Wann kommt DMark II oder Nord-Euro?
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EZB -> Währung
FED -> WirtschaftVerstehe ich jetzt nicht so ganz. Meinst Du, dass die Fed ausschließlich Anleihen von Unternehmen kauft, die EZB dagegen Anleihen von Staaten? Oder wie?
Ich frage mich dann, wer sich um die US-Währung kümmert.
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setz doch mal deine rosa brille ab
Häää?
Ich zitiere meine Aussagen:
"Wenn die Leute die gesamte EU in einem derart schlechten Licht sehen, dann kann das Ganze natürlich nicht funktionieren.
Aber genau so geht's ja auch unserer Inlandspolitik. Da wird vom Volk aus verbal auch aus allen Rohren geschossen. An der Politik, den Arbeitgebern, Sozialkassen, Hartz IV-Empfängern, Ausländern, Besserverdienenden wird ja ständig wild rumgemault. Wäre auch seltsam, wenn sich dieses durch und durch negative Getue nicht auch auf die gesamte EU übertragen liese. Schlimm ist das!"Das klingt für Dich also nach rosaroter Brille? Ja nee, schon klar.
Also das wird mir so langsam echt zu albern. Geht morgen demonstrieren in Berlin und zwingt Deutschland aus dem Euro, aus der EU und was ihr sonst noch wollt.
<kopfschüttel>
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aha, monolog ...
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NrSr schrieb:
GPC schrieb:
Jo, die Schweiz. Aber was exportiert die Schweiz schon, verglichen mit Deutschland? Was haben die Schweizer schon groß an Industrie, verglichen mit Deutschland?
Die Schweiz exportiert mehr als sie importiert - und das seit Jahren.
Das hatte ich mir fast gedacht, das sagt aber nichts darüber aus (immer im Verhältnis zu Deutschland):
- Wie viel Außenhandelsüberschuss es gibt
- Wie wichtig der Außenhandelsüberschuss für das BIP bzw. die Konjunktur ist
- Was und in welchem Wert exportiert wird (Die Schweiz ist z.B. nicht für Autos, Maschinenbau oder Schiffe als Exportnation berühmt)Klar, der Schweiz geht es natürlich bombig, aber liegt das wirklich an der eigenständigen Währung? Ich bezweifle das stark. Wenn wir aus dem EURO-Raum austreten würden, wäre Deutschland nicht Schweiz Nr. 2 bzw. eine Insel der Glückseligen. Wir würden verdammt hart auf die Fresse fliegen und hey, da fütter ich lieber vorläufig mal ein paar Griechen/Iren/Portugiesen durch, als hinterher einen krassen Wirtschaftseinbruch/Vermögensverlust miterleben zu müssen. D und CH sind einfach nicht vergleichbar... von Größe (relevant für "Wie schlimm wäre ein Untergang des jeweiligen Landes?"), Wirtschaftsstruktur, Industrie und Handelsvolumen.
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GPC schrieb:
NrSr schrieb:
GPC schrieb:
Jo, die Schweiz. Aber was exportiert die Schweiz schon, verglichen mit Deutschland? Was haben die Schweizer schon groß an Industrie, verglichen mit Deutschland?
Die Schweiz exportiert mehr als sie importiert - und das seit Jahren.
Das hatte ich mir fast gedacht, das sagt aber nichts darüber aus (immer im Verhältnis zu Deutschland):
- Wie viel Außenhandelsüberschuss es gibt
- Wie wichtig der Außenhandelsüberschuss für das BIP bzw. die Konjunktur ist
- Was und in welchem Wert exportiert wird (Die Schweiz ist z.B. nicht für Autos, Maschinenbau oder Schiffe als Exportnation berühmt)Da sind ja nur ein paar Lebensmittelriesen, ein paar Pharmariesen, der Präzisionswerkzeugbau, der Sondermaschinenbau und die Finanzdienstleistungen, um nur einige zu nennen. Komisch auch, daß die Finanzkrise weder den Banken noch dem Staatshaushalt viel antun konnte.
GPC schrieb:
Klar, der Schweiz geht es natürlich bombig, aber liegt das wirklich an der eigenständigen Währung? ... Wir würden verdammt hart auf die Fresse fliegen ...
Das ist ein Widerspruch in sich. Ich habe auch nicht behauptet, daß es eine eigene Währung braucht, um so gut dazustehen, sondern die Schweiz ist der Beweis, daß man eben nicht automatisch kaputtgeht, wenn man eine eigene Währung hat. Bislang ist eher der Euro den Beweis schuldig geblieben, daß nicht einzelne Staaten andere in einen Strudel reißen können.
GPC schrieb:
D und CH sind einfach nicht vergleichbar... von Größe (relevant für "Wie schlimm wäre ein Untergang des jeweiligen Landes?"), Wirtschaftsstruktur, Industrie und Handelsvolumen.
Natürlich ist die Schweiz kleiner, aber beide sind im 2. und 3. Sektor starke Exporteure, alleine in der Pharmaindustrie schafft die kleine Schweiz etwa die Hälfte des Außenhandelsüberschusses der deutschen Konzerne. Vergleiche sind also durchaus erlaubt.
Also nochmal: Wer ist dem Untergang seiner Währung näher?
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pointercrash() schrieb:
Komisch auch, daß die Finanzkrise weder den Banken noch dem Staatshaushalt viel antun konnte.
Ich weiß nicht wie sehr die CH-Banken unter der Finanzkrise gelitten haben, aber Griechenland und Portugal sind schließlich nicht erst seit der Finanzkrise überschuldet. Früher oder später wäre das Problem aufgetreten
GPC schrieb:
Klar, der Schweiz geht es natürlich bombig, aber liegt das wirklich an der eigenständigen Währung? ... Wir würden verdammt hart auf die Fresse fliegen ...
Das ist ein Widerspruch in sich.
Ist es nicht, denn...
Ich habe auch nicht behauptet, daß es eine eigene Währung braucht, um so gut dazustehen, sondern die Schweiz ist der Beweis, daß man eben nicht automatisch kaputtgeht, wenn man eine eigene Währung hat.
die Schweiz hat seit, uh, längerer Zeit den Franken und ist nicht zwischendurch mal dem EURO beigetreten, um dann wieder auszutreten. Das ist der Unterschied zu Deutschland.. und das ist auch ein massives Problem für, was zu besagtem "Auf die Fresse fallen" bei D führen würde.
Und, hey, nach wie vor gibt es kein vernünftiges "Raus aus dem EURO"-Szenario. Ich lass mich aber gern überraschen, wie das vernünftig und v.a. kurzfristig von statten gehen soll
Bislang ist eher der Euro den Beweis schuldig geblieben, daß nicht einzelne Staaten andere in einen Strudel reißen können.
Es hat keine Auswirkungen auf den Dollar, dass Kalifornien praktisch pleite ist, obwohl Kalifornien als eigenständiges Land in den Top 10 der Wirtschaftsnationen wäre. Was ist also anders beim europ. Währungsraum? Die Tatsache, dass die EU keine Regierung über Europa darstellt, daher nicht mächtig genug ist und die einzelnen Staaten noch "zu viele" Kompetenzen/Entscheidungen bei sich behalten. Insofern kann man das als Konstruktionsschwäche des Euro betrachten.
GPC schrieb:
D und CH sind einfach nicht vergleichbar... von Größe (relevant für "Wie schlimm wäre ein Untergang des jeweiligen Landes?"), Wirtschaftsstruktur, Industrie und Handelsvolumen.
Natürlich ist die Schweiz kleiner, aber beide sind im 2. und 3. Sektor starke Exporteure, alleine in der Pharmaindustrie schafft die kleine Schweiz etwa die Hälfte des Außenhandelsüberschusses der deutschen Konzerne. Vergleiche sind also durchaus erlaubt.
Also nochmal: Wer ist dem Untergang seiner Währung näher?Ja, die Pharmaindustrie ist auch sehr stark in der Schweiz... aber - und da können wir jetzt lang Listen aufzählen - in der Breite exportiert die Schweiz logischerweise nicht das, was Deutschland exportiert. Insofern würden die negativen Effekte Deutschland in der Breite härter treffen.
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Es steht kritisch bezüglich des Euro. Die Situation ist instabil und wird nur immer wieter hinaus geschoben. Die Länder Europas konvergieren nicht, sondern divergieren.
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Erhard Henkes schrieb:
Prof. Enderlein fordert, die maroden Banken geordnet in die Insolvenz zu überführen.
das hätte man mit allem machen sollen was die finanzkriese nicht aus eigener kraft überlebt hätte, ich denke da auch an opel. aber dann haben sich alle ein "too big to fail" in die hose gemacht.. und somit unnötig geld verpulvert. sieht man ja an der hre was diese verzögerungs taktik gebracht hat.
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Dieses berühmte "Fass ohne Boden" trifft man auch in der Industrie an. Dort benötigt es Mut solche Zustände zu stoppen, hängen ja auch Arbeitsplätze dran. Das berühmte "Aussitzen" oder "Durchstehen" ist i.d.R. einfacher gemäß dem Motto: "das soll/wird mein Nachfolger regeln". In der Politik ist dieses Nichtstun eher der Normalfall wegen des populistischen Ansatzes.
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Hi,
mal ein ganz interessant zu lesaender Artikel von Rogff in der FTD.
Gruß Mümmel
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Hi,
hier noch eni interessanter Artikel zu dem Thema:
http://www.ftd.de/politik/europa/:kolumne-lucas-zeise-die-zweifel-der-euro-schuldner/50202692.html
Gruß Mümmel
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Griechenland hat ja schon de facto eingeräumt, seine Schulden nicht zeitgerecht bedienen zu können, Hilfen hin oder her, das Geld der Steuerzahler ist weg. Die Politiker versuchen uns nur schonend beizubringen, daß das nötig war, weil ohne Banken ja die Lichter ausgehen.
2011 wird lustig
: Da steht für die PIIGS ein Refinanzierungskoloß von 460 Mrd € an, alleine Italien muß 264 Mrd € umschulden. Normalerweise wäre das nicht so schlimm, aber wenn schon die Spatzen von den Dächern pfeifen, daß wohl demnächst Eurostaatsanleihen (ohnehin bislang eher renditeschwach und unattraktiv) nicht mehr bedient werden (können/wollen/tun täten), sucht sich das Geld einen anderen Weg, z.B. in Unternehmenswerte, also Aktien, was man gerade sehr schön sehen kann.
Der Markt für europäische Staatsanleihen legt sich also gerade selbst trocken und selbst wenn kein Staat stürzt, reicht der Rettungsschirm bis 2013 einfach nicht, dazu genügen Bleistift und Papier, wenn man kein toller Kopfrechner ist.
[theatre
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"Hohohooo", ruft der Weihnachtsmann, "wer soll denn dann die Rechnungen bezahlen?".PIIGS: "Der deutsche Michel soll's sein, die Drecksau hat uns ja nur kaputtgebenchmarkt mit seinem unverschämten Export. Außerdem ist er an den hohen Zinsen schuld, weil er nicht sofort für uns bürgen wollte!".
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Auch, wenn's repetitiv ist, so wird das nicht mehr lange gutgehen. Die meisten Experten sind sich einig, daß man einige Banken und Staaten abwickeln müßte, Verluste verbuchen und damit Blasen kontrolliert ablassen. Was stattdessen kommen könnte, sind nur die noch saureren Äpfel, aber in einen muß man beißen.
Wenn es um den (eigentlich vernünftigen) Erhalt des Euro geht, tut die Politik aber so, als gäbe es nur die Optionen der rasenden Idiotie. Sie wird den Euro mit großer Wahrscheinlichkeit unter Vollgas an die Wand fahren.
Nur zur Erinnerung:
Griechenland kann auch die Hilfen nicht mehr zurückzahlen, Portugal hat keinen Plan, seine Strukturdefizite zu beheben, wenn man Irland das Steuer- Nassauern verbietet, können die auch nicht mehr zahlen und die 264 Mrd €, die Italien nächstes Jahr umschulden muß, lassen Böses ahnen.Von den Euro- Befürworter- Gutmenschen mit Schaum im Mundwinkel habe ich in dem Thread bisher kein vernünftiges, nachvollziehbares Wort gehört, wie das aufgehen soll, stattdessen nur das unbegründete Menetekel, daß wir alle des Verderbens sind, wenn das Experiment wegen Fehlschlags fallengelassen wird. All jenen sei entgegengehalten, daß wir die DM lange genug hatten, um mit Fug und Recht sagen zu können, daß wir heute weniger ratlos dem Schuldendesaster gegenüberstünden, hätten wir sie behalten.
Es geht nur noch darum, was mehr Nutzen verspricht, der Euro in seiner derzeitigen Ausführung ist nutzlos, weil er so zur Zockerwährung verkommen und damit seiner Vorteile weitgehend beraubt ist.
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Erhard Henkes schrieb:
Das ist das Schlimmste:
Zielscheibe der Kritik ist zuallererst die Kanzlerin. Ohne Deutschland und Angela Merkel läuft in der EU nichts. Die jüngste Absage der Kanzlerin an europäische Staatsanleihen droht den Graben in der EU weiter zu vertiefen.
Die Zukunft Europas hängt von Frau Merkel ab. Schrecklicher Gedanke.
Ach was, immerhin kann sie klatschen wie eine Dreijährige und viel mehr Handlungsspielraum hat sie ja in der Hinsicht auch nicht. Die Griechenland- Hilfe und der Rettungsschirm kollidieren direkt mit dem GG, das VG drückt mal nur ein Auge zu, weil es sich um zeitlich begrenzte Maßnahmen handeln soll. Die Euro- Bonds wären ja genau das Gegenteil der "No- Bailout-" Klausel der Maastricht- Verträge. Nur unter deren Wahrung hatte ja das VG der Einführung des Euro überhaupt zugestimmt. Zudem gibt es das Problem der Vermittelbarkeit, daß hier geblecht werden soll, weil in "Fakelaki Country" die Steuerhoheit nur sehr relativ ausgeübt wird.
Das Deutschen- Bashing erleichtert die Sache auch nicht gerade, wenn ich 'nem Penner einen Fünfer für die Wärmstube zustecke, dann irritiert mich das schon, wenn er mich dafür anspuckt und für seine Lage verantwortlich macht.
Eigentlich sollte jetzt Schluß sein mit der Salamitaktik, die geht garantiert schief, aber Merkel verzichtet sogar auf die Handlungsmöglichkeiten, die ihr verblieben sind. Das hat sie wohl vom "großen Aussitzer" gelernt.
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Hi Erhard,
Erhard Henkes schrieb:
Die Zukunft Europas hängt von Frau Merkel ab. Schrecklicher Gedanke.
wirklich schrecklich wäre er nur wenn die Zukunft Europas von Sarkozy abhinge.
Gruß Mümmel
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Hi,
5 gute Vorschläge von Stiglitz. Manchmal fällt sogar dem was vernünftiges ein.
Leider sagt er selbst, daß die Aussichten auf Verwirklichung minimal sind, weil er keine Vorteile für die Leute an der Spitze hat.Gruß Mümmel
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wenn ich 'nem Penner einen Fünfer für die Wärmstube zustecke, dann irritiert mich das schon, wenn er mich dafür anspuckt und für seine Lage verantwortlich macht.
Schöner Vergleich!
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Erhard Henkes schrieb:
wenn ich 'nem Penner einen Fünfer für die Wärmstube zustecke, dann irritiert mich das schon, wenn er mich dafür anspuckt und für seine Lage verantwortlich macht.
Schöner Vergleich!
Das gibt Interpretationsspielraum. Meinst Du eher, unter einem Jahresgehalt wäre schäbig oder genau andersrum?
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Ich würde gerne auf das Thema zurück kommen. Griechenland wird seine Schulden nicht zurück zahlen können. Das Geld fließt nicht zu den Staaten, sondern zu den Banken. "Unser Euro" müsste bei 1,80 US-$ stehen, der anderer EU-Länder bei 0,80 US-$. Das wird zu einem Zerbrechen des Euro führen, wie auch immer dies erfolgen wird.
Interessanterweise fangen auch schon Länder an sich vorzudrängen, z.B. Belgien:
http://www.welt.de/wirtschaft/article11481529/Jetzt-wackelt-auch-noch-das-kleine-Belgien.html?wtmc=plista... dabei war die Reihenfolge schon gesetzt: Griechenland, Irland, Portugal, Italien, Spanien, ... ..., Deutschland.
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Das gibt Interpretationsspielraum.
Der klassische Euro muss typischerweise genügen. Ich würde nach Strassbourg gehen in die Seitenstraßen am Münster. Einfach so tun, als würde man Geld einsammeln für die Künstler.