Lohnt sich der Master?
-
Ich finde auch den Grundtenor im Thread irgendwie falsch. Ich höre hier im wesentlichen raus, daß die Frage "Master oder nicht" am späteren Verdienst hängt, aber so einfach sollte man sich das nicht machen.
Solange jemand wissenstechnisch durch sein Studium (noch) nicht befriedigt ist (d.h. er will mehr wissen) und das Geld zur Finanzierung des Studiums aufbringen kann - dann sollte er weitermachen! Wenn jemand auf einer Skala von 0 bis 100 die 95 bringen kann, wieso hört er bei 70 auf? Irgendwann fällt das auf einen zurück, aber dann ist's oft zu spät. Die vielen Leute, die verzweifelt später irgendwelche Abschlüsse nachmachen, weil sie damals leichtfertig zu früh aufhörten sprechen Bände.
Finanziell ist ein Studium immer ein Risiko, und lohnt sich vermutlich für die überwiegende Mehrheit der Studenten nie. Gegenüber dem 15jährigen Hauptschüler, der gleich eine Lehre machte und ab 18 dann Schicht in einem Produktionsbetrieb arbeitet, kann man als akademischer Berufseinsteiger mit 25 oft kaum jemals aufholen. Nur wenige schaffen dies, überwiegend nur dann, wenn man "Karriere macht", also in Führungspositionen kommt. Andernfalls hängt man immer hinterher.
Aber ein Studium hat im wesentlichen doch den Aspekt des Austestens der eigenen geistigen Leistungsfähigkeit, d.h. man sollte auf den Betriebspunkt fahren, wo man sich wohl fühlt und das Gehirn auch langfristig benutzt wird.
Unabhängig davon gilt ohnehin:
- je höher die Qualifikation, desto wahrscheinlicher eine Karriere
- je höher die Qualifikation, desto wahrscheinlicher ein hohes Gehalt
- je höher die Qualifikation, desto größer die Auswahlmöglichkeiten in der Tätigkeit, vor allem auf Sicht von 20-30 Jahren
-
Marc++us schrieb:
- je höher die Qualifikation, desto wahrscheinlicher eine Karriere
- je höher die Qualifikation, desto wahrscheinlicher ein hohes Gehalt
- je höher die Qualifikation, desto größer die Auswahlmöglichkeiten in der Tätigkeit, vor allem auf Sicht von 20-30 Jahren...und ist die qualifikation richtig hoch, dann wird man dauerarbeitsloser, weil einen kein arbeitgeber mehr bezahlen kann oder will.
-
Apeman schrieb:
...und ist die qualifikation richtig hoch, dann wird man dauerarbeitsloser, weil einen kein arbeitgeber mehr bezahlen kann oder will.
Meinst Du, die Arbeitslosigkeit unter Leuten mit einer Promotion ist besonders hoch? Das zweifel ich doch stark an. Ich muss Dir allerdings insofern Recht geben, als ich schon ein paar mal erlebt habe, dass Leute mit einer hohen Qualifikation deutlich mehr Flexibilität zeigen müssen. Zum Beispiel was den Ort des Arbeitsplatzes betrifft. Die Auswahl an passenden Stellen ist da natürlich begrenzt. Genauso, wie die Auswahl an passenden Bewerbern auf solche Stellen begrenzt ist.
-
Gregor schrieb:
Meinst Du, die Arbeitslosigkeit unter Leuten mit einer Promotion ist besonders hoch?
kann passieren. besonders dann, wenn man einen relativ exotischen beruf gelernt hat. eine bekannte von mir ist doktor der meteorologie und war lange zeit arbeitslos. jetzt arbeitet sie als das, was jeder macht, der keinen vernünftigen job kriegen konnte: softwareentwicklerin.
-
Hier gehts um Akademiker. Da können Leute wie du Apeman nicht mitreden.
-
NurMalNeAnmerkung schrieb:
Hier gehts um Akademiker. Da können Leute wie du Apeman nicht mitreden.
ich schrieb was über eine bekannte, nicht über mich.
-
Apeman schrieb:
Gregor schrieb:
Meinst Du, die Arbeitslosigkeit unter Leuten mit einer Promotion ist besonders hoch?
kann passieren. besonders dann, wenn man einen relativ exotischen beruf gelernt hat. eine bekannte von mir ist doktor der meteorologie und war lange zeit arbeitslos. jetzt arbeitet sie als das, was jeder macht, der keinen vernünftigen job kriegen konnte: softwareentwicklerin.
Naja...
1. Ein Beispiel macht noch keine Statistik.
2. Offensichtlich hat sie eine Qualifikation erworben, mit der es Ihr, auch wenn sie nicht in ihrem eigentlichen Bereich untergekommen ist, möglich war, auch in einem fremden Bereich Fuß zu fassen. Ist doch bei vielen Leuten mit hoher Qualifikation so: Auch wenn sie in ihrem Bereich nichts finden, finden sie etwas anderes. Man traut solchen Leuten (zu Recht) eine ganze Menge zu.
-
Marc++us schrieb:
Gegenüber dem 15jährigen Hauptschüler, der gleich eine Lehre machte und ab 18 dann Schicht in einem Produktionsbetrieb arbeitet, kann man als akademischer Berufseinsteiger mit 25 oft kaum jemals aufholen
Sorry, aber das ist echt mal Quatsch. Wer würde denn dann bitte noch jahrelang studieren, wenn es sich später nicht richtig lohnen würde. Der 15jährige Hauptschüler bekommt die ersten Jahre ein Witzgehalt und später wird er immer auf nem niedrigen Niveau rumdümpeln es wird NIE richtig große Sprünge nach oben geben. Bei Akademiker ist das Einstiegsgehalt dann oftmals bereits höher als das, was der Hauptschüler JEMALS erreichen kann (jaja, natürlich kennt jeder wieder ein paar nicht-repräsentative Einzelfälle wo das anders ist).
Wie kommt man eigentlich auf so eine absurde Meinung? Einfach mal die Gehaltsentwicklung eines 15jährigen Hauptschülers und eines Akademikers in ein Koordinatensystem eintragen. Dann wird man merken, dass sich die Kurven sehr schnell schneiden werden.
-
Klartext schrieb:
Wie kommt man eigentlich auf so eine absurde Meinung? Einfach mal die Gehaltsentwicklung eines 15jährigen Hauptschülers und eines Akademikers in ein Koordinatensystem eintragen. Dann wird man merken, dass sich die Kurven sehr schnell schneiden werden.
Da sieht man schon den Fehler deines Ansatzes: Du musst nicht nur das Gehalt berücksichtigen, sondern auch die Ausgaben für die Ausbildung.
-
rüdiger schrieb:
Klartext schrieb:
Wie kommt man eigentlich auf so eine absurde Meinung? Einfach mal die Gehaltsentwicklung eines 15jährigen Hauptschülers und eines Akademikers in ein Koordinatensystem eintragen. Dann wird man merken, dass sich die Kurven sehr schnell schneiden werden.
Da sieht man schon den Fehler deines Ansatzes: Du musst nicht nur das Gehalt berücksichtigen, sondern auch die Ausgaben für die Ausbildung.
Trotzdem würde ich auch davon ausgehen, dass sich in technischen Bereichen ein Studium im Allgemeinen auch finanziell lohnt, wenn man das ganze Leben betrachtet. Etwas anderes ist es, wenn man etwas studiert, was eh kein Mensch braucht: Philosophie oder Germanistik oder so.
-
Habt Ihr mal die Zahlungsreihen nebeneinander gestellt? Nehmt mal ein Excel und rechnet das durch, je nach Vergleich holt der Akademiker ab 45 bis 55 Jahre auf, vorher nicht. D.h. gerade in der Lebenszeit, wo er z.B. Kinder aufzieht, etc, hat er geringere finanzielle Mittel zur Verfügung. In der anschaffungsintensiven Lebensphase Mitte 20 bis Mitte 35 hinkt man dem Vorsprung von 10 Jahren hinterher.
Außerdem scheint Euch nicht klar zu sein, wie hoch Löhne im Arbeiterlevel tatsächlich teilweise sind (müßt mal in einer IG-Metall-Firma sehen, was ein 40jährigen Elektriker bekommt - dessen Gehalt liegt über dem Einstiegsgehalt des Elektroings frisch von der Hochschule), vor allem dadurch, daß Überstunden und Überzeiten Minute für Minute ausgezahlt werden.
Ich will ja nicht dem "macht eine Lehre und schafft was" das Wort reden, aber Ihr müßt Euch mal die Zahlungsreihen mit realistischen Annahmen aufstellen.
Klar, ich sag' ja nicht, daß der Arbeiter unter dem Strich besser fährt, er hat oft höheres gesundheitliches Risiko und eine geringere Varianz in den Einsatzmöglichkeiten, aber finanziell sieht's für ihn so schlecht nicht aus.
-
Apeman schrieb:
...doktor der meteorologie...
Orchideenfaecher wurden nie gut bezahlt. Dennoch wird sie mit dem Dr. deutlich mehr verdienen als Meteorologen ohne Dr.
Aber zu der Ausbildung/Studium Finanzbillanz: Wenn ich danach das gleiche habe, dann mach ich lieber ein Studium. Viel mehr halli-galli waehrend dem Studium und eine fordernde (=Spass machende) Arbeit danach. Am Fliessband wuerd ich glaub ich eingehen...
-
Gregor schrieb:
2. Offensichtlich hat sie eine Qualifikation erworben, mit der es Ihr, auch wenn sie nicht in ihrem eigentlichen Bereich untergekommen ist, möglich war, auch in einem fremden Bereich Fuß zu fassen. Ist doch bei vielen Leuten mit hoher Qualifikation so: Auch wenn sie in ihrem Bereich nichts finden, finden sie etwas anderes. Man traut solchen Leuten (zu Recht) eine ganze Menge zu.
ja, stimmt wohl. ein doktortitel, wenn er nicht gekauft oder man nicht arzt oder jurist ist, ist wohl der beste beweis, dass man sich selbständig in ein fachgebiet hineinknien kann. anderseits gehört programmieren zum handwerkszeug vieler technisch/wissenschaftlicher berufe, so dass diese leute immer noch die chance haben, irgendwo als softwareentwickler unterzukommen, wenn alle stricke reissen. übrigens beschäftigt sich die firma, in der meine bekannte jetzt ist, auch mit software die mit geodaten arbeitet. von daher passt das schon.
-
rüdiger schrieb:
Klartext schrieb:
Wie kommt man eigentlich auf so eine absurde Meinung? Einfach mal die Gehaltsentwicklung eines 15jährigen Hauptschülers und eines Akademikers in ein Koordinatensystem eintragen. Dann wird man merken, dass sich die Kurven sehr schnell schneiden werden.
Da sieht man schon den Fehler deines Ansatzes: Du musst nicht nur das Gehalt berücksichtigen, sondern auch die Ausgaben für die Ausbildung.
Bis vor 2 Semestern betrugen die 70€ pro Semester. Das ist natürlich unglaublich viel, dass man nie mehr aufholen kann!111
Nach wir vor sind Marc++us' Aussagen völlig überzogen. Wenn man einen durchschnittlichen Elektriker und durchschnittlichen Akademiker nehmen, wird der Akademiker WESENTLICH mehr verdienen. Bei einer guten Firma wird der Akademiker den "Vorsprung" in ein paar Jahren aufgeholt haben und in dann mit Riesensprüngen überholen.
-
Gregor schrieb:
Etwas anderes ist es, wenn man etwas studiert, was eh kein Mensch braucht: Philosophie oder Germanistik oder so.
Na, Du mußt es ja wissen. Willst Du Dozent werden? Da werden Leute mit so dummen Sprüchen gesucht.
-
Klartext schrieb:
rüdiger schrieb:
Klartext schrieb:
Wie kommt man eigentlich auf so eine absurde Meinung? Einfach mal die Gehaltsentwicklung eines 15jährigen Hauptschülers und eines Akademikers in ein Koordinatensystem eintragen. Dann wird man merken, dass sich die Kurven sehr schnell schneiden werden.
Da sieht man schon den Fehler deines Ansatzes: Du musst nicht nur das Gehalt berücksichtigen, sondern auch die Ausgaben für die Ausbildung.
Bis vor 2 Semestern betrugen die 70€ pro Semester. Das ist natürlich unglaublich viel, dass man nie mehr aufholen kann!111
Nach wir vor sind Marc++us' Aussagen völlig überzogen. Wenn man einen durchschnittlichen Elektriker und durchschnittlichen Akademiker nehmen, wird der Akademiker WESENTLICH mehr verdienen. Bei einer guten Firma wird der Akademiker den "Vorsprung" in ein paar Jahren aufgeholt haben und in dann mit Riesensprüngen überholen.
Stimmt du hast recht, ein Semester studieren kostet nur 70€
-
lolz schrieb:
Klartext schrieb:
rüdiger schrieb:
Klartext schrieb:
Wie kommt man eigentlich auf so eine absurde Meinung? Einfach mal die Gehaltsentwicklung eines 15jährigen Hauptschülers und eines Akademikers in ein Koordinatensystem eintragen. Dann wird man merken, dass sich die Kurven sehr schnell schneiden werden.
Da sieht man schon den Fehler deines Ansatzes: Du musst nicht nur das Gehalt berücksichtigen, sondern auch die Ausgaben für die Ausbildung.
Bis vor 2 Semestern betrugen die 70€ pro Semester. Das ist natürlich unglaublich viel, dass man nie mehr aufholen kann!111
Nach wir vor sind Marc++us' Aussagen völlig überzogen. Wenn man einen durchschnittlichen Elektriker und durchschnittlichen Akademiker nehmen, wird der Akademiker WESENTLICH mehr verdienen. Bei einer guten Firma wird der Akademiker den "Vorsprung" in ein paar Jahren aufgeholt haben und in dann mit Riesensprüngen überholen.
Stimmt du hast recht, ein Semester studieren kostet nur 70€
Nein Mr. Einstein. Aber alle zusätzlichen Kosten wie Essen, Benzin würden auch bei einem Beruf anfallen.
Das ist echt die lächerlichste Diskussion seit langem. Ernsthaft zu behaupten Germanisten braucht niemand und das Studium würde sich finanziell garnicht so lohnen. Einfach nur lol.
-
Klartext schrieb:
rüdiger schrieb:
Klartext schrieb:
Wie kommt man eigentlich auf so eine absurde Meinung? Einfach mal die Gehaltsentwicklung eines 15jährigen Hauptschülers und eines Akademikers in ein Koordinatensystem eintragen. Dann wird man merken, dass sich die Kurven sehr schnell schneiden werden.
Da sieht man schon den Fehler deines Ansatzes: Du musst nicht nur das Gehalt berücksichtigen, sondern auch die Ausgaben für die Ausbildung.
Bis vor 2 Semestern betrugen die 70€ pro Semester. Das ist natürlich unglaublich viel, dass man nie mehr aufholen kann!111
Zeig mir mal die Bruchbude, wo du nur 70 EUR Miete pro Semester zahlst
-
Seid ihr eigentlich echt so blöd oder tut ihr nur so? Es ging um die DURCH EIN STUDIUM ENTSTEHENDEN KOSTEN. Egal ob ich nun studiere oder arbeite: ich muss irgendwo wohnen. Die Ironie ist ja, dass man als Student das meiste sogar billiger bekommt. Angefangen von ÖVM bis zu günstigen Wohnungen in einem Studentenwohnheim.
Offenbar bin ich hier einem Proletarier-Forum gelandet.
-
Ich glaube hier bilden sich einige ein bischen viel auf ihre Diplome ein. Ist ja auch klar, auf was anderes können sich die meisten hier ja nichts einbilden, da sie noch im Studium sind und noch nie gearbeitet haben oder erst sehr kurz.
Wenn ihr alle mal einige Jahre älter seid und die freie Wirschaft euch den Kopf geradegerückt habt seht ihr das anders. Reich wird man von der Arbeit als angestellter Akademiker nicht.