Verschlüsselung



  • Ihr kennt doch alle das Märchen vom Hasen und dem Igel auf der Buxtehuder Heide!

    Nein, erzaehl mal!


  • Mod

    berniebutt schrieb:

    Schöne Diskussion!
    Jede Verschlüsselung kann man knacken - es ist nur eine Frage der Zeit?

    Nein, es gibt Verschlüsselungen die sind beweisbar sicher. Jedoch hat man da andere Probleme, nämlich den Schlüsselaustausch, der bei anderen Verschlüsselungen kein Problem ist.

    Einen perfekten Ausweg zum Schlüsselaustausch verspricht die Quantenkryptographie, jedoch haben sich die bisherigen Verfahren als angreifbar durch Schwächen in der technischen Umsetzung erwiesen. Wenn man diese Schwächen in den Griff bekommt, hat man unknackbare Verschlüsselungen UND kein Problem beim Schlüsselaustausch.



  • knivil schrieb:

    Ihr kennt doch alle das Märchen vom Hasen und dem Igel auf der Buxtehuder Heide!

    Nein, erzaehl mal!

    Textauszug aus dem Märchen schrieb:

    ..."0 mein Gott, Mann", schrie dem Swinegel seine Frau, "bist du nicht klug, hast du denn ganz den Verstand verloren? Wie kannst du mit dem Hasen um die Wette laufen wollen?" - "Halt's Maul, Weib", sagte der Swinegel' "das ist meine Sache. Schwatz nicht in Männergeschäfte. Marsch, zieh' dich an, und dann komm' mit." Was sollte dem Swinegel seine Frau machen? Sie musste wohl folgen, sie mochte wollen oder nicht...

    und wenn sie nicht gestorben sind, ist Herr Swinegels Frau wieder ausgezogen (klamottentechnisch) und gehorcht weiterhin auf jedes Wort.
    Ach ja, Märchen.

    /OT



  • knivil schrieb:

    Ihr kennt doch alle das Märchen vom Hasen und dem Igel auf der Buxtehuder Heide!

    Nein, erzaehl mal!

    Anderer besser passender Auszug aus dem Märchen: "Ick bün all dor! Un de Hase löppt sich tot."

    So oder so ähnlich ist das mit der Verschlüsselung manchmal auch. :p



  • Erklär mal.



  • Michael E. schrieb:

    Erklär mal.

    Jetzt bin ich der superschnelle Hase mit den langen Ohren, der nicht merkt, dass er vom schlauen Swinegel überlistet wird?
    Ich flüchte mich aus dieser Diskussion mit dem Anfang des Märchens: "Die Geschichte muss wahr sein, sonst könnte man sie nicht erzählen!" 😋

    Zu dem Quanten-Dingsbums hätte ich gerne mehr Informationen. Eine sichere Verschlüsselung ohne Schlüssel - wie soll das gehen? 😕



  • berniebutt schrieb:

    Zu dem Quanten-Dingsbums hätte ich gerne mehr Informationen. Eine sichere Verschlüsselung ohne Schlüssel - wie soll das gehen? 😕

    Das beruht prinzipiell darauf, dass in der Quantentheorie postuliert wird, dass eine Messung an einem System das System selbst verändert. Daher kann man zwar nicht verhindern, dass eine Abhörung stattfindet, man kann aber sicher sagen, ob das Signal abgehört wurde oder nicht.



  • Rodney schrieb:

    Das beruht prinzipiell darauf, dass in der Quantentheorie postuliert wird, dass eine Messung an einem System das System selbst verändert. Daher kann man zwar nicht verhindern, dass eine Abhörung stattfindet, man kann aber sicher sagen, ob das Signal abgehört wurde oder nicht.

    Jetzt setzt es bei mir aus. Meine Einbruchsicherung am Haus verhindert nicht den Einbruch, sie sagt mir nur, dass jemand versucht, einzubrechen. Was mache ich dann - Schrotflinte rausholen?

    Solange die Sicherheit des Quanten-Dingsbums nicht nachgewiesen ist, bleibt diese für mich KILLEFITT! 😮 Aber bitte, ich bin lernfähig und lasse mich gerne überzeugen, wenn andere mehr Ahnung haben als ich!



  • Als Quantenkryptografie oder Quanten-Schlüsselaustausch bezeichnet man mehrere Verfahren der Quanteninformatik. Sie nutzen Eigenschaften der Quantenmechanik, um zwei Parteien eine gemeinsame Zufallszahl zur Verfügung zu stellen. Diese Zahl wird in der Kryptografie als geheimer Schlüssel verwendet, um mittels klassischer symmetrischer Verschlüsselungsverfahren Nachrichten abhörsicher zu übertragen. So kann zum Beispiel das beweisbar sichere One-Time-Pad verwendet werden, das ohne Quantenkryptografie meist aufgrund des hohen Aufwands für den sicheren Schlüsselaustausch nicht zum Einsatz kommt.

    Prinzipiell beruht Quantenkryptografie auf dem erstmals 1927 als Heisenbergsche Unschärferelation beschriebenen Phänomen, wonach bereits durch die Messung bzw. durch Wahrnehmung des Zustands eines atomar-kleinen Teilchens durch einen Beobachter, auch ohne Energiezufuhr, eine unwiderrufliche Selektion unter den möglichen Zuständen bewirkt wird.

    Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Quantenkryptografie

    Und ja, die Sicherheit ist nachgewiesen.



  • berniebutt schrieb:

    Jetzt setzt es bei mir aus. Meine Einbruchsicherung am Haus verhindert nicht den Einbruch, sie sagt mir nur, dass jemand versucht, einzubrechen. Was mache ich dann - Schrotflinte rausholen?

    Dadurch, dass dieser Kanal nur für den Schlüsselaustausch verwendet wird, kann der Angreifer höchstens Teile des Schlüssels belauschen, den Alice und Bob nicht verwenden werden, weil sie wissen, dass ein Angreifer vorhanden ist.



  • Michael E. schrieb:

    Dadurch, dass dieser Kanal nur für den Schlüsselaustausch verwendet wird, kann der Angreifer höchstens Teile des Schlüssels belauschen, den Alice und Bob nicht verwenden werden, weil sie wissen, dass ein Angreifer vorhanden ist.

    Erkläre das mal bitte. Alice und Bob merken, dass die Übertragung einer verschlüsselten Information belauscht wird. Wenn sie dann die Entschlüsselung nicht machen, ist doch nichts gewonnen. Also irgendwie doch VerSCHLÜSSELung - es wird also der Schlüssel geschützt. Und wozu muss man da Heisenberg und die Quantentheorie heranziehen?



  • Durch die Quantenphysik kann theoretisch gewährleistet werden, dass der Austausch eines Schlüssels nicht abgehört wurde. Wenn man also geheime Informationen austauschen will, braucht man nur solange Schlüssel auszutauschen, bis man weiß, dass ein Schlüssel nicht abgefangen wurde. Dann kann man diesen verwenden und die Übertragung der geheimen Informationen ist sicher, weil ja der Schlüssel garantiert nur Alice und Bob bekannt ist.



  • Michael E. schrieb:

    Wenn man also geheime Informationen austauschen will, braucht man nur solange Schlüssel auszutauschen, bis man weiß, dass ein Schlüssel nicht abgefangen wurde. Dann kann man diesen verwenden und die Übertragung der geheimen Informationen ist sicher, weil ja der Schlüssel garantiert nur Alice und Bob bekannt ist.

    Vielleicht bin ich bei dieser Frage etwas hartnäckig. Was ist denn, wenn der Lauscher dauerhaft alles abfängt - hilft es dann nur den Schlüssel per Post oder reitenden Boten Alice und Bob mitzuteilen?



  • Richtig, das jetzt aber ein anderes Problem. Das Problem, dass uns ein Angreifer unbemerkt belauschen könnte sind wir losgeworden, das kann nicht mehr passieren. Er kann aber natürlich nach wie vor versuchen unsere Kommunikation zu verhindern. Das ist aber eine ganz andere Art von Angriff. Da kommt man so ohne weiteres mit Protokollen auch nicht wirklich weiter.


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