Informatikstudium ???



  • Viele brechen das Informatikstudium wegen der Mathematik und theoretischen Informatik ab. Das sollte man einfach nicht unterschätzen. Das Hauptproblem ist, dass, zumindest an der Uni zeitweise reine Mathematik ohne Anwendungsbezug betrieben wird.

    Wenn du dann mal in irgendwelchen mengentheoretischen Beweisen bezüglich Topologie in den reellen und komplexen Zahlen vertieft bist und beispielsweise zeigen sollst, dass die endliche Schnittmenge offener Mengen wieder offen ist, dann wirst du, wenn du dich nicht gut durch Theorie beisen kannst, irgendwann aufgeben.

    Auch die theoretische Informatik kann ziemlich trocken werden. Komplexitätstheorie findet an formalen Automatenmodellen, nicht im Compiler beim Programmieren statt.

    Beim FH Studium ist die Sache in der Regel etwas anwendungsbezogener, um Beweise etc. kommst du aber in der Regel auch nicht rum.

    Mache dir vorher einfach klar, dass ein Studium keine Ausbildung ist, bei der man Fachinhalte eingehämmert bekommt. Die Aussage, dass du Spaß am Programmieren hast, qualifiziert dich zwar sehr wohl für den späteren Beruf, sagt aber bezüglich des Studiums genauso viel aus, wie die Leidenschaft zum Sportschießen.



  • Ach gib auf das Gelaber hier man aber auch nicht zuviel. Auch in diesem Forum, gibt es eine Menge Leute, die dir erzählen wollen, daß Informatik ja das schwierigst Studium von allen sei und daß du es auf keinen Fall studieren solltest, wenn du nicht gerade einen IQ von 210 hast. Sie selber würden es ja gerade so schaffen, aber nur weil sie Hardcore sind und bla bla. Also das gleiche, was man in jedem Forum zu irgendeinem Fachgebiet hört. Die Mediziner, Biologen, BWLer sagen alle genau das gleiche über ihr Studium. Die Leute bilden sich halt gerne etwas auf sich selbst ein 😉

    Also wenn du Lust zu hast, dann mache es doch einfach. So schwer fande ich das Informatikstudium nicht und die Theorie ist nicht so schwer, wie mancher einem hier glauben machen will. Wenn man etwas arbeitet, geht das alles ziemlich rund. 🙂



  • Nö, habe nur gesagt, man sollte einen Hang zur Theorie haben und nicht nach jeder Vorlesung fragen: "Wo ist denn da der Praxisbezug?"

    Du solltest von dir nicht auf andere schließen.



  • Nachtrag zu meinem vorherigen Posting: Hätte der Threadersteller nur "mach es doch einfach" hören wollen, hätte er den Thread wohl kaum aufgemacht.

    Alter, wenn ich so Leute wie dich höre... Bin schon wieder aggressiv.



  • Naja ich habs einfach gemacht, auch wenn hier im Forum immer gesagt wird, Mathe sei ja so unschaffbar und alles ist so schwer und gemein und ach die fiese Theorie und was sonst nicht alles...und was war? Ich habe die meisten Klausuren einschließlich Mathematik regelmäßig mit sehr gut o.ä. bestanden, ohne daß ich jetzt der große Freak bin. Also wie gesagt, es wird an der Uni meist auch nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Die Klausuren sind in der Regel ein gutes Stück einfacher, als das Gelaber des Profs in den Vorlesungen. Wer nichts lernt, fällt natürlich auf die Schnauze, aber wenn man ein wenig was macht und ein wenig Interesse mitbringt, ist das alles sehr gut machbar.

    Wenn du nach 1-2 Semestern merkst, daß es gar nicht dein Fall ist, lässt du es halt bleiben, aber mach nicht den Fehler dich hier von ein paar Leuten ins Bockshorn jagen zu lassen 🙂



  • Trotzdem darf man generell die Warnung vor der Theorie aussprechen. Wenn es so einfach wäre, wie du es hinstellst, warum fallen dann so viele durch? Viele rechnen einfach mit etwas ganz anderem und kommen dann mit dem Stoff nicht klar.

    Dass du erfolgreich warst, ist schön. Aber deshalb ist Informatik keine Pipifax-Spielstunde im Sandkasten und viele scheitern, zumindest an der Uni. Wenn du natürlich von FH / BA redest, reden wir sowieso aneinander vorbei.



  • Mathe sei ja so unschaffbar und alles ist so schwer und gemein und ach die fiese Theorie und was sonst nicht alles...

    Wo hat jmd HIER von unschaffbar und fies gesprochen?



  • Vielleicht hat Benkou zufällig eine Uni erwichst wo das Informatik-Studium leicht ist! 💡



  • Ach Kinder, es fallen viele durch, wie in JEDEM Studium. Bei Medizin fallen auch viele durch und bei BWL wahrscheinlich auch. Das ist immer so. Das ist keine alleinige Eigenheit von Informatik.

    Naja ich denke der OP kann nun auch selbst entscheiden, wir haben ihm unsere Standpunkte ja nun zur Genüge dargelegt.

    ゆっくりしていってね!



  • LOLAlter schrieb:

    Trotzdem darf man generell die Warnung vor der Theorie aussprechen. Wenn es so einfach wäre, wie du es hinstellst, warum fallen dann so viele durch?

    na, weil sie lieber die nächte durchfeieren und die uni mit der schule verwecheln, wo man durch pure anwesenheit genug gelernt hat, um prüfungen zu bestehen.
    🙂



  • LOLAlter schrieb:

    Wenn du dann mal in irgendwelchen mengentheoretischen Beweisen bezüglich Topologie in den reellen und komplexen Zahlen vertieft bist und beispielsweise zeigen sollst, dass die endliche Schnittmenge offener Mengen wieder offen ist, dann wirst du, wenn du dich nicht gut durch Theorie beisen kannst, irgendwann aufgeben.

    Viel Theorie braucht man dazu aber nicht gerade.



  • Benkou schrieb:

    Ach Kinder, es fallen viele durch, wie in JEDEM Studium. Bei Medizin fallen auch viele durch und bei BWL wahrscheinlich auch. Das ist immer so. Das ist keine alleinige Eigenheit von Informatik.

    Wenn Du Medizin studierst, dann lernst Du das, was man im Allgemeinen unter Medizin versteht.
    Wenn Du BWL studierst, dann lernst Du das, was man im Allgemeinen unter BWL versteht.
    Wenn Du Chemie studierst, dann lernst Du das, was man im Allgemeinen unter Chemie versteht.

    Wenn Du Informatik studierst, dann lernst Du aber eben nicht umbedingt das, was man im Allgemeinen unter Informatik versteht, denn ein Großteil das Stoffs hat direkt (und oft auch indirekt) gar nichts mit Computern, Hardware, Software oder Programmieren zu tun.

    Vor nichts anderem wurde hier gewarnt. Und im Gegensatz zu Dir hat hier auch niemand mit seinem achso tollen Talent für das Fach geprahlt. 🙄



  • Bashar schrieb:

    LOLAlter schrieb:

    Wenn du dann mal in irgendwelchen mengentheoretischen Beweisen bezüglich Topologie in den reellen und komplexen Zahlen vertieft bist und beispielsweise zeigen sollst, dass die endliche Schnittmenge offener Mengen wieder offen ist, dann wirst du, wenn du dich nicht gut durch Theorie beisen kannst, irgendwann aufgeben.

    Viel Theorie braucht man dazu aber nicht gerade.

    Jop, aber ein einfaches Beispiel dafür, dass man nicht immer einen praktischen Sinn für den späteren Beruf erkennt.



  • Ich kann von einem Informatikstudium nur abraten.

    Das Studium ist schwer, den Einstieg ins Berufsleben wirst du wahrscheinlich auch schaffen. Dann wirst Du Speziallist in irgendeiner Technologie.

    Das Du dabei gut verdienst kannst Du vergessen. Softwareentwickler bekommen in der Regel ein Facharbeitergehalt. Dies wird mit der Globalisierung begründet. Aus finanziellen Gründen ist ein Studium also überflüssig.

    Ab 30 wirds dann langsam eng. Mit den neuesten Technologien wirst Du nicht mehr vertraut sein, außer Du beschäftigst Dich weiter in der Freizeit intensiv mit sämtlichen Strömungen der Softwareentwicklugn, was wohl kaum jemand immer machen will. Irgendwann kommt ja auch mal die Zeit, in der man eine Familie gründet, etc.

    Weiterbildung ist für die Unternehmen heute ein Fremdwort, auch wenn sie gegenteiliges behaupten. Ich kenne nur sehr wenige Firmen, die an der Weiterbildung im Informatikbereich interessiert sind. Dafür ist das derzeitige Umfeld (man denke nur an die massive Anzahl von Enterprise-Java-Frameworks) zu komplex.

    Zwischen 30 und 40 wird also von Seiten der Firma versucht werden, dich durch junges billiges Personal zu ersetzen.

    Du kannst Dich aber auch in Richtung Management weiterentwicklen. Da hat man dann gute Verdienstmöglichkeiten. Vorraussetzung ist, man kann gut präsentieren und hat ausgeprägte social Skills und ist ein extrovertierter Typ der es versteht sich selbst und andere Produkte gut zu verkaufen.

    Das ist allerdings nicht das Berufsbild des Informatikers. Dann studiert man am besten von vornherein BWL mit Nebenfach Informatik oder so etwas ähnliches.

    Es gibt derzeit zahllose arbeitslose Informatiker. Die Mär vom Fachkräftemangel wird ständig gesäht, um sich für die Zukunft billige Arbeitskräfte im Ende der Nahrungskette zu sichern.

    Das ist mein Eindruck der Branche. Ich bin selbst in ungekündigter Stelle bei einem Software-Unternehmen beschäftigt.

    Ich hätte hier gern etwas positiveres zu meinem Beruf erzählt, da ich leidenschaftlich gern Software entwickle. Aber derzeit ist der Status des Softwareentwicklers nicht gut und verschlechtert sich tendenziell immer mehr. Ich hoffe, ich kann noch ein paar Jahre mit meinem Wissen meine Brötchen verdienen 😋

    Meinen Kindern jedoch rate ich derzeit von einem Informatikstudium ab!!!



  • quatsch



  • Wenn Du Informatik studierst, dann lernst Du aber eben nicht umbedingt das, was man im Allgemeinen unter Informatik versteht, denn ein Großteil das Stoffs hat direkt (und oft auch indirekt) gar nichts mit Computern, Hardware, Software oder Programmieren zu tun.

    Deswegen heisst es ja auch Informatik bei uns und nicht computer science.:) Auch ist die Abbrecherzahlen bei Informatik konstant geblieben, waehrend sie in den anderen Naturwissenschaften (inkl. Mathematik) gesunken sind.



  • byto schrieb:

    was man im Allgemeinen unter Informatik versteht, denn ein Großteil das Stoffs hat direkt (und oft auch indirekt) gar nichts mit Computern, Hardware, Software oder Programmieren zu tun.

    tatsächlich - was denn zB nicht?



  • Alle Themen, die theoretisch behandelt werden koennen ... Angefangen mit Turingmaschine, Registermaschine, Lambdakalkuel koennen losgeloest vom Computer behandelt werden, auch Algorithmen und Datenstrukturen. Hatte mal nen Kurs "Optimierung kombinatorischer Schaltkreise" ... von Computern keine Spur. Technische Informatik bezog sich zwar auf Computer, aber wie bei den vorher genannten brauchte man nur Bleistift und Papier. Automatische Beweisfuehrung, Logische Programmierung und vieles mehr hat keinen Computer vorausgesetzt, es war nur Pflicht, Lesen und Schreiben zu koennen. Bei Kodierungstheorie das gleiche.

    Zwar finden sie alle Anwendung in der Technik, aber die vorgestellten Themen koennen auch als (angewandte) Mathematik verkauft werden.



  • ich meinte: ein Thema, das direkt (und oft auch indirekt) gar nichts mit Computern, Hardware, Software oder Programmieren zu tun hat. Mir fällt keins ein.



  • Omg, wie pingelig, dann hat ja jedes Thema mit Computern zu tun (da google zwangslaeufig mit Computern zu tun, so hat auch jeder gefundene Begriff was mit Computern zu tun). Ach ja, die Maxwell-Gleichungen haben auch was mit Computer zu tun, wie sollte ich denn sonst meinen zu Hause anschalten. Auch Telefone ... aber der Erfinder dessen war wohl etwas frueh dran. Welches Thema hat denn dann deiner Ansicht nach nichts mit Computer direkt oder indirekt zu tun? Ich ziehe einfach die Trennlinie woanders, sonst hat alles mit Computern zu tun. Und wenn man drueber reden will, so ist es voellig sinnbefreit. Also kann man nicht drueber reden.


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