Eliteuniversitäten



  • Ein elitäres Klima ist für wirklich Hochbegabte unentbehrlich für ihre Motivation und Leistungsentfaltung. Das Schwarmverhalten wird hier auch in Deutschland für diese Entwicklung sorgen.

    Falsch. Ein elitäres Klima wird die Gesellschaft noch weiter spalten. Elitebewußtsein ist ein Selbstverständnis, das Ab- und Ausgrenzung anderer bedeutet. Das muß verhindert werden.

    Ja, es geht um das Spalten und Auswählen: Elite ist die Auswahl der Besten. Diese sollten bevorzugt behandelt werden gegenüber dem Durchschnitt. Schluss mit der Gleichmacherei.

    eingebildete Moechtegernelitestudenten

    Diese muss man selbstverständlich filtern. Es geht hier nur um echtes Talent und außergewöhnliche Fähigkeiten in den Fächern, die an Universitäten gelehrt werden. So etwas kann man nicht kaufen.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Diese sollten bevorzugt behandelt werden gegenüber dem Durchschnitt. Schluss mit der Gleichmacherei.
    So etwas kann man nicht kaufen.

    ich glaub es hackt!
    du willst nicht ehrlich leute aus einem grund bevorzugen, für den diese gar nichts können.
    mal ganz davon abgesehen, dass dies ein absolut asoziales system ist, bildet es eine zwei-klassen-gesellschaft, die sehr viel gefährliches potential bietet.



  • this->that schrieb:

    borg schrieb:

    nicht das dort nur talente studieren dürfen...

    Und in den USA bezieht sich "Elite" offenbar auf den Geldbeutel der Eltern. Da finde ich die deutsche Auslegung sogar noch besser.

    Und wie verträgt sich das deiner Meinung nach, dass die so genannten "Elite-Unis" in den USA (ich nehme da mal Yale und Harvard als Beispiel) bei der Kandidatenauswahl need-blind vorgehen?

    Quelle: http://www.admissions.college.harvard.edu/utilities/faq/financial_aid/index.html(Letzter Abruf 21.10.07)
    No. Each admission decision is made without consideration of a candidate's financil need - a policy we call "need-blind" admissions.

    Oder beim MBA-Programm:

    Quelle: http://www.hbs.edu/mba/admissions/financialaid.html (Letzter Abruf 20.10.07)
    The MBA Program is need-blind in its candidate selection process. When you apply for admission, we have no knowledge of your financial situation, nor do we consider ability to pay as a factor in your evaluation. All students who are admitted to the Harvard Business School MBA Program are guaranteed need-based financial assistance to cover the entire standard student budget. Although students are encouraged to draw on personal resources wherever possible to minimize debt, approximately three quarters of HBS students receive some assistance.

    Quelle: http://www.yale.edu/admit/faq/applying.html#15 (Letzter Abruf 21.10.07)
    Will applying for financial aid hurt my chances of admission?
    Absolutely not. An applicant's ability to pay for a Yale education is not considered during the admissions process. This policy is called need-blind admission. Yale is strongly committed to equality of opportunity, and need-blind admission ensures that the College will be open to students of personal and academic promise from all segments of society and all parts of the world. An application for financial aid will have no bearing on the Admissions Committee's decision. This policy applies to all candidates, regardless of their citizenship.

    Selbstverständlich ist die Quote der Studenten mit wohlhabenden Eltern dort höher. Ich persönlich sehe da aber eher einen Zusammenhang damit, dass diese für gewöhnlich eine gute Schulbildung genießen (und typischerweise auch das Potenzial ihrer Eltern in gewissen Grenzen "erben") und dementsprechend die Tests besser bestehen. Es schadet sicher auch nicht, wenn man erfolgreiche Bewerber kennt, die einem z.B. beim Motivationsschreiben (eig. sind es ja mehrere Essays zu div. Themen, aber das MS kennt man zumindest bei uns 😉 )
    "helfen" können.
    Wie soll eine 100% faire und unabhängige Bewertung sicher gestellt werden - ein sehr guter Schüler in einer schlechten Gegend mit schlechten Schulen hat nunmal diesen Nachteil. Hypothesen, wie er in der selben Gegend wie der wohlhabende abgeschnitten hätte? Zweifelhaft...
    Hinzu kommt sicher, dass viele vor den hohen Gebühren zurückschrecken. Dass diese nur für sehr weníge so hoch sind, ignoriert man ja z.B. in Deutschland nur alzu gerne. Fakt ist, dass mehr als 75% finanzielle Hilfen bekommen, und damit ist kein Büchergeld gemeint. Im Gegenzug erwartet man aber auch, dass erfolgreiche Alumnis dann der Universität bzw. ihrer Stiftung Geld als Spende überweisen.

    Imo sollten deutsche Unis da ansetzen - die Alumnis einbinden in die Finanzierung. (bzw mehr fördern und fordern)
    Möglicherweise bringt es auch etwas, im Zuge der "Elite-Uni" Diskussion, die Bezahlung von Professoren und Mitarbeitern leistungsorientiert umzubauen. Ein Kriterienkatalog ist dazu sicher notwendig - meine Ansätze wären folgende:
    - Anzahl von Publikationen (schwieriges Thema, vlt Obergrenze stecken, bevor der Prof. 300 abgewandelte Artikel publiziert oder von Jury beurteilen lassen)
    - Anzahl Gastwissenschaftler, die an Zusammenarbeit interessiert sind (Art Renomee)
    - Evaluierung der Studentemeinung zur Lehrqualität (ich gehe davon aus, dass Studenten das im großen und ganzen sehr gut und fair beurteilen können und werden. Allerdings sollte man vlt vor Klausuren der Marke "Lernen sie die Zusammenhänge" und "70% der Aufgaben waren Definieren sie:" fragen.)
    - Amount der Drittmittel, die sein Lehrstuhl/Institut gewinnen konnte.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Ja, es geht um das Spalten und Auswählen: Elite ist die Auswahl der Besten. Diese sollten bevorzugt behandelt werden gegenüber dem Durchschnitt. Schluss mit der Gleichmacherei.

    Du bist ja immer noch Off-Topic. 🙂



  • Erhard Henkes schrieb:

    Ja, es geht um das Spalten und Auswählen: Elite ist die Auswahl der Besten. Diese sollten bevorzugt behandelt werden gegenüber dem Durchschnitt. Schluss mit der Gleichmacherei.

    Oh, ich vergaß, im Moment herrscht ja Gleichmacherei. Das ist ja beinahe sowas wie Kommunismus, nicht? Keine weiteren Fragen, Euer Erhard.



  • aha. schrieb:

    - Anzahl Gastwissenschaftler, die an Zusammenarbeit interessiert sind (Art Renomee)
    - Amount der Drittmittel, die sein Lehrstuhl/Institut gewinnen konnte.

    Anfaengerfehler 🙂

    Erstmal 2 Beispiele:

    1. Fuer "mittelhochdeutsche sprachphaenomene im 13. jhd" wird es kaum nicht-deutsche Forscher geben
    2. "Romanistische Theologie des ausklingenden 8. Jhd" ist im Vergleich zu "Exploring new ways to Autoimmune Cures" deutlich uninteressanter im Hinblick auf 3.Mittel

    Was ich damit sagen will: Die ganzen Geisteswissenschaften koennen kaum 3.Mittel einholen, wie auch: Geld gibts ja nur, wenn es return-on-investment gibt. Ergo: nur im Ingenieurs, und vielleicht noch Physik/Mathe Bereich.

    Und uebrigens sind die Vorlesungen in Harvard etc. auch nicht umbedingt besser als hier. Nur konzentrieren sich da halt die besten Studenten des Landes 🙂

    Ahja und sowas, dass mal eben 50 Mille an ne Uni gespendet werden, kommt in D nicht so oft vor. In USA schon mal oefters...



  • Weils noch keiner gesagt hat: So einfach gute Leute zu holen wird es für die "Eliteunis" nicht, da sie nur das gleiche Gehalt bezahlen können, wie andere Universitäten auch, denn da gibts ja einheitliche Besoldungstandards. In SPIEGEL Online stand, dass die Exelenzcluster nicht unbedingt exelent sind, da dadurch Leute eingestellt werden (können), die sonst keine Stelle bekommen hätten.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Ja, es geht um das Spalten und Auswählen: Elite ist die Auswahl der Besten. Diese sollten bevorzugt behandelt werden gegenüber dem Durchschnitt. Schluss mit der Gleichmacherei.

    Und wer zu den Besten gehört willst Du wie rausfinden? Über den Abischnitt? Ich schmeiß mich weg...



  • Walli schrieb:

    Erhard Henkes schrieb:

    Ja, es geht um das Spalten und Auswählen: Elite ist die Auswahl der Besten. Diese sollten bevorzugt behandelt werden gegenüber dem Durchschnitt. Schluss mit der Gleichmacherei.

    Und wer zu den Besten gehört willst Du wie rausfinden? Über den Abischnitt? Ich schmeiß mich weg...

    Bereits jetzt führen viele Universitäten Eigungsfeststellungsverfahren durch.



  • Eignung herausfinden != Beste herausfinden

    Ich kenne genug Leute (mich eingeschlossen) die ein 2er-3er Abitur hatten, aber weit bessere Studienleistungen erbringen als 1er Abiturienten... Die besten herausfinden kann man fruehestens nach ein paar Semestern _nach_ dem Grundstudium (sprich gegen Ende des Bachelors, Anfang des Masters).



  • Hallo

    Man müsste sich für jeden Studiengang Test ausdenken, die die jeweils benötigten Eigenschaften am besten abbilden. das ist nicht leicht und dazu ist die Durchführung solcher Test sehr zeitaufwändig. Bei meinem Studiengang (lehrmat an Sonderschueln) gab es einen NC von 1,3. was soll das denn? Da gibt es einfach keinen Zusammenhang zwischen Abiturnote und Eignung für diesen Beruf.

    chrische



  • Korbinian schrieb:

    Eignung herausfinden != Beste herausfinden

    Ich kenne genug Leute (mich eingeschlossen) die ein 2er-3er Abitur hatten, aber weit bessere Studienleistungen erbringen als 1er Abiturienten... Die besten herausfinden kann man fruehestens nach ein paar Semestern _nach_ dem Grundstudium (sprich gegen Ende des Bachelors, Anfang des Masters).

    Eignung herausfinden == Mittel um die Besten für das Fach auszuwählen

    Die Abiturnote gilt allgemein als guter Prädiktor für Studienerfolg. Aber keiner hier hat behauptet, dass man damit auch die Besten finden würde. Im Gegenteil dürfte die Quote für False Negatives bei dem Verfahren sehr groß sein. Insofern ist es zwar nett, dass ihr damit ständig anfangt, aber durch die Diskussion motivert ist es nicht gerade.



  • minhen schrieb:

    Eignung herausfinden == Mittel um die Besten für das Fach auszuwählen

    Nein, das weise ich bewusst zurueck: Die Tests fragen in der Regel das ab, was man in den ersten 1-3 Semestern in dem Studiengang lernt (so ist es bei den Info- und Medizinertests die ich gesehen habe). Wenn du also in einem solchen besser abschneiden willst als andere, dann musst du dich eben vorbereiten. Was sagt das jetzt ueber dein Talent aus?
    Das gilt uebrigens nicht nur fuer Lerntests (Medizin) sondern auch fuer Logiktests. Logik ist naemlich keine Grundfaehigkeit die man hat oder nicht, sondern kann sehr wohl erlernt werden (ist nicht umsonst auch ein Studienfach!). Wenn du einmal so einen online "intelligenztest" gemacht hast, wirst du in jedem weiteren ~130+ bekommen, weil die Fragen/Aufgaben aehnlich sind. Hast du noch nie einen gemacht, liegst du vielleicht etwas drunter. Aber was sagt das nun ueber dein Talent aus?



  • Ich könnte mir eher vorstellen, daß man die herausfiltert, die ungeeignet sind. Letztlich ist das alles doch wie eine Art Hellseherei... die wird einfach nicht funktionieren.

    Und "die Besten" stellen sich erst im Laufe der Zeit als solche heraus- logisch, denn was will man sonst mit "die Besten" und "die Guten" und "die Mittelmäßigen" usw. aussagen? Das _kann_ doch nur eine Beurteilung bereits erfolgter Leistungen sein. Also kann man sowas _vorher_ gar nicht entscheiden/herausfinden.



  • Hallo

    Dem kann ich nur zustimmen. Es ist einfach Glück, ob es passt oder nicht. Zufall wäre das noch das Beste und Einfachste.

    chrische



  • Korbinian schrieb:

    Das gilt uebrigens nicht nur fuer Lerntests (Medizin) sondern auch fuer Logiktests. Logik ist naemlich keine Grundfaehigkeit die man hat oder nicht, sondern kann sehr wohl erlernt werden (ist nicht umsonst auch ein Studienfach!). Wenn du einmal so einen online "intelligenztest" gemacht hast, wirst du in jedem weiteren ~130+ bekommen, weil die Fragen/Aufgaben aehnlich sind. Hast du noch nie einen gemacht, liegst du vielleicht etwas drunter. Aber was sagt das nun ueber dein Talent aus?

    Logik ist sehr wohl eine Grundfähigkeit über die jeder Mensch verfügt. Angefangen von logischen Fähigkeiten bei bereits Kleinkindern bis dahin, dass menschliche Sprache logischen Regeln gehorcht. Davon abzugrenzen sind lediglich formale Schreibweisen. Von einem Bewerber explizit z.B. Prädikatenlogik zu verlangen ist natürlich bescheiden. Aber gerade in dem Gebiet kommt es extrem auf die Art der Aufgabenstellung an. Man kann eine Logik-Aufgabe entweder abstrakt stellen, oder man kann sie logisch völlig äquivalent am Alltag orientiert stellen, so dass sie jedem ohne Vorbildung zugänglich ist. Das ist letztlich so ähnlich wie mit Grammatik. Jeder beherrscht selbstverständlich die Grammatik seiner Muttersprache. Aber sobald man diese Grammatik explizit machen soll oder muss, bekommt man ohne entsprechender Vorbildung sehr schnell massive Probleme. Aber das sagt in keinster Weise aus, dass man nicht über die grammatischen Fähigkeiten verfügen würde.
    Es ist eine Sache von den impliziten Fähigkeiten einens Menschen zu sprechen und eine andere, zu verlangen, diese explizit und möglichst formal zu Blatt zu bringen. Ein guter Test wird also nicht verlangen, dass man logische Regeln explizit schreiben muss, noch dass man irgendeinem speziellen Formalismus folgen muss. Aber er wird sehr wohl die impliziten logischen Fähigkeiten abfragen.
    Der Logik-Studiengang, von dem du sprichst, beschäftigt sich dann auch mit den Formalismen, dem Aufstellen von Modellen und dem Beweisen von Aussagen - aber nicht mit der einfachen Anwendung von Logik.

    Dass man bei beliebigen Intelligenztests als hochintelligent gelten würde, nur weil man einmal einen Intelligenztest im Internet gemacht hat, ist Unsinn. Aber es stimmt sehr wohl, dass man Intelligenztests trainieren kann. So wie auch Intelligenz allgemein. Aber bei beidem sind mitunter enge Grenzen gesetzt. Man kann Intelligenz nicht beliebig trainieren. Üblicherweise ist dabei von einer handvoll Prozentpunkten die Rede. Von 90 auf 130 ist ein Ding der Unmöglichkeit. Aber von 125 auf 130 ist sehr wohl ohne Weiteres drin.


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