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@Finnegan sagte in Übersicht Groß/Kleinschreibung etc für gleichmäßigen Stil:
Das zeitlose Argument ist auch gute Lesbarkeit und nicht irgendwelche technischen Einschränkungen.
Die technischen Einschränkungen sind eine historische Tatsache, und haben früher die Lesbarkeit erheblich eingeschränkt. Ich glaube Du solltest Dir alten Fortran Code anschauen, wie dieser formatiert und organisiert wurde. Es war einfach nur grausig.
Gerade weil man die Lesbarkeit erhöhen will, ist es nicht sinnvoll die 80 Zeichen Beschränkung beizubehalten. Mittlerweile rückt man Blöcke ein, so dass effektiv weniger Platz zu Verfügung steht, wenn man sich auf 80 Zeichen beschränkt. Wenn man effektiv 80 Zeichen in einer Zeile als Lesbarkeitsgrenze ansetzt, und einen Funktionsrumpf plus eine vierfach Schleife annimmt, dann hat man mit einer Einrückungstiefe von 4 schon 20 Zeichen in der Zeile verloren. Wer 8 als Einrückungstiefe nutzt verliert sogar die halbe Zeile. Was spricht dagegen einfach den Funktionsblock um die Einrückungstiefe versetzt 80 Zeichen breit zu schreiben?
Dann existiert noch das Problem von mathematischen Formeln, die man nicht so setzen kann wie man normalen Text setzt. Das Problem überträgt sich auf Programmcode ganz analog. Wenn man längere Formel hat, dann expandieren diese zu recht langen Programmzeilen. Dabei sprechende Namen (sprich lange Namen für die Variablen) zu verwenden, reduziert die Lesbarkeit erheblich, und die Zeilen umzubrechen verbessert die Lesbarkeit des Codes nicht unbedingt, so dass dies sehr behutsam getan werden muss. Teile der Formel als Funktion auszulagern kann Probleme mit dem Optimizer ergeben, was dann die Laufzeit verlängert. Das ist dann meist ein sehr wichtiger Grund es sein zu lassen.
Es gibt schon einen Grund, weshalb klasische Papierzeitungen in Spalten organisiert waren anstatt die Zeilen über die gesamte Breite des Blatts zu führen. Es müssen nicht unbedigt 80 Zeichen sein, aber ungefähr in dieser Größenordnung liegt die Zeilenbreite, welche die meisten Menschen als angenehm empfinden.
Es kommt wieder immer auf den Kontext an. Ich halte Dogmatismus in die eine oder andere Richtung in der Sache für nicht hilfreich.