Fachkräftemangel warum man nur Praktikant wird!
-
muemmel schrieb:
Prof84 schrieb:
Er hätte nichts verloren, wenn er die Stelle annimmt.
doch, unter Umständen das Wichtigste von allem, seine Selbstachtung.
Es gilt immer noch die alte Regel:
"Wer nur mit Kokosnüssen zahlt darf sich nicht wundern wenn nur Affen kommen!"Gruß Mümmel
Eigentlich ist damit alles Wichtige gesagt.
Meiner Meinung nach verkaufen sich MINT-ler viel zu sehr unter Wert. Mit einer besseren Selbsteinschätzung wären die Gehaltsunterschiede zwischen MINT-Arbeitern und den CEOs aka Verwalter nicht so groß.
Begründung: Ein MINT-ler ohne CEO hat ein Produkt ohne Verpackung (~Brand). Ein CEO ohne MINT-ler hat eine Verpackung ohne Produkt. Nichtsdestotrotz kenne ich viele Absolventen, die nach einem erfolgreich abgeschlossenem Master-Abschluss zielgerichtet ein Praktikum anstreben in der Hoffnung danach übernommen zu werden. Jede Putzfrau hat mehr Eier.
-
SideWinder schrieb:
Es scheitert schon meist am Fachkräftemangel, wir müssen jetzt schon ziemlich viel in Ausbildung von Praktikanten stecken, damit wir die dann auch sinnvoll einsetzen können...
An deine Posting ist sicher etwas dran. Aber eben nur etwas. Die von mir hervorgegebeen Textstelle habe ich (und andere Praktikanten-Kollegen) in meinem letzten Praktikum in exakt diesem Wortlauf gehört. Das Ganze war noch vor Einführung des Mindestlohns für Praktikanten und wurde mit exakt 460 Euro monatlich vergütet. Mir ist das Kinn runtergefallen, als ich die Worte "wir haben viel in dich gesteckt" hörte und meine Lohnabrechnung vor Augen hatte. Wenn ich damals nicht ein Pflichtpraktikum absolvieren müsste, hätte ich mich niemals darauf eingelassen. ps: Seit Einführung eines Mindestlohns i.H.v. 8.50 Euro/h sind keine Praktikumsstellen bei dem Unternehmens mehr ausgeschrieben. Das Problom ist nicht die mangelnde Qualifikation auf AN-Seite. Das Problem ist die mangelnde Wertschätzung auf AG Seite. In dem von mir benannten Unternehmen war die Arbeit eines Praktikanten keine 8.50 die Stunde wert.
Auf der anderen Seite kann ich deinen Standpunkt auch verstehen, wenn Bewerber ohne Erfahrung und zum Teil mit grober Überschätzung der eigenen Fähigkeiten. sich auf Stellen bewerben, für die sie nicht geeignet sind. Dennoch vertrete ich die Ansicht, dass die Einarbeitungsphase einfach dazu gehört. Man kann über Berufseinsteiger ohen Erfahrung schimpfen, aber irgendwo müssen die eben anfangen. Und auch du bist nicht mit 5 Jahren Berufserfahrung zur Welt gekommen.
Fazit: Es gibt keinen Fachkräftemangel. Es gibt einen Mangel an Bereitschaft die Fachkräfte angemessen zu entlohnen oder in diesem Fall Nachwuchs einzuarbeiten.
-
Hi Schneewittchen,
Schneewittchen schrieb:
Fazit: Es gibt keinen Fachkräftemangel. Es gibt einen Mangel an Bereitschaft die Fachkräfte angemessen zu entlohnen oder in diesem Fall Nachwuchs einzuarbeiten.
Es gibt einen Mangel an kostenlosen Zauberern.
Gruß Mümmel
-
Nachdem die Einführung des Mindestlohns nicht die prognostizierte Massenentlassungen im Niedriglohnsektor bewirkt hat, wird der beschworene Effekt durch Massenzuwanderung erzielt. Die Flüchtlingskrise stellt somit die Grundlage zur Abschaffung des Mindestlohns in absehbarer Zeit dar.
So etwas kommt raus, wenn man seine Kinder nicht haut und liberale frei herumlaufen lässt. Die werden noch euch allen die Haare vom Kopf fressen.
-
Deine Theorien sind mir zu abstrakt. Warum sollte die Regierung mit Hilfe der Flüchtlingskrise den Mindestlohn abschaffen wollen, den sie selbst eingeführt hat?
-
Marc++us schrieb:
Deine Theorien sind mir zu abstrakt. Warum sollte die Regierung mit Hilfe der Flüchtlingskrise den Mindestlohn abschaffen wollen, den sie selbst eingeführt hat?
Nachdem die Einführung des Mindestlohns nicht die prognostizierte Massenentlassungen im Niedriglohnsektor bewirkt hat, wird der beschworene Effekt durch Massenzuwanderung erzielt.
Weil man sich verschätzt hat. Wobei ich der Regierung diese Richtung gar nicht zutraue, höchstens, daß sie konsequent das macht, was Politikberater empfehlen. Auch glaube ich nicht, daß jemand die Flüchtlingskrise im Voraus geplant hat, höchstens, daß man sie bewußt nicht stoppt.
-
Und warum will man massenweise Entlassene im Niedriglohnsektor haben?
Wenn ich das richtig verstehe, dann benötigt man viele Entlassene aus dem Niedriglohnsektor.
Und man hat den Mindestlohn eingeführt, damit die Leute entlassen werden, weil die Firmen nicht bereit wären diesen Mindestlohn zu zahlen.
Das hat nicht geklappt.
Also lässt man jetzt Leute einwandern, um die Masse der Arbeitslosen mit niedriger Qualifikation herzustellen.
Ist das so ungefähr die Kausalkette?
Kann mir jetzt noch jemand erklären, was man mit der Masse der Niedrigqualifizierten ohne Job will? In Jobs will man sie ja wohl nicht bringen, denn sonst hätte man den Mindestlohn nicht eingeführt. Die Lohndrückerei klingt auch unlogisch, denn dann hätte man ebenfalls besser auf den Mindestlohn verzichtet.
???
-
Marc++us schrieb:
Und warum will man massenweise Entlassene im Niedriglohnsektor haben? Wenn ich das richtig verstehe, dann benötigt man viele Entlassene aus dem Niedriglohnsektor.
Um den dummen Fauxpas mit den Mindeslöhnen zurückzudrehen, der wider Erwartung nicht ganz schnell von alleine geplatzt ist.
Marc++us schrieb:
Die Lohndrückerei klingt auch unlogisch, denn dann hätte man ebenfalls besser auf den Mindestlohn verzichtet.
Widerlegt ist damit, daß es einen lange von den Illuminati oder Bilderbergern erstellten Masterplan gäbe.
Wem nutzt die Flüchtlingskrise sonst?
-
volkard schrieb:
Wem nutzt die Flüchtlingskrise sonst?
Den missionseifrigen Saudis?
-
Marc++us schrieb:
Warum sollte die Regierung mit Hilfe der Flüchtlingskrise den Mindestlohn abschaffen wollen, den sie selbst eingeführt hat?
...
Und warum will man massenweise Entlassene im Niedriglohnsektor haben?
Die Regierung möchte bestimmt keine Massenentlassungen im Niedriglohnsektor wegen den damit verbundenen volkswirtschaftlichen Konsequenzen. Meine Kritik richtete sich in erster Linie gegen die Wirtschaft, die die Massenzuwanderung begrüßt. Vergleiche dazu den zuvor verlinkten SPIEGEL-Artikel. Bei einer positiven Arbeitslosenquote kann keine Rede sein von einem Fachkräftemangel. Insbesondere ist es kein Geheimnis, dass die prozentuale Arbeitslosenqueote im Niedriglohnbereich wegen dem Überschuss an potentiellen Arbeitnehmern am größten und unter Akademikern (Sozialwissenschaften ausgenommen) am niedrigsten ist. Ich sehe kein positiven Effekte, wenn man den überlaufenen Niedriglohnsektor noch weiter überfüllt um den Druck auf die Arbeitnehmer dieses Sektors auszuüben.
Die Massenzuwanderung stellt für die Regierung eine Möglichkeit dar den Mindestlohn einfach wieder abschaffen, mit der Begründung: "So kann es nicht weitergehen". Die deutsche Wirtschaft kann nicht alle Niedriglohnarbeiter beschäftigen und mit einem niedrigeren Lohnniveau würden mehr Arbeitslose den Weg in das Erwerbsleben finden. Im Wesentlichen ist es die selbe Begründung mit der das Renteneintrittsalter angehoben wird und mit der die Sozialkürzungen unter Schröder durchgeführt wurden. Man verweist einfach auf die mangelnde Wettbewebsfähigkeit bzw. die wirtschaftliche Schieflage und das Volk schluckt die bittere Pille.
Für die faulen Leser, fasse ich diesen Abschnitt noch einmal kurz zusammen: Mit der Massenzuwanderung kann man das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Niedriglohn-Arbeitsmarkt verstärken und hat mithin eine rationale Begründung um künftige Sozialkürzungen (sei es die Abschaffung des Mindestlohns oder Rentenkürzungen) durchzusetzen.
-
Provieh-Programmierer schrieb:
volkard schrieb:
Wem nutzt die Flüchtlingskrise sonst?
Den missionseifrigen Saudis?
klar nuetzt das extremistischen islamgruppen ihre ideologie verbreiten, extremismus ins herz des westlichen europa zu tragen.
die sozialsysteme wird es jedenfalls erstmal fuer jahre nicht stabilisieren!
das ganze in nem land was produkte nur veredeln kann dazu fachkraefte braucht und selbst keine rohstoffe hat!
-
Schneewittchen schrieb:
und hat mithin eine rationale Begründung um künftige Sozialkürzungen (sei es die Abschaffung des Mindestlohns oder Rentenkürzungen) durchzusetzen.
Das ist mir alles zu konstruiert. Da müsste ja jemand eine Mega-Masterplan haben, um das alles zu planen. Glaube ich nicht.
Vor allem total unlogisch, gäbe es den Mindestlohn z.B. seit 1958 und die jetzige Regierung würde dagegen angehen, bekäme ich das gerade noch geschluckt. Aber die haben das ja eben gerade selbst eingeführt. Und die Sozialkürzungen der Rente kommen doch sowieso, da in 20 Jahren nicht mehr genug Beitragszahler vorhanden sind. Da muss man doch keine Flüchtlinge importieren. Sobald die Summe der Einzahlung dramatisch sinkt und nicht mehr aus dem Bundeshaushalt aufgefüllt werden kann ist doch Ende. Was hilft da der Flüchtling? Oder wenn ich H4 kürzen will, da haben wir derzeit 4 Mio (?) Empfänger, holen wir 2 Mio dazu, um dann für 6 Mio zu kürzen (wobei natürlich 6 Mio mehr kosten als die 4 Mio früher). Das macht doch alles keinen Sinn.
Nehmen wir nämlich mal an, dass es den hyperduperkomplexen Plan im Hintergrund gibt, dann muss der vor Logik geradezu wimmeln, da er andernfalls nicht klappt. Aber das bisher gehörte ist alles Unlogik pur.
So wie bei der Mondlandungsnichtstattfandvertuschung - da helfen ja auch 10000 Leute zusammen um das Lügengebilde aufrecht zu halten, und wenn mal jemand ausreisst hat er einen Unfall, etc. Das fügt sich seit 45 Jahren alles nahtlos ineinander. DAS ist ein Masterplan von einem Mastermind.
Wenn man also die Flüchtlingskrise geschaffen hat um die Gesellschaft von DE auszupressen oder ähnlich, dann erwarte ich, dass man hier ebenfalls Ansätze dieser zeitlos perfekten Logik erkennt. Und dass alles "smooth" ineinanderläuft. Aber da ist nix smooth. Das ist alles Bruchstück für Bruchstück. Wenn da ein Masterplan dahintersteckt wurde er von den gleichen Leuten gemacht die BER geplant haben.
-
Aber wenn ihr mal was zu den Praktikanten hören wollt:
Viele Firmen haben schon lange das Problem, dass die Margen permanent sinken. Der Kostendruck im Wettbewerb mit Asien ist enorm. Selbst die Maschinenlieferanten, von denen DE heute noch profitieren, haben immer mehr lokale Konkurrenz und müssen permanent die Preise senken. Das ist vor allem im Mittelstand dramatisch, Firmen mit 100 bis 1000 Leuten.
Kopfzahlen sind daher überall dauerhaft eingefroren. Keine Chance eine Stelle mehr zu bekommen, wenn man eine Stelle beantragt muss man vorrechnen, wie sich die Kosten in Umsätze/Gewinne umwandeln. Mein Team liegt fast immer bei knapp 50h/Woche und neue Stellen sind nicht zu bekommen. Was ich aber bekommen kann sind Praktikaten oder Azubis, da diese nicht zu den Kopfzahlen der Abteilungen gerechnet werden. Azubis werden zudem sogar noch aus einem anderen Topf bezahlt und belasten die Kostenstelle nicht. Diplomarbeiten gehen genauso leicht durch. Also versuchen viele Leute, ihre Arbeitslast mit Praktikanten etc zu verteilen.
Das ist natürlich nur machbar, wenn man die Praktikanten so früh wie möglich voll arbeiten lässt und ihnen kaum zeitraubende Ausbildung angedeihen lässt. Denn da tickt die Uhr... 6 oder 12 Monate, mehr geht oft nicht. Also sind 6 Monate Einarbeitung nicht machbar.
Viele Abteilungen in Firmen halten sich nur noch so über Wasser.
[Falls es jemanden tröstet: ich stelle keine Praktikanten ein.]
-
Falls ihr im .NET-Bereich wirklich etwas drauf habt oder zumindest viel Potential zeigt und an der Uni brav aufgepasst habt gibt's bei uns 1,5K für 38,5h/W als Praktikant [für diese 3-6-monatigen Berufspraktika die man hierzulande an Fachhochschulen als must benötigt um abschließen zu können (Fachhochschulke = Universität mit viel angewandter Ausbildung)]
BTW: In Österreich gibt es für ca. 90% der Beschäftigten Mindestlöhne über Kollektivverträge. Nicht, dass wir jetzt der Wirtschaftsmotor Europas sind, aber ich glaube Mindestlöhne sorgen in Arbeitgebermärkten für einen gewissen Ausbeuteschutz. Bei uns in der Firma verdient aber wohl außer den absoluten Neuankömmlingen keiner laut Kollektivvertrag sondern eher stark darüber. Da merkt man dann durchaus den Arbeitnehmermarkt hier.
Edit: anders audgedruckt, Marcus' Situation ist in der IT imho nicht nachzuvollziehen. Mag in seiner Branche aber durchaus anders sein, alle MINT-Fächer sind definitiv nicht mit "Fachkräftemangel" unterwegs.
MfG SideWinder
-
Die Branche nennt sich deutscher Maschinenbau und hat 1 Mio Arbeitnehmer in DE, und ist die grösste Industriebranche.
-
Man sollte auch mal daran erinnern, dass unsere jungen Leute Kinder wollen, geräumige Autos, 4-Zimmer-Wohnungen und teilweise doppelte Jobs brauchen. Das alles kann man nur vernünftig angehen, wenn Stabilität bezüglich Einnahmen und Wohnort herrscht.
-
Erhard Henkes schrieb:
Man sollte auch mal daran erinnern, dass unsere jungen Leute Kinder wollen, geräumige Autos, 4-Zimmer-Wohnungen und teilweise doppelte Jobs brauchen. Das alles kann man nur vernünftig angehen, wenn Stabilität bezüglich Einnahmen und Wohnort herrscht.
Realsituation dieser Geselschaft:
Das endet meist bei Pendlern und Wochenendbeziehung und Ehescheidungen.
Problemen bei der Erziehung von Kindern weil die familien kaum miteinander Zeit haben.
Das ist modern und Westeuropäisch Deutsch. SuperUnd weil es so ist gibt es viele Singles und Alleinerziehende
-
Mag sein, aber das ist alles Bullshit! Wenn die Familie (ich meine damit auch Ur-/Großeltern!) zusammenhält, dann kann es einige Zeit halbwegs vernünftig laufen, aber langfristig entscheidend für die Lage der Kleinfamilie ist der Job.