Gesellen/Meister studieren
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igentlich gönne ich jedem ein Studium/Karriere, aber irgendwie denk ich mir auch, warum strebe ich eigentlich ein Abitur an, wenn ein Hauptschüler 3 Jahre seine Tätigkeit als KFZ-Mechaniker ausübt, und dann an der TU München z.B. Maschienenbau studiert.
In Zukunft kann nicht nur jeder Handwerksmeister studieren
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~fricky schrieb:
dreaddy schrieb:
Ich bin mit 26 mit Realschulabschluss fertig...
bist du so oft sitzen geblieben, oder wie schafft man das?
Durch eine kleine Selbstfindungsphase, Weltreise etc...
26 ist natürlich bezugnehmend auf den Diplomabschluss gemeint, ist aber denke ich eh klar.Walli schrieb:
scrub schrieb:
Ich finde auch nicht, daß mich das Abitur irgendwie ganz toll aufs Studium vorbereitet hätte... außerdem gibt der Erfolg den Quereinsteigern auch irgendwie Recht.
Das Abitur bereitet nicht wirklich auf ein Studium vor, keine Frage. Darum geht es mir auch nicht. Ich haette auch nach der zehnten Klasse schon mit dem Studium anfangen koennen. Die Grundvoraussetzungen waeren aehnlich gewesen, zumal an der Uni eh nochmal fast alles durchgekaut wird, mit dem Unterschied, dass der Vortragende es diesmal meist auch selber verstanden hat. Das Problem ist: Man haette mich nicht gelassen. Was mich enorm stoert ist, dass Leute wie dreaddy meinen, dass man eh viel besser dran ist, wenn man bis Anfang/Mitte 20 durch Orientierungslosigkeit glaenzt und sich dann fuer ein Studium entscheidet. Wohl kaum jemand entscheidet sich bewusst dafuer erst eine Lehre zu machen und dann zu studieren. Und dann ist es ja wohl nicht zuviel verlangt, wenn man zumindest die formalen Voraussetzungen, in welcher Gestalt auch immer, erfuellt.
Du gibst also selbst zu, einige Jahre Schule waren für dich im Prinzip Zeitverschwendung und kamen höchstens der Allgemeinbildung zugute, forderst aber gleichzeitig, dass Abiturlosen der Einstieg durch formale Voraussetzungen erschwert werden soll, die eine ebensolche Zeitverschwendung darstellen? Wie passt das zusammen? Es kostet den Staat zusätzliches Geld und den Studierwilligen schreckt es ab oder kostet es Zeit...
Ich gebe zu, dass bis 19 ein Studium etwas unerreichbares, mystisches hatte für die Leute, die unglaublich gut sind und der Dr. Titel so eine Art Vorstufe zum Halbgott(und nur Medizinern vorbehalten) war.
Leider stehe ich mit dieser Unwissenheit nicht alleine da, sondern sie ist verdammt verbreitet, besonders wenn sich im Heimatkaff keine Hochschule befindet und hier Akademiker eine unglaubliche Rarität sind.
Ja ich hätte mich informieren können, aber ich stellte es nicht wirklich in Frage und sah daher keine Notwendigkeit dazu.Dann arbeitete ich ein paar Jahre mit einem Haufen Dipl. Ings zusammen und das Ganze relativierte sich so weit, dass ich mit 22, auch auf ihr Anraten hin, ein Studium aufnahm...
Ich war mit Sicherheit nicht planlos, aber hatte bis kurz vor dem Studium andere, weniger "elitäre" Pläne, die es mit weniger Glück beim Arbeitnehmer auch geworden wären.Aber was ich damit eigentlich sagen will: zahlreiche Handwerker werden mit einen guten Abschluss ein Studium bestehen, wenn man ihnen nur klar macht, dass sie es schaffen können, informiert was sie erwartet und ihnen keine "formalen Voraussetzungen" in den Weg legt, daher ist der Beschluss aus Bayern ein Schritt in die richtige Richtung.
"Aber ich hab jetzt sooo lange die Schule besucht und sooo viel davon war für mich ohne Nutzen" ist mit Sicherheit KEIN Argument dagegen, sondern eher ein egoistisches "wenn ich Zeit verschwenden musste, sollst du das auch müssen, sonst weine ich"...
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dreaddy schrieb:
Du gibst also selbst zu, einige Jahre Schule waren für dich im Prinzip Zeitverschwendung und kamen höchstens der Allgemeinbildung zugute, forderst aber gleichzeitig, dass Abiturlosen der Einstieg durch formale Voraussetzungen erschwert werden soll, die eine ebensolche Zeitverschwendung darstellen? Wie passt das zusammen? Es kostet den Staat zusätzliches Geld und den Studierwilligen schreckt es ab oder kostet es Zeit...
Ein Abi ist mehr. Es schafft nicht nur Grundvoraussetzungen fuer ein Studium, sondern es vermittelt auch Sachen, die man sich freiwillig nie angesehen haette. In den drei Jahren Oberstufe schreibt Texte in Deutsch und ggf. in einer Fremdsprache, ueber die man ein Feedback bekommt. Und genau diese schriftliche Grundkompetenz, die man nach der Oberstufe optimalerweise ausgebaut haben sollte, fehlt vielen, die nach der zehnten Klasse eine Lehre begonnen haben. Ich moechte hier aber nicht ueber Sinn oder Unsinn eines Abiturs diskutieren. Man kann auch ohne Abitur studieren, sollte aber nicht herumheulen, dass man achsoviele Steine in den Weg gelegt bekommt, denn das ist laecherlich und soll dem armen Quereinsteiger bloss zu einer unterschwelligen Aufwertung seines Abschlusses verhelfen. Als haetten normale Studenten keine Steine im Weg liegen... Bei denen ist es sogar noch schlimmer wenn sie versagen. Dann ist man naemlich Anfang/Mitte 20 und hat immer noch keine Ausbildung. Ich weiss also nicht, worueber man sich als Quereinsteiger beschweren kann.
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Knuddlbaer schrieb:
igentlich gönne ich jedem ein Studium/Karriere, aber irgendwie denk ich mir auch, warum strebe ich eigentlich ein Abitur an, wenn ein Hauptschüler 3 Jahre seine Tätigkeit als KFZ-Mechaniker ausübt, und dann an der TU München z.B. Maschienenbau studiert.
In Zukunft kann nicht nur jeder Handwerksmeister studieren
Verstehe nich was du dran auszusetzen hast, wie schon gesagt es geht nicht nur mehr um "Meister" sondern auch um "Gesellen" die studieren dürfen.
MfG
Stromberg
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Walli schrieb:
Man kann auch ohne Abitur studieren, sollte aber nicht herumheulen, dass man achsoviele Steine in den Weg gelegt bekommt, denn das ist laecherlich und soll dem armen Quereinsteiger bloss zu einer unterschwelligen Aufwertung seines Abschlusses verhelfen. Als haetten normale Studenten keine Steine im Weg liegen... Bei denen ist es sogar noch schlimmer wenn sie versagen. Dann ist man naemlich Anfang/Mitte 20 und hat immer noch keine Ausbildung. Ich weiss also nicht, worueber man sich als Quereinsteiger beschweren kann.
Der direkte Weg ist auch nicht unbedingt "einfacher", das habe ich nie behauptet, aber er ist nichtsdestotrotz mit weniger Steinen im Weg.
Wobei ich diese Steine nicht als stoffbezogene Mehrleistung meinte, bei denen ein Quereinsteiger ja viel mehr leisten musste, sondern einfach als bürokratische Hürden.
Ganz egal wie bereit man für ein Studium ist, man muss erst noch diverse Jahre aufwenden um beispielsweise seinen Meister zu machen, welcher im Studium vermutlich fast nichts bringt, was soll sowas?
Das ist für mich ein Stein im Weg, gegen den man selbst nichts unternehmen kann und den man über den direkten Weg des Abiturs nicht hat.
Und das daran gerüttelt wird finde ich gut, denn es macht in meinen Augen keinen wirklichen Sinn und kostet vielen Leuten viele Jahre Zeit.
Das man im Falle eines Versagens im Studium besser darsteht ist zwar schön, aber letztlich ist auch das kein Argument für das erfüllen der formalen Voraussetzungen und man geht nicht studieren um zu versagen.
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dreaddy schrieb:
~fricky schrieb:
dreaddy schrieb:
Ich bin mit 26 mit Realschulabschluss fertig...
bist du so oft sitzen geblieben, oder wie schafft man das?
26 ist natürlich bezugnehmend auf den Diplomabschluss gemeint, ist aber denke ich eh klar.
so wie du's formuliert hast, ist's alles andere als klar.
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dreaddy schrieb:
Ganz egal wie bereit man für ein Studium ist, man muss erst noch diverse Jahre aufwenden um beispielsweise seinen Meister zu machen, welcher im Studium vermutlich fast nichts bringt, was soll sowas?
Das ist für mich ein Stein im Weg, gegen den man selbst nichts unternehmen kann und den man über den direkten Weg des Abiturs nicht hat.Der Stein waere auf dem "direkten Weg" dann eben das Abitur. Wenn ich in der zehnten Klasse bereit fuer ein Studium bin, dann kann ich es auch nicht direkt anfangen...
~fricky schrieb:
so wie du's formuliert hast, ist's alles andere als klar.
Sowas meinte ich u.a. mit "schriftliche Grundkompetenz"
.
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Walli schrieb:
dreaddy schrieb:
Du gibst also selbst zu, einige Jahre Schule waren für dich im Prinzip Zeitverschwendung und kamen höchstens der Allgemeinbildung zugute, forderst aber gleichzeitig, dass Abiturlosen der Einstieg durch formale Voraussetzungen erschwert werden soll, die eine ebensolche Zeitverschwendung darstellen? Wie passt das zusammen? Es kostet den Staat zusätzliches Geld und den Studierwilligen schreckt es ab oder kostet es Zeit...
...schreibt Texte in Deutsch ... blabber blubber
Zuletzt bearbeitet von Walli am 14:03:00 30.01.2009, insgesamt 3-mal bearbeitet
Lol, drum musst du es 3-mal bearbeiten.
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Falls diesen Beitrag noch jemand wichtig findet, gebe ich mal meinen Senf dazu.
Die EU-Bachelor-Regelung:
Umfasst nicht nur das Studium, sondern alle Ausbildungsformen, d.h. insbesondere auch IHK-Abschlüsse.
Theoretisch kann man einen Bachelor-Abschluss machen, wenn man nur über reine Berufserfahrung verfügt (noch nicht mal Hauptschulabschluss nötig).
Davon leitet sich dann eine allgemeine Information ab wie : "Jeder darf dann alles studieren".
Mir sagte mal ein IHK-Typ, laut Grundgesetz müssen wir sogar jeden zulassen ( Bildungsfreiheit ), daraus folgt aber nicht, dass er es auch schafft.
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insgesamt 3-mal schrieb:
Lol, drum musst du es 3-mal bearbeiten.
Das würde Dir bei Deinen Beiträgen auch mal ganz gut tun.
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Walli schrieb:
insgesamt 3-mal schrieb:
Lol, drum musst du es 3-mal bearbeiten.
Das würde Dir bei Deinen Beiträgen auch mal ganz gut tun.
Zuletzt bearbeitet von Walli am 15:00:58 31.01.2009, insgesamt 1-mal bearbeitet
insgesamt 1-mal bearbeitet
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Ja, beim Quote war eine eckige Klammer zu wenig. Ich gehöre zu den Leuten, die Fehler korrigieren, wenn sie diese sehen. Du bist wohl eher jemand, der sich in seinem kleinen Kinderzimmerchen darüber freut anonym sinnfreie Beiträge abzusetzen um später vor seinen imaginären Freunden damit anzugeben wie cool er ist. Ich würde ja ein schönes Wochenende wünschen, nur befürchte ich, dass es für Leute wie Dich völlig ohne Relevanz ist, welchen Wochentag wir haben :p .
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Walli schrieb:
Ich gehöre zu den Leuten, die Fehler korrigieren, wenn sie diese sehen.
na, dann mal los. dein letztes posting ist grammatisch auch nicht ganz korrekt.
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In Deinem Hinweis darauf würde ich locker auch 'nen halben Rotstift leeren. Also entweder wirst Du konkret oder schweigst für immer.
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@Walli
niemand will dir deinen akademischen grad schlecht reden. also keine panik. interessant wäre, von dir mal wissenschaftliche arbeiten zu sehen. ich frag mich schon immer, welche genialitäten dir so eingefallen sind.ich kann gregor nur zustimmen. ich kenne manche, die keine matura/kein abitur haben, und trotzdem für ein studium geeignet wären und ich kenn mich, der ich es hab, aber vollkommen ungeeignet für ein studium war.
die zulassung zu universitäten muss dringend überarbeitet werden, damit leute wie ich nicht einen großteil ihres lebens verschwenden, weil man ihnen einredet, man solle doch studieren, und anderen gesagt wird, sie dürften nicht, nur weil sie nicht haargenau in den engen grenzen des vorgesehenen weges gehen.
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besserwisser schrieb:
@Walli
niemand will dir deinen akademischen grad schlecht reden. also keine panik. interessant wäre, von dir mal wissenschaftliche arbeiten zu sehen. ich frag mich schon immer, welche genialitäten dir so eingefallen sind.Ich habe noch nicht so lange die Möglichkeit wissenschaftlich zu arbeiten, da mir leider vorher so blöde Formalitäten wie ein Diplom in den Weg gelegt wurden
. Ich habe mal meine private Homepage ins Profil gepackt. Von dort kann man sich zu den Sachen durchklicken, die ich in letzter Zeit so gemacht habe. Aber erwarte zur Zeit nicht zu viel. An meinem Forschungsprojekt arbeite ich noch nicht lange.
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Walli schrieb:
Ich habe noch nicht so lange die Möglichkeit wissenschaftlich zu arbeiten, da mir leider vorher so blöde Formalitäten wie ein Diplom in den Weg gelegt wurden
auch das ist wissenschafltiche arbeit.
Walli schrieb:
Aber erwarte zur Zeit nicht zu viel. An meinem Forschungsprojekt arbeite ich noch nicht lange.
es geht doch nicht um die menge sondern eben die genialität.
da ich deine arbeiten nicht verstehe, sind sie zumindest nicht trivial. ihren wert kann ich aber nicht beurteilen. zumindest hast du damit mal bewiesen, dass nicht alles nur gerede ist.
ich denke nur, dass du eben wissenschafter bist - oder zumindest zu sein scheinst (wie gesagt, fehlende beurteilungsmöglichkeit) - und viele oft nur studieren wollen, weil sie in höhere positionen kommen wollen, die aber in den meisten fällen gar keine wissenschafter voraussetzen sondern nur einen titel.
wenn du also bedenken hast, dass dein akademischer wert vermindert wird, wenn mehr leute studieren dürfen, so wäre es sinnvoll auch nach lösungen für dieses problem zu suchen.
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Wich mir Berufsschulklassen angucke, dann sitzen da 98% Leute die sicher nicht für ein Studium geeignet sind, aber von sich selber meinen, dass sie alles können. Solche Leute würden dann unsere Hochschulen verstopfen, wenn auch nur wenige Semster lang. Wer es wirklich ernst meint, der wird auch einen Weg finden, eine Hochschulzugangsberechtigung zu bekommen.
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besserwisser schrieb:
ich kann gregor nur zustimmen. ich kenne manche, die keine matura/kein abitur haben, und trotzdem für ein studium geeignet wären und ich kenn mich, der ich es hab, aber vollkommen ungeeignet für ein studium war.
Ich habe die Vermutung, dass Leute, die sich nach einer Berufsausbildung dazu entscheiden, doch noch ein Studium zu beginnen, diese Entscheidung sehr viel bewusster treffen als Leute, die gerade ihr Abitur gekriegt haben. In meinem Abiturjahrgang war es zumindest so, dass viele überhaupt nicht wussten, was sie überhaupt einmal machen möchten. Die fangen dann erstmal ein Studium an. Die Entscheidung zu einem Studium aufgrund von Ideenlosigkeit ist aber keine gute Ausgangslage für ein Studium. Man hat kein echtes Interesse an der Thematik und wird nur eine sehr geringe Motivation mitbringen. Ich vermute, dass die meisten Leute, die ihr Studium abbrechen oder zumindest das Studienfach wechseln, in so eine Kategorie fallen.
Bei Leuten, die sich im Nachhinein für ein Studium entscheiden, gehe ich davon aus, dass sie zumindest schonmal festgestellt haben, dass ihr bisheriger Weg nichts für sie ist. Diese Leute sollten ein bischen reflektiert haben, warum sie etwas anderes machen möchten und was das sein sollte. Die fachlichen Voraussetzungen fehlen diesen Leuten vielleicht eher als den Abiturienten. Aber dafür wissen sie wesentlich eher, was für ein Ziel sie haben und sie bringen auch einiges an eigener Motivation mit.
Da bei einem Studium eh bei 0 angefangen wird, ist die Motivation IMHO mehr oder weniger der entscheidende Punkt.
IMHO zeigt sich innerhalb des Studium recht schnell, wer dazu geeignet ist und wer sich wohl doch für den falschen Lebensweg entschieden hat. Nach kurzer Zeit sind die Leute herausgefiltert, die sich eher umorientieren sollten. Deswegen ist es mir relativ egal, wer ein Studium anfängt, wenn nur das Niveau erhalten bleibt. Dann sollte man Abbrecherquoten von 65% und mehr, wie sie in technischen Studiengängen zu finden sind, aber auch mit einem Achselzucken hinnehmen. Ist halt so, dass die meisten Leute bei der Wahl eines Studiums die falsche Entscheidung treffen. Und wenn es 90% sind: So what?
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@Gregor
viele glauben aber auch, studieren zu müssen, um mehr geld zu verdienen. ich denke, dass das für manche ein großer teil der entscheidung ist, unabhängig davon, ob diese jetzt nach einiger zeit oder direkt nach dem abitur kommt.@Minimee
mein ausflug an die uni hat leider weitaus länger als nur ein paar semester gebraucht. nicht immer erkannt man das so schnell, dass man nicht geeignet ist. vor allem, wenn es keine alternativen gibt.