Bundestagswahl D - 27. September
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knivil schrieb:
Beurteilt man das aktuelle Verhalten der Parteien, kann ich kaum eine waehlen ... http://www.buergerrechte-waehlen.de/index.php?option=com_content&task=blogcategory&id=13&Itemid=26
buergerrechte-waehlen.de schrieb:
Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung ist politisch unabhängig und überparteilich. Die Aussagen zu einzelnen Parteien und Nichtwählern in der Rubrik "Parteien im Vergleich" geben ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers Patrick Breyer wieder.
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Ivo schrieb:
frenki schrieb:
Das Wahlprogramm und das bisherige Verhalten der Parteien. Bleibt für mich nur Piraten zu wählen.
Klar ist ja auch gerade in. Egal auf welche Seiten, die sich mit Computern befassen, werden die hochgelobt... Die Piraten im Bundestag ist wie Stevie Wonders in der Formel 1. Er weiss wo das Gas ist, vom Rest bekommt er nicht viel mit.
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Wenn niemand sonst weiß, wo das Gaspedal ist ...
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Weil gerade In ist? Was soll das denn für ein Unfug sein.
Die grossen wähle ich schon seit Rot/Grün nicht mehr (CDU/FDP schon seit Jahrzenten, seit Kohl um genau zu sein nicht mehr).
Ich habe bisher immer irgendwelche kleinen gewählt, deren Name mir gefiel, weil ich das besser fand als gar nicht oder ungültig zu wählen. Irgendwas zu wählen war mir auf jeden Fall wichtiger als eine der üblichen Parteien, von deren Mist ich in meinem Leben wirklch genug gesehen habe.
Jetzt ist mit den Piraten endlich jemand da, wo mir nicht nur der Name sondern auch das Programm gefällt. Das hat absolut nichts mit In-Sein zu tun.
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frenki schrieb:
Jetzt ist mit den Piraten endlich jemand da, wo mir nicht nur der Name sondern auch das Programm gefällt.
Echt? Ich habe mir mal das Inhaltsverzeichnis deren Wahlprogramm angeguckt. Letztendlich ist es doch so, dass diese Partei zu vielen wichtigen politischen Themen überhaupt gar keine Stellung bezieht. Wie soll man sie dann auf Basis des Programms wählen können?
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audacia schrieb:
buergerrechte-waehlen.de schrieb:
Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung ist politisch unabhängig und überparteilich. Die Aussagen zu einzelnen Parteien und Nichtwählern in der Rubrik "Parteien im Vergleich" geben ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers Patrick Breyer wieder.
Meine abgegebene Stimme ist meine persoenliche Wahl. Subjektivitaet pur. Vielleicht denke ich ja aehnlich.
Letztendlich ist es doch so, dass diese Partei zu vielen wichtigen politischen Themen überhaupt gar keine Stellung bezieht. Wie soll man sie dann auf Basis des Programms wählen können?
Naja, man kann nicht zu allem und jeden Stellung beziehen. Auch hatte diese Partei noch nicht so viel Gelegenheit, wilde Scheisse zu produzieren wie die anderen. Vielleicht kommt ja was besseres raus als die staendige Verschlimmbesserung. Auch rechne ich nicht damit, dass sie ueberhaupt in die Verlegenheit kommen, aktiv die Politik Deutschlands zu bestimmen.
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Gregor schrieb:
frenki schrieb:
Jetzt ist mit den Piraten endlich jemand da, wo mir nicht nur der Name sondern auch das Programm gefällt.
Echt? Ich habe mir mal das Inhaltsverzeichnis deren Wahlprogramm angeguckt. Letztendlich ist es doch so, dass diese Partei zu vielen wichtigen politischen Themen überhaupt gar keine Stellung bezieht. Wie soll man sie dann auf Basis des Programms wählen können?
Genau das habe ich gemeint. Die kuemmern sich nur um irgendwelche Belange in Sachen Datenschutz, Privatsphaere etc. -> klar damit kauft man gerade Waehlerstimmen in bestimmten Kreisen. Bestes Beispiel ist es doch, wie hier die Piraten gelobt und schon auf dem Thron gehoben werden...
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Ivo schrieb:
... Die kuemmern sich nur um irgendwelche Belange in Sachen Datenschutz, Privatsphaere etc. -> klar damit kauft man gerade Waehlerstimmen in bestimmten Kreisen.
Und wie gross sind diese Kreise, um mal von den paar Geeks vom CCC abzusehen? Wenn es um Waehlerstimmen ginge, dann wuerden sie es eher den grossen gleichmachen.
Propaganda Anfang ...
Desweiteren: Was gibt es wichtigeres, als Sicherung der Grundrechte? Sie sind das Fundament und ohne starkes Fundament steht alles auf wackeligem Boden. In den letzten Jahren kam es zu einem starken Demokratieverlust. Wer ignorierte denn 130.000 Stimmen einer Petition? Wer verteufelt Killerspiele, ohne irgendeine Ahnung zu haben? Wer laesst sich von Lobby und Rechteverwerter in Sachen Internet aufgrund von Unwissenheit manipulieren? Wer provozierte denn den Unmut tausender Schueler und Studenten? Ich sehe nicht, dass die "grossen" die Zukunft Deutschland positiv beeinflussen.
Propaganda Ende ...
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frenki schrieb:
Jetzt ist mit den Piraten endlich jemand da, wo mir nicht nur der Name sondern auch das Programm gefällt. Das hat absolut nichts mit In-Sein zu tun.
Was ist denn das Programm?
Wo finde ich nochmal gleich das Programm der Piratenpartei zu Wirtschaftspolitik, Haushaltspolitik, Sozialpolitik, Umweltpolitik, Europa-Politik, Steuerpolitik und so weiter? Ach, gibt's nicht?
Ein-Thema-Partei ist ja okay, aber dann sollte man wenigstens so ehrlich sein, und zugestehen, dass die Piratenpartei eine reine Protestpartei ist. Würde jeder Piraten wählen, was ist dann mit den anderen Aspekten? Ich mach ja auch noch andere Sachen als P2P-Clients betreiben...
Viele Grüße
Christian
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piraten nicht vergessen :D!!
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Würde jeder Piraten wählen, was ist dann mit den anderen Aspekten?
Stabilitaet!
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knivil schrieb:
Desweiteren: Was gibt es wichtigeres, als Sicherung der Grundrechte? Sie sind das Fundament und ohne starkes Fundament steht alles auf wackeligem Boden. In den letzten Jahren kam es zu einem starken Demokratieverlust. Wer ignorierte denn 130.000 Stimmen einer Petition? Wer verteufelt Killerspiele, ohne irgendeine Ahnung zu haben? Wer laesst sich von Lobby und Rechteverwerter in Sachen Internet aufgrund von Unwissenheit manipulieren? Wer provozierte denn den Unmut tausender Schueler und Studenten? Ich sehe nicht, dass die "grossen" die Zukunft Deutschland positiv beeinflussen.
Naja, "Demokratieverlust" ... zB. die Petition haben etwa 0.2% der Wahlberechtigten unterschrieben. Und die wird nicht "ignoriert", sondern parlamentarisch untersucht und dann vermutlich ignoriert, was bei den meisten Petitionen durchaus nicht das schlechteste Vorgehen ist. Hier magst Du es für eine gute Idee halten, meinetwegen, aber was hat das mit Demokratieverlust zu tun? Genau wie Studenten erregen? Einige Studentengruppen zu provozieren, gehört mE. in jedes ernsthafte Parteiprogramm ... und die Erfüllung einiger der typischen Forderungen ein ernsthaftes Nichtwahlargument. Vielleicht haben sie diesmal recht. Oder auch nicht.
Das "was ist wichtiger als Grundrechte"-Argument verstehe ich auch nicht. Wenn ich die Wahl habe, eine Partei zu wählen, die Deutschlands Ökonomie auf russische Verhältnisse reduzieren möchte, aber Killerspiele erlaubt, dann braucht sie mit meiner Stimme nicht zu rechnen.
Nicht, daß ich viel für die Politik der etablierten Parteien übrig hab, aber immer über Demokratieverlust zu schimpfen, wenn gerade nicht die persönlichen Präferenzen regieren, das ist doch lächerlich.
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ChrisM schrieb:
Würde jeder Piraten wählen
... dann würden selbst die Kandidaten der anderen Parteien die Piraten wählen!
Mal im Ernst, sollte man bei einer Wahl wirklich den kategorischen Imperativ (in dieser Form) anwenden? Wenn ich das mal für die ganzen Parteien, die es so gibt, durchdenke, will ich eigentlich bei keiner, dass jeder sie wählte. Mal ganz unabhängig davon, ob sie inakzeptable Positionen in ihrem Programm oder ihrer aktuellen Politik vertreten oder nicht.
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knivil schrieb:
Würde jeder Piraten wählen, was ist dann mit den anderen Aspekten?
Stabilitaet!
Stabilität wird im Kontext der Politik auch oft Stillstand genannt. Und das zu Recht: Viele politische Entscheidungen müssen einfach getroffen werden. Und es ist nicht gut, wenn Entscheidungen immer weiter aufgeschoben werden, weil sich die Regierung nicht einigen kann. In einigen Bereichen wirft man soetwas der momentanen großen Koalition vor. Ist klar, dass es da Probleme gibt: Man hat zwei Repräsentanten aus unterschiedlichen ideologischen Lagern in der Regierung und keiner der beiden ist wesentlich stärker als der andere.
Aber wenn eine einzelne Partei schon nicht weiß, wie sie mit 95% der Probleme umgehen möchte, es sogar gar nicht diskutiert, dann ist das noch viel schlimmer. Eine solche Partei sollte weder an Regierungsverantwortung kommen, noch überhaupt in den Bundestag.
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Gregor schrieb:
Stabilität wird im Kontext der Politik auch oft Stillstand genannt. Und das zu Recht: Viele politische Entscheidungen müssen einfach getroffen werden. Und es ist nicht gut, wenn Entscheidungen immer weiter aufgeschoben werden, weil sich die Regierung nicht einigen kann. In einigen Bereichen wirft man soetwas der momentanen großen Koalition vor. Ist klar, dass es da Probleme gibt: Man hat zwei Repräsentanten aus unterschiedlichen ideologischen Lagern in der Regierung und keiner der beiden ist wesentlich stärker als der andere.
Ich finde, das kannst Du so nicht pauschalisieren. Viele Requirements sind nämlich nicht lange stabil. Dann gibst Du den CR nach und mittendrin wird dann wieder alles über den Haufen geworfen. Dann bleibst Du auf einer milliardenteuren Baustellengrube sitzen. Oft kann man während der Migration auch den operativen Betrieb nicht aufrecht erhalten und hast dadurch noch zusätzliche Ausfälle oder Kosten.
Krisensituation vs. Strategie
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Gregor schrieb:
Aber wenn eine einzelne Partei schon nicht weiß, wie sie mit 95% der Probleme umgehen möchte, es sogar gar nicht diskutiert, dann ist das noch viel schlimmer. Eine solche Partei sollte weder an Regierungsverantwortung kommen, noch überhaupt in den Bundestag.
Wenn ich den Gedankengang konsequent weiterführe, stelle ich mir schon die Frage ob das nicht eine interessantere/bessere Parteienlandschaft wäre, also kleinere Parteien mit klaren Kompetenzen anstelle von Eierlegendewollmilchsauvolksparteien die sich um "die Mitte" zanken und deren effektiv gemachte Politik (also das was real rauskommt, nicht das was im ach so ehrlichen Parteiprogramm steht) sich nur in Nuancen unterscheidet. Natürlich müsste dann auch ein anderes Wahlsystem entstehen. Nur ein Gedankengang.
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Tim schrieb:
Wenn ich den Gedankengang konsequent weiterführe, stelle ich mir schon die Frage ob das nicht eine interessantere/bessere Parteienlandschaft wäre, also kleinere Parteien mit klaren Kompetenzen anstelle von Eierlegendewollmilchsauvolksparteien die sich um "die Mitte" zanken und deren effektiv gemachte Politik (also das was real rauskommt, nicht das was im ach so ehrlichen Parteiprogramm steht) sich nur in Nuancen unterscheidet. Natürlich müsste dann auch ein anderes Wahlsystem entstehen. Nur ein Gedankengang.
Dabei muß man füchten, daß sich die ganzen Mini-Parteien strategisch verbünden. Also die Raucherpartei, die Segelfliegerpartei, die Tabletop-Partei, die Alkoholikerpartei, die WoW-Partei, die Senf-Statt-Ketchup-Partei, die Esperanto-Partei und noch zwanzig mehr machen sich gegenseitig Zugeständnisse und koalieren und stellen die Regierung mit dem Effekt, daß jeder einzelne Bürger mit weniger als 5 der 30 Punkte im Koalitionsprogramm übereinstimmt.
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ChrisM schrieb:
Wo finde ich nochmal gleich das Programm der Piratenpartei zu Wirtschaftspolitik, Haushaltspolitik, Sozialpolitik, Umweltpolitik, Europa-Politik, Steuerpolitik und so weiter? Ach, gibt's nicht?
Nun bleib mal entspannt. Kleine Parteinen, die allein regierungsunfähig sind gibts schon lange. Dnek doch nur mal an die Grünen, die FDP, Republikaner usw.. Auch wenn die alle extreme Positionen vertreten, Trotzdem gibt es immer Wähler, die sich von solchen "Splittergruppen" angezogen fühlen und das ist auch gut so. Die Großen allein wären zu einseitig, aber FDP, REP, Grüne, NPD, PDS und was da noch alles rumkreucht, sorgen dafür, daß sich die Großen mühe geben. Keine vernünftiger Mensch will, dass FDP oder NPD die absolute Mehrheit kriegt, aber um den Großen feuer unterm Hinten zu machen sijnd sie gut.
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general bacardi schrieb:
ChrisM schrieb:
Wo finde ich nochmal gleich das Programm der Piratenpartei zu Wirtschaftspolitik, Haushaltspolitik, Sozialpolitik, Umweltpolitik, Europa-Politik, Steuerpolitik und so weiter? Ach, gibt's nicht?
Nun bleib mal entspannt. Kleine Parteinen, die allein regierungsunfähig sind gibts schon lange. Dnek doch nur mal an die Grünen, die FDP, Republikaner usw.. Auch wenn die alle extreme Positionen vertreten, Trotzdem gibt es immer Wähler, die sich von solchen "Splittergruppen" angezogen fühlen und das ist auch gut so. Die Großen allein wären zu einseitig, aber FDP, REP, Grüne, NPD, PDS und was da noch alles rumkreucht, sorgen dafür, daß sich die Großen mühe geben. Keine vernünftiger Mensch will, dass FDP oder NPD die absolute Mehrheit kriegt, aber um den Großen feuer unterm Hinten zu machen sijnd sie gut.
Die FDP in einer Aufzählung mit den Republikanern, der NPD und der PDS? Du hast sie doch nicht mehr alle.
Regierungsfähig ist eine Partei, wenn sie ein konsistentes, glaubwürdiges und vor allem vollständiges Parteiprogramm hat. Das hat die FDP eindeutig und die Piraten erfüllen nicht mal das Konsistenz-Kriterium (wollen GEZ wegen Zwang abschaffen und gleichzeitig diskutieren sie über Zwangs-Kulturflatrate).
Viele Grüße
Christian
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ChrisM schrieb:
Die FDP in einer Aufzählung mit den Republikanern, der NPD und der PDS? Du hast sie doch nicht mehr alle.
Alle vier würden binnen kürzester Zeit ein Land in den Abgrund reissen, wenn sie allein regieren würden. Problem ist, daß sie zu idealistisch sind und nur von hier bis zur nächsten Wand denken