Wenn etwas als objektiv bezeichnet, wird dann ausgeschlossen dass es subjektiv ist?
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@C-Informatik sagte in Wenn etwas als objektiv bezeichnet, wird dann ausgeschlossen dass es subjektiv ist?:
Kennst du den Begriff "Paradigma" und "Paradigmenwechsel"? In der Physik ist und war es immer sehr aktuell. Diese Theorien, die deiner Ansicht nach die Welt beschreiben, so wie sie ist, ändern sich ständig.
Du verstehst mich denke ich gerade ganz bewusst falsch. Warum? Muss das sein?
Eine objektive Aussage ist eine Aussage auf der objektiven Ebene/über objektive Dinge. Das sagt nichts darüber aus ob sie wahr/faktisch ist.
Dein Kriterium, dass Physik objektive Welt beschreibt, und deshalb objektiv ist...Ist sowieso unhaltbar.
Nein.
Das kann jeder nachvollziehen.
Nein. Es gibt sicher einige Leute die es nicht nachvollziehen können.
Denn subjektive Aussagen , sind meistens über objektive Welt, damit werden sie aber nicht objektiv.
Ich spreche ja auch nicht von subjektiven Aussagen über die reale Welt sondern von objektiven aussagen über die reale Welt.
Subjektive Aussage über die reale Welt: dieser Stein ist schön.
Objektive Aussage über die reale Welt: dieser Stein wiegt 1kg.
Merkst du den Unterschied?Groß und Rot sind relativ und subjektiv.
Groß ja. Hab ich wo den Begriff groß verwendet? Rot ... weniger. Also bei komplexen Spektren eher ja. Bei monochromatischem Licht eher nein. Da gibt es nen halbwegs guten Konsens darüber welcher Wellenlängenbereich als rot bezeichnet wird.
Kennst du den Begriff Strohmann-Argument?
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@titan99_
Deine Fragestellung rührt an der Oberfläche und sollte tiefgründiger gedacht werden. Unabhängig von "Subjekt/Objekt", "implizit/explizit", "Welle/Teilchen", .. geht es hier um Erfindung. Genauer, eine bipolare Beschreibung oder Entfaltung einer nicht materiellen Sache um die es eigentlich geht.
Das sollte man im Alltäglichen bedenken/wissen, denn wenn der Verstand die eigentliche Sache nicht hinterfragt kann er in einen blinden Glauben an diese verfallen, weil er die bipolare Entfaltung erfasst hat ohne tiefer darüber nach zu denken. (Haben, zumindest früher, schlaue Versicherungsvertreter angewand um Unterschriften zu bekommen)Schütze dich vor Glauben, wisse nichts und erfahre viel
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@hustbaer sagte in Wenn etwas als objektiv bezeichnet, wird dann ausgeschlossen dass es subjektiv ist?:
Nach meinem Verständnis des Wortes objektiv ist z.B. Physik ganz klar eine objektive Wissenschaft. Sie beschreibt wie die Welt der real existierenden, messbaren Objekte (Dinge) funktioniert. In einer physikalischen Theorie sind Vorstellungen/Empfindungen/Meinungen irrelevant. So eine Theorie beschreibt also die objektive Realität. Auch wenn so eine Theorie nicht stimmt, so bleibt sie in diesem Sinn dennoch objektiv.
Da muss ich ganz vehement widersprechen.
Die Modellbildung in der Physik ist im höchsten Maße subjektiv, und dafür gibt es hinreichend viele historische Beispiele. Der wesentliche Unterschied zu anderen Wissenschaften (d.h. Nichtnaturwissenschaften) besteht nun darin, dass die Physik Methoden entwickelt hat diese subjektiven Modelle mit der Beobachtung der Realität zu falsifizieren, so dass die schlechten Modelle im Laufe der Zeit eliminiert werden. Dafür gibt es einige philosophische Grundsätze die man anwendet. Der wesentliche Aspekt ist, dass man Vorhersagen der Modelle mit Hilfe der Messwerte aus den Experimenten überprüft (falsifiziert). Es gibt dafür diverse statistische Methoden mit denen man auch ein objektives Maß für die Nichtübereinstimmung des Modells mit den Messwerten erhält. Hierbei ist es sehr wichtig, dass weder die Übereinstimmung übermäßig gut noch sonderlich schlecht ist. Sollte die Übereinstimmung schlecht sein, dann ist trivial ersichtlich, dass das Modell sehr schlecht ist. Allerdings ist auch eine übermäßige Übereinstimmung ein Problem, weil dann der Verdacht besteht, dass die Messdaten bewusst oder unbewusst verfälscht wurden. Denn echte Messwerte beinhalten immer ein bestimmtes Maß an Messfehlern, die statistische verteilt sind, und deshalb nie zu 100% mit dem Modell übereinstimmen können.
Ich hatte es bereits an anderer Stelle erwähnt, dass Karl Poppers „Logik der Forschung“ eines der wichtigsten philosophischen Werke ist, auf dessen Fundament die moderne Physik beruht. Der kritische Rationalismus, der von Popper propagiert wurde, ist eben kein Positivismus. Das ist unter anderem deshalb so wichtig, weil von den Vertretern der Frankfurter Schule Popper genau dies vorgeworfen wurde. D.h. auch wenn wir ein gutes Modell haben, ist das eben nicht die Realität sondern nur ein Modell derselben. Die wahre Natur der Welt liegt für uns immer im Verborgenen, was bedingt, dass wir beim Bilden von Modellen Fehler machen können.
Gerade wenn man sich die Quantenmechanik betrachtet, beinhaltet diese eine ganze Reihe von persönlichen Meinungen in der Form, dass die Art und Weise wie die Messergebnisse interpretiert werden sehr subjektiv ist. Es hat sich zwar in der Physik weitestgehend die Kopenhagener Deutung der QM durchgesetzt, aber sie war und ist nie alleine gewesen. Zum Beispiel gibt es die Bohmsche Mechanik als eine alternative Deuting der Messergebnisse. Allerdings ist sie längst nicht so weit ausgearbeitet und überprüft wie die Kopenhagener Deutung.
Was in diesem Kontext vielleicht interessant ist, ist folgender Vortrag von Sabine Hossenfelder vom FIAS.
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Also meine geäusserten und nicht geäusserten Gedanken sind alle exzellent und brilliant.
Ähm, ich bin ja objektiv immer sichtbar! Aber bin ich auch subjektiv immer sichtbar???
Also wie äh???
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Huch! Dieses Thema taucht heute aus der Versenkung auf? Und das, wo ausgerechnet heute ein "Physik Journal" auf den Treppenstufen vor der Haustür lag?
Ich hatte erst gedacht, die DPG wollte ehemalige Mitglieder werben, aber es war nicht mal an mich adressiert, sondern einfach nur falsch zugestellt.
Erkläre mir das jemand! Dazu braucht es dann Kristallkugelleserei
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@interrogator sagte in Wenn etwas als objektiv bezeichnet, wird dann ausgeschlossen dass es subjektiv ist?:
Also meine geäusserten und nicht geäusserten Gedanken sind alle exzellent und brilliant.
dito
Ich gehöre auch zur absoluten exzellenten und brillianten Intelligenza. Ich bin intellektuell ein Gott auf Erden. Nur, wie bringe ich Euch das bei?
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Keine Ahnung, ob kollektive Allwissenheit je erreicht werden kann.
"100 %", "absolut" gibt's das oder glauben wir das?Grundannahmen oder "Axiome" sind für mich eine Form des "Glaubens".
Man gesteht sich offenbar ein, dass man limitiert ist und nur seine Wahrnehmung zurate ziehen kann.Wie naiv ich war anzunehmen, dass man alles 100 % lückenlos herleiten und erklären kann.
Gödel hat offenbar gezeigt, dass Mathematik auch nicht lückenlos hergeleitet werden kann.
Die Menschheit hat kollektiv Mut zur Lücke. So scheint es. Ja, es funktioniert laut meiner Wahrnehmung.
Was du willst, deine Existenz hinterfragen, wenn wir doch Atombomben bauen können und so tun, als ob wir alles mit Wissenschaft erklären können?
Ja, das mach ich tatsächlich. So dumm es auch ist...(Habe offenbar eine angeborene Neigung oder gar Behinderung? Wer weiß...)
Bitte nicht mit "Kants 4 Fragen" oder mit "Münchhausen-Trilemma" oder mit "Du begehst Selbstbetrug, du Idiot" oder mit "Sie verschwenden nur ihre Zeit, man kann nicht alles wissen", "In der Physik kann man nur erklären 'wie', aber nicht, 'warum' es so ist wie es ist" kommen, wie meine Kritiker privat.
Die Möglichkeit, dass wir nicht kollektive Allwissenheit erreichen können, erzeugt in mir Unbehagen.
Es fühlt sich wie ein Gefängnis für mich an und ich hatte lange Zeit Probleme Dinge als gegeben anzunehmen...
Ich habe es eigentlich immer noch. Aber wenigstens nicht mehr so stark ausgeprägt...Zum Thema konkret, mit Blick auf das Obige: praktisch alles ist Willkür, Definition oder Ansichtssache, oder nicht?