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Also ganz so schwarzweiß darf man die Sache wohl nicht betrachten. Zum einen ist die Promotion bei größeren Firmen oft erst die Einstiegskarte für Positionen im gehobenen Management. Da jede Promotion mit einer intensiven Forschungsarbeit einhergeht, kann sie schonmal nicht als Karrierekiller betitelt werden, sofern man eine gehobene Managementsposition als Karriere betrachten würde.
Die Forschungsabteilungen großer Firmen fordern ebenfalls eine Promotion, sowie bestenfalls weitere, wissenschaftliche Veröffentlichungen.
Ich glaube eher, dass man sich durch die Forschung für eine gewisse Teilmenge aller Fachkräftestellen einfach überqualifiziert - schließlich will die Promotion nach Möglichkeit auch bezahlt werden. Das rentiert sich für Firmen aber in der internen Entwicklung meist nicht. Wo man eher Absolventen mit Promotion einsetzt, sind Stellen, die viel mit Öffentlichkeitsarbeit zu tun haben. So ein Doktortitel macht eben etwas her. In einigen Softwarefirmen, die ich kennengelernt habe, sind das beispielsweise die Produktmanager, die eher die larifari Planung machen (die von den leitenden Entwicklern wieder umgeschmissen wird, da Schwachsinn) und ansonsten eher repräsentativ auftreten.
Auch Leiter der firmeneigenen Schulungen sind Doktortitelkandidaten.