Diplom <--> Master
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Bei "geisteswissenschaftlichen" Studiengängen ist es ebenfalls nicht wirklich problematisch. Zwar ist technisch versus geisteswissenschaftlich kein geeignetes Kriterium um hier zu unterscheiden (So hat z.B. Soziologie in der Regel Diplom), aber ich interpretiere technisch jetzt einfach mal als Diplom und geisteswissenschaftlich als M.A. Letzterer, Magister Artium, hat die gleiche Gliederung wie Diplom-Studiengänge. Wozu Diplomanden "Vordiplom" sagen, nennt man bei M.A. "Zwischenprüfung". Die Zwischenprüfung wird dabei in der Regel nach dem 4. Fachsemester abgelegt und trennt das Grund- vom Hauptstudium: sie berechtigt dazu Hauptseminare zu besuchen.
Das heißt rein von der groben Struktur her gibt es hier keine wirklichen Unterschiede zwischen Diplom und Magister Artium.Problematisch sind eher jene Studiengänge, die mit einem Staatsexamen abschließen. Diese eignen sich nicht wirklich für das Bachelor/Master-System. Namentlich wären das die Lehramtsstudiengänge, Rechtswissenschaften und medizinische Studiengänge. In Bayern werden diese Studiengänge zwar dem Bachelor/Master-System strukturell angepasst, werden aber dennoch wie bisher mit den Staatsexamen abschließen.
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rüdiger schrieb:
Bei technischen Sachen ist das ja auch relativ einfach. Man hat da ja im Grunde alles aus dem Vordiplom einfach in den Bachelor gepackt und alles aus dem Diplom in den Master.
LoL. Wie bitte?
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lolz schrieb:
Ich werde im Herbst in Karlsruhe Anfangen Informatik zu studieren und das ist da im Moment noch ein Diplom-Studiengang (was mir auch ganz recht ist).
Dann werden wir uns vielleicht begegnen. Hab im Moment auch vor da im Herbst an zu fangen. Ob daraus etwas wird ist aber noch nicht sicher.
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mitleser schrieb:
rüdiger schrieb:
Bei technischen Sachen ist das ja auch relativ einfach. Man hat da ja im Grunde alles aus dem Vordiplom einfach in den Bachelor gepackt und alles aus dem Diplom in den Master.
LoL. Wie bitte?
Ist vielerorts wirklich so, dass der Bachelor einfach genau wie das Vordiplom plus evtl. ein paar Vorlesungen ist.
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Walli schrieb:
Ist vielerorts wirklich so, dass der Bachelor einfach genau wie das Vordiplom plus evtl. ein paar Vorlesungen ist.
Das verfehlt aber imho das gesetzte Ziel eines berufsqualifiziereden Abschlusses. Denn nach dem Vordiplom ist man nicht berufsqualifiziert. Letztlich wird es so laufen, dass man Theorie zugunsten von praktischen Dingen zurückstellen muß und die einem dann später fehlt.
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Hallo,
ich studiere Informatik, bin im letzten Semester und habe mich auch ganz bewusst für den Dipl. Studiengang entschieden.
Zum einen ist --soweit ich informiert bin-- ein großteil des Auslandes neidisch auf das Diplom. Wie ja schon mal erwähnt wurde, gab es auch in den USA bereits überlegungen dazu.
Kann mir desshalb auch nicht wirklich erklären, warum dieses System auf biegen und brechen abgeschafft werden muß. Ich denke ein Grund ist, dass ein europaweiter Standard her soll. Ein anderer ist sicherlich, dass der Industrie billige aber fachlich gut ausgebildete Fachkräfte zur verfügung gestellt werden sollen. Denn ich schätze, dass ein Bachelor bedeutend schlechter vergütet wird als ein Diplomand oder Master.Ein ganz großes Problem sehe ich darin, dass das System der Fachhochschulen komplett zerstört wird. Die Vorteile einer FH gehen gänzlich verloren, da es im Bachelor/Master-System keinen Unterschied mehr macht, wo man studiert. Der Abschluss ist der selbe. Das führt dazu, dass sich FH's an Universitäten messen müssen und dabei sicherlich ein schlechtes Bild abgeben werden. Der ganze praktische Bezug geht dabei verloren.
Zu der Aufteilung:
Vordiplom = Bachelor,
Hauptstudium = MasterDas stimmt nicht ganz. Im Bachelor wird schon etwas mehr behandelt als im Vordiplom!
Und im Master soll mehr vermittelt werden, als im Diplom...Was mir nicht gefällt, ist dass im Bachelor (6-8 Semester; bei uns 6) der Stoff von etwas über 3 Semestern untergebracht wird und später dann im Master die restlichen 5 Semester (+ der zusätzliche Stoff) untergebracht wurden.
Ich spreche aus Erfahrung und kann nur sagen, dass das Vordiplom recht easy ist und man in dieser Phase nicht noch mehr Zeit vertrödeln müsste. Das Hauptstudium im Gegenzug hats Zeitlich echt in sich. Zumindest wenn man mal mehr als eine Klausur wiederholen muss. Dann muss man sich schon hin und wieder entscheiden, welche der Vorlesungen, man besucht. Von den Projekten ganz zu schweigen. Es ist teilweise wie auf der Schule, wo jeder Lehrer denkt sein Fach ist das Wichtigste...
Aus diesen Gründen finde ich die Aufteilung des B/M-Sys. nicht gut! Will mir den Stress im Master garnet vorstellen. Sicherlich ist das was man dann auf "die schnelle" lernt auch schnell wieder vergessen. Man muss einfach auch die Zeit haben sich privat mit gelerntem auseinander setzten zu können.
Fazit: Ich bin über meine Entscheidung zum Diplom noch immer sehr Zufrieden!
greez
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lolz schrieb:
Das setzt aber voraus, dass man für einen Masterstudiengang zugelassen wird.
Ich werde im Herbst in Karlsruhe Anfangen Informatik zu studieren und das ist da im Moment noch ein Diplom-Studiengang (was mir auch ganz recht ist). Allerdings sitzen die Bachelor Leute aus anderen Studiengängen in den gleichen Vorlesungen, d.h. wenn die Umstellen wird es keine Probleme für die Diplomanten geben.
Genau das hab ich auch vor / werd ich ziemlich sicher machen. Und von der Uni Karlsruhe hab ich nun schon häufiger gehört, dass sie auf dem Diplom beharren, darum hab ich gefragt.
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Der Themenautor schrieb:
Und von der Uni Karlsruhe hab ich nun schon häufiger gehört, dass sie auf dem Diplom beharren, darum hab ich gefragt.
Leider nicht. Der Rektor ist sehr ministeriumshörig und schöpft die Möglichkeiten nicht aus. Das Gesetz erlaubt es, bis 2009 das Diplom beizubehalten- das wurde aber nicht genutzt.
Aber anscheinend erzählt man den Abiturienten sowieso, daß das Diplom stinkt. Was soll man dann noch machen.
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scrub schrieb:
Hm, nix für ungut, aber das Diplom und damit den Diplomingenieur wird es ab Umstellung nicht mehr als Abschluß geben. Natürlich bleiben Diplomingenieure immer noch Diplomingenieure, aber die neuen Absolventen werden B.Sc. und M.Sc. sein.
Hier (TU Wien) nicht; man schließt hier immer noch mit DI ab, als offizielle Übersetzung kann man dann aber den MSc verwenden.
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Dipl. Student schrieb:
Zu der Aufteilung:
Vordiplom = Bachelor,
Hauptstudium = MasterDas stimmt nicht ganz. Im Bachelor wird schon etwas mehr behandelt als im Vordiplom!
Und im Master soll mehr vermittelt werden, als im Diplom...Wo steht das? Hast du dazu Studienfuehrer? Es ist eher so wie Jester gemeint hat: Etwas Theorie raus, dafuer mehr Praxis rein. Und im Master dann das Hauptstudium. So ist z.B. die Studienarbeit zur Bachelorarbeit geworden (jetzt aber 3 Monate im gegensatz zu 6-9) udn vielleicht noch 1 Vorlesung mehr dazu in den Master (um den Aufwand auszugleichen). Aber ich wuerde den Master mit dem Diplom gleichsetzen.
Was beim Vergleich mit USA/UK Bachelor hinkt ist, dass diese mit weniger Bildung ins Studium reingehen, und entsprechend 1-2 Jahre allgemeine Sachen hoeren. Mathe, Bio, Englisch, ... und erst im 2. Jahr sich fuer Major und Minor entscheiden.
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Das der Dipl-Inf im Ausland als Master annerkannt wird halte ich für ein Gerücht. Das glaub ich erst sobald ihr mir jemanden zeigt der das geschaft hat
Die 2 Dipl-Inf die ich kennen und jetzt in den USA sind habe es beide nicht geschafft. Einer wurde als B.Sc eingestuft, das andere als B.Sc with Honors (und das auch nur mit gutem zureden und ner 1,*).
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Naja nen Studium in Österreich zählt ja eh nicht so richtig. Stichwort "Doktor Innsbruck".
Aber um auf Deutschland zurückzukommen. Im Großen und Ganzen gilt Master=Diplom. Allerdings muss man an einigen Unis fürn Master durchaus mehr leisten (ingesamt mehr Credits und viele Vorlesungen/Referate auf Englisch). Vielleicht also nen kleines Master > Diplom.
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Abiturient schrieb:
Einige Unis wehren sich ja gegen die Umstellung auf Bachler/Master und bieten im Moment noch Diplomstudiengänge an.
Ich höre folgendes:
- Diplom ist "besser" als Master, diese Leute werden eher genommen
- Im Ausland kennt keiner Diplom, da hat man ProbsIch habe noch ein Diplom (FH) bekommen und im Inland das Gefühl, dass es "besser" ankommt. Wirklich vergleichen kann ich es aber nicht.
Im Ausland fragte man mich, wie ich nur mit einem Schulabschluss 10. Klasse an meinen Job gekommen bin. Das war - wenn ich mich recht entsinne - ein Spanier. Dort sollte man sein Diplom also als Kopie hinschicken und unter Diplom einen für Spanier verständlichen Abschluss drunterschreiben...
Sehr schön gewählt ist auch die Übersetzung für Fachhochschule: "University of Applied Science". Kommt im Ausland sehr gut an, es klingt besser als nur "University of Popelstown", es ist eben eine besondere Universität, extra für angewandte Wissenschaften und nicht nur für das Theorie-Gelaber. Also auch ein besonders wertvoller Abschluss.Als ich mich dann im Ausland beworben habe, fragte man nur, ob ich einen akademischen Abschluss habe.
Jow.
Die Pappe brauchte im Ausland nichtmals mehr auspacken.Studiere da, wo Du davon ausgehen kannst, dass Du Dich wohlfühlst und gut betreut wirst.
Ein Bachelor in der Hand ist besser als ein abgebrochenes Diplom auf dem Dach oder so...
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Xin schrieb:
"University of Popelstown", es ist eben eine besondere Universität, extra für angewandte Wissenschaften und nicht nur für das Theorie-Gelaber. Also auch ein besonders wertvoller Abschluss.
Ein Unihasser!
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Also der Master zählt *eigentlich* mehr als das Diplom. Ist halt noch ne kleine Schippe drauf. Zumindest ist das bei uns so. Ich mach auch noch Diplom, kann danach aber noch zusätzlich den Master machen. Da ich ja dann schon das Diplom hab, muss ich nur 2 Semester studieren, anstelle von 3 bei den Bachelor Leuten.
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Quatsch! Den Master kann jeder mit Diplom machen, schon klar. Deswegen zählt der aber i.d.R. nicht mehr. Ich weiß nicht woher dieser Irrglaube kommt. Die Masterleute machen bei uns in den Studiengängen, wo es mittlerweile beides gibt jedenfalls nichts was weiter führt als der Diplomstoff, eher im Gegenteil.
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Bei uns schon. Grundlegend neues kommt natürlich nichts hinzu, das stimmt schon, aber es werden schon Dinge, die so im Diplom in der Tiefe und Intensität nicht gemacht werden, gemacht. Ob man damit dann tatsächlich mehr *kann* als jemand der "nur" das Diplom hat, ist ja wieder ne ganz andere Geschichte, aber es ist halt schon etwas "mehr",
Ist wohl evtl. unterschiedlich von Ort zu Ort bzw. FH<->Uni (?)
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nep schrieb:
Also der Master zählt *eigentlich* mehr als das Diplom. Ist halt noch ne kleine Schippe drauf. Zumindest ist das bei uns so. Ich mach auch noch Diplom, kann danach aber noch zusätzlich den Master machen. Da ich ja dann schon das Diplom hab, muss ich nur 2 Semester studieren, anstelle von 3 bei den Bachelor Leuten.
Mach lieber nen Dr.! Dauert zwar länger, ist aber garantiert mehr wert als Master oder Diplom.
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Also ich finde der Titel Master klingt viel cooler. Werde zwar am Ende meines Studiums auch beide Titel haben. Werde mir aber eine Plakete an meinen Schreibtisch klemmen mit MASTER mosta drauf und will auch mit MASTER angesprochen werden. Antworten tue ich dann auch mit einem Darth Vader Stimmenverzerer.
Aber sonst sind die beiden Titel gleichwertig.
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this->that schrieb:
Xin schrieb:
"University of Popelstown", es ist eben eine besondere Universität, extra für angewandte Wissenschaften und nicht nur für das Theorie-Gelaber. Also auch ein besonders wertvoller Abschluss.
Ein Unihasser!
Hehehe, nein. Es sollte lediglich darauf hinweisen, dass praktische Erfahrung mehr wert ist, als ein großes theoretisches Wissen, das im konkreten Projekt nicht benötigt wird.
Ich muss mich in jedes Projekt einarbeiten - aber geht das einem Uni-Absolventen letztendlich anders?
Mit praktischer Erfahrung, hat man das Prozedere für Projekte statt für Klausuren mehrfach durchlaufen. Was man anwendet kann man, für Klausuren vergisst man gerne wieder.
Rückblickend wäre ich besser auf eine Uni gegangen, da ich vor dem Studium schon viel Praxis hatte, eine praktische Ausbildung für mich also nicht so wichtig gewesen wäre.Aber schlecht war's nicht (ein praktischer orientiertes Studium zu machen, das Studium selbst würde ich mir heute nochmal überlegen) und ich habe nicht das Gefühl, dass ich mit einem Uni-Absolventen qualifiziert sprechen kann.
Allerdings haben Uni-Absolventen (direkt nach der Uni) meist mehr Algorithmen aus dem Kopf drauf. Das relativiert sich allerdings mit der Zeit. Die Uni-Absolventen vergessen das meiste schnell und am Schluss weiß jeder nur noch, was er tagtäglich benötigt.Von daher kann ein FH-Studium auch Vorteile gegenüber dem Uni-Studium haben.