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Erhard Henkes schrieb:
Die Frage ist nun, wie der Wasserstoff nach außen kam, ob freiwillig/bewusst oder unerwartet. Das entscheidet über Leck oder Nicht-Leck.
Das hat jetzt zwar nicht direkt etwas mit dem Unfall zu tun, aber zum Wasserstoff möchte ich auch noch etwas anmerken.
In Atomkraftwerken ensteht der Wasserstoff durch Tennung von Wassermolekühlenin Wasserstoff und Sauerstoff.
Es gibt bezügl. der Wasserstofferzeugung bei nuklearen Einrichtungen dazu sogar eine technische Bezeichnung, mir fällt sie momentan nur nicht ein. (Elektrolyse war es AFAIK nich).Das Problem dabei ist, daß dies nicht nur normaler Wasserstoff sein kann.
Sondern auch seine Isotope, also Deuterium und das radioaktive Tritium, welches gerade in Wassermoderierten Atomkraftwerken stark anfällt.Und das Tritium kann mit der Zeit durch Diffusion durch den Reaktordruckbehälter und Containmentbehälter durchdiffundieren. Wasserstoff in Reinform macht da nämlich keinen Halt vor Stahlwände, die sind einfach langfristig betrachtet nicht dicht genug.
Und genau dieses freigesetzte Tritium wird als Ursache für die Häufung von Leukämiefällen in der Nähe von Atomkraftwerken vermutet.
In der Atmosphäre reagiert es nämlich mit den Sauerstoffmolekühlen und regnet somit als Regen wieder herab und gelangt ins Grundwasser.Die Mengen sind nicht besonders groß, bei Diffusion ist das auch gar nicht möglich, aber sie sind für die Leukämiefälle wohl groß genug.
Das sollte man wissen, wenn man AKWs befürwortet und Solartechnologie schlecht redet.
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Erhard Henkes schrieb:
Zukünfige Tsunamis und Taifune würden radioaktiv verseuchte Gebiete nahe der Höhe des Meeresspiegels wieder auswaschen.
OMG
Naja, wie ich bereits schrieb.
In Hiroshima und Nagasaki hat genau das das radioaktive Material des lokal niedergegangenen Fallouts stark reduziert.
Es geht also durchaus.Natürlich hätten solche Umweltkatastrophen andere Nachteile und vom aktuellen Atomunglück müßte man lernen, aber bezügl. der Prinzipfrage würde das gehen.
Die Ukraine in der Nähe von Tscerhnobyl dagegen dürfte langfristig verstrahlt bleiben.
Denn da gibt es weder Tsunamis noch starke Regenfälle mit Stürmen.
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sdf schrieb:
Natürlich hätten solche Umweltkatastrophen andere Nachteile und vom aktuellen Atomunglück müßte man lernen, aber bezügl. der Prinzipfrage würde das gehen.
also, wer macht mir jetzt regen über fukushima oder würd das nichts bringen?
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Die Ukraine in der Nähe von Tscerhnobyl dagegen dürfte langfristig verstrahlt bleiben.
Denn da gibt es weder Tsunamis noch starke Regenfälle mit Stürmen.Ja gut, aber das ist nicht mehr so besonders stark.
http://www.tschernobyl-info.de/tschernobyl-heute schrieb:
Gerade was die Strahlung angeht, so haben viele Menschen noch ein falsches Bild vor Augen. Nur knappe 300 Meter Luftlinie vom Reaktorblock 4 entfernt wurde mit einem Geigerzähler die Strahlung gemessen. Das Ergebnis: sie ist nur 5-mal höher als die normale Strahlung, die jeden Tag hier in Deutschland herrscht.
Viel schlimmer ist der Karatschai-See, der zwar zubetoniert wurde, aber immer noch eine enorme Strahlung hat, sodass man sich dem nicht nähern sollte. Auch Drüberfliegen ist gefährlich:
http://de.wikipedia.org/wiki/Karatschai-See
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sdf schrieb:
Das Problem dabei ist, daß dies nicht nur normaler Wasserstoff sein kann.
Sondern auch seine Isotope, also Deuterium und das radioaktive Tritium, welches gerade in Wassermoderierten Atomkraftwerken stark anfällt.Oh, nein! Spuren von Tritium! Wir werden alle sterben.
Und genau dieses freigesetzte Tritium wird als Ursache für die Häufung von Leukämiefällen in der Nähe von Atomkraftwerken vermutet.
Ist das nicht schon vor Jahren als statistischer Humbug entlarvt worden? Wer erzählt so einen Müll immer noch?
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Tritium ist sicher das geringste akute Problem. Es geht um radioaktives Plutonium, Caesium, Strontium, Jod. KJ-Tabletten helfen, die Schilddrüse vor der Aufnahme radioaktiven Jods zu schützen. Strontium geht anstelle Calcium in die Knochen, und Caesium verseucht jahrelang den Boden. Über Plutonium möchte ich mich hier noch nicht auslassen.
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sdf schrieb:
Willst du also auf dieses Potential vollständig verzichten?
Ja, wenn die Kosten zu hoch sind.
(Der Solarstromanteil in Deutschland 2010 betrug etwa 12.000 GWh. Fukushima Daiichi erzeugt jährlich fast 26.000 GWh.)
sdf schrieb:
China kann sich das leisten, wir nicht.
Natürlich können wir uns das leisten. Es ist nur politisch zu schwierig. Wenn man eine Hochspannungsleitung legen will, dann klagt dagegen jeder Anwohner und die Lokalpolitiker kämpfen dagegen an und die Verfahren verzögern sich, weil jeder Einspruch gehört werden muss. Umweltverbände tauchen auf und und und. Die Infrastruktur zu bauen ist nicht so teuer oder aufwendig. Die ganzen Einspruchsverfahren machen das ganze so unangenehm. Außerdem fehlt es natürlich in dem zerstückelten Markt an jemanden, der so weit denken und lenken kann. Die Chinesen können für das ganze Land planen und müssen keine Rücksicht auf Einspruchsverfahren nehmen. Versteh mich nicht falsch, ich möchte die Leute auch nicht entmündigen und man muss natürlich Einsprüche hören. Aber man könnte das ganze vereinfachen und einfach langfristig Grundstücke aufkaufen.
sdf schrieb:
Sondern auch seine Isotope, also Deuterium und das radioaktive Tritium, welches gerade in Wassermoderierten Atomkraftwerken stark anfällt.
Der Tritium Gehalt des Kühlwassers wird vom Gesetz her untersucht und ist bei allen Einrichtungen in Deutschland weit unterhalb des Grenzwerts (Tritium kommt auch natürlich vor).
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_-- schrieb:
Andreas XXL schrieb:
Herr schmeiß Hirn.
Aber bitte nicht wieder daneben!hast du ein problem mit mir
Eigentlich nicht.
Ich fand es generell nur, sagen wir mal erstaunlich, wie ein Thread der mit dem sachlichen Bericht über ein Unglück begann, sich zu einer, sagen wir mal "turbulenten" Unterhaltung zur Glaubensfrage "Ja-Nein" Kernenergie entwickelt hat.
Das bezog sich aber nicht speziell auf Jemanden.Da wir gerade dabei sind. Ich werfe mal eine Theorie in den Raum:
Genau die Notabschaltung bei einer bevorstehenden Katastrophe führt erst zu der selbigen. Bei Tschernobyl und jetzt in Japan wurde der Reaktor runtergefahren.
Bei Tschernobyl zu Testzwecken in Japan als Notabschaltung.
Dadurch fehlt Energie für die Pumpen der Kühlung, was zur eigentlichen Katastrophe geführt hat.Wäre es nicht sicherer die Reaktoren normal weiterzubetreiben anstatt notabszuschalten bei einem Erdbeben?
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Erhard Henkes schrieb:
regen über fukushima
Es soll Niederschläge ca. Di nächste Woche geben, auch der Wind dreht kurzzeitig nach Süden. Wenn dies mit einer Freisetzung von radioaktivem Material zusammen kommt, ist dies ein ernstes Problem.
dann sollte man doch schauen, dass es nicht unbedingt in tokio zum fallout kommt. also sollte man die simulationskisten schon mal anwerfen, um zu schauen wo man es am günstigsten regnen lässt :p
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Erhard Henkes schrieb:
Wäre es nicht sicherer die Reaktoren normal weiterzubetreiben anstatt notabszuschalten bei einem Erdbeben?
Soweit ich das verstanden habe, können bei einem Erdbeben mechanische Schäden an den Kühlwasserleitungen ins Meer entstehen, so dass die 4 Meter Kühlwasser-Standhöhe nicht gewährleistet sind. In Reaktor 1 seien momentan nur 1,70 m von 4 m. Darüber befindet sich dann Dampf, der nicht ausreichend kühlt (--> Kernschmelze). Wenn ich nicht abschalte und in einen derartigen Zustand gerate, verstärkt dies die Energieentwicklung. So ungefähr.
Also folgt die Katastrophe, egal was man macht?
Da müßte man ja ne andere Energiequelle haben um im Notfall die Reaktoren kühlen zu können.Also Windkraftanlagen und Photovoltaikanlagen daneben bauen und hoffen, dass man nur bei Wind oder Sonnenschein abschalten muß
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Hier gibt es Statusnachrichten des Betreibers http://www.tepco.co.jp/en/press/corp-com/release/index-e.html
und hier der IAEA http://www.iaea.org/newscenter/news/tsunamiupdate01.html
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Andreas XXL schrieb:
Da müßte man ja ne andere Energiequelle haben um im Notfall die Reaktoren kühlen zu können.
es gab/gibt doch sicher notstromaggregate die dafür zuständig sind
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Erhard Henkes schrieb:
Windkraftanlagen und Photovoltaikanlagen daneben bauen und hoffen, dass man nur bei Wind oder Sonnenschein abschalten muß
Das Geraffel fällt bei Erdbeben bestimmt als erstes aus. Windrad fällt um, Sonnenkollektoren verdrecken, zersplittern, ...
Irgendwie ist es simpel:
Abschaltung nötig + keine weitere Energiequelle zum Kühlen = Katastrophe.Tja, und was soll man machen? Auch Notstromaggregate (z.B. Dieselmotoren) können durch das Beben beschädigt werden.
Irgenwie kann immer die Katastrophe am Ende kommen. Wie kann man das dann überhaupt als sicher ansehen?
Welche Art von Notenergie ist denn bei unseren Kernkraftwerken eingeplant?
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Andreas XXL schrieb:
Welche Art von Notenergie ist denn bei unseren Kernkraftwerken eingeplant?
http://www.taz.de/1/zukunft/umwelt/artikel/1/geflutete-stromaggregate/ schrieb:
Die drei Reaktoren dort gingen mit dem Beben vom Normalbetrieb in die Notabschaltung. Die Dieselaggregate sprangen an und kühlten den Reaktorkern weiter. Eine Stunde nach dem Beben erreichte jedoch der Tsunami die Küste und flutete die Stromaggregate, referiert WNN Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA. Seitdem ist es offensichtlich nicht wieder gelungen, diese zu starten.
wir verwenden sicher auch so dieselteile, allerdings ist bei uns ein tsunami unwahrscheinlich (zumindest in bayern :p )
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Hier gibt es Statusnachrichten des Betreibers http://www.tepco.co.jp/en/press/corp-com/release/index-e.html
Thx, also 3 (von 6) Reaktoren wurden aktuell abgefahren, die nun noch gefährlich werden können. Gemäß IAEA seien alle 3 Containments dicht. Also nach wie vor völlig unklare Lage, wie 1986.