Verkaufe ich mich unter Wert?
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Hallo,
ich bin seit gut 2,5 Jahren in einer Hotline angestellt. Wir lösen
mit 2 Mann die Probleme eines festen und stetig wachsenden Kundenkreises
(Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer usw.).Ich habe in unserem Unternehmen eine Software entwickelt, die für 399 Euro
verkauft wird. Nach vielem Gequatsche meinerseits wurde irgendwann (da ich
erheblich am Erfolg des Unternehmens teilhabe...Schnittstellenumsetzung usw.)
mein Gehalt auf 2500 Euro brutto erhöht. An dem Softwareverkauf habe ich einen
Anteil von 30%. Wenn unsere Systempartner die Software vermitteln sinkt mein
Anteil darauf auf 15%. Mein Chef hat mir gesagt ich kann nur noch durch weitere
Software mehr Gehalt erzielen. Es wird also nie mehr eine Erhöhung geben!Verkauft wird die Software ca. 5-8 mal im Monat. Darauf gibt es dann halt einmalig
die obige Provision in %. Durch den Verkauf der Software können
die Unternehmen (wir und unsere Partner) allerdings erst weitere teure Module,
die einer Wartung unterliegen, an den Mann bringen. Das sind Zusatzeinnahmen,
die nur mein Chef bekommt...Bin ich als ungelernter (kein Programmierer!) damit gut bedient?
Netto bekomme ich also auf Steuerklasse 3 mit zwei kleinen Kindern zwischen 1800 und 2000 Euro ausbezahlt.In der Kundenberatung ist manchmal fast nichts los. An anderen Tagen schaffen wir es mit zwei Mann in der Hotline kaum...
Ich bin dort nicht als Programmierer eingestellt worden, allerdings der
Einzige im Laden, der in dieser Richtung etwas drauf hatWas meint ihr?
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Was für Software?
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Was spielt es denn fuer eine Rolle um was fuer eine Software es sich handelt?
Nun zu Elevator:
Bzgl. der Beteiligung kannst Du froh sein, dass Du bereits an den Verkaeufen beteiligt ist. Das ist fuer Entwickler gewoehnlich nicht der Regelfall. Wenn Du hier mehr vom Kuchen haben willst, mach die Selbststaendig. -> Volles Risiko, voller Gewinn und voller Verlust.
Wenn Du mit Deinem Gehalt unzufrieden bist, tu was. Bewerbe Dich bei anderen Unternehmen um Deinen Preis festzustellen. Ohne Dich persoenlich zu kennen, kann Dir jeder eh nur Werte vom Gehaltsspiegel nennen. Gerade bei kleinen bis mittleren Unternehmen haengt Dein Gehalt auch von Deinem persoenlichen Auftreten ab, da hier meist nicht so genaue Kriterien bestehen, wer wann wie viel bekommt. Ist halt meist die Entscheidung vom Chef, wie Du gerade selbst merkst.
Wenn Du dann Deinen Preis kennst und evtl. sogar eine andere Zusage hast wird es sicherlich auch um einiges einfacher sein mit Deinem jetzigen Chef zu verhandeln. Musst dann aber im Zweifel auch Willens sein zu kuendigen und zu wechseln.
Btw. es zaehlt immer nur das Bruttogehalt. Ein vernuenftiger Chef wird Dir nicht mehr geben nur weil Du Frau und Kind hast. Bei einem "sparsamen" Chef evtl. sogar eher das Gegeteil. Wer Frau und Kind hat, ist abhaengig. Umgekehrt wird aber manchmal auch daraus geschlossen, dass das jemand ist, der fest im Leben steht, ... . Haengt auch hier vom Chef ab, wie er das wertet.
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Oli+, da hast du sicher recht. Unser Unternehmen hat im Jahr so ca.
3 Mio. Umsatz mit 5 Festangestellten und 7 Freiberuflern.
Davon sind etwa 70% feste Einnahmen, die nicht wegfallen.Wobei bei uns das dickste Geld im Vertrieb hängen bleibt. Da sind schon mal
Firmenwagen auf Leasing mit knapp 1100 Euro im Monat drin. Natürlich nicht für mich,
ich bin da neben einem Kollegen und der Sekretärin die billigste KraftZum Thema Familie: Mein Chef unterscheidet da sehr stark zwischen den Arbeitnehmern.
Z.B. bekomme ich zur Geburt meines Kindes eine Schnullerkette.
Ein anderer Kollege wird gefragt was er braucht...und bekommt für 50 Euro ein
Laufgitter. Thats life. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn man friedlich und ruhig ist,
auch derjenige ist, der ausgeblutet und ausgenutzt wird.Aber mein Chef ist auch ein Fall für sich... würde ich nicht so dicht an der
Arbeitsstelle wohnen und erhebliche Freiheiten genießen, dann müsste ich mich sicher umsehen.Ansonsten scheint das Gehalt also im Rahmen zu liegen, wie ich dich verstehe.
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Ansonsten scheint das Gehalt also im Rahmen zu liegen, wie ich dich verstehe.
Das habe ich nicht gesagt. Wenn Dich aber das interessiert schau Dir den Gehaltsspiegel von heise an.
Wenn alle Rahmenbedingungen stimmen, aber die Kohle nicht und man nicht bereits ist dafuer evtl. den Job zu wechseln hat der Chef gewonnen. Da Du scheinbar recht zufrieden bist mit dem Job merkt das der Chef auch und das Signal dass Du ihm unterbewusst gibst ist "ich kuendige eh nicht".
It's your life and your decision.
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Soll das ein Witz sein, unter Wert?
Sei froh dass Du soviel verdienst!!!!
Weißt Du was andere ungelernte bekommen?
Du bekommst sogar mehr als viele Fachinformatiker.Lern zu schätzen was du hast! Wenn du mal auf der Straße stehst und mit solchen Gehaltsforderungen bei einem anderen Unternehmen ankommst wirst du ausgelacht.
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Hört sich schon gut an besonders die Sache mit der Beteiligung am Gewinn durch Softwareverkauf. Das ist nicht immer so.
Und wer hindert dich mehr Software zu machen?.
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Wie Minimee schon gesagt hast verdienst du eigentlich sehr gut. Manch anderer ausgebildeter Fachinformatiker würde sich über dein Gehalt freuen.
Und wie DaRpH ebenfalls sagte, was hindert dich am erstellen weiterer Software?
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Elevator schrieb:
Bin ich als ungelernter (kein Programmierer!) damit gut bedient?
Netto bekomme ich also auf Steuerklasse 3 mit zwei kleinen Kindern zwischen 1800 und 2000 Euro ausbezahlt.Stell die Frage mal anders: Welche andere Firma würde einem Ungelernten 2500 Euro zahlen? Wenn Du eine Kündigung androhst, freut sich der Chef, weil er dann die Provision für Deine Software, die bisher Du bekommst, selber einstreichen kann. Und für den Telefonservice gibt es einen Haufen ungelernter Bewerber, die weniger fordern.
Da Du offenbar- wenn auch ungelernt- ein recht talentierter Programmierer bist, ist das vielleicht ausbaufähig (Zusatzausbildung machen).
Wenn Du meinst, daß Du mehr Wert bist, bewirb Dich mal und schau, welche Angebote Du bekommst, das kannst Du dann Deinem Chef unter die Nase reiben.Ich verdiene als ausgebildeter Elektroniker nach 6 Dienstjahren ca. 1600 Netto (aber nicht weitersagen ) Dabei haben wir sogar einen Haustarif mit regelmäßiger Lohnsteigerung.