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Anscheinend hat sonst keiner Lust, hier zu antworten...
Hier muss man richtiges Requirements Engineering machen. Würde normalerweise in etwa so ablaufen, dass du dich mit einem Entwickler oder Consultant zusammensetzt und ihr das alles durchsprecht. Der Entwickler würde Rückfragen stellen, bis er eine gute Vorstellung von der Thematik und von deinen Anforderungen hat. Dann würde er sich erstmal zurückziehen und recherchieren und dir Feedback geben. Könnte sein, dass man bei einigen Punkten Kompromisse eingehen oder sie komplett anders angehen müsste. Das müsste man dann wieder zusammen klären und dann könnte man auf der Basis eine Kostenabschätzung machen. Die könnte dann auch wieder locker Faktor 2-3 daneben liegen
Es gibt für Videos sowas wie Exif nicht. Es gibt verschiedene Video Formate mit verschiedenen Möglichkeiten. Wenn ich das richtig sehe, kann man im mp4 Format z.B. XMP Tags speichern. Aber ich glaub, XMP selber definiert keine Standardtags für GPS. Könnte man selber definieren, andere Programme könnten damit dann aber wahrscheinlich nichts anfangen. Bei anderen Video Formaten wirds andere Möglichkeiten geben, Tags zu speichern, oder auch nicht. Ich glaub, bei 3gp gibts da nichts. Dann könnte man die Daten in einer externen Zusatzdatei speichern. Wie die Action Cams die Daten speichern müsste man untersuchen. Kann halt darauf hinauslaufen, dass man serverseitig x verschiedene Möglichkeiten unterstützen muss, die Daten auszulesen, was den Aufwand natürlich erhöht.
Zu deinen Punkt 1. Du meinst schon eine eigene Camera App, die Videos mit Zusatzinformationen abspeichert? Ist "überschaubar". Bin kein Experte für Apps Programmierung, aber so wie ich Android Programmierung kenne, dürfte das gehen. Wäre wahrscheinlich gar nicht so viel Aufwand, so paar Wochen + Feinschliff pro Plattform. Das mit dem Abspeichern der Tags ist evtl. der Knackpunkt. Ob die Android API hier was bietet weiß ich jetzt nicht, wenn nicht, könnte das etwas mehr Aufwand werden. Hier kommts aber stark darauf an, wie viel Erfahrung man hat. Ich denke, ein erfahrener App Entwickler dürfte das gut im Griff haben und (nach etwas Recherche) auch ziemlich genau abschätzen können.
Punkt 2. Das mit dem Plugin kann ich schlecht abschätzen, kenne die Premiere API nicht. Weiß auch nicht, was du im Zusammenhang mit Premiere mit Synchronisieren meinst und wie/ob das geht. Es ist aber auch sehr unwahrscheinlich, dass du jemanden findest, der hier Erfahrung hat, wahrscheinlich gibts auf der Welt nur paar Leute, die damit schon was gemacht haben. Hier musst du also berücksichtigen, dass jeder Entwickler den du einstellen würdest wahrscheinlich eine ganze Weile brauchen würde, um sich einzuarbeiten. Außerdem könnte ich mir auch vorstellen, dass die API vielleicht Bugs hat oder nicht alles geht. Ich arbeite im CAD Umfeld und zumindest da sind die Programmierschnittstellen oft nicht soo ausgereift. Gibt viele Sachen, wo man sich denkt, ja toll, die bieten jetzt Feature X über die API an, aber so wirklich benutzen kann man das trotzdem nicht, weil man überhaupt nichts einstellen kann und das nur 10% von dem bietet, was man interaktiv machen könnte. Dann wenden wir uns an den Hersteller und die erweitern das in der nächsten Version. Vielleicht nicht unbedingt das, was du von einem Premiere Plugin erwartest. Muss da aber nicht so sein, nur eine Warnung.
Variante 2 ist wie du halt selber schreibst aufwändig. Hier müsste man sich auch mit einem Frontend und einem Backend Entwickler zusammensetzen und das ausdiskutieren. Wenn du Glück hast, kann vielleicht einer beides machen. Aber normalerweise wären das eher mindestens zwei Leute. Frontend Entwicklung ist mittlerweile sehr umfangreich geworden und jemand der sich darauf spezialisiert hat und gut auskennt ist hier deutlich produktiver, als jemand, der das so ein bisschen nebenbei macht. Für mich wäre das z.B. nichts. Andererseits würde ich einem typischen Frontend Entwickler jetzt pauschal nicht unbedingt zutrauen, auch ein guter Backend Entwickler zu sein.
Ich könnte mir jetzt aber vorstellen, dass das was man für den Videoschnitt braucht, über ffmpeg erschlagen könnte. Müsste man auch definieren, was man genau braucht, und was ffmpeg genau kann und ob mans verwenden darf (könnte auch von den verwendeten Codes abhängen usw.). Damit würde sich der Aufwand auch in Grenzen halten. Trotzdem muss man da einiges an Zeit einplanen, allein für Tests und die ganze Verwaltung.
Pauschale Schätzungen wird dir niemand geben wollen. Der Teufel steckt meistens im Detail und Details können sehr viel ausmachen. Deswegen werden bei Auftragsprojekten oft Pflichtenheften erstellt und das Erstellen des Pflichtenhefts ist ein eigenes erstes Projekt, das extra bezahlt wird. Dann versucht man, möglichst viele Details zu berücksichtigen, um mit der Schätzung nicht komplett danebenzuliegen. Und das allein dauert dann oft auch paar Tage.
cozmo3001 schrieb:
Oder anders:
Gibt es empfehlenswerte Lektüren/Tuts für "Dummies", die solche grundlegende Fragen (Was kannn mit welcher Programmiersprache realisiert werden) beantworten?
Das ist jetzt nicht so wirklich die Frage. Was bringt dir die Info, was man mit welcher Sprache realisieren kann? Pauschale Antwort wäre, dass man mit so ziemlich jeder Sprache so ziemlich alles realisieren kann. Es gibt halt Sprachen, die für bestimmte Projekttypen mehr oder weniger geeignet sind, aber das ist auch weitgehend irrelevant und sagt nichts über den Aufwand. So lang sich ein Entwickler auskennt und produktiv arbeitet, sollte man ihn mit den Werkzeugen arbeiten lassen, mit denen er sich am besten auskennt (außer das macht wirklich keinen Sinn und jemand will z.B. Webanwendungen in Assembler schreiben). Android Apps schreibt man meist in Java, unsere App Abteilung machts aber in C++. Weil wir uns da einfach am besten auskennen und alle anderen wichtigen (und viel wichtigeren und größeren) Programme in C++ geschrieben sind. Bei Webanwendungen gibts noch mehr Möglichkeiten, für das Backend erst recht.