Relevanz der Abinote nach dem Studium
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Hallo,
ich las hier schon einige Zeit mit und habe den Eindruck, dass meine Frage in diesem Forum gut aufgehoben ist:
Wie wichtig ist die Abinote nach einem erfolgreichen Studienabschluss?
Konkreter:
(1) Interessieren sich Personalchefs bei einer Bewerbung ueberhaupt noch fuer die Abiturnote?
(2) Welche Konsequenzen muss ein Bewerber mit schlechtem Abitur und gutem Uni-Abschluss (zB Differenz von mehr als einer ganzen Note) fuerchten?Achso, falls die Antwort(en) vom studierten Fach und Abschluss abhaengen sollten: Mir geht es hier um Informatik mit einem Master/Diplom als Abschluss.
Vielen Dank bereits im Voraus.
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Die Abinote ist nicht relevant. Es mag vereinzelt Personaler geben die sich an sowas aufziehen, aber die sollte man eh nicht ernst nehmen.
Edit: mir fällt gerade auf, dass ich nichtmal ne Kopie vom Abizeugnis mitgeschickt habe
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Jo, meistens unwichtig..
Wir hatten kuerzlich im Unterricht so Sachen ueber Bewerbung und Bewerbungsmappe usw usw. Da sagte die Lehrerin, dass manche Personalchefs sogar auf die Zeugnisse vor der Matura schaun, einfach, um zu sehen, ob derjenige auch vor der Matura fleißig war. Außerdem sagte sie, dass man am besten ne extra Bewerbungsmappe mit dickem Papier (Farbe zur Firma passend) usw kauft.
Ich finde aber, dass ich in ner Firma, wo das so wichtig ist und wo die Leute so kleinlich sind, gar nicht arbeiten will..
Ich fuer meinen Teil schaue, dass die Noten halbwegs gut sind, aber eher aus dem Grund, dass ich was lerne und dass ich ein paar Goodies von den Eltern bekomme..
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aMan schrieb:
Außerdem sagte sie, dass man am besten ne extra Bewerbungsmappe mit dickem Papier (Farbe zur Firma passend) usw kauft.
Ich finde aber, dass ich in ner Firma, wo das so wichtig ist und wo die Leute so kleinlich sind, gar nicht arbeiten will..
Zur Firma passend halte ich für Unsinn. Aber man sollte schon nen gewissen Wert auf die Form der Bewerbung legen.
Es geht garnicht darum, dass die so pingelig sind. Das ist nur ein einfaches Kriterium die Anzahl der Bewerbungen zu reduzieren, weil es anderes garnicht geht. Alle die nicht annehmbar aussehen raus. Danach wird vielleicht nach Farben sortiert und heute wird mal der grüne Stapel genommen. Fair? - Ne. Aber so isses nunmal, irgendwie muß man ja filtern und bei großen Anzahlen von Bewerbungen geht's halt nicht anders.
Bei kleinen Firmen ist das natürlich anders, da die üblicherweise nicht so viele Bewerbungen vorliegen haben.
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Ich kann mir durchaus vorstellen, das noch auf den Abi-Schnitt geschaut wird. Aber das dürfte stark Situationsabhängig sein. Wenn man in dem Szenario von Jester weiterdenkt, ist es eben leicht für den Personalchef Zahlen zu vergleichen, als die "Neben-Qualifikationen" aufzuwerten.
Dürfte aber stark vom Fall und Personalchef abhängen (vermutlich wird ein Personalchef mit nem 1,-Abi den Schnitt wichtiger finden, als jemand mit einem 2,-Abi ;))
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Ein Freund von mir hatte gerade bei seiner ersten Bewerbung die Situation, dass ihm vorghalten wurde, er könne ja nicht so sehr gut Englisch. Im Ausland war er nicht, und das aktuellste Stück Papier mit einer Englischnote war sein Abi. Die war wohl eher mittelmäßig, und das ist bei der Firma schlecht angekommen. Teilweise wird wohl auch auf die Deutschnote geschaut.
Ob das nu sinnvoll ist, ist ne ganz andere Frage...
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Oftmals wird in Bewerbungsgesprächen aber auch einfach getestet, wie Du Dich verhältst wenn Du mit sowas konfrontiert wirst. Die Suchen sich dann irgendwas, was ne Schwäche ist (oder sein könnte) und bringen das mal auf den Tisch. Es muß nicht sein, dass es dabei tatsächlich um die Note geht.
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Wenn du das Studium durchziehst hat sie ausschließlich für die Aufnahme an einer Hochschule Relevanz.
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Jester schrieb:
Oftmals wird in Bewerbungsgesprächen aber auch einfach getestet, wie Du Dich verhältst wenn Du mit sowas konfrontiert wirst. Die Suchen sich dann irgendwas, was ne Schwäche ist (oder sein könnte) und bringen das mal auf den Tisch. Es muß nicht sein, dass es dabei tatsächlich um die Note geht.
wie reagiert man bei so etwas eigentlich am besten? (Ne Musterlösung wird es natürlich nicht geben :)) Ich wüsste gar nicht was ich da sagen soll.
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Daß Dir inzwischen klar ist, daß das ein Produkt eigener Faulheit war, Du Dich aber geändert hast- was man ja an den aktuellen, durchweg guten Bewertungen sehen kann. (Geht natürlich nur, wenns wirklich Faulheit war und man inzwischen wirklich gute Bewertungen hat)
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Mein Abi habe ich das letzte Male zur Immatikulation hervorkramen müssen.
Ich weiß noch nicht einmal, ob das überhaupt noch existiert oder bereits Bücherwurm-Dung ist ...
Des Weiteren habe ich nur als Werksstudent zuerst mit der Personalabteilung einer Firma zu tunen gehabt. Später war diese dann die Letzte, die was zu melden hatte. Weil die Entscheidung, dass ich als Mitarbeiter anfange, bereits auf anderer Ebene getroffen wurde und die PA nur noch knurrend die Papiere entgegennehmen durfe. D.h., ich habe bis heute noch keine seriöse Bewerbungsmappe aufgesetzt.
Das Prinzip habe heute auch als Selbstständiger beibehalten: Wenn ich mich über Beratungsunternehmen und IT-Dienstleister mittels CV bewerbe und der Einkauf entscheidet als Erster, welcher Consultant genommen wird, habe ich schlechte Karten: " Ach, der ist doch viel zu teuer, hat auch keinen sauberen Strich im Profil (weil eigene Firma) und ist völlig \"überqualifiziert\" (oder anders gesagt - zu gut für diese komplexbehafte Bande)".
Schaffe ich es allerdings auf Messen oder Tagungen Kontakte zu knüpfen, darf eine Präsentation vor dem Management halten und dabei gelingt es mir die Leute für ein Projekt zu begeistern, dann macht der Einkauf da auch nichts mehr dran. Obwohl Sie oft viel versuchen: "... Der ist doch viel zu teuer. Ich habe hier noch ganz Andere! ... Der hat ja noch nicht einmal ein Profil eingereicht ... Der macht ja noch nicht einmal 1M€ Umsatz ... etc".
Wenn ich Pech habe, muss ich das Projekt dann über einen IT-Dienstleister abwickeln (den ich mir allerdings selber aussuchen darf) für ein paar Euro/h Marge. Was mir auch egal ist, solange ich mir die Referenz an die eigene Backe schmieren darf.Joh!...
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Schlechte Deutschnoten kann man doch viel zu leicht herunterspielen indem man deutlich seine Aversion gegen Gedichtsinterpretationen und sonstigen Lyrikschmarrn zeigt. Und die spielen in technischen Berufen ja keine Rolle.
PS: Ja, ich hatte keinen Spass am Deutsch-GK
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Jester schrieb:
... Aber man sollte schon nen gewissen Wert auf die Form der Bewerbung legen.
Es geht garnicht darum, dass die so pingelig sind. Das ist nur ein einfaches Kriterium die Anzahl der Bewerbungen zu reduzieren, weil es anderes garnicht geht. Alle die nicht annehmbar aussehen raus.
Is klar, eine gut Form sollte sie schon haben, aber Ledergebunden muss sie mE nicht sein. Und mE ist es auch wurscht, ob da "Mit freundlichen Grueßen" oder "Freundliche Grueße" obensteht...
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Erhard Henkes schrieb:
...Früher haben Chefs gerne geschaut, ob einer "gedient" hat (heute sicher weniger üblich). Es geht hierbei um Unterordnung und Teamgeist. Rudelverhalten in der Großindustrie eben.
Früher! Sehr viel früher!
Ich denke seit Ende der 90'er hat sich die durchschnittliche Unternehmensphilosphie in dieser Hinsicht doch stark gewandelt. Ich zitier mal ein Personalchef im Fokus:
"Für eine Stelle zum Wirtschaftsprüfer nehme ich lieber mal Jemanden, der sechs Monate in New York Taxi gefahren ist, um mal was Neues auszuprobieren, als Jemanden, der mir zwei bis drei Praktika in renormierten Prüfbüros vorweisen kann!"
Es in der Tat so, dass grade Großunternehmen nicht nur "Formationsflieger" suchen, sondern auch mal Leute, die sich überraschend von der Leine losreißen, um in völlig unerwarteter Richtung einen Kunden anzufallen, um ihn dann fleischend zum Unternehmen zu ziehen. Und für solche Fälle sind eben "Dobermänner" besser geeignet als "Schoßhündchen", so edel und fein deren Stammbaum (Lebenslauf) auch immer sein mag.
Nun, wenn jeder so drauf wäre, ist eine solide Unternehmensführung wohl kaum möglich. Aber eine Handvoll hält den Laden in Schwung und sie ziehen stetig die Unternehmensstrategie in Zweifel, so dass man sich nicht immer erst an der Klippe fragen muss ob der Kurs auch stimmt.
Nun ja! Dann kann es zuweilen auch mal vorkommen, dass der Hund sich losreißt und erst gar nicht mehr wieder kommt. => Firmenwechsel, Selbstständigkeit, ...
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Also bei unseren Kunden wird als allererstes auf die Ausstrahlung (Körperhaltung, Blickkontakt, Auftreten, Charisma, ...) geachtet - wer da nicht besteht ist meistens weg. Eine an das CI des Wunscharbeitgebers angepasste Bewerbungsmappe wirkt am ehesten ...
greetz, Swordfish
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ich habe in den vielen monden meines lebens die abinote noch niemals gebraucht.
bei früheren bewerbungen habe ich immer nur diplomzeugnisse mitgesendet.
das abi geht die nix mehr an
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Bei der ersten Bewerbung nach dem Studium wäre das Abi-Zeugnis vielleicht angebracht, vor allem wenn man sonst außer dem Diplom kaum Zeugnisse hat.
Letztlich geht's bei den Zeugnissen doch darum, so eine Art Kontinuität der letzten 5-6 Jahre vorzuweisen, und die umfassen bei einem Studenten doch noch die Schule.
Mich interessiert's bei Kandidaten auf alle Fälle. Auch um zu sehen, wie lange sich jemand schon für etwas interessiert.
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TactX schrieb:
Schlechte Deutschnoten kann man doch viel zu leicht herunterspielen indem man deutlich seine Aversion gegen Gedichtsinterpretationen und sonstigen Lyrikschmarrn zeigt.
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"Wenn Ihnen eine Aufgabe nicht behagt, liefern Sie dann immer schlechte Leistungen ab? Sie werden sich bei uns auch nicht immer jedes Projekt aussuchen können."
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Marc++us schrieb:
TactX schrieb:
Schlechte Deutschnoten kann man doch viel zu leicht herunterspielen indem man deutlich seine Aversion gegen Gedichtsinterpretationen und sonstigen Lyrikschmarrn zeigt.
´
"Wenn Ihnen eine Aufgabe nicht behagt, liefern Sie dann immer schlechte Leistungen ab? Sie werden sich bei uns auch nicht immer jedes Projekt aussuchen können."
Stimmt. Ich vergaß, dass Personaler ja Experten im Apfel-Birnen-Vergleich sind
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Was, wenn man sich um zwei Notenstufen verbessert hat?
Ich werde mein Abizeugnis besser im Schrank lassen.