Klimaerwärmung
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scrub schrieb:
Da steht, es werde sehr schwierig sein. Und wie schon gesagt, es geht dabei um kommerzielle Nutzung. Das heißt für mich Nutzung durch irgendetwas stromkonzernartiges.
Außerdem bezeichnest Du selbst die Prognose für die nächsten 40 Jahre eher als unsicher, wenn ich Dich richtig verstehe. Also kannst Du auch nicht einfach davon ausgehen, daß die Prognose der ITER-Leute stimmt.
Und wie gesagt, es gibt noch weitere Typen, die getestet werden (und gegenüber ITER im Vorteil sind).Letztendlich ist es eigentlich egal, wann das Ding einsatzfähig ist. Es muß mit Höchstdruck geforscht werden, damit das Ergebnis schnell genutzt werden kann. UNd während die vielen schlauen Leute sich in Cadarache und Greifswald drum kümmern, könnten wir versuchen, die politischen Weichen zu stellen (= Bürokratieabbau extrem).
Naja, der Punkt ist halt einfach, dass bezüglich Fusionskraftwerken eben noch längst nicht alles geklärt ist, um ein kommerzielles Kraftwerk dieser Art zu bauen. Es gibt da keinen Automatismus, der dazu führt, dass wir in absehbar vielen Jahren entsprechende Kraftwerke haben. ...und falls man die Technologie irgendwann so weit hat, dass das klappen könnte, ist noch lange nicht gesagt, dass das dann wirtschaftlich ist.
Momentan würde ich bezüglich der zukünftigen Stromversorgung zumindest eher auf Windkraft, Biomassekraftwerke, Solarenergie, Wasserkraft usw. setzen. Da sind entsprechende Technologien schon "realer".
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mezzo mix schrieb:
scrub schrieb:
ITER und Wendelstein werden zeigen, ob ein "wirtschaftlicher" Betrieb möglich ist und welcher Typ wann zu bevorzugen ist.
du glaubst ernsthaft, nach ITER und Wendelstein, ist die frage geklärt?
Natürlich. Die technischen Prinzipien stehen wohl außer Zweifel, es ist nur noch zu klären, ob sie unter den gegebenen Randbedingungen auch sinnvoll eingesetzt werden können. Das kann man aber logischerweise erst entscheiden, wenn es soweit ist, denn diese Bedingungen sind im Moment sicher nicht vorauszusagen.
mezzo mix schrieb:
scrub schrieb:
Dann wird noch ein bißchen Zeit mit politischem Geplänkel vergehen, und schließlich wird es den ersten Reaktor dann bald geben.
bald? ich würde nicht drauf wetten, daß du das noch erlebst, ohne dein alter zu kennen. wo hast du deine informationen denn her?
Da steht "dann bald". "dann" = "wenn das politische Geplänkel zuendegeht". Und das ist nur meine optimistische Sicht der Dinge.
mezzo mix schrieb:
nur mal so, selbst wenn man unbegründeter weise in deutschland zu früh aus einer hochtechnologie aussteigt, um dann fleissig aus benachbarten ländern strom aus kkws zu kaufen, weil man selbst keine alternativen hat, ist das schon höchst bedenklich - aus wirtschaftlicher sicht ist es jedoch schlicht und einfach dämlich die forschungen dermaßen einzuschränken. vor nicht all zu vielen jahren waren die top 10 der modernsten reaktoren noch von deutschland dominiert. jetzt reibt sich toshiba die hände.
Die Penisprobeme bestimmter Wissenschaftler interessieren mich nicht. Der Ausstieg aus Kernkraftwerken ist bereits eingeleitet und nur schwer reversibel. Die ach-so-tolle dominante Stellung werden wir sowieso nicht mehr erreichen (wie stellst Du Dir das vor?). Du darfst aber gerne Know-How zur Atommüllentsorgung entwickeln, dagegen hat bestimmt niemand was.
Ich wünsche mir für die nahe Zukunft einen Störfall in einem der so unglaublich sicheren Kraftwerke Deutschlands (oder Frankreichs), damit dieses unglaublich arrogante Gerede von der absolut sicheren Technik ein Ende hat.
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Gregor schrieb:
Momentan würde ich bezüglich der zukünftigen Stromversorgung zumindest eher auf Windkraft, Biomassekraftwerke, Solarenergie, Wasserkraft usw. setzen. Da sind entsprechende Technologien schon "realer".
und davon sind lediglich biomasse und wasserkraftwerke zur bedarfsgerechten versorgung geeignet und wasserkraft ist bereits maximal ausgeschöpft. und biomasse?? das sind momentan geschätzt etwa 15% der in deutschland verbratenen regenerativen energien, also nicht wirklich viel.
bei windkraft freut sich die netzbetreiber mal richtig, wenn der wind bläßt. verteilt sich schließlich alles übers UCTE netz - ob der franzose (beispielsweise) will, oder nicht. das regeln von kraftwerken mit fossilen brennstoffen ist übrigens keine schöne sache, und spart unterm strich auch nix.
solarkraft ist momentan nur was für die reichen. der wirkungsgrad von den zellen läßt sich übrigens nicht mehr viel steigern.
du glaubst doch nicht, daß du auch nur ein bricket kohle durch wind und solarkraft sparst. an der börse wird der strom dann eben verschenkt. du kannst auch kein einziges kraftwerk durch wind und sonne sparen, denn wenn der wind nicht weht, und die sonne nicht scheint, wollen die leute trotzdem ohne kerze lesen.grüße mm
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scrub schrieb:
mezzo mix schrieb:
nur mal so, selbst wenn man unbegründeter weise in deutschland zu früh aus einer hochtechnologie aussteigt, um dann fleissig aus benachbarten ländern strom aus kkws zu kaufen, weil man selbst keine alternativen hat, ist das schon höchst bedenklich - aus wirtschaftlicher sicht ist es jedoch schlicht und einfach dämlich die forschungen dermaßen einzuschränken. vor nicht all zu vielen jahren waren die top 10 der modernsten reaktoren noch von deutschland dominiert. jetzt reibt sich toshiba die hände.
Die Penisprobeme bestimmter Wissenschaftler interessieren mich nicht. Der Ausstieg aus Kernkraftwerken ist bereits eingeleitet und nur schwer reversibel. Die ach-so-tolle dominante Stellung werden wir sowieso nicht mehr erreichen (wie stellst Du Dir das vor?). Du darfst aber gerne Know-How zur Atommüllentsorgung entwickeln, dagegen hat bestimmt niemand was.
Ich wünsche mir für die nahe Zukunft einen Störfall in einem der so unglaublich sicheren Kraftwerke Deutschlands (oder Frankreichs), damit dieses unglaublich arrogante Gerede von der absolut sicheren Technik ein Ende hat.die fehler wurden bereits gemacht, deshalb hat man die dominante stellung verloren. früher kamen die studenten aus aller herren länder, um sich hier in kerntechnologien fit machen zu lassen. das ist nun vorbei.
das 'atommüll' entsorgungsproblem lös ich mal schnell (haben aber auch schon andere vor 40 jahren gemacht) - tief in den berg und deckel drauf.
es heißt übrigens nicht absolut sicher, sonder kalkulierbares restrisiko.
es sterben im übrigen jedes jahr mehr leute in bergwerken beim kohleabbau als in tschernobyl insgesamt gestorben sind.
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Gregor schrieb:
1. Von Kernkraftwerken kommen in Deutschland so ungefähr 25% des Stroms. Der größte Teil kommt eher aus Kohlekraftwerken.
Wir reden ja von der Zukunft, oder? Ich weiß jetzt nicht, wie du den Kohlekraftwerken gegenüber stehst. Ich denke, so wie wir zur Zeit in der Weltöffentlichkeit das Maul aufreißen bzgl. Klimaschutz und so wie die Subventionierung des Kohleabbaus auf der Kippe steht, ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir den Anteil von "Kohle-Strom" verringern müssen. Es ist ja nicht so, dass er hochprofitabel wäre, er sichert nur unsere Unabhängigkeit.
2. Fusionskraftwerke sind eine Zukunftsvision, die man so in 50 Jahren für real hält. ...und zwar seit 50 Jahren. Von dieser Technologie kommen also bisher nur Versprechungen, die bisher alle größtenteils nicht eingehalten wurden. Insofern würde ich Zukunftsszenarien, die Fusionskraftwerke beinhalten, erstmal skeptisch gegenüberstehen.
Man kann bereits in Reaktoren durch Kernfusion kontrolliert Energie gewinnen (mit insgesamt positiver Energiebilanz), ich würde also nicht mehr von einer reinen Vision sprechen. Es gibt sicherlich noch einige praktische Probleme zu lösen, aber die Grundlagen sind nach meinem Verständnis geschaffen und die Möglichkeit praktisch nachgewiesen. Und die Vorteile sind zu bestechend: Die Rohstoffe sind überall auf der Welt praktisch unbegrenzt vorhanden. Aber ich stimme dir zu, dass wir nicht in absehbarer Zeit damit rechnen können. Zum Glück haben wir ja heute schon Kernspaltungskraftwerke.
3. Die regenerativen Energien liefern heute bereits etwa 12-14% des Stroms. Siehst Du alle 2km eine Windkraftanlage stehen? Das ist vielleicht an einigen Orten in Deutschland der Fall, aber nicht flächendeckend. IMHO ist noch nicht abzusehen, dass wir sehr bald an Grenzen bezüglich des Wachstums umweltverträglicher Stromversorgung stoßen. Deshalb würde ich persönlich einfach mal abwarten, wie weit man damit kommt. Da kann man doch durchaus mal optimistisch sein.
Dort, wo man die Windkraftwerke gebaut hat, sind natürlich auch die besten Standorte. Wenn du den Anteil von Windenergie weiter erhöhen willst, musst du also unverhältnismäßig immer mehr Kraftwerke errichten, weil du auf immer ungünstigere Standorte ausweichen musst - das gilt natürlich für jede erneuerbare Energie. Sicher, ich denke ein geschickter Energiemix ist schon das beste für uns. Ich denke aber auch, dass es nicht so weit kommen wird, dass man mit erneuerbaren Energien den Löwenanteil abdecken kann. Wenn man 5 Kernkraftwerke damit einsparen kann - super, sollte man meiner Meinung nach tun. Aber das liebste ist mir man lässt die Kernkraftwerke stehen und reißt dafür 50 Kohlekraftwerke ab. Weil die braucht die Menschheit einfach gar nicht.
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mezzo mix schrieb:
und davon sind lediglich biomasse und wasserkraftwerke zur bedarfsgerechten versorgung geeignet und wasserkraft ist bereits maximal ausgeschöpft. und biomasse?? das sind momentan geschätzt etwa 15% der in deutschland verbratenen regenerativen energien, also nicht wirklich viel.
bei windkraft freut sich die netzbetreiber mal richtig, wenn der wind bläßt. verteilt sich schließlich alles übers UCTE netz - ob der franzose (beispielsweise) will, oder nicht. das regeln von kraftwerken mit fossilen brennstoffen ist übrigens keine schöne sache, und spart unterm strich auch nix.
solarkraft ist momentan nur was für die reichen. der wirkungsgrad von den zellen läßt sich übrigens nicht mehr viel steigern.
du glaubst doch nicht, daß du auch nur ein bricket kohle durch wind und solarkraft sparst. an der börse wird der strom dann eben verschenkt. du kannst auch kein einziges kraftwerk durch wind und sonne sparen, denn wenn der wind nicht weht, und die sonne nicht scheint, wollen die leute trotzdem ohne kerze lesen.grüße mm
1. Hmmm. Hier im Norden stehen jetzt schon seit einiger Zeit die KKWs Brunsbüttel und Krümmel still. Da gab es halt gewisse technische Probleme (war ja auch in den Medien). Da haben wir also eine Leistung von etwa 2GW, die mal kurz so vom Netz gehen musste und zwar über längere Zeit. Meinst Du also, mit KKWs kann man entsprechend bedarfsgerecht planen? ...oder mit Großkraftwerken im Allgemeinen? Ausfälle gibt es überall. In Großkraftwerken fällt halt mal durch einen technischen Defekt plötzlich 500MW Leistung weg, bei der Windkraft hängt es im großen und Ganzen von der Wetterlage ab. IMHO sind viele kleine Kraftwerke in diesem Zusammenhang besser, weil man dann eher mit statistischen Methoden an die Sache herangehen kann.
2. Natürlich spart Windkraft Stromerzeugung aus anderen Kraftwerken ein. Es mag ja sein, dass man noch andere Kraftwerke als Backup braucht, aber solange man Strom aus der Windkraft generieren kann, muss man den entsprechenden Strom eben nicht mit den anderen Kraftwerken generieren.
3. Die Biomassekraftwerke stellen unter den regenerativen Stromerzeugungstechnologien momentan AFAIK die Technologie dar, die von den absoluten Zahlen her, also was die realisierte Leistung in Deutschland betrifft, am stärksten wächst. Wenn man die für die bedarfsgerechte Stromerzeugung braucht... man baut sie ja gerade, also wo ist das Problem?
4. Wasserkraft ist in Deutschland sehr begrenzt, da gebe ich Dir Recht. Aber das bringt mich wieder auf den Punkt, dass Großkraftwerke oft eine ganze Menge Kühlwasser benötigen und teilweise vom Wasserstand der Flüsse abhängig sind. Den Aspekt hatten wir ja schon ein paar Seiten vorher. Die sind also durchaus auch Wetterabhängig.
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so, ich wünsch euch noch viel spaß hier! ich geh jetzt ein bisschen regenerative energie verbraten! ist doch ok, oder? sind so etwa 750kJ pro halber liter...
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scrub schrieb:
Ich wünsche mir für die nahe Zukunft einen Störfall in einem der so unglaublich sicheren Kraftwerke Deutschlands (oder Frankreichs), damit dieses unglaublich arrogante Gerede von der absolut sicheren Technik ein Ende hat.
Komisch, irgendwie hat jede Technologie ihre Chance bekommen, sicher zu werden, zum Beispiel Flugzeuge, Hochhäuser, alles schon mal kaputt gegangen.
Aber bei der Kernkraft wird rumgeheult. Und vor allem auf Tschernobyl verwiesen. Tschernobyl war nie irgendwie gebaut, um besonders sicher zu sein. Der Graphit-Moderator verliert seine Moderationswirkung bei großer Hitze nicht und ist außerdem hoch brennbar, im Gegensatz zu Wasser. Der Reaktor wurde gebaut, um schnell viel waffenfähiges Plutonium erzeugen zu können und nicht zu dem Zweck, sicher Strom erzeugen zu können.
Hackt heute noch einer auf den ersten Flugzeugabsturz rum? Nein, aber auf die erste größere Katastrophe der Kernenergie schon, obwohl es sich nicht mal um ein ziviles Kraftwerk gehandelt hat und damit gar nicht repräsentativ ist.
[arroganz-mode ]Du kannst dir also noch lange einen schlimmen Störfall wünschen. So lange das schlimmste, was die Medien vorzuweisen haben, ein Brand im Trafohaus ist, wirst du noch viel länger warten müssen[/arroganz-mode]
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Optimizer schrieb:
Dort, wo man die Windkraftwerke gebaut hat, sind natürlich auch die besten Standorte. Wenn du den Anteil von Windenergie weiter erhöhen willst, musst du also unverhältnismäßig immer mehr Kraftwerke errichten, weil du auf immer ungünstigere Standorte ausweichen musst - das gilt natürlich für jede erneuerbare Energie. Sicher, ich denke ein geschickter Energiemix ist schon das beste für uns. Ich denke aber auch, dass es nicht so weit kommen wird, dass man mit erneuerbaren Energien den Löwenanteil abdecken kann. Wenn man 5 Kernkraftwerke damit einsparen kann - super, sollte man meiner Meinung nach tun. Aber das liebste ist mir man lässt die Kernkraftwerke stehen und reißt dafür 50 Kohlekraftwerke ab. Weil die braucht die Menschheit einfach gar nicht.
1. Gerade bei der Windkraft geht es doch mit den guten Standorten gerade erst los. Also ich meine in diesem Zusammenhang die Offshore-Windkraftanlagen. Die Stromerzeugung aus Offshore-Windkraftanlagen wird in den nächsten Jahren enorm zunehmen. ...weil das bisher nicht richtig in Schwung gekommen ist, in den nächsten Jahren aber AFAIK einige größere Offshore-Windparks fertig werden.
2. Die 5 Kraftwerke haben die regenerativen Energien schon längst eingespart.
3. Es ist natürlich die Frage, was man eher abschalten sollte: Kohlekraftwerke oder Kernkraftwerke. Ich würde diesbezüglich persönlich auch eher zu einer früheren Abschaltung der Kohlekraftwerke tendieren.
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Gregor schrieb:
2. Die 5 Kraftwerke haben die regenerativen Energien schon längst eingespart.
Ja sicher, so meine ich es ja auch. Ich finde es eben nicht schlecht, dass es die Anlagen gibt, die es schon gibt.
Also ich meine in diesem Zusammenhang die Offshore-Windkraftanlagen. Die Stromerzeugung aus Offshore-Windkraftanlagen wird in den nächsten Jahren enorm zunehmen. ...weil das bisher nicht richtig in Schwung gekommen ist, in den nächsten Jahren aber AFAIK einige größere Offshore-Windparks fertig werden.
Ist in Deutschland eigentlich auch was mit Gezeitenkraftwerken geplant? Die haben doch wirklich mal Style.
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Optimizer schrieb:
Aber bei der Kernkraft wird rumgeheult. Und vor allem auf Tschernobyl verwiesen. Tschernobyl war nie irgendwie gebaut, um besonders sicher zu sein. Der Graphit-Moderator verliert seine Moderationswirkung bei großer Hitze nicht und ist außerdem hoch brennbar, im Gegensatz zu Wasser. Der Reaktor wurde gebaut, um schnell viel waffenfähiges Plutonium erzeugen zu können und nicht zu dem Zweck, sicher Strom erzeugen zu können.
Oh, da kann man ja auch auf andere Zwischenfälle verweisen, auch wenn Dir diesbezüglich vielleicht die Toten fehlen:
http://en.wikipedia.org/wiki/Three_Mile_Island_accident
http://de.wikipedia.org/wiki/Reaktor_Lucens
Der Punkt ist doch, dass ein Störfall in einem Kernkraftwerk potentiell zu einem sehr sehr großen Schaden führen kann, der nicht lokal begrenzt ist. Und völlige Sicherheit gibt es nicht, auch wenn das immer wieder bei technischen Errungenschaften herausposaunt wird. "Die Titanic ist unsinkbar!", "Der Transrapid ist völlig sicher!" ...und bei der Atomkraft wird auch die ganze Zeit von der tollen Sicherheit gesprochen, obwohl sich eigentlich ein Störfall an den nächsten reiht. Man kann nur von Glück reden, dass es lange keinen wirklich großen Störfall mehr gab.
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Optimizer schrieb:
Also ich meine in diesem Zusammenhang die Offshore-Windkraftanlagen. Die Stromerzeugung aus Offshore-Windkraftanlagen wird in den nächsten Jahren enorm zunehmen. ...weil das bisher nicht richtig in Schwung gekommen ist, in den nächsten Jahren aber AFAIK einige größere Offshore-Windparks fertig werden.
Ist in Deutschland eigentlich auch was mit Gezeitenkraftwerken geplant? Die haben doch wirklich mal Style.
Naja, bei Gezeitenkraftwerken ist das glaube ich so ähnlich wie bei Geothermiekraftwerken: Man braucht die passenden Voraussetzungen dafür. Bei den Gezeitenkraftwerken braucht man halt einen möglichst großen Tidenhub. Den hat man hier in Deutschland leider nicht. An der Nordseeküste hat man glaube ich so 2-3m Tidenhub. Es gibt allerdings Orte auf der Welt, die einen Tidenhub von mehr als 10m aufweisen.
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Optimizer schrieb:
scrub schrieb:
Ich wünsche mir für die nahe Zukunft einen Störfall in einem der so unglaublich sicheren Kraftwerke Deutschlands (oder Frankreichs), damit dieses unglaublich arrogante Gerede von der absolut sicheren Technik ein Ende hat.
Komisch, irgendwie hat jede Technologie ihre Chance bekommen, sicher zu werden, zum Beispiel Flugzeuge, Hochhäuser, alles schon mal kaputt gegangen.
Bei Atomkraft kann man sich halt nicht so viele Unglücke leisten.
Optimizer schrieb:
Aber bei der Kernkraft wird rumgeheult. Und vor allem auf Tschernobyl verwiesen. Tschernobyl war nie irgendwie gebaut, um besonders sicher zu sein. Der Graphit-Moderator verliert seine Moderationswirkung bei großer Hitze nicht und ist außerdem hoch brennbar, im Gegensatz zu Wasser. Der Reaktor wurde gebaut, um schnell viel waffenfähiges Plutonium erzeugen zu können und nicht zu dem Zweck, sicher Strom erzeugen zu können.
Und er wurde auserhalb der Spezifikation betrieben!
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Zum Risiko haben Gregor und ruediger ja schon genug gesagt. Stell Dir mal vor, das KKW Brunsbüttel löst sich beim richtigen Wind in Luft auf... dann hast Du den Großraum Hamburg zu evakuieren. Viel Spaß dabei.
Optimizer schrieb:
[arroganz-mode ]Du kannst dir also noch lange einen schlimmen Störfall wünschen. So lange das schlimmste, was die Medien vorzuweisen haben, ein Brand im Trafohaus ist, wirst du noch viel länger warten müssen[/arroganz-mode]
Tja, das hat mich in der Tat verwundert, daß so ein harmloser Unfall derartige Reaktionen hervorruft. Auf den Hinweis, daß es sich um ein Problem handelt, das genauso an jedem beliebigen anderen Kraftwerk hätte auftreten können, scheint kein Berichterstatter Wert gelegt zu haben. Nur in Krümmel gabs wohl Probleme bei der Schnellabschaltung.
Kohlekraftwerke sind zur Grundlastdeckung im Moment nicht zu ersetzen, Kernkraftwerke sind für diesen Zweck eher nicht geeignet (zu teuer).
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scrub schrieb:
Nur in Krümmel gabs wohl Probleme bei der Schnellabschaltung.
Ja. ...und die wurden durch Kommunikationsprobleme unter den Technikern da verursacht. Ich finde es persönlich gar nicht witzig, dass es unter den Menschen, die in einem KKW arbeiten, zu Kommunikationsproblemen kommen kann. In jedem Bereich, in dem eine korrekte Kommunikation wichtig ist, entwickelt man entsprechende Formalismen, die das möglichst sicherstellen. Im Flugverkehr müssen die Piloten beim Funken alles wiederholen, beim Militär ist sogar der Gruß formalisiert. Aber in Kernkraftwerken? Ne, da scheint eine unmissverständliche Kommunikation wohl nicht so wichtig zu sein. Denn die sind ja sowieso sicher. Oh man! ...btw: AFAIK hatte der Störfall in Tschernobyl auch ne ganze Menge mit Missverständnissen unter der Belegschaft zu tun.
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rüdiger schrieb:
Bei Atomkraft kann man sich halt nicht so viele Unglücke leisten.
Das wird aber schon auch ganz schön hochgespielt.
Der durchschnittliche Flugzeugabsturz fordert doch auch nicht weniger Opfer als die durchschnittliche Kernschmelze (gut, wir haben noch nicht so viele Kernschmelzen gehabt). Versteh mich nicht falsch: Natürlich muss alles daran gesetzt werden, das zu verhindern, genauso wie bei Flugzeugabstürzen. Aber es ist genau diese komische Denke "WENN mal in einem Kernkraftwerk was passiert, dann geht auch wirklich gleich die Welt unter", die ich so nicht verstehe. Es ist natürlich schon eine mögliche Katastrophe, wenn eine Kernschmelze auftritt. Aber die Leute haben da irgendwie noch viel gravierendere Bilder im Kopf, als wäre es wie ein Atombombenabwurf. Dabei kommt es in einem Kernkraftwerk gar nicht zu einer Kernexplosion, dazu sind die Voraussetzungen gar nicht vorhanden (kritische Masse, Verdichtung der kritischen Masse, waffenfähiges Material).
Der Schaden und die Gefahr sind sicher groß, aber es ist nichts, was die jetzt tausende Opfer fordern würde. Warum werden mögliche Flugzeugabstürze in Kauf genommen (oder Unfalltote auf den Straßen, was eigentlich das größere Problem der Menschheit ist und die es zu hundertausenden gibt), aber das viel geringere Risiko der Kernschmelze nicht?
Gregor schrieb:
[...] auch wenn Dir diesbezüglich vielleicht die Toten fehlen
you got it!
Man kann nur von Glück reden, dass es lange keinen wirklich großen Störfall mehr gab.
Naja mit Glück hat das schon nicht allein was zu tun.
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Das Problem mit Atomkraft ist doch eher die teure Endlagerung, bei der ohnehin noch ungeklaert ist, wie sicher (d.h. wie "endgueltig") die momentan diskutierten Optionen (leere Salzstoecke, Stollen etc.) wirklich sind. Die Angst vor Unfaellen ist, wie hier schon gezeigt wurde, voellig unverhaeltnismaessig.
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Optimizer schrieb:
Der Schaden und die Gefahr sind sicher groß, aber es ist nichts, was die jetzt tausende Opfer fordern würde. Warum werden mögliche Flugzeugabstürze in Kauf genommen (oder Unfalltote auf den Straßen, was eigentlich das größere Problem der Menschheit ist und die es zu hundertausenden gibt), aber das viel geringere Risiko der Kernschmelze nicht?
Es geht eigentlich nicht hauptsächlich um die direkten Todesopfer durch akute Strahlenkrankheit. ...wenn ich mal aus dem Tschernobyl-Artikel auf wikipedia zitieren darf:
http://de.wikipedia.org/wiki/Katastrophe_von_Tschernobyl
Am 2. und 3. Mai 1986 wurden etwa 45.000 Einwohner aus den Gebieten in einem Umkreis von 10 km um den Reaktor evakuiert. Weitere 116.000 Einwohner wurden am 4. Mai 1986 aus dem Gebiet 30 km um den Reaktor evakuiert. In den folgenden Jahren wurden weitere 210.000 Einwohner umgesiedelt, so dass die Sperrzone mittlerweile 4.300 km² groß ist.
Durch so einen Störfall kann es Dir passieren, dass eine ganze Region über lange Zeit unbewohnbar wird.
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Die Lösung: Unterirdische Kernkraftwerke!
Wenn sich dann mal eins in rauch auflöst ist es auch mit der strahlung nicht so schlimm, aber das kraftwerk sollte halt nicht gerade an einer Grundwasserentnahmestelle sein...
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Dennis123 schrieb:
Die Lösung: Unterirdische Kernkraftwerke!
Wenn sich dann mal eins in rauch auflöst ist es auch mit der strahlung nicht so schlimm, aber das kraftwerk sollte halt nicht gerade an einer Grundwasserentnahmestelle sein...
Dir ist schon klar warum Atomkraftwerke immer an Flüssen gebaut sind?!