Wird von Programmierern Webseitenkenntnisse erwartet?
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Blue-Tiger schrieb:
erik.vikinger schrieb:
dreaddy schrieb:
Und auch diesen ganzen Fummelkram, also Rechner zusammenbauen, Windows umstellen, Bildbearbeitung, Office und auch mal einen Linux Server einrichten
Also ich kann davon kaum etwas trotz über 15 Jahren PC- und Programmier-Praxis.
Huch, woraus besteht deine 15jaehrige PC-Erfahrung dann? Deiner IDE, Minesweeper und Solitair? Kleiner Scherz, SCNR Aber ernsthaft: hast du in deinen 15 Jahren wirklich nie mit sowas rumgespielt. Falls nein: warum?
Vielleicht lernt man auch ein bisschen Bescheidenheit und Respekt vor solchen Sachen. Von "damit rumspielen" kommt man jedenfalls normalerweise nicht zu "ich kann das".
Ich hab zwar mit diesen ganzen Sachen da rumgespielt, aber würde niemals behaupten, dass ich das kann. Zumal mich der Großteil überhaupt nicht mehr interessiert.
Windows umstellen, hallo? Was soll das sein, Bildschirmschoner wechseln oder wie? "Geheime" Tipps aus der Computer-Bild ausprobieren?
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@Scheppertreiber+erik.vikinger:
Sry, aber dann mangelt es euch glaub echt auch ein bisschen an Abstraktionsvermögen (und genau das ist unabdingbar für einen Informatiker) oder auch an Wissen, whatever...
Wenn man jetzt mal nur von Programmen redet: Wenn man vernünftig programmiert, dann wird man auch in Webanwendungen seine "Programme" weitestgehend so schreiben, dass die eigentliche Logik erst mal nicht davon betroffen ist obs nun auf nem Webserver oder direkt lokal unter Windows läuft. Klar, ist das nicht immer durchgehend so handelbar, aber ein Hexenwerk ists nicht...
Und wie du richtig sagst erik, wenn du keine Ahnung von javascript hast dann musst du dich halt einarbeiten. Aber wenn du dafür mehrere Wochen brauchst dann machst du grundlegend was falsch Außerdem: Es verlangt ja keiner dass man dann z.B. ein Javascript-Profi wird. Das Stichwort heißt hier Zielorientiertheit, d.h. mit möglichst wenig Aufwand genau das zu lösen was man braucht...
Und was hier auch immer wieder übersehen wird: Es gibt tausende Toolkits, Bibliotheken etc. die einem fast jedwede erdenkliche Aufgabe abnehmen bzw. vereinfachen. Bevor man was angeht was man nicht kennt sollte man sich auch erst mal informieren was es schon alles gibt, bevor man jedes mal das Rad neu erfindet...aber das scheint ja echt ne Krankheit von C/C++ Programmierern zu sein
Da ist ja auch ein gutes Beispiel: Ihr sagt ja beide dass man im Webbereich grundlegend anders programmieren muss. Es gibt auch hier Toolkits die es einem erlauben analog zu Desktop-Programmen (wie z.B. bei Java-Swing, d.h. man programmiert ganz normal in Java-Klassen) seine Web-GUI aufzubauen. Klar muss man dann auch immer mal wieder z.B. mit CSS ran um da dann Sachen zu justieren etc.... und ja solche Toolkits sind auch nicht für jede Aufgabe geeignet.Kann Blue-Tiger da nur beipflichten: Ich komme auch überhaupt nicht aus dem Web-Bereich (damals noch C) und hab auch jetzt eigentlich nicht so viel mit am Hut, aber ich komm damit auch zurecht wenns mal was zu tun gibt...
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Zwischen "damit zurecht kommen" und professionelle, hoch skalierbare Webanwendungen zu entwickeln, liegen imo Welten.
Aber ansonsten gebe ich Dir recht: sich ein paar Webseiten zusammenzufrickeln, ein paar Datensätze als HTML auszugeben oder ein paar Daten über eine HTML-Form in einer DB zu speichern sollte man sich relativ schnell aneignen können.
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byto schrieb:
Zwischen "damit zurecht kommen" und professionelle, hoch skalierbare Webanwendungen zu entwickeln, liegen imo Welten.
Jup genau das mein ich, und das war auch denke ich die Ausgangsfrage.
Zumal an professionellen und skalierbaren Webanwendungen normal dann ohnehin mehrere Leute arbeiten und jeder so seine Themengebiete hat. Ich arbeite da z.B. momentan auch wo mit, hab mit der Webanwendung an sich aber null am Hut, da ich einfach nur gewisse (Backend-)Services dafür entwickle.
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So eine Trennung nach technischen Faktoren (Frontend, Backend) fände ich ein wenig eintönig. Ich hätte zumindest keine Lust, immer nur das eine oder das andere zu machen. Ich kenne es eher so, dass die Einteilung der Zuständigkeiten nach fachlichen Themengebieten erfolgt und nicht nach technischen. Also jeder Entwickler ist für ein oder mehrere (fachliche) Module der Anwendung zuständig.
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Jup ist auch bei uns so, aber da das eben genau mein (momentanes) fachliches Gebiet ist (Suche, Dokumentenablage) ist das hier so
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Weiß ja nicht was so der Rest deiner Kumpels macht, aber wer wird wohl am ehesten eine Webseite für einen Kegelverein zusammenfrickeln können? Natürlich der Programmierer, wer sonst? Und wenn er es nicht kann, sollte er sich die Kenntnisse für eine Kegelverein-Seite am schnellsten aneignen können, ist ja kein Hexenwerk heutzutage.
Ob das jetzt allgemein auch für den Beruf gilt, ist eine andere Frage.
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Sry, aber dann mangelt es euch glaub echt auch ein bisschen an Abstraktionsvermögen (und genau das ist unabdingbar für einen Informatiker) oder auch an Wissen, whatever...
Mir mangelt es an Abstraktionsvermoegen, probiere schon seit geraumer Zeit Monads in Haskel nicht nur zu verstehen, sondern auch effektiv einzusetzen. ... abstrakter geht es fast nicht.
Das Stichwort heißt hier Zielorientiertheit, d.h. mit möglichst wenig Aufwand genau das zu lösen was man braucht...
Quick and Dirty ist nicht mein Art. Frickeln auch nicht. Zwar ist der Entwicklungsaufwand kleiner, dafuer wird aber der Wartungsaufwand hoeher.
Es gibt tausende Toolkits, Bibliotheken etc. die einem fast jedwede erdenkliche Aufgabe abnehmen bzw. vereinfachen.
Ja, nur kann man die guten nicht von den schlechten unterscheiden, wenn man keine Erfahrng auf dem Gebiet hat.
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knivil schrieb:
Es gibt tausende Toolkits, Bibliotheken etc. die einem fast jedwede erdenkliche Aufgabe abnehmen bzw. vereinfachen.
Ja, nur kann man die guten nicht von den schlechten unterscheiden, wenn man keine Erfahrng auf dem Gebiet hat.
Darüber hinaus erfordern die ganzen Webframeworks auch ein gewisses Basis-Knowhow auf dem Gebiet. Spätestens wenn mal unter der Haube was nicht läuft, ist man sonst ziemlich aufgeschmissen.
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knivil schrieb:
Sry, aber dann mangelt es euch glaub echt auch ein bisschen an Abstraktionsvermögen (und genau das ist unabdingbar für einen Informatiker) oder auch an Wissen, whatever...
Mir mangelt es an Abstraktionsvermoegen, probiere schon seit geraumer Zeit Monads in Haskel nicht nur zu verstehen, sondern auch effektiv einzusetzen. ... abstrakter geht es fast nicht.
Ich kenne Haskell nicht, aber meines Erachtens ist das hier nicht vergleichbar, da Haskell eine rein funktionale Programmiersprache ist und somit fundamental ganz anders als C oder Javascript oder sonst was ist was man üblicherweise so kennt. Natürlich unterscheiden sich auch C und Javascript ziemlich stark, aber die Unterschiede liegen hier auf ner anderen "Ebene".
byto schrieb:
knivil schrieb:
Es gibt tausende Toolkits, Bibliotheken etc. die einem fast jedwede erdenkliche Aufgabe abnehmen bzw. vereinfachen.
Ja, nur kann man die guten nicht von den schlechten unterscheiden, wenn man keine Erfahrng auf dem Gebiet hat.
Darüber hinaus erfordern die ganzen Webframeworks auch ein gewisses Basis-Knowhow auf dem Gebiet. Spätestens wenn mal unter der Haube was nicht läuft, ist man sonst ziemlich aufgeschmissen.
Zum ersten Punkt:
Es ist sicherlich richtig, dass man sich da erst mal im Dschungel zurecht finden muss und schauen muss welches Toolkit man überhaupt einsetzen will. Aber das ist IMHO in einer sehr endlichen Zeit machbar. Gibt ja übrigens auch noch andere Foren außer C++-Foren wo man gerade bei solchen Frage evtl. auch brauchbare Antworten bekommen kann.Zum zweiten Punkt:
Ich wollte jetzt nicht den Eindruck erwecken dass man mit irgendwelchen Frameworks/Toolkits etc. gleich ein Allzweckheilmittel hat. Natürlich braucht man hier auch gewisses Basis-Knowhow wie du richtig sagst. Aber genau dieses sollte normalerweise für einen erfahrenen Programmierer nicht allzuschwer anzueignen zu sein.
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Es kommt darauf an, was man auf einer Web-Seite machen will und was der Host-Server unterstützt. Für vieles braucht man überhaupt keine fundierten Kenntnisse, weil das die Web-Baukästen machen. Was diese nicht bieten, erfordert dann mehr, auch Programmierung oder die Übersicht über die Vielzahl der vorhandenen Tools. Ergo: auf Dauer kommt man als Programmierer nicht um solche Kenntnisse herum. Ein IT-Kunde unterscheidet nicht, was ist Programmierung und was ist Web-Seiten-Gestaltung. Er will eine Lösung für seine Aufgaben. Und genau da geht schon einmal das eine in das andere über!
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Bashar schrieb:
Blue-Tiger schrieb:
erik.vikinger schrieb:
dreaddy schrieb:
Und auch diesen ganzen Fummelkram, also Rechner zusammenbauen, Windows umstellen, Bildbearbeitung, Office und auch mal einen Linux Server einrichten
Also ich kann davon kaum etwas trotz über 15 Jahren PC- und Programmier-Praxis.
Huch, woraus besteht deine 15jaehrige PC-Erfahrung dann? Deiner IDE, Minesweeper und Solitair? Kleiner Scherz, SCNR Aber ernsthaft: hast du in deinen 15 Jahren wirklich nie mit sowas rumgespielt. Falls nein: warum?
Vielleicht lernt man auch ein bisschen Bescheidenheit und Respekt vor solchen Sachen. Von "damit rumspielen" kommt man jedenfalls normalerweise nicht zu "ich kann das".
Kommt auf deine Definition von "damit rumspielen" und "ich kann das" an Persoenliches Beispiel:
Ich hab mich in meiner Schulzeit in der IT-Abteilung von Firmen gearbeitet (eben weil mich "Computer interessiert haben") und dagei 'ne Menge ueber Windows-Internals gelernt, mit meinen Windows-Installationen/Home-LAN daheim hab ich sowieso alles moegliche ausprobiert. Insgesamt hab ich dabei genug gelernt, um mir zuzutrauen ein kleineres Windows-LAN zu administrieren;Als ich seinerzeit mal endlich ein modernes MS Office in die Haende bekam, war das Interesse und die Freude daran gross. Das ueber 1000 Seiten lange Handbuch zu Word 97 hab ich regelrecht verschlungen und beim Rumspielen/Arbeiten/fuer die Schule was machen/beim-meiner-mutter-helfen so ziemlich jede Funktion mehr oder weniger ernsthaft verwendet (von Serienbriefen mit MS Accessdatenbank im Hintergrund ueber Dokumente mit 100+ Seiten und eingebetteten Objekten ueber sehr komplexe Macros in Excel und Word mit mehreren KLOC), dass ich durchaus sagen kann "ich kenn mich sehr, sehr gut mit Office aus" (Officehat sich in den letzten 10 Jahren da nicht so grundlegend geaendert, das ich nicht haette Schritt halten koennen).
Hin & wieder kams auch vor, dass ich Bilder bearbeiten musste, fuer selbstprogrammierte Spiele (oder sogar nur fuer Hausaufgaben in der Schule) Grafiken erstellen musste etc., sodass ich auch um das ein- oder andere Einsteigerbuch ueber GIMP und etliches herumspielen nicht herumgekommen bin.
Und ich glaube nicht, dass ich da einen fuer Computerfreaks dermassen ungewoehnlichen Lebenslauf schildere. Wuerde wetten dass es vielen hier im Forum aehnlich geht/ging.
Wo gehobelt wird, fallen eben Spaene -- wenn man sich fuer was interessiert, lernt man eben auch 'ne Menge drueber. Ich wuerde nie behaupten, dass ich professionelle Bildbearbeitung betreiben koennte, oder mich als Systemadministrator bei einer Firma bewerben. Aber ich hab Grundwissen dass ueber das eines DAUs hinausgeht und glaube, dass ich mir noetiges weiteres Fachwissen relativ problemlos aneignen koennte.
Dabei gehts vor allem um das "Metawissen", das sich in den Jahren angesammelt hat. Wie jeder andere auch kann ich mir 'n Buch ueber Videoschnittsoftware aus der Bibliothek holen, das durchlesen und meine Videos editieren. Aber ich hab in gewissen Bereichen schon viel Backgroundwissen (ich kenn z. B. verschiedene Codecs und Schnittstellen) und hab oft schon eine Ahnung, wie gewisse Sachen womoeglich funktionieren werden. Ausserdem hab ich keinerlei "Beruehrungsaengste", die z. B. mein Vater ganz sicher haette, wenn er sowas machen muesste.
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Ich habe mal mit einem Buch über 8086 angefangen. Mir hatte das ein
Eintwicklungsingenieur geschenkt weil er's nicht begriffen hat. Meine
Eltern wollten mir keinen Computer kaufen, also habe ich mir alle Brocken
gekauft und den Kram auf einer Lochrasterplatine zusammengelötet.Nach einigen Wochen haben dann mal 3 LEDs geblinkt.
Das nächste war ein VC20, dann C64, dann ein Selbstgebauter mit 6502A
(davon ca 1000 St verkauft, lief in einer Schreibmaschine als rechnendes
und programmierbares Fakturiersystem). Dann Umstieg auf einen PC10 mit
6502 Crossassembler und 2 Floppies).Ich habe dann Architektur studiert und wurde als Softwarentwickler in die
Industrie abgeworben. Nebenbei sehr viel Musik gemacht (auch TV und
Touren durch GB).Immer Neuem aufgeschlossen, die Porjekte dann aber auch formuliert und
durchgezogen, egal was.Ich kann nicht nachvollziehen wie hier aus Denkfaulheit Tellerränder
hochgezogen werden.PS: Ich bin selbstständig seit ich 16 bin. Firma läuft und ich mache
das was mich interressiert, Spaß macht und verkaufbar ist.Es gibt doch ständig etwas Neues bei Computern, wie kann man das mutwillig
einfach liegen lassen ?Natürlich muß man als Programmierer nicht alles können, man muß es aber
wollen.
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Hallo,
Blue-Tiger schrieb:
erik.vikinger schrieb:
dreaddy schrieb:
Und auch diesen ganzen Fummelkram, also Rechner zusammenbauen, Windows umstellen, Bildbearbeitung, Office und auch mal einen Linux Server einrichten
Also ich kann davon kaum etwas trotz über 15 Jahren PC- und Programmier-Praxis.
Huch, woraus besteht deine 15jaehrige PC-Erfahrung dann? Deiner IDE, Minesweeper und Solitair? Kleiner Scherz, SCNR Aber ernsthaft: hast du in deinen 15 Jahren wirklich nie mit sowas rumgespielt. Falls nein: warum?
Ich hab mit Assembler unter DOS angefangen und bin dann zu C übergewechselt, danach kamen sehr schnell verschiedene Mikrocontroller und anschließend C++. Später kam dann noch VHDL und Hardwareentwicklung dazu. Meine Kenntnisse und Erfahrungen beziehen sich vor allem auf den Embedded-Bereich und system-nahe Programmierung (Treiber u.ä.).
Ich kann einen PC komplett zerlegen und wieder zusammenbauen (und er geht hinterher noch), ich kann auch Windows installieren und benutzen aber ordentlich administrieren sicher nicht. Office benutze ich nur für meine Berichte oder Stundenzettel und Bildbearbeitung brauchte ich noch nie. Mit Linux hab ich schon einiges an Erfahrung, benutze ich ja jeden Tag (auch abseits des PC), aber Administration traue ich mir auch da nicht ohne ein gutes Buch und etwas Zeit (sicher keine Wochen, hab ja Vorkenntnisse) zu.Blue-Tiger schrieb:
erik.vikinger schrieb:
dreaddy schrieb:
... all das können die meisten Informatiker nunmal. Nicht perfekt, aber gut genug für die meisten Dinge
Gerade solche Vorurteile sind es die dem (Berufs-)Stand der Informatiker schaden. Da wird einfach alles und jeder über einen Kamm geschert.
Ich glaub in der Informatik wie in jedem anderen Beruf auch gibts Leute, fuer die ist das eben nur ein Job, und es gibt welche, die wirklich von der Materie begeistert sind.
Ich begeistere mich sehr für die Dinge die mich interessieren aber dazu gehört nun mal kein "Web-Zeugs" oder Office oder Bildbearbeitung oder Windows. Ich interessiere mich für FPGA-Programmierung und neben VHDL ist Assembler meine zweit-liebste Programmiersprache, dicht gefolgt von C++ (was ich aber am meisten nutze). Und zwischen dem Ansteuern von Hardware, mit Treibern ö.ä., und dem Manipulieren des DOM einer Web-Seite sind Welten, das kann man einfach nicht vergleichen! Wenn ich über den Tellerrand blicke kommt Schaltungsdesign und Leiterplattenlayout, von beiden habe ich grundlegende Kenntnisse und etwas Erfahrung aber zum richtigen Profi reicht es da leider noch nicht.
Die IT-Welt ist sehr Facettenreich und da gibt es sehr unterschiedliche (Teil-)Gebiete und auch unterschiedlichste persönliche Entwicklungsgeschichten. Die kann man nicht alle in einen Topf werfen!Blue-Tiger schrieb:
Und der Anteil solcher Geeks ist in der Informatik IMO wesentlich hoeher als in anderen Branchen.
ACK
Blue-Tiger schrieb:
Und eben die "koennen all das eben nunmal wirklich".
Definiere erst mal "all das"! Für jeden gibt es andere Schwerpunkte in seinem Leben. Es tut mir leid wenn dardurch Dein Weltbild ins wanken gerät aber "Web-Zeugs" (neben vielen anderen Dingen wie Datenbanken usw.) steht auf meiner Prioritätenliste ganz weit unten!
Blue-Tiger schrieb:
Aber vllt. hatten dreaddy, ich und meine Bekannte das Glueck genau in der Zeit aufzuwachsen, als PCs bezahlbar wurden, sodass wir unseren Spiel- und Forschertrieb am PC austoben konnten, und jetzt deswegen den Umgang mit vielen Sachen "natuerlich" beherrschen.
Ich hab mit 14 meinen ersten 386 bekommen und hab an dem meine Neugierde und auch meinen Forschertrieb ausgelebt, aber eben diese zwei Neigungen haben mich offensichtlich in eine andere Richtung gelenkt als Dich. Ich hoffe Du hast damit kein Problem.
Blue-Tiger schrieb:
erik.vikinger schrieb:
Also in die Einrichtung eines Linux-Server hat man sich nicht mal einfach so in wenigen Tagen eingelesen, außer man ist bereits ein Profi für Linux.
Komisch, genau das wurde vor Jahren mal von mir verlangt. Da landete 'n fettes Buch ueber Samba auf meinem Tisch und es hiess "wir brauchen 'nen neuen Domainserver, in 10 Tagen". War machbar, obwohl ich damals kaum Linux-Kenntnisse hatte -- RTFM und etwas Sitzfleisch sei dank.
War der Server auch ordentlich gegen Angriffe und sowas abgesichert? Das glaube ich kaum, selbst Profi-Admins schaffen das nicht immer. Wie andere schon sagten: zwischen etwas "damit rumspielen" und dem richtigen beherrschen eines Themas sind enorme Unterschiede.
Blue-Tiger schrieb:
Persoenliches Beispiel: ...
Du hast einen interessanten Lebenslauf aber ich hab eben einen anderen Lebenslauf mit anderen Schwerpunkten. Vielleicht ist mein Lebenslauf deutlich seltener als Deiner, was solls. Ich würde von Dir nie erwarten das Du ein BIOS programmierst nur weil Du "mit Computern machst", also erwarte von mir bitte nicht das ich eine Webseite erstellen kann nur weil ich für meine Aufgaben zufälligerweise auch einen PC benutze. Ich könnte mich sicher auch in all die Themen einarbeiten die Dich interessieren aber ich will das einfach nicht und ich brauche das auch nicht.
Scheppertreiber schrieb:
Ich kann nicht nachvollziehen wie hier aus Denkfaulheit Tellerränder hochgezogen werden.
Kein Teller kann so groß sein das die gesamte Informatik drauf passt. Meines Wissens nach war Johann Wolfgang von Goethe der letzte "Universalgelehrte" auf dieser Erde.
Scheppertreiber schrieb:
ich mache das was mich interressiert, Spaß macht
Ich habe auch Spaß an dem was ich tue.
Scheppertreiber schrieb:
Es gibt doch ständig etwas Neues bei Computern, wie kann man das mutwilligeinfach liegen lassen ?
Mein Verstand sagt mir das es in einem Menschenleben unschafbar ist sich mit der gesamten Informatik aus zu kennen. Also beschränke ich mich auf ein paar wenige Spezialgebiete und beherrsche die dafür richtig gut (womit ich nicht sagen will das Du Dich nicht mit dem auskennst was Du tust, ich kenne Dich nicht und kanns daher nicht beurteilen).
Scheppertreiber schrieb:
Natürlich muß man als Programmierer nicht alles können, man muß es aber wollen.
Ich will gar nicht alles können (ist ja auch völlig unmöglich), ich bin mit meinen paar Spezialgebieten sehr glücklich!
Grüße
Erik
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erik.vikinger schrieb:
Ich kann einen PC komplett zerlegen und wieder zusammenbauen (und er geht hinterher noch), ich kann auch Windows installieren und benutzen aber ordentlich administrieren sicher nicht. Office benutze ich nur für meine Berichte oder Stundenzettel und Bildbearbeitung brauchte ich noch nie. Mit Linux hab ich schon einiges an Erfahrung, benutze ich ja jeden Tag (auch abseits des PC), aber Administration traue ich mir auch da nicht ohne ein gutes Buch und etwas Zeit (sicher keine Wochen, hab ja Vorkenntnisse) zu.
Eigentlich meinte ich genau sowas: du bist offensichtlich technik-affiner als der Durchschnittsmensch: du nimmst notfalls PCs auseinander und weisst, dass du dich mit guter Lektuere und etwas Zeit auch in nicht ganz triviale Dinge relativ recht schnell einlesen kannst.
Wenn du wolltest, koenntest du dir also auch die Grundlagen des "Webzeugs" beibringen (wenn du sie denn noch nicht beherrscht). Sprich: genug HTML, um dich in 'nem Webseitenquelltext zurechtzufinden, und genug Know-How, um ein CMS deiner Wahl die Anleitungen befolgend zu installieren.erik.vikinger schrieb:
Blue-Tiger schrieb:
Und eben die "koennen all das eben nunmal wirklich".
Definiere erst mal "all das"! Für jeden gibt es andere Schwerpunkte in seinem Leben. Es tut mir leid wenn dardurch Dein Weltbild ins wanken gerät aber "Web-Zeugs" (neben vielen anderen Dingen wie Datenbanken usw.) steht auf meiner Prioritätenliste ganz weit unten!
Hmm... ja, ich glaub ich versteh so langsam was du meinst. Wahrscheinlich hast du Recht; wenn mir wer mit Elektrotechnik-Bastelei kommt steh ich auch wie'n Ochse vor'm Berg und hab auch kein Rieseninteresse, mich da reinzufrickeln. Ich muss sagen, wenn der Threadtitel "werden von Programmieren digitale Schaltungstechnik-Kentnisse erwartet" waere, waere meine Reaktion eine andere gewesen. Obwohl man sicher bei beidem (E-Technik bzw. Webtechniken) aehnlich argumentieren kann...
erik.vikinger schrieb:
War der Server auch ordentlich gegen Angriffe und sowas abgesichert? Das glaube ich kaum, selbst Profi-Admins schaffen das nicht immer. Wie andere schon sagten: zwischen etwas "damit rumspielen" und dem richtigen beherrschen eines Themas sind enorme Unterschiede.
Ich habe alle Sicherheitshinweise beachtet die die Doku und das Fachbuch hergegeben haben, fuer den Rest hab ich mich tatsaechlich auf sane defaults verlassen (und natuerlich darauf, dass der Rest des Servers ordentlich konfiguriert war). Dass ich in 10 Tagen nicht zum Samba-Profi par excellence mutiert bin, weiss ich. Dennoch bilde ich mir ein, dass ich keine Riesenluecken im System aufgerissen hab.
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erik.vikinger schrieb:
Blue-Tiger schrieb:
Persoenliches Beispiel: ...
Du hast einen interessanten Lebenslauf aber ich hab eben einen anderen Lebenslauf mit anderen Schwerpunkten. Vielleicht ist mein Lebenslauf deutlich seltener als Deiner, was solls. Ich würde von Dir nie erwarten das Du ein BIOS programmierst nur weil Du "mit Computern machst", also erwarte von mir bitte nicht das ich eine Webseite erstellen kann nur weil ich für meine Aufgaben zufälligerweise auch einen PC benutze. Ich könnte mich sicher auch in all die Themen einarbeiten die Dich interessieren aber ich will das einfach nicht und ich brauche das auch nicht.
Ein BIOS zu programmieren ist ja auch wesentlich komplexer (und das ist noch dezent ausgedrückt) als mal eben ne Website zu erstellen, um mal auf die Ausgangsfrage zurückzukommen. Die war nämlich ob man von nem Programmerer erwarten kann dass er ne Website erstellt. Du sagst ja selbst dass du dich in die Themen einarbeiten kannst, also, wo ist dann das Problem?
Dass dich solche Themen nicht interessieren ist ja wieder was ganz anderes, aber du wärst ja dennoch der Lage - auch wenn du noch nie was mit HTML etc. gemacht hast - da in sehr endlicher Zeit reinzukommen. Und da du ja offensichtlich die Komplexitäten von Assembler, C, C++ etc. beherrschst, wird das garantiert auch kein Problem sein.
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Scheppertreiber schrieb:
Es gibt doch ständig etwas Neues bei Computern, wie kann man das mutwillig einfach liegen lassen?
Natürlich muss man als Programmierer nicht alles können, man muß es aber wollen.Genau das ist der Punkt und auch die Antwort auf die gestellte Frage. Seit den Anfängen der Computerei hat sich noch kein Programmierer lange auf sein Wissen und das bereits erlernte ausruhen können. Web-Anwendungen gehören heute und morgen sicher dazu :p .
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Hallo,
berniebutt schrieb:
Seit den Anfängen der Computerei hat sich noch kein Programmierer lange auf sein Wissen und das bereits erlernte ausruhen können.
Full ACK!!
berniebutt schrieb:
Web-Anwendungen gehören heute und morgen sicher dazu.
Aber nicht für jeden! Ich werde wohl nie im Beruf (oder Privat) ne Web-Anwendung erstellen müssen (zumindest aus heutiger Sicht), Hardwareentwicklung und Treiberprogrammierung ist eben was völlig anderes als Web-Anwendungen. Für jedes Gebiet gibt es entsprechende Profis, mein Auftraggeber weiß genau bei welchen Aufgaben er von mir hervorragende Ergebnisse erwarten kann. Irgendein "gefrickel" will er ganz gewiss nicht.
nep schrieb:
Ein BIOS zu programmieren ist ja auch wesentlich komplexer (und das ist noch dezent ausgedrückt) als mal eben ne Website zu erstellen,
Das hängt sehr von den Vorkenntnissen ab. Für mich ist das erstellen einer richtigen Web-Anwendung (also deutlich mehr als nur eine statische Vereinswebseite) etwas völlig neues. Ich persönlich müsste dafür komplett neue Grundlagen erlernen, was natürlich nicht unmöglich ist aber doch einiges an Zeit erfordert. Eine simple statische Webseite bekomme ich allerdings schon zügig hin.
nep schrieb:
um mal auf die Ausgangsfrage zurückzukommen. Die war nämlich ob man von nem Programmerer erwarten kann dass er ne Website erstellt.
Eben genau das kann man nicht verallgemeinern! Ich habe einige Kollegen die HTML nicht mal lesen können, schreiben schon gar nicht, und die sind in vielen anderen Gebieten der Informatik trotzdem mindestens genau so fit wie ich (wenn nicht gar deutlich besser als ich).
nep schrieb:
Du sagst ja selbst dass du dich in die Themen einarbeiten kannst, also, wo ist dann das Problem?
Das Problem ist das Du scheinbar erwartest das ich das bereits getan habe bzw. das jeder Informatiker das bereits getan haben müsste.
nep schrieb:
Dass dich solche Themen nicht interessieren ist ja wieder was ganz anderes,
Nein, meine persönlichen Interessen sind elementarer Teil meiner Persönlichkeit (+ Qualifikationsprofil) und bestimmen auch mit wie effizient ich mich in ein neues Thema einarbeiten kann.
nep schrieb:
aber du wärst ja dennoch der Lage
Sicher. Ich könnte mich auch in Bildverarbeitung oder Windows-Administration einarbeiten aber ich will das nicht und daher fällt es mir schwerer als bei Themen die mich interessieren. Außerdem bringen mir diese 2 Themen nichts (das könnte sich natürlich irgendwann mal ändern auch wenn es derzeit nicht wahrscheinlich ist), also lass ich das und es sollte eben auch keiner erwarten das ich das jemals tue (man könnte mich höchstens darum bitten und ich kann mir dann überlegen wie wichtig mir die Wünsche dieses Bittstellers sind).
Blue-Tiger schrieb:
du bist offensichtlich technik-affiner als der Durchschnittsmensch
Ja vermutlich, das allein lässt aber kaum weitere Schlussfolgerungen zu.
Blue-Tiger schrieb:
und weisst, dass du dich mit guter Lektuere und etwas Zeit auch in nicht ganz triviale Dinge relativ recht schnell einlesen kannst.
Falls mich diese Dinge auch interessieren, andernfalls wird das nicht mehr so schnell gehen. Ich denke das ist bei jedem Menschen so.
Blue-Tiger schrieb:
Obwohl man sicher bei beidem (E-Technik bzw. Webtechniken) aehnlich argumentieren kann...
Naja, bei E-Technik muss man immerhin sagen das man dazu zumindest ein paar sehr elementare Grundlagen im Physikunterricht in der Schule lernt. Ein technik-affiner Mensch wird im Physikunterricht sicher kein Total-Versager sein, unterstelle ich jetzt einfach mal so.
Blue-Tiger schrieb:
Dennoch bilde ich mir ein, dass ich keine Riesenluecken im System aufgerissen hab.
Ich glaube nicht das Du da absichtlich irgendetwas falsch gemacht hast. Ich hab selber nicht viel Ahnung von diesem Thema aber ich weiß das ein gut abgesicherter Server selbst für einen richtigen Profi nicht immer leicht ist.
Grüße
Erik
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erik.vikinger schrieb:
berniebutt schrieb:
Web-Anwendungen gehören heute und morgen sicher dazu.
Aber nicht für jeden! Ich werde wohl nie im Beruf (oder Privat) ne Web-Anwendung erstellen müssen (zumindest aus heutiger Sicht), Hardwareentwicklung und Treiberprogrammierung ist eben was völlig anderes als Web-Anwendungen. Für jedes Gebiet gibt es entsprechende Profis, mein Auftraggeber weiß genau bei welchen Aufgaben er von mir hervorragende Ergebnisse erwarten kann. Irgendein "gefrickel" will er ganz gewiss nicht.
Web-Anwendungen können sowohl beruflich wie privat nützlich und sinnvoll sein. Web-Hoster bieten das notwendige dafür kostenlos oder für wenig Geld an. Die erste - sogar gut aussehende Web-Seite - hat man in wenigen Stunden publiziert. Willst du dich von einem 10 jährigen Schüler fragen lassen: Wieso kannst du das nicht? Die Antwort: Ich mache Hardwareentwicklung und Treiberprogramme erscheint mir zu dürftig. Mach doch einfach eine Web-Seite zum Downloaden deiner Treiber, der Aufwand ist wirklich gering - und deine Auftraggeber haben vielleicht auch etwas davon! Viele Programmierer wären in früheren Jahren sehr froh gewesen, so etwas zu haben - denn so manche Reise zum Auftraggeber wäre einfach entbehrlich gewesen.
Fazit für den Fragesteller: JA
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Hallo,
berniebutt schrieb:
Web-Anwendungen können sowohl beruflich wie privat nützlich und sinnvoll sein.
Wer definiert das? Für mich sind Web-Anwendungen nicht nützlich! Ich brauche sowas nicht, weder beruflich noch privat!
berniebutt schrieb:
Web-Hoster bieten das notwendige dafür kostenlos oder für wenig Geld an.
Und wenn es noch so billig währe (in kann mir auch selber nen Webserver auf meinem PC einrichten), das ändert nichts an der Nützlichkeit.
berniebutt schrieb:
Willst du dich von einem 10 jährigen Schüler fragen lassen: Wieso kannst du das nicht? Die Antwort: Ich mache Hardwareentwicklung und Treiberprogramme erscheint mir zu dürftig.
Was ist daran dürftig? Der Computer mit dem Du Deinen Beitrag geschrieben hast hat ganz sicher ein BIOS, das nötige Werkzeug um selber eins zu programmieren kostet auch nichts, also "Warum kannst Du sowas nicht?" und sag bitte nicht das es zu kompliziert ist o.ä., das währe nur ne dürftige Ausrede! Man kann auch ein eigenes Betriebssystem entwickeln ohne dafür Geld zu brauchen, man benötigt nur etwas Verstand und ganz wichtig das nötige Interesse. Es gibt sicher viele Dinge die etliche 10 jährige Schüler besser können als ich, das macht mich aber nicht zu einem schlechten Programmierer.
berniebutt schrieb:
Mach doch einfach eine Web-Seite zum Downloaden deiner Treiber, der Aufwand ist wirklich gering - und deine Auftraggeber haben vielleicht auch etwas davon!
Meine Auftraggeber werden mich vors Gericht zerren wenn die Arbeit, für die die Geld ausgegeben haben, gratis im Netz steht.
berniebutt schrieb:
Viele Programmierer wären in früheren Jahren sehr froh gewesen, so etwas zu haben
Und, in welcher Art und Weise trifft mich das? Ich bin nicht "viele Programmierer" sondern ein ganz bestimmter der sich mit Hardwareentwicklung und hardware-naher Programmierung recht gut auskennt und ich brauche kein Web-Zeugs (für andere in meinem Fachgebiet kann das durchaus anders sein aber eben nicht für mich). Du versuchst da Deine persönlichen Erfahrungen bzw. die Deines Umfeldes (oder meinet wegen die Erfahrungen der Mehrheit der Programmierer) auf alle Programmierer zu verallgemeinern, das ist unangemessen und unfair.
berniebutt schrieb:
Fazit für den Fragesteller: JA
Das ist ein plumpes Vorurteil! Damit schadest Du dem (Berufs-)Stand der Programmierer!
Grüße
Erik