soziale Intelligenz - Schlüsselqualifikation oder Buzzword?



  • Marc++us schrieb:

    Intelligenz? schrieb:

    Prof84 schrieb:

    Mein Motto: Eine Verbesserung, die nicht messen kann, ist nichts wert!

    *kopfschüttel*

    Wieso *kopfschüttel*?

    Er hat doch Recht... Du hast einen Zustand x(t1), änderst etwas, und erhälst einen neuen Zustand x(t2). Jetzt fragt Dich jemand nach dem Unterschied - da wirst Du doch sofort x(t2)-x(t1) rechnen, oder?

    Wenn jemand von Dir verlangen würde x(t1) und x(t2) miteinander zu vergleichen, ohne Dir die Werte zu sagen - dann würdest Du den Kopf schütteln und murmeln "so ein Idiot, das geht doch gar nicht".

    Und jetzt lies Dir das noch mal durch und ersetzt die Funktion x durch das Wort Zustand und den Ausdruck x(t2)-x(t1) durch Verbesserung, und die Notwendigkeit einer Messbarkeit sollte Dir einleuchten.

    *noch mehr kopfschüttel* Muss man alles in Zahlen ausdrücken um es dann irgendwie mit einer nichts sagenden Skala zu vergleichen.
    Lies das doch nochmal und denk nochmal nach und komm von deiner Managementdenke weg.

    Prof84 schrieb:

    Eine Verbesserung, die nicht messen kann, ist nichts wert!



  • abc.w schrieb:

    Marc++us schrieb:

    Btw: die beiden ersten Begriffe sind sogar aus der Technik.

    Ups, da habe ich wohl was verpasst...

    Offensichtlich.



  • Intelligenz schrieb:

    Muss man alles in Zahlen ausdrücken um es dann irgendwie mit einer nichts sagenden Skala zu vergleichen.

    Als Techniker: ja.

    Als Betriebswirt oder Sozialpädagoge: nein, obwohl es da auch Einzug gehalten hat.

    Die Einführung von Skalen, um Dinge meßbar zu machen, ist eine der tiefgreifensten Erfindungen der Menschheit gewesen. Am Anfang hat sich einer gedacht "autsch, wenn ich den Draht anfasse, tut es weh", und irgendwann hat jemand eine Skala "Volt Ampere Ohm" eingeführt, weil "wenig Aua" und "viel mehr Aua" so unkonkret war.

    Irgendwann kamen die Techniker - die ersten mit einem solchen System waren die Raketenbauer der NASA, die haben das alles wirklich erstmalig systematisiert - dann auf die Idee, auch eine Organisation meßbar zu machen. Wie lange dauert es, bis eine Idee zu einem Produkt wird? Wie teuer ist eine Idee? Wie teuer ist eine falsche Entscheidung? Wie schnell arbeiten wir wirklich? Wieviel Zeit geht drauf für unnütze Meetings? Wieviele sinnlose Nachrichten bekommt man am Tag?

    Ein sehr naheliegender Gedanke.

    Oder auch sowas: es gibt zwei Konzepte, beide erscheinen ähnlich. Nun wird man diese vergleichen wollen... aber wie macht man das sinnvoll? Schlaue Leute nehmen dafür Entscheidungsmatrizen, denn dann erhalte ich am Ende eine Zahl "Konzept 1 hat 98 Punkte", "Konzept 2 hat 54 Punkte".

    Ich dachte eigentlich, daß eine solche Denk- und Vorgehensweise einem Ingenieur oder Techniker angemessen wäre, und ihm auch entgegen kommen sollte. 😕

    Intelligenz schrieb:

    Lies das doch nochmal und denk nochmal nach und komm von deiner Managementdenke weg.

    Das ist keine Managementdenke. Sondern ein notwendiges Hilfsmittel, um sich durch einen Berg von Entscheidungen zu wühlen. Wie soll man denn sonst arbeiten, etwa mit der Hoffnung, alles wäre richtig?



  • Marc++us schrieb:

    Schlaue Leute nehmen dafür Entscheidungsmatrizen, denn dann erhalte ich am Ende eine Zahl "Konzept 1 hat 98 Punkte", "Konzept 2 hat 54 Punkte".

    wo das rechnen anfängt, hört das denken auf. ich glaub' das war von schopenhauer.
    🙂



  • ~fricky schrieb:

    Marc++us schrieb:

    Schlaue Leute nehmen dafür Entscheidungsmatrizen, denn dann erhalte ich am Ende eine Zahl "Konzept 1 hat 98 Punkte", "Konzept 2 hat 54 Punkte".

    wo das rechnen anfängt, hört das denken auf. ich glaub' das war von schopenhauer.
    🙂

    Schopenhauer war ein n00b: http://www.gefilde.de/ashome/denkzettel/0058/dz_0058.html



  • Marc++us schrieb:

    [Zahlenzeugs...]
    Das ist keine Managementdenke. Sondern ein notwendiges Hilfsmittel, um sich durch einen Berg von Entscheidungen zu wühlen. Wie soll man denn sonst arbeiten, etwa mit der Hoffnung, alles wäre richtig?

    Hast du eigentlich Hobbys die nichts mit deinem Beruf zu tun haben, hörst du Musik? Wie misst du welches Lied dir besser gefällt? Bitte doch nicht nach Chartplatzierung.
    Wenn ich ein Foto bearbeite, dann messe ich da garnichts. Ich verbessere es einfach nach Gefühl. Man kann sicher irgendwelchen Kram wie Rauschen im Bild messen, aber nur weil ein Bild weniger Rauschen hat, muss es noch nicht besser sein. Als Manager machst du Umfragen oder schaust auf Verkaufszahlen, aber der Massengeschmack ist oft kein gutes Qualitätskriterium. Kitsch kommt da meist besser an als Kunst.



  • Marc++us schrieb:

    Das ist keine Managementdenke. Sondern ein notwendiges Hilfsmittel, um sich durch einen Berg von Entscheidungen zu wühlen. Wie soll man denn sonst arbeiten, etwa mit der Hoffnung, alles wäre richtig?

    Du quantifizierst irgendwelche Dinge und triffst darauf aufbauend Entscheidungen. Das klappt in der Technik und in der Naturwissenschaft, weil man dort sehr genaue Kenntnis über die Gesetzmäßigkeiten hat. Ich denke nicht, dass das bei den Abläufen in Organisationen genauso ist. Organisationen sind wesentlich komplexere Systeme als die Systeme, über die man in der Natur halbwegs genaue Aussagen macht. Es mag Bücher geben, die irgendwelche Gesetzmäßigkeiten in Unternehmen darstellen, weiß ich nicht. Aber ich bin mir absolut sicher, dass diesen Gesetzmäßigkeiten die Grundlage fehlt. Die Technik hat die Naturwissenschaften als Basis. Dort führt man Experimente unter sehr kontrollierten Bedingungen durch. In Organisationen ist das schon schwieriger. Man kriegt keine Organisation für wissenschaftliche Experimente zur Verfügung gestellt. Mit anderen Worten: Auch wenn Du Dinge quantifizierst, bleibt die Grundlage Deiner Entscheidungen Hoffnung. Die Annahmen, die Deinen Entscheidungen zu Grunde liegen, sind ungesichert.

    Unter Umständen ist es aber ganz gut, dass Du mit so einer Methodik Entscheidungen schneller treffen kannst und Dir subjektiv sicherer bist.



  • Intelligenz? schrieb:

    hörst du Musik? Wie misst du welches Lied dir besser gefällt?

    Das eine ist kein Widerspruch zum anderen. Mein Musikgeschmack richtet keinen großen Schaden an.

    Wenn ich in einer Firma oder einem Projekt eine Entscheidung treffe, von der viele Dinge abhängen können - z.B. auch das Leben (direkt und indirekt) von den Mitarbeitern - sollte ich vielleicht ein wenig mehr vorzeigen als "Bauchgefühl". Würdest Du das wollen, Du bist Mitarbeiter in einem Projekt, von dem die Zukunft der Firma abhängt, und Dein Chef geht nur nach "ach, das ist blau, das wird schon gut sein, rosa mag ich nicht"??? [Daß es oft so gemacht wird sollte kein Freispruch darstellen.]

    Btw: das steht auch in Prof84s Beitrag. Er benutzt nur in der Diskussion nicht allgemein bekannte Begriffe und spezielles Fachvokabular, so daß der Inhalt nicht so einfach verstanden wird.



  • Gregor schrieb:

    Du quantifizierst irgendwelche Dinge und triffst darauf aufbauend Entscheidungen. Das klappt in der Technik und in der Naturwissenschaft, weil man dort sehr genaue Kenntnis über die Gesetzmäßigkeiten hat. Ich denke nicht, dass das bei den Abläufen in Organisationen genauso ist. Organisationen sind wesentlich komplexere Systeme als die Systeme, über die man in der Natur halbwegs genaue Aussagen macht.

    Also, ich sag's mal so, wenn man sich an den Urknall heranwagt, wird man sich auch an ein Unternehmen heranwagen können. Du solltest nicht unterschätzen, daß in einem Unternehmen alle Kommunikationskanäle (nach Geld, Informationen, etc) als Beschreibung vorhanden sind.

    Das System selbst entwickelt durch seine Dynamik natürlich eine Nicht-Vorhersagbarkeit (d.h. man kann einen Projekterfolg nicht berechnen), aber man kann natürlich trotzdem Sachen messen.

    Z.B. den Resourcenverbrauch über Zeit. Und man wertet gescheiterte gegen erfolgreiche Projekte aus. Oder man misst die Anzahl der Kommunikationskanäle einer Teamstruktur, und kann aus der Organisation und der notwendigen Zeit Aussagen über Effizienz machen.

    Diese Methoden fallen nicht vom Himmel, werden aber natürlich weiterentwickelt. Die von Prof84 genannten Methoden (aka Buzzwords) gehören zu diesem Themenkreis.

    Ähnlich gilt dies für Entscheidungen... selbst bei außerordentlich gefühlsbehafteten Themen 😉 (nehmen wir an, Dein nächster Auftraggeber lässt Dir die Freiheit zwischen Java und C++ für die Entwicklung) mußt Du jetzt in 10 Tagen eine Entscheidung zwischen den beiden Tools getroffen haben. Eine Entscheidungsmatrix mit paarweisem Vergleich würde Dir hier schon weiterhelfen... vor allem mußt Du die Entscheidung ja auch dokumentieren, und später mit der Entscheidung leben, gerade in Konfliktsituationen.



  • Zunächst, bei diesem Thema können wahrscheinlich nur die Leute vernünftig mitreden, die bereits das oder andere Projekt leiten durften... Aber wie dem auch sei, wenn man hier diese schönen Sachen über Entscheidungsmatrizen und andere Dinge liest, von denen hier die wenigen eine Vorstellung haben, dann wundert es mich nicht, wie es in einem Projekt aus meiner Sicht eines Entwicklers in einem Team zu der einen oder anderen "komischen" Entscheidung "von oben" kommt. Da werden ja scheinbar irgendwelche Zahlen miteinander verglichen, die durch andere magische Zahlen zustande kommen. Ich denke, diese Verfahren sind nicht ohne, NASA wurde ja z.B. auch für die eine oder andere Entscheidung stark kritisiert. Ich vermute, wenn man sich dieser Verfahren bedient, Entscheidungen zu treffen, müsste man sich in einem Projekt wirklich jeden Tag hinsetzen und die Entscheidungsmatrix oder was auch immer ständig anpassen, ständig erweitern, irgendwelche Punkte streichen, neue hinzufügen usw.?



  • Marc++us schrieb:

    Intelligenz? schrieb:

    hörst du Musik? Wie misst du welches Lied dir besser gefällt?

    Das eine ist kein Widerspruch zum anderen. Mein Musikgeschmack richtet keinen großen Schaden an.

    Wenn ich in einer Firma oder einem Projekt eine Entscheidung treffe, von der viele Dinge abhängen können - z.B. auch das Leben (direkt und indirekt) von den Mitarbeitern - sollte ich vielleicht ein wenig mehr vorzeigen als "Bauchgefühl". Würdest Du das wollen, Du bist Mitarbeiter in einem Projekt, von dem die Zukunft der Firma abhängt, und Dein Chef geht nur nach "ach, das ist blau, das wird schon gut sein, rosa mag ich nicht"??? [Daß es oft so gemacht wird sollte kein Freispruch darstellen.]

    Also sind wir doch wieder bei Managementdenke (Projekte, Entscheidungen...). Ich sag ja nicht, dass man garnichts messen kann, bei technischen Sachen wie Bruchfestigkeit ist das sicher ganz gut, aber auch etwas das man nicht messen kann, kann eine Verbesserung sein die was Wert ist. Wie soll ein Verleger messen, welches Foto das beste für die Titelseite ist? Da kann man ein paar Leute fragen was ihnen besser gefällt, aber von denen wird auch keiner messen, sondern nach Bauchgefühl entscheiden. Und wie wählst du die Messkriterien für deine Messungen aus, wenn es noch keine festgelegt Skala gibt? Nach Bauchgefühl?



  • Intelligenz? schrieb:

    Wie soll ein Verleger messen, welches Foto das beste für die Titelseite ist? Da kann man ein paar Leute fragen was ihnen besser gefällt, aber von denen wird auch keiner messen, sondern nach Bauchgefühl entscheiden. Und wie wählst du die Messkriterien für deine Messungen aus, wenn es noch keine festgelegt Skala gibt? Nach Bauchgefühl?

    naja, für solche dinge gibt es auch modelle, die man mit werten füttern und dann mechanisch abspulen kann. ein bekanntes boulevardblatt hat z.b. immer eine reisserische schlagzeile vorn und hinten eine nackte frau drauf. das ist das, worauf 99% ihrer dumpfbacken-leser voll abfahren. andererseits sind modelle immer eine starke vereinfachung der realität d.h. sie können bestenfalls als eine von vielen entscheidungshilfe dienen. das denken können sie einem nicht abnehmen.
    🙂



  • Intelligenz? schrieb:

    Also sind wir doch wieder bei Managementdenke (Projekte, Entscheidungen...).

    Ich verstehe aber die Aussage "Managementdenke" in dieser negativen Betonung nicht. Selbst ein kleines Programm muß bei der Entwicklung bereits "gemanagt" werden... jede technische Lösung beginnt doch mit Entscheidungen (nimmst Du gtk oder MFC?)... Du triffst bei jeder Zeile Code eine Entscheidung. Das Prinzip der Abstrakation ist Dir doch klar, mit jeder Zusammenballung von Entscheidungen wird das Modul, über das Du entscheidest, immer größer.

    Ich sehe daher jede Art von "Bauen" als eine Abfolge auch von Entscheidungsprozessen, die man managen muß. Das ist technisches Handwerk.

    Die ersten, die sich mit sowas befassten, waren die Ägypter beim Bau der Pyramiden und die Römer für ihre Großbauwerke. Die Bauingenieure waren die ersten, die mit solchen Themen konfrontiert wurden, da ihre Bauten immer größer wurden. Entscheidungsprozesse zu kanalisieren ist ein Kernbereich der Ingenieurwissenschaften.

    Dabei ist nicht jede Methode richtig, es gibt natürlich auch hier Strömungen, falsche Grundlagen, Fehlentscheidungen, Fehlannahmen. Aber es gibt eine langfristige Strömung, sich mit diesen Themen technisch motiviert zu befassen.

    Und auch noch eine Anmerkung zum "Seite 1 Girl" - nehmen wir eine Zeitschrift "Blind" und eine Zeitschrift "Blöd". Bei "Blind" wählt das Redaktionsteam aus 10 Nacktbildern am Schreibtisch das Bild aus. Bei "Blöd" macht man eine Umfrage unter 1000 Normallesern, welches der 10 Bilder ihnen am besten gefällt. Aus dem Ergebnis leitet man ein Ranking der Bilder ab und verwendet nacheinander die 3 erfolgreichsten. Was glaubst Du, welche Zeitung mit der Strategie erfolgreicher sein wird?



  • Marc++us schrieb:

    Und auch noch eine Anmerkung zum "Seite 1 Girl" - nehmen wir eine Zeitschrift "Blind" und eine Zeitschrift "Blöd". Bei "Blind" wählt das Redaktionsteam aus 10 Nacktbildern am Schreibtisch das Bild aus. Bei "Blöd" macht man eine Umfrage unter 1000 Normallesern, welches der 10 Bilder ihnen am besten gefällt. Aus dem Ergebnis leitet man ein Ranking der Bilder ab und verwendet nacheinander die 3 erfolgreichsten. Was glaubst Du, welche Zeitung mit der Strategie erfolgreicher sein wird?

    Managementdenke. Nur der Erfolg mit messbaren größeren Verkaufszahlen zählt, Qualität - scheißegal.

    Aber egal, ich verbring sowieso schon wieder zuviel Zeit mit sinnlosen Internetdiskussionen, obwohl ich das nicht mehr machen wollte. Tschüss.



  • Intelligenz? schrieb:

    Managementdenke. Nur der Erfolg mit messbaren größeren Verkaufszahlen zählt, Qualität - scheißegal.

    Aber egal, ich verbring sowieso schon wieder zuviel Zeit mit sinnlosen Internetdiskussionen, obwohl ich das nicht mehr machen wollte. Tschüss.

    Natürlich kann man auch Qualität messen. Ich verstehe auch nicht wieso Du dem Sichtbarmachen von Erfolgen so negativ gegenüber stehst. Wenn man eine Änderung durchführt muß man doch irgendworan sehen können, ob es besser wird oder nicht. Da ist doch erstmal nicht schlimmes dabei. Die Kunst ist natürlich die richtigen Kriterien zu finden.



  • Intelligenz? schrieb:

    Marc++us schrieb:

    Und auch noch eine Anmerkung zum "Seite 1 Girl" - nehmen wir eine Zeitschrift "Blind" und eine Zeitschrift "Blöd". Bei "Blind" wählt das Redaktionsteam aus 10 Nacktbildern am Schreibtisch das Bild aus. Bei "Blöd" macht man eine Umfrage unter 1000 Normallesern, welches der 10 Bilder ihnen am besten gefällt. Aus dem Ergebnis leitet man ein Ranking der Bilder ab und verwendet nacheinander die 3 erfolgreichsten. Was glaubst Du, welche Zeitung mit der Strategie erfolgreicher sein wird?

    Managementdenke. Nur der Erfolg mit messbaren größeren Verkaufszahlen zählt, Qualität - scheißegal.

    So ein totaler bornierter Bullshit.

    Gerade beim Thema Qualität kann man doch ideal messen... was geht kaputt, wie oft, welche Teile, usw. Daraus kann man Verbesserungen und Maßnahmen ableiten. (oder was glaubst, wozu man einen MTBF berechnet?)

    Ob man dann auf die gewonnen Ergebnisse reagiert, das ist in der Tat eine Entscheidung, die man selbst treffen muß, aber das ist ja nichts Neues: wenn ein Anwender Dir über einen Absturz berichtet, liegt es ja auch an Dir, ob Du darauf reagierst. Man kann Tools richtig oder falsch oder gar nicht anwenden, das hat wiederum nichts damit zu tun, daß es sie gibt.



  • Marc++us schrieb:

    (oder was glaubst, wozu man einen MTBF berechnet?)

    ich denke, dass sie für die berechnung der garantiedauer herangezogen wird. die firma muss das extremwertproblem zwischen möglichst langer garantie und einer möglichst geringen anzahl an garantiefällen berechnen.



  • Marc++us schrieb:

    Intelligenz? schrieb:

    Marc++us schrieb:

    Und auch noch eine Anmerkung zum "Seite 1 Girl" - nehmen wir eine Zeitschrift "Blind" und eine Zeitschrift "Blöd". Bei "Blind" wählt das Redaktionsteam aus 10 Nacktbildern am Schreibtisch das Bild aus. Bei "Blöd" macht man eine Umfrage unter 1000 Normallesern, welches der 10 Bilder ihnen am besten gefällt. Aus dem Ergebnis leitet man ein Ranking der Bilder ab und verwendet nacheinander die 3 erfolgreichsten. Was glaubst Du, welche Zeitung mit der Strategie erfolgreicher sein wird?

    Managementdenke. Nur der Erfolg mit messbaren größeren Verkaufszahlen zählt, Qualität - scheißegal.

    So ein totaler bornierter Bullshit.

    Gerade beim Thema Qualität kann man doch ideal messen... was geht kaputt, wie oft, welche Teile, usw. Daraus kann man Verbesserungen und Maßnahmen ableiten.

    😃 So würde ich nicht die Qualität des Titelbildes messen. Göttliches Beispiel warum Internetdiskussionen einfach so toll sind, einfach mal nen Sprung im Thema... ➡ Die Beine der Frau auf der ersten Seite werden in Zukunft mit Kohlefaserstreben verstärkt, damit sie nicht mehr so schnell kaputt gehen 😉 ... so jetzt wirklich Ende.



  • Gregor schrieb:

    ...Du quantifizierst irgendwelche Dinge und triffst darauf aufbauend Entscheidungen. Das klappt in der Technik und in der Naturwissenschaft, weil man dort sehr genaue Kenntnis über die Gesetzmäßigkeiten hat. Ich denke nicht, dass das bei den Abläufen in Organisationen genauso ist. Organisationen sind wesentlich komplexere Systeme als die Systeme, über die man in der Natur halbwegs genaue Aussagen macht. Es mag Bücher geben, die irgendwelche Gesetzmäßigkeiten in Unternehmen darstellen, weiß ich nicht. Aber ich bin mir absolut sicher, dass diesen Gesetzmäßigkeiten die Grundlage fehlt. Die Technik hat die Naturwissenschaften als Basis. Dort führt man Experimente unter sehr kontrollierten Bedingungen durch. In Organisationen ist das schon schwieriger. Man kriegt keine Organisation für wissenschaftliche Experimente zur Verfügung gestellt. Mit anderen Worten: Auch wenn Du Dinge quantifizierst, bleibt die Grundlage Deiner Entscheidungen Hoffnung. Die Annahmen, die Deinen Entscheidungen zu Grunde liegen, sind ungesichert....

    Wunderbar! 🙂 - Diese Diskussion habe ich mit zwei BWL-Doktoranten im Zug nach München geführt:
    Ihre Meinung (und zugleich Existenzberechtigung) war, dass man nur Studien in der Ökonomie abfassen und keine mathematische Formulierung von allgemeinen Gesetzmässigkeiten zulassen könnte (wie in den Natur- oder Ingenieurswissenschaften). Nun, sie wussten nicht was ich mache und kannten auch nicht meine Expertise - CCSE. Das war eine verdammt lange Fahrt ... 😃

    Complex Systems Engineering (CSE) beinhaltet die Betrachtung einer Systementwicklung mit Subkomponenten:
    - die als Whitebox eine vollständige Systembeschreibung zuließen (Funktion, Relation, Kalibration, Konfiguration etc).
    - die als Blackbox keine vollständige funktionale Beschreibung zulassen, sondern nur empire Funktionen, die aus Messpunkte (Stereotyp, Input, Output) entstanden und eine zutreffende und nicht zwigend wiederholbare Aussage für die bisherigen Messungen treffen. [Da ich ja Deinen Background kenne, muss ich das nicht weiter vertiefen].
    - und dabei auch weiße Flecke in der Systembeschreibung zu lassen. Weder sämliche Subkomonenten, noch funktionale und nicht-funktionale Abhängigkeiten werden vollständig beschrieben. Die wichtigste Komponente ist dabei der Mensch. Dessen Verhalten im System nicht immer bis nie vorhergesagt werden kann.

    Ökonomen, Ökologen, Sozialwissenschaftler, Manager oder Verwaltungsangestellte neigen dazu, dann die übergordnete Systemgrenze als Blackbox zu betrachten und Micro-systeme, die sie näher beschreiben könnten, zu ignorieren, weil sie deren Gesamtauswirkung im System nicht beschreiben können. Wissenschaftler und Techniker neigen wiederum umgekehrt dazu, Subsysteme möglichst genau zu beschreiben, zu testen und zu dokumentieren. Die komplexen übergeordnete Systemzusammenhänge wie Finanzierung, Anwendungen, Vermarktung, Personal, Termine etc nicht in ihren Bemühung einzubeziehen.

    Collateral CSE berücksichtigt dabei auch die Zielsetzung der Systementwicklung, die nicht nur durch den Anwendungszwecks des Systems bestimmt werden. Z.B.: Ein MA will meistens für möglichst viel Geld, möglichst wenig Arbeit leisten. Bei den Unternehmen ist es umgekehrt. Beide Parteien müssen einen Kompromis über die Ressourcen Geld und Arbeit finden, um ihre individuellen Top-Ziele zu verfolgen, die ebenfalls in der CCSE berücksichtigt werden. Aufgrund der schon unendlich anmutenden großen Systemgrenzen und Anzahl der Domains gehen alle Bemühungen heute in die Automatical Colateral CSE).

    Verdrängung (O wie engl. occupation) [100% O; 0% C] <-> Kollateration (ein echtes Buzzword und eigene Kreation. Im Duden steht kein Substantiv von kollateral (engl. collateral)) [Fuzzy: x %O; y % C] <-> Kooperation (C wie engl. collaboration) [0% 0; 100% C]



  • @Prof84
    bitte gib bei deinen beiträgen an, welche begriffe zu selbst erfunden hast und für die anderen die quellen. danke.


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