollkommen geheilt") nicht mit Knöchelknacken und Zähneknirschen untermalen


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