Donald
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Zur Beziehung USA - China/Taiwan: China hat genügend handels- und finanztechnische Waffen, um den USA das Leben schwer zu machen. Eine Abwertung des Renminbi bzw. der Verkauf von US-Staatsanleigen wären zwei mächtige Geschütze. Letztendlich wird es aber nur Verlierer geben, EU inclusive. Vielleicht können europäische Firmen, wie z.B. Airbus, profitieren, aber über längere Sicht wird es für alle schwierig.
Daher erwarte ich, dass Trump nach seiner "Inthronisation" (anders kann man es bei diesem Monarchen mit seinem Milliardärs-Clan nicht nennen) eher auf tragfähige Vereinbarungen abzielen wird. Macht er auch dann noch weiter Wahlkampf oder verhält sich wie Kim Jong Un, dann wird er ziemlich rasch durch ein Impeachment oder Schlimmeres entfernt werden. Vielleicht kommt er auch gar nicht soweit.
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Erhard Henkes schrieb:
Trump übertreibt es schon wieder. Er telefoniert offiziell mit Taiwans Präsidentin.
Eigentlich macht es doch Sinn, dass er telefoniert... er ist noch nicht Präsident, also ist jetzt ein guter Zeitpunkt. Später macht es mehr Wellen. Und die Chinesen protestieren, aber sehen "ich habe das nicht vergessen". Stärke akzeptieren die Chinesen immer, auch wenn sie murren.
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Ja, ich denke, hier stehen sich zwei sehr starke Länder gegenüber, die sich ihrer Stärke und ihrer Möglichkeiten bewusst sind. D.T. zeigt einfach hemmungslos seine Waffen und stellt alles in Frage. Das führt auf vielen Seiten zur Verunsicherung, wird aber zur Klärung von Kräfteverhältnissen führen. Der Zeitpunkt vor seiner Vereidigung ist ideal alle offenen Punkte anzusprechen, egal ob Nuklearwaffen, das Verhältnis zu Russland oder Taiwan, alle bestehenden Leitlinien und Verträge. Wenn er im Amt ist, wird sich zeigen, ob er überhaupt als US-Präsident agieren kann. Dort wird Macht und Großmut erwartet.
Wir (und auch Japan) waren 1945 in der Hand der Allierten mit USA als starker Führungsmacht. Nur durch die Großzügigkeit der Amerikaner nach diesem schrecklichen Krieg konnte Deutschland (und auch Japan) wieder erstarken.
Die Welt wird sich als ein Planet mit einer Menschheit begreifen müssen, um den kommenden Herausforderungen erfolgreich begegnen zu können. Hier müssen die Trumps und Putins dieser Welt ihre wahre Stärke beweisen. Gelingt dies nicht, dann führt das zu einem Nuklearkrieg.
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Am Montag ist es soweit: http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-12/donald-trump-wahl-hacker-russland-wladimir-putin
538 "Wahlmänner" (Electoral College) werden Donald Trump zum Sieger küren, wenn alles läuft wie üblich. Die Demokraten hoffen noch auf ein Wunder. Sie hoffen, dass einige sich in Richtung Trump verweigern und ihn trotz ihres Auftrages nicht wählen. Sie hoffen, Putins Aktivitäten und die ständigen Lügen des Kandidaten D.T. könnten vielleicht doch noch einen Schwenk bewirken.
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Erhard Henkes schrieb:
Nur durch die Großzügigkeit der Amerikaner nach diesem schrecklichen Krieg konnte Deutschland (und auch Japan) wieder erstarken.
Quark. DE und JP sind nur so stark geworden durch eigene Leistung. Darüber hinaus bietet eine komplett zerstörte Infrastruktur eine Möglichkeit zum Wachstum und schafft mehr Arbeitsplätze als Arbeitnehmer vorhanden sind (-> Gastarbeiter in DE). So lag die Großzügigkeit der Amis in der Bombardierung der Infrastruktur (z.B. Dresden)? Die Amis haben die BRD nur gewähren lassen als Bollwerk gegen den Ostblock im kalten Krieg. Wenn es den Ostblock nicht gegeben hätte, würde die Entwicklung der BRD ganz anders aussehen.
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@Schneewittchen: ich denke, beides ist richtig.
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http://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2017-01/usa-ford-mexiko-fabrik-donald-trump
D.T. hat es geschafft: Ford verzichtet auf eine umfangreiche Investition in Mexico. Es ging hier um 1,6 Mrd. US- investiert werden. 700 neue US-Jobs werden hierdurch entstehen. Dabei hängen von diesen Jobs sicher viele andere ab.Es geht um selbst fahrende und elektrische Autos, also echte Zukunftsthemen. D.T. hat einen guten Satz gesagt: "Unternehmen werden die Vereinigten Staaten nicht mehr ohne Konsequenzen verlassen." So macht man richtungsweisende Politik. Wer den USA schaden will, wird abgestraft. Der Hebeleffekt auf andere Firmen könnte gewaltig sein und viele Arbeitsplätze in den USA sichern und neu entstehen lassen.
Man kann sich fragen, ob diese Politik sinnvoll und richtig ist. Sie ist nationalistisch geprägt und gegen die Globalisierung gerichtet. Für die Amerikaner, die hierdurch Arbeit erhalten, für die Kommunen, die davon profitieren, ist das klasse. D.T. ist bald der Präsident der USA, und er vertritt zuallererst deren Interessen. Gut so!
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Ich finde auch, dass sich das auf den ersten Blick gut liest. Man sollte sich allerdings bewusst sein, dass auf jede Aktion eine Reaktion erfolgt.
Nun ging es Ford recht gut im letzten Jahr ( http://www.n-tv.de/wirtschaft/Ford-hat-es-schwer-in-Europa-article15610061.html ), die Frage lautet also warum sie das Werk in Mexiko hochziehen wollten.
Vermutlich um die Investoren zufrieden zu stellen indem höhere Gewinnmargen eingefahren werden. Es wäre also denkbar, dass aufgrund schlechterer Gewinnaussichten, weniger Kapital in das Unternehmen Ford gesteckt wird und somit weniger Investitionsgrundlage für die Zukunft geschaffen wird.
Oder aber die Aktionäre sollen bedient werden, was sich negativ für die Beschäftigten auswirkt - letztendlich also zu Arbeitsplatzabbau führt.Wichtig ist, dass DT einen passenden Deal mit Ford vereinbart, wenn diese in den USA bleiben. Sonst kann der Schuss nach hinten losgehen.
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Es geht nicht nur um Ford, sondern um viele andere Firmen. Was DT da macht, bedeutet vielleicht den Anfang des Endes der Globalisierung. Er liefert eine neue Richtung, in die die Wirtschaft der USA gehen soll. Produktion möglichst im eigenen Land, auch das alte "Buy American", und vor allem eine Abwendung gegen die Produktion in Ländern wie Mexico und - nicht zu vergessen - China. Das hat bereits jetzt tiefgreifende Auswirkungen auf die Weltwirtschaft und das Denken in den Chefetagen.
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Du glaubst doch nicht im Ernst, dass diese Entscheidung durch einen politischen Sinneswandel erfolgt ist?
Das sind Manager eines Wirtschaftsunternehmens, keine Politentscheider. Die werden knallhart kalkuliert haben, dass sich das Werk in den USA mehr lohnt als in Mexiko. Da werden sicherlich auch mögliche Subventionen eine Rolle gespielt haben, aber der Name des aktuellen Präsidenten wird bei wirtschaftlichen Überlegungen nur eine geringe Rolle spielen.
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SeppJ schrieb:
Du glaubst doch nicht im Ernst, dass diese Entscheidung durch einen politischen Sinneswandel erfolgt ist?
Das sind Manager eines Wirtschaftsunternehmens, keine Politentscheider. Die werden knallhart kalkuliert haben, dass sich das Werk in den USA mehr lohnt als in Mexiko. Da werden sicherlich auch mögliche Subventionen eine Rolle gespielt haben, aber der Name des aktuellen Präsidenten wird bei wirtschaftlichen Überlegungen nur eine geringe Rolle spielen.
Du meinst, sie werden kalkuliert haben, dass etwaige Strafzölle, wie sei der neue Präsident verhängen will?
Dabei spielt der "Name" des Präsidenten dann nämlich sehr wohl eine Rolle ...
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SeppJ schrieb:
Du glaubst doch nicht im Ernst, dass diese Entscheidung durch einen politischen Sinneswandel erfolgt ist?
Das sind Manager eines Wirtschaftsunternehmens, keine Politentscheider. Die werden knallhart kalkuliert haben, dass sich das Werk in den USA mehr lohnt als in Mexiko. Da werden sicherlich auch mögliche Subventionen eine Rolle gespielt haben, aber der Name des aktuellen Präsidenten wird bei wirtschaftlichen Überlegungen nur eine geringe Rolle spielen.
Top Manager gehören zur "Elite", und diese wird z.Z. heftig in Frage gestellt. Sich gegen Trump zu stellen, könnte bedeuten, dass man nicht mehr für Spitzenentscheidungen im Sinne des neuen Geistes, der durch Deglobalisierung und Protektionismus gekennzeichnet sein wird, geeignet ist und dass man daher von den Geldgebern (im Hintergrund) abgeräumt wird. Viele Entscheidungen sind letztendlich zwischen hell- und dunkelgrau (schwarz/weiß klappt selten bei ökonomischen Analysen). Eine uramerikanische Firma wie Ford wird sich daher nicht allzu schwer tun pro Trump / pro Amerika zu entscheiden, und das wird sich politisch und ökonomisch auswirken.
Daher ist das eine Mischung aus Kalkulation/Strategie und politischen Überlegungen.
Es geht gleich weiter: http://www.focus.de/auto/news/trump-droht-toyota-fabrikbau-in-mexiko-designierter-us-praesident-droht-autobauer-mit-hoher-steuer_id_6453571.html
Wir werden sehen, wie sich Toyota entscheiden wird. Ein Einfuhrzoll von 35 % für in Mexico produzierte Autos ist gewaltig. DT geht aufs Ganze.
Das ist Protektionismus pur, aber genau das hat er seinen Wählern versprochen.Wir spüren doch nun den Rückschlageffekt aus China. Wir hängen finanziell stark an diesem Land, und nun kauft China alles zu, was es braucht, um die Nr. 1 in allen Bereichen zu werden. Dieser Konflikt USA - China wird spannend. Da dürfte DT vorsichtiger taktieren.
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Erhard Henkes schrieb:
Wir spüren doch nun den Rückschlageffekt aus China. Wir hängen finanziell stark an diesem Land, und nun kauft China alles zu, was es braucht, um die Nr. 1 in allen Bereichen zu werden.
Ja - und wir, bzw. unsere Manager und Politiker, machen hier bereitwillig mit. Nur um einen kurzzeitigen Profit zu erzielen.
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abbes schrieb:
Erhard Henkes schrieb:
Wir spüren doch nun den Rückschlageffekt aus China. Wir hängen finanziell stark an diesem Land, und nun kauft China alles zu, was es braucht, um die Nr. 1 in allen Bereichen zu werden.
Ja - und wir, bzw. unsere Manager und Politiker, machen hier bereitwillig mit. Nur um einen kurzzeitigen Profit zu erzielen.
Ja, das ist richtig. Diese Manager, von denen Du redest, denken global. Es ist Aufgabe eines Staates hier zumindest entgegen zu steuern, damit das eigene Volk keinen Schaden erleidet. Deutschland ist eher bereit, alle Höhen und Tiefen voll auszukosten. Man kennt das von der Lehmann-Krise (USA) und der Asien-Krise. DT dürfte das Denken hier intensiv beeinflussen, wenn er durchhält.
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Erhard Henkes schrieb:
DT dürfte das Denken hier intensiv beeinflussen, wenn er durchhält.
Ja. Die globale Wirtschaft und internationale sowie interkulturelle Beziehungen sind m.E. ein richtiges und wichtiges Gut, wurden allerdings in den letzten Jahrzenten zum Schaden des eigenen Volkes (aller Völker?) überstrapaziert.
Bleibt spannend ob es DT gelingen wird, hier einen vernünftigen Grat zu installieren - keine einfach Aufgabe!
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Wenn einer das schafft, dann DT. Er beherrscht das Geschäft von Zuckerbrot und Peitsche perfekt.
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Hi Erhard,
Erhard Henkes schrieb:
Wenn einer das schafft, dann DT. Er beherrscht das Geschäft von Zuckerbrot und Peitsche perfekt.
Trump hat schon vor seinem Amtsantritt mit seinen Twitterbotschaften mehr vernünftiges bewirkt als Obama in seiner ganzene Amtszeit.
Gruß Mümmel
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Es gibt ein Problem: D.T. könnte seitens Russland erpressbar sein.
http://www.faz.net/aktuell/politik/wahl-in-amerika/russland-und-amerika-wie-erpressbar-ist-donald-trump-14618013.html
Keine Ahnung, was er da wieder getrieben hat. Ihm ist alles zuzutrauen. Wenn es nur Sexvideos mit (weiblichen, nicht minderjährigen) Prostituierten in einem Moskauer Luxushotel 2013 wären, würde er - und wohl auch seine Reps - das locker wegstecken. Die First Lady würde ihn vlt. noch in Schutz nehmen. Sie sieht ihn wohl eher als ihr weiteres Kind.Was wissen wir über diesen Mike Pence, falls D.T. wegen irgendwelcher völlig inakzeptabler Sauereien/Machenschaften E.T. ins Abseits folgen muss?
https://de.wikipedia.org/wiki/Mike_Pence
... wollte Priester werden ... Anwalt ... Talk-Show-Moderator ... Abtreibungsgegner ... gegen Gleichberechtigung von Lesbian, Gay, Bisexual und Transgender (LGBT) ... Frau (seit 1985) ... drei Kinder.
Hoffentlich hat Russland kein Foto-/Video-Material gegen ihn in der Hand. Er ist durch seinen selbst gebastelten Heiligenschein noch angreifbarer.Noch dazu ist Trumps jüdischer Milliardärs-Schwiegersohn (der mit der "666") nun wichtigster Mann im Team. Das kann ja heiter werden im Westen.
https://en.wikipedia.org/wiki/666_Fifth_Avenue#Ownership_and_history
Owner: Kushner Properties https://en.wikipedia.org/wiki/Kushner_Companies
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Hi Erhard,
wieso sollte er erpressbar sein?
Wenn es da wirklich was gibt, kann er das einfach selbst veröffentlichen.
Aber egal was es ist, es war vor seiner Präsidentschaft, und nicht wie bei Clinten, der als Präsident seine Praktikantin gedengelt hat. Böse Zungen behaupten ja, dass der Lewinski nur in die Wüste geschickt hätte weil sie nicht mehr unter den Schreibtisch passte. :pGruß Mümmel
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Clinton, der als Präsident seine Praktikantin ... .
Das war akzeptabel, nur seine Aussage unter Eid war das Kritische. Naja, lassen wir den alten Kram.