Hinterfragt bitte mal folgendes Finanzmodell



  • Willst du Anwärter auf den Nobelpreis werden?



  • textwall



  • Leute wie ich sind nicht "Nobelpreis geeignet" - zu exzentrisch. Den kassiert jemand, der mir die Idee klaut ... 😃

    Neee, ich hinterfrage einfach ein fundamentales Konzept uund will wissen, welche Anomalien dabei auftauchen - nicht mehr und nicht weniger.



  • eine nette Theorie, aber es ist zu sehr Freitag, dass ich mich damit jetzt auseinandersetze 😃

    Nur soviel: Geld wurde genau aus dem Grund eingeführt, damit die Tauschgeschäfte, wie du sie vorschlägst, nicht mehr nötig sind.

    Allerdings wäre es durchaus interessant zu wissen, welche Auswirkungen sowas in der heutigen Zeit hätte.



  • zwutz schrieb:

    Allerdings wäre es durchaus interessant zu wissen, welche Auswirkungen sowas in der heutigen Zeit hätte.

    Ja, genau!
    Der Kerngedanke dahinter ist immer noch das Konjunktur und Handel auf dieser Art immer noch besser ist als überhaupt nicht.

    Beispiel D aus "Phenomänon":

    G: Kannst Du mein Auto flicken? Ich habe aber kein Geld.
    J: Hmm ... Ich konnte Hilfe bei meiner Solaranlage brauchen.
    G: Mann, ich verstehe nicht die Bohne von Solaranlagen.
    J: Ja aber Charlie, und der könnte Hilfe beim Brunnen graben gebrauchen. Also wenn Du das für Ihn machst, hilft er mir bei meiner Solaranlage und ich flicke Dein Auto. - Einverstanden?

    Ist nach dt. Recht Schwarzarbeit, weil der Staat nicht dazu kommt dreimal die Hand aufzuhalten. Nur ohne Geld wäre das Geschäft sowieso nicht zustande gekommen. So kann G zur Arbeit fahren und Geld verdienen, Charlie hat Wasser fürs Vieh (beide zahlen so mehr Steuern) und J unterstützt einfach nur der Staat bei der Co2 Reduktion.

    Jetzt könnten sich noch die Handwerker beschweren, aber wie bereits gesagt ohne Geld wäre das Geschäft auch nicht zustande gekommen.

    Hier ist wieder die Frage wo ziehen wir die Grenze?



  • Hallo

    Ist nach dt. Recht Schwarzarbeit, weil der Staat nicht dazu kommt dreimal die Hand aufzuhalten. Nur ohne Geld wäre das Geschäft sowieso nicht zustande gekommen. So kann G zur Arbeit fahren und Geld verdienen, Charlie hat Wasser fürs Vieh (beide zahlen so mehr Steuern) und J unterstützt einfach nur der Staat bei der Co2 Reduktion.

    warum sollte das Schwarzarbeit sein.

    Keine Schwarzarbeit sind Hilfeleistungen durch Angehörige oder Lebenspartner sowie Nachbarschaftshilfe oder Gefälligkeiten, wenn sie nicht nachhaltig auf Gewinnerzielung gerichtet sind.

    Ich wuerde dies unter Gefälligkeiten ablegen

    Mfg
    Klaus



  • Prof84 schrieb:

    Leute wie ich sind nicht "Nobelpreis geeignet" - zu exzentrisch. Den kassiert jemand, der mir die Idee klaut ... 😃
    Neee, ich hinterfrage einfach ein fundamentales Konzept und will wissen, welche Anomalien dabei auftauchen - nicht mehr und nicht weniger.

    Irgendwo in dieser Galaxie oder woanders könnte deine Idee vielleicht funktionieren. Solange du ganz alleine bist, ist alles gesichert. Sobald ein zweiter oder dritter dazu tritt, dessen Hilfe du benötigst, musst du schon über dein fundamentales Konzept nachdenken. 😮 Und du kriegst es nicht hin 😡



  • Hatte man das nicht auch im sehr nahen Osten (DDR) durchgeführt - also diesen Tauschhandel (mit Waren und nicht mit Dienstleistungen)?



  • Prof84 schrieb:

    Jetzt könnten sich noch die Handwerker beschweren, aber wie bereits gesagt ohne Geld wäre das Geschäft auch nicht zustande gekommen.

    Warum kommst du zu dem Schluss? Nur der Handel mit dem Flicken des Autos wäre nicht zustande gekommen. Es hätte immer noch ein Arbeiter den brunnen bauen können und ein Elektriker die Solaranlage reparieren. Es gibt keinen Constraint in deinem Modell, der das verhindert.

    Gegenbeispiel:
    1. Charlie könnte G den Auftrag erteilen, den Brunnen zu bauen
    2. G hat dann Geld dass er J für die Autoreparatur geben kann
    3. J hat nun ebenso Geld um sich die Solaranlage von Charlie reparieren zu lassen.



  • Das Hauptproblem beim Tauschhandel ist doch, dass immer zwei Leute gleichzeitig was wollen müssen.

    Geld kann man lagern, das vergammelt und rostet nicht.



  • earli schrieb:

    Das Hauptproblem beim Tauschhandel ist doch, dass immer zwei Leute gleichzeitig was wollen müssen.

    Geld kann man lagern, das vergammelt und rostet nicht.

    ja, nach ner zeit würden sich auf diese weise ne vielzahl unterschiedlicher geldwertungen von alleine einstellen. zigarettenpackungen oder sowas 🙂

    edit: also, so dass leute irgendwelche sachen massenhaft lagern damit sie mal was zum tauschen haben, wenn kein essen da ist und sie nichts mehr haben.


  • Mod

    Man kommt doch zwangsläufig wieder zu Geld - denn die Idee ist ja schön, aber die Gleichzeitigkeit des Bedarfs ist das Manko. Du willst Dir den Rasen ja nicht im Dezember mähen lassen, also lässt Du Dir eine Art Schuldschein geben. Sobald Du die Schuldscheine standardisierst, hast Du - Geld.

    Apropos, das deutsche Steuerrecht hält dafür bereits heute Paragraphen bereit.

    Fallbeispiel: zwei Handwerker. Einer kann mauern, der andere backt Brot. Der Maurer erstellt dem Bäcker eine Mauer für den heutigen Wert von 1000 EUR. Der Bäcker liefert dafür 3000 Brötchen. BEIDE sind für diesen getätigten fiktiven Umsatz nun umsatzsteuerpflichtig, und zwar schulden sie jeweils die Mehrwertsteuer auf den (gar nicht als Geld geflossenen) Betrag von 1000 EUR. Ist der Gegenwert in Eur nicht direkt ermittelbar, darf GESCHÄTZT werden - vom Finanzamt.



  • Wie wär's mit Steuern -> 0, jeglichen Verbraucherschutz -> 0: Da, hast du dein Modell.

    Ansonsten. Ich habe also die Wahl, Steuern zu zahlen oder keine Steuern zu zahlen. => Alles klar, keine Steuern mehr, Mitarbeiter nur auf Aushilfsbasis, Bezahlung in Naturalien aus Eigenprod. und Partnerwerken (wie in der guten alten Dem.Rep), wer Geld will braucht nicht mehr zu kommen, Kündigung gibt es ja nicht, war ja eh nicht angestellt. Geschäfte mit anderen Firmen über Loop-Detection im Produktionsgraphen -> yay für Informatiker; Wirtschaft wird auch stabiler da enforcierte Hersteller-Abnehmer-Beziehungen, Effizienz? Sinkt vermutlich, außer einer findet einen guten Algo oder P=NP.
    Aber halt, wieso soll ich alls zuhs die Schleife finden, da ließen sich doch virtuelle Knoten anlegen, die Produkte die gerade nicht abgenommen werden puffern.... Und virtuelle Kanten, um Verbindungswege zu erleichtern.... und schschschwupps haben wir die banken wieder, und das gute alte Geld auch.
    Und was macht in der Zeit der Staat? keine Ahnung, Aufgabe für den geneigten Leser.



  • Schöne Diskussion um ein unlösbares Thema. :p
    Ich halte einige Hühner. Die kosten mich Futter, Wasser, und etwas Arbeit zum Ausmisten des Stalles. Dafür legen die Eier (viele sogar) und brüten einmal im Jahr neue Hühner aus. Hin und wieder habe ich so einen leckeren Braten. Ein freundlicher Nachbar als gelernter Schreiner kommt zu mir die ausgeschlagenen Schaniere meines Schrankes zu reparieren und will dafür kein Geld. Ich gebe ihm 20 Eier und er ist dankbar dafür, weil er keine Hühner hat - er müsste die Eier kaufen. Wie passt das in dein Finanzmodell? 😕



  • berniebutt schrieb:

    Schöne Diskussion um ein unlösbares Thema. :p
    Ich halte einige Hühner. Die kosten mich Futter, Wasser, und etwas Arbeit zum Ausmisten des Stalles. Dafür legen die Eier (viele sogar) und brüten einmal im Jahr neue Hühner aus. Hin und wieder habe ich so einen leckeren Braten. Ein freundlicher Nachbar als gelernter Schreiner kommt zu mir die ausgeschlagenen Schaniere meines Schrankes zu reparieren und will dafür kein Geld. Ich gebe ihm 20 Eier und er ist dankbar dafür, weil er keine Hühner hat - er müsste die Eier kaufen. Wie passt das in dein Finanzmodell? 😕

    Und wenn du ein Auto kaufst, dann hat der Händler hunderttausend Eier?

    Wo willst du hunderttausend Eier auf einmal herkriegen, willst du sie so lange einlagern, bis du hunderttausend zusammen hast?

    Und was soll der Händler mit hunterdtausend Eiern machen, einlagern?

    Lecker!



  • Das Problem ist nicht das Wirtschaftsmodell. Das Problem ist die Gier des Menschen. Wenn du es bei jedem einzelnen geloest hast, komme bitte wieder.



  • Das Problem ist doch generell, das sich das Geld irgendwo anhäuft und nicht gleichverteilt.

    Warum versucht ein Milliardär noch was hinzuzuverdienen?
    Warum hat der Milliardär so viel und einem Afrikaner fehlen 2 Euro um nicht zu verhungern?
    Warum gibt der Milliardär nicht teile seines Geldes ab?
    Wenn er es macht, warum kommt es nicht bei den Armen, sondern bei irgendwelchen Mafistrukturen an?
    Warum setzt Jemand der sich selbst kaum zu ernähren weiß 8 Kinder in die Welt?
    Warum arbeiten Menschen denen es kollektiv schlecht geht nicht zusammen?
    Warum ist es meistens so, dass sie dann noch das wenige was sie haben in Konflikten kaputt machen?
    .
    .
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    DAS sind die wirklichen Probleme.

    Das Wirtschaftssystem bildet (als Graph gesehen) nunmal Senken und Quellen aus.
    => Das geld fehlt an vielen Stellen und häuft sich an wenigen an.



  • Andreas XXL schrieb:

    Das Wirtschaftssystem bildet (als Graph gesehen) nunmal Senken und Quellen aus.
    => Das geld fehlt an vielen Stellen und häuft sich an wenigen an.

    Die Senken sehe ich auf meinem Konto und in meinem Portemonnaie. Die Quellen interessieren. Muss ich dafür arbeiten, Eier abgeben, oder mit eigenem Geld oder Vermögen ohne viel Zutun neues Geld schaffen?

    @earli: Hundertausend Eier für ein Auto schaffen meine Hühner nicht!

    Die gestellte Frage ist tatsächlich hochbrisant - und es scheint keine Lösung dafür zu geben. Bisher war es so: erst Naturalwirtschaft, dann Geld als Gegenleistung für erwirtschaftete Produkte und Arbeit. Da ist aber noch etwas neues dazugekommen, Geld verdient selbst Geld und derjenige der arbeitet, kann davon oft nicht leben. Karl Marx hatte diesen Konflikt bereits erkannt.



  • Marc++us schrieb:

    Man kommt doch zwangsläufig wieder zu Geld - denn die Idee ist ja schön, aber die Gleichzeitigkeit des Bedarfs ist das Manko. Du willst Dir den Rasen ja nicht im Dezember mähen lassen, also lässt Du Dir eine Art Schuldschein geben. Sobald Du die Schuldscheine standardisierst, hast Du - Geld.

    Wollte ich eben auch schreiben. Das ist doch das Schuldscheinprinzip, was auch heute noch gültig ist, weiß bloß keiner mehr.



  • F98 schrieb:

    Marc++us schrieb:

    Man kommt doch zwangsläufig wieder zu Geld - denn die Idee ist ja schön, aber die Gleichzeitigkeit des Bedarfs ist das Manko. Du willst Dir den Rasen ja nicht im Dezember mähen lassen, also lässt Du Dir eine Art Schuldschein geben. Sobald Du die Schuldscheine standardisierst, hast Du - Geld.

    Wollte ich eben auch schreiben. Das ist doch das Schuldscheinprinzip, was auch heute noch gültig ist, weiß bloß keiner mehr.

    Da stell ich mir immer folgende Frage: Warum sehen wir Kontostände als private, intime Daten an?

    Schließlich bedeutet ein Kontostand doch eigentlich, wie viel die Gesellschaft einer Person schuldet. Warum soll das die Gesellschaft nicht wissen können/wollen/dürfen?


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