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  • Erhard Henkes schrieb:

    Diese "Führungskraft" gehört vor Ort zu seinen dem Tod geweihten "Helden", nicht in ein Hinterzimmer. Warum werden solche Leute nie ihrer Führungsverantwortung gerecht? Ganz einfach: Weil sie keine Ahnung haben, was sie überhaupt leiten und führen. 😡

    Hmmpf...

    1. Wer sitzt in solchen Vorständen. Schau Dir mal einen Chemiekonzern an wer dort in Vorständen sitzt. Dort ist doch mindestens die Hälfte Dr. rer. nat. und keiner taugt wirklich zum "Feldoffizier", Krisenmanager oder Projektleiter.

    2. "You are not really a leader untill you had lost!" (The Core). Da ist wirklich was Wahres daran. Man kann erst dann richtig führen, wenn man selber schon mal auf die Schnauze gefallen ist. Erst dann bist Du Willens schnell rüde die Notbremse zu ziehen und Kollateralschäden zu akzeptiren. Und je schneller Du es machst je geringer die Schäden. - Sprich: Es wäre vielleicht gar nicht zu der Katastrophe gekommen, wenn man seine Firma angeschwärzt hätte (undenkbar in Japan).

    3. Der richtige Platz eines Generals ist im Befehlsstand und nicht an der Front.

    4. Schlechte Information der Führung ist akzeptierte Nebenwirkung von personenorientierten Hierarchien - Gorbi musste den KGB einschalten um überhaupt zuverlässige Infos aus Tschernobyl zu erhalten. So krass war das. Und in Japan stelle ich mir das mit den Geschichtsverlustsproblem schlimmer vor.



  • Prof84 schrieb:

    Nur in Deinen Träumen! - Es wird immer noch die Gegenwart auf Kosten der Zukunft gerettet.

    Muß Dir leider zustimmen. Die Amis haben gerade einem Unglücksreaktor nach GE/Fukushimi- Bauart (da ist 2007 der Kühlturm teilweise eingestürzt), der demnächst stillgelegt werden sollte, in dieser Woche die Betriebsgenehmigung verlängert. Naja, die haben ja auch G.W. Bush wiedergewählt.

    Ein am 27.03. releastes Infoblatt der Präfektur Fukushima tut ja noch so, als ob noch quasi alles in Butter sei, solange man sie nicht ißt.

    "Die Geschichte lehrt, dass der Mensch aus der Geschichte nichts lernt." (Nietzsche)

    Und wer nichts lernen mag, ist dazu verdammt, immer über die gleichen Fehler zu stolpern. Dummheit, Macht und Gier heißt die teuflische Brüderschaft, die es verhindert, daß sich Menschen rational verhalten.

    Wir haben seit Tchernobyl über zweieinhalb Jahrzehnte verloren, in denen weitergesandelt wurde, als ob es auch Harrisburg nicht gegeben hätte. So ähnlich läuft es auch nach der Finanzkrise. War ja nix, wir leben noch ... :p



  • Aha, jetzt werden die Angaben über erhöhte Strahlung korigiert:

    http://www.tagesschau.de/ausland/fukushima332.html

    Was soll man denn davon halten?

    Aber 1000 mSv/h sind immernoch verdammt viel. Oder verwechselt da wieder jemand milli mit mikro? Das hieße ja, dass die Arbeiter nach etwa 5 Stunden tödlich verstrahl wären. Oder nur eine Viertelstunde arbeiten dürften.



  • Marc++us schrieb:

    Erhard Henkes schrieb:

    ➡ Eine interessante Zeitspanne, in der wir da leben. Nun werden Grundfragen beantwortet werden müssen. Die Zeit des Lavierens und Taktierens ist vorbei.

    Das haben sich einige Römer im 3 Jahrhundert n.C. bestimmt auch gedacht. Und? Rom ging unter, aber die Welt blieb bestehen.

    Lies' nach, "einige Römer" haben sich das auch ein paar Jahrhunderte vorher auch schon gedacht (Keltenzug, Hannibal, Spartacus, Bürgerkrieg, whatsoever), im 3. Jhd traten erste Saturierungseffekte auf, aber eigentlich war man auf dem Höhepunkt der Macht. Erst im 5. Jhd war das Gebälk so Morsch geworden, daß es bersten mußte. Wenn's der Kuh zu wohl ist, geht sie auf's Eis. Flavius Aetius hatte den Hunnensturm 453 abgewehrt, wurde aber 454 wegen zu großer politischer Macht gemeuchelt. Damit hatte sich Westrom eigens seiner letzten großen Koordinatoren entledigt.

    Damit war Westrom eigentlich schon am Ende, auf dem Papier hat es noch ein paar Jahre existiert (bis 476). Kein Tusch, kein Trauermarsch, nur jahrhundertelange kulturelle Zäsur und zivilisatorischen Rückschritt.

    Soweit zur Kurzaufklärung, aber die Parallelität erschöpft sich hier. Es geht ja nicht ein Staatsgedanke exit, sondern ganze Landstriche werden auf Jahrhunderte verseucht, werden nicht nur die eigenen Sklaven geknechtet, sondern die Welt vor ein Problem gestellt. Daß es nicht nur fiktiv ist, haben Harrisburg und Tchernobyl gezeigt und jetzt auch Fukushima.
    Endlager - wo? Es gibt weltweit kein schlüssiges Endlagerkonzept. Reaktorruinen - was damit tun?

    Das ist ein wesentlicher Unterschied, da kannste Westrom nicht ernthaft als Parallele heranziehen.



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  • lol... Aber eins muss man ihnen zu Gute halten: Diesmal ist es nur der Faktor 100 und nicht 1000.



  • Marc++us schrieb:

    Es ist daher zur Zeit leider auch wirklich schlecht, daß man sich auf übersetzte Mitteilungen verlässt - es wäre wirklich sehr hilfreich, die Originaltexte zu haben, oder zumindest zu wissen, daß die Reporter vor Ort sich entsprechend auskennen. Man weiß da nie, wie das übersetzt wurde.

    Leider kann ich kein japanisch. Die Informationslage durch den Entzug von Originalton ist wirklich übel.

    Meine Bekannte kann's, ich hab' mich vor 'ner Woche mit ihr unterhalten. Du versäumst nicht viel. Tepco gibt nicht viel raus, das wenige widersprüchliche Zeugs kriegen wir auch.
    Deswegen sind ja die Japaner nun auch mehr als besorgt, obwohl die angeblich eine ausgesprochen entspannte "Informationskultur" pflegen sollen.

    Erhard Henkes schrieb:

    Immer noch hoch. Inzwischen glaubt sowieso niemand mehr an die Infos von Tepco.

    ... nichtmal mehr die Japaner.

    Die übliche Salamitaktik, die nichtmal unbedingt asiatischer Natur sein muß, die Salamikrankheit befällt alle AKW- Betreiber.



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  • Jochen S. schrieb:

    Aber 1000 mSv/h sind immernoch verdammt viel.

    Solange hinten immer Millisievert steht, ist doch alles in Butter!



  • F98 schrieb:

    Jochen S. schrieb:

    Aber 1000 mSv/h sind immernoch verdammt viel.

    Solange hinten immer Millisievert steht, ist doch alles in Butter!

    Sagen wir doch, dass es 1000000 μSv/h sind, dann wird der Wert noch besser 😮



  • Dann wär die Welt auch besser, weil die Strahlung dann um Faktor 1000 geringer wär 😉



  • Verdammt, jetzt verwechsel ich auch noch Milli und Mikro. Ich habs mal geändert.



  • Achso und Teil-Kernschmelzen klingen und sind letztendlich auch einfacher als richtige. 😉 Teil-Flugzeugabstürze auch.



  • Tja, statt verzweifelt die Kühlpumpen anschließen zu wollen - was jetzt wie der Versuch ist auf einen Zug zu springen der schon lange abgefahren ist - sollten Sie schon mal anfangen vier Tunnel zu graben, wie in Tschernobyl, um das Magma noch zeitig abzufangen. 🙄 ( 🤡 ist bei Japanern nicht angebracht; wird sowieso später wieder Realität)

    Hier macht sich einer beliebt:
    http://www.handelsblatt.com/technologie/energie-umwelt/umwelt-news/dieses-krisenmanagement-ist-boesartig/3996382.html



  • Ich denke, er sieht die Sache recht nüchtern und objektiv, einer der Wenigen. Fakt ist, dass sich die Japs seltsam verhalten und scheinbar die Sache dadurch nur noch schlimmer machen.



  • F98 schrieb:

    Ich denke, er sieht die Sache recht nüchtern und objektiv, einer der Wenigen. Fakt ist, dass sich die Japs seltsam verhalten und scheinbar die Sache dadurch nur noch schlimmer machen.

    Das sage ich Dir:
    http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/19/0,3672,8227827,00.html

    Ich erinne mich an eine Scene aus "Sinking of Japan" wie der Prämierminister sagte: "Für uns Japaner wäre es besser mit der Insel unterzugehen als im Exil zu leben." - Ich hatte das bisher immer für Movie-Bullshit gehalten, aber die scheinen wirklich so drauf zu sein ... 🙄
    http://www.youtube.com/watch_popup?v=iBSnvtRg75M&vq=medium



  • Tepco lügt mMn hinten und vorne.
    Die ganze Sache dürfte schwerwiegender sein als bekannt gegeben wird.



  • Na ja, überall Kernschmelze und man schafft es nicht richtig zu kühlen. Was soll da noch schwerwiegender sein?



  • Eisflamme schrieb:

    Na ja, überall Kernschmelze und man schafft es nicht richtig zu kühlen. Was soll da noch schwerwiegender sein?

    Bumm!


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