Kleine Physik-Abi-Aufgabe (Elektrodynamik)



  • Hallo! 🙂
    Ich sitze gerade vor einem Physik-Abitur vor folgender Aufgabe, finde meine Lösung nur etwas inakzeptabel:

    Experimentelle Ermittlung der spezifischen Ladung e/m mit Helmholtzspulen

    gegeben:

    B (Magnetische Flussdichte um die Helmholtzspulen) = µI * (0,66N) / R
    µ (Magnetische Feldkonstante)
    I (Erregerstromstärke der Helmholtzspulen) = 0,4A
    N (Windungszahl der Spulen) = 240
    R (Radius der Spule (also ihr Abstand)) = 0,133m
    U (Beschleunigungsspannung von Elektronen, die ins Magnetfeld geschossen werden) = 300V
    r (Radius der durch die Lorentzkraft hervorgerufenen Kreisbahnen) = 0.1m

    gesucht:
    e/m (spezifische Ladung des Elektrons)
    --> Herleitung der Formel

    Lösung:
    weitere Symbole:
    F_L = Lorentzkraft
    F_R = Radialkraft
    v = Tangentialgeschwindigkeit des Elektrons
    e = Elementarladung
    m = Ruhemasse eines Elektrons (Relativistischer Massezuwachs wird vernachlässigt)
    W = kinetische Energie der Tangentialgeschwindigkeit des Elektrons
    sqrt(x) = Quadratwurzel der Zahl x

    F_L = evB
    F_R = mv² / r
    Lorentzkraft wirkt senkrecht zur Tangentialgeschwindigkeit und zu den Feldlinien ---> zieht Elektronen permanent in eine andere Richtung --> identisch zur Radialkraft
    evB = mv² / r
    eB = mv / r
    e/m = v / Br
    Tangentialgeschwindigkeit der Elektronen bleibt konstant, die kinetische Energie aus ihr resultiert aus der Beschleunigungsspannung:
    W = eU = mv² / 2
    v = sqrt(2eU / m)
    Formel zur Berrechnung der spezifischen Ladung:
    e/m = sqrt(2eU / m) / ((µI * (0,66N) / R) * r)
    e/m = 1.715E11 C/kg

    Die Rechnung ist also richtig. Nur ist es irgendwie sinnlos. Ich nehme hier die Größen e und m als gegeben hin, leite irgendeine riesige Formel her, obwohl ich einfach e durch m teilen könnte. Gibt es noch andere Wege, e/m herzuleiten, ohne e o. m auf der anderen Seite der Gleichung zu benutzen?



  • Jodocus schrieb:

    Ich sitze gerade vor einem Physik-Abitur

    Ich befinde mich gerade in derselben Situation 🙂

    Ich verstehe aber dein Problem nicht. Was ist daran sinnlos? Du weißt doch m nicht und das war gerade das Tolle an diesem Versuch. Du konntest in Zusammenarbeit mit dem Millikan Versuch, der e brachte, die Masse des Teilchens bestimmen.

    Naja, was ist dein Problem?

    lg, freakC++



  • Hihi, bestimmt noch so einer, der Physik studieren will.
    Nochmal. 🙂
    In der rechten Seite dieser schönen großen Formel kommen e und m vor. Ich will den Quotienten e/m herausbekommen. Ich habe jetzt die Wahl:
    e/m = e : m
    oder:
    e/m = sqrt(2eU / m) / ((µI * (0,66N) / R) * r)
    Ich nehme hier e und m als gegeben hin (nehme die Werte aus dem Tafelwerk). Die Aufgabenstellung gibt mir diese Werte nicht, verbietet es mir aber auch nicht explizit diese Werte zu nutzen.
    Der Wortlaut:
    "Leiten Sie die Gleichung zur Bestimmung der spezifischen Ladung, wenn die gemessenen Größen [...] gegeben sind!"
    Ist doch irgendwie sinnlos?!

    > Du weißt doch m nicht und das war gerade das Tolle an diesem Versuch.

    Guck mal auf die rechte Seite, da weiß ich m schon. Leider. Also muss es eine andere Formel geben, die m auf der rechten Seite eliminiert.



  • Ahh...jetzt verstehe ich dein Anliegen. Das ist wirklich etwas komisch. Ich entwickel auch mal eine Gleichung.

    Die Elektronen haben stets die Geschwindigkeit \begin{math}v_{s}\end{math}, die senkrecht zum B - Feld ist.

    Wie Du schon gesagt hast, gilt \begin{math}F_{z} = F_{L}\end{math}.

    Daher komme ich auch auf deine Formel: \begin{math}ev_{s}B = \frac{mv_{s}^2}{r}\end{math}.

    Nach einer Umstellung gilt:

    \begin{math}\frac{e}{m} = \frac{v_{s}}{Br}\end{math} (Gleichung 1)

    Nun müssen wir noch die Geschwindigkeit errechnen, da diese unbekannt ist. Das mache ich wie Du. Die Teilchen nehmen im Elektrischen Feld die Energie W = eU auf, die vollständig in kinetische Energie umgewandelt wird. Es folgt:

    \begin{math}v_{s}^2 = 2 \frac{eU}{m}\end{math}.

    Und jetzt quadriere ich die erste Gleichung und ersetze die Geschwindigkeit durch den letzten Term. Dann erhalte ich:

    \begin{math}\frac{e}{m} = 2 \frac{U}{B^2 \cdot r^2}\end{math}

    Das Ergebnis sollte dich zufriedenstellen.

    Du hättest deine letzte Formel also nur quadrieren müssen. Dann kannst Du einmal durch e/m teilen, wodurch es nur noch auf der linken Seite ist. Sonst hast Du ja alles so gemacht, wie auch!

    Andernfalls wäre der Versuch tatsächlich mehr als sinnlos 😃

    edit: Und ja, ich möchte auch Physik studieren. Am besten in Darmstadt! Super Uni! Und gleich noch Informatik dazu! 😋

    lg, freakC++


  • Mod

    Du musst die Gleichung einfach nur weiter auflösen. Es steht auf beiden Seiten noch ein Ausdruck e/m. Tipp: Quadrier doch mal.

    edit: Ups, zu spät. Das kommt davon wenn man sich Minutenlang Zeit nimmt, bis man einen Browsertab liest.



  • ... Mathe war noch nie meine Stärke...

    Aber darauf hätte ich Trottel auch selber kommen können, danke euch beiden! 🙂


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