..



  • sdf schrieb:

    Prof84 schrieb:

    Wieso aufbewahren?

    Das Ding soll vorübergehend das radioaktive Wasser auffangen und danach kann man es dann wieder abpumpen und in Tanks verfrachten um dann irgendwann die radioaktiven Partikel herauszufiltern und das Tritium aus dem Wasser entfernen. Das restliche dann saubere Wasser kann man wieder zürück ins Meer schütten.

    Momentan braucht man doch nur ein großes Becken. Solche Stahlwände machen das möglich.

    Wurde so gelöst:
    http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1304284/Leck-in-Atomruine-in-Fukushima-gestopft#/beitrag/video/1304314/Fukushima:-Dichtung-keine-Dauerlösung



  • Wow, sogar das Panikblättchen Spiegel hat einen Kommentar, der die ganze Hysterie ein wenig kritisch beleuchtet.

    http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,754931,00.html



  • So ganz ungefährlich ist Fukushima leider nicht. Um genau zu sein, es ist kritischer als Tschernobyl: http://www.stern.de/panorama/-liveticker-zur-japan-katastrophe-experte-fukushima-gefaehrlicher-als-tschernobyl-1671714.html

    Bei Reaktor 1 besteht wieder Knallgasexplosionsgefahr, also entsteht bei >1000°C wieder Wasserstoff. das hört sich nicht nach Kühlung, sondern Aufheizung an. 🙄

    Habe gerade diesen Studiengang entdeckt: http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/13867/ Sicher interessant in Zukunft.



  • robusto schrieb:

    So ganz ungefährlich ist Fukushima leider nicht. Um genau zu sein, es ist kritischer als Tschernobyl: http://www.stern.de/panorama/-liveticker-zur-japan-katastrophe-experte-fukushima-gefaehrlicher-als-tschernobyl-1671714.html

    Schon wieder dieser Pflugbeil...



  • rüdiger schrieb:

    Wow, sogar das Panikblättchen Spiegel hat einen Kommentar, der die ganze Hysterie ein wenig kritisch beleuchtet.

    http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,754931,00.html

    Du merkst aber auch gar nichts, was? Robert Peter Gale war für die Schlußberichte der IAEA zum Thema der gesundheitlichen Folgen von Tchernobyl maßgeblich verantwortlich. Wie es so schön heißt: "Wessen Brot ich eß, dessen Lied ich sing."
    Kam mir gleich komisch vor, als der die offiziellen IAEA- Zahlen rezitiert hat.

    Andere Studien kommen unanbhängig voneinander überwiegend zu ganz anderen Zahlen.



  • In der FAZ wird das wahre Problem Japans auf den Punkt gebracht:

    Das Kernkraftwerk Fukushima bleibt außer Kontrolle und verunsichert auf ungreifbare Weise die ganze Nation. Die Manager des Betreibers Tepco bieten ein Bild von Inkompetenz, Verantwortungslosigkeit und Arroganz. Ihre täglichen Bekanntmachungen werden oft binnen kurzem von den Tatsachen widerlegt. Ihre Chefs drücken sich vor der Verantwortung, die Regierung wirkt hilflos. Tepco, der Repräsentant der alten, einstmals so erfolgreichen „Japan AG“ leistet einen Offenbarungseid und die Bevölkerung erkennt, wie leichtfertig eine Schicht von Entscheidungsträgern in der Wirtschaft und die mit den Unternehmen verbundenen Politiker mit ihrem Wohlergehen umgegangen sind.

    Die Auswirkungen in Deutschland sind ähnlich dramatisch, auch hier ist die Stimmung hin zu den Grünen und gegen die "Machthaber", denen man nicht mehr vertrauen möchte, gekippt. Hier wird es sicher ein Zurückwippen aus der Extreme geben, aber die politische Lage hat sich irreversibel verändert. Etwas ist aus den Fugen. 🙄

    earli hat hier: http://www.youtube.com/watch?v=2BYPuLnAscA ein typisches Beispiel japanischer Lebensfreude gezeigt. Nun hat sich da die Perspektive geändert. 😮



  • robusto schrieb:

    Die Auswirkungen in Deutschland sind ähnlich dramatisch, auch hier ist die Stimmung hin zu den Grünen und gegen die "Machthaber", denen man nicht mehr vertrauen möchte, gekippt. Hier wird es sicher ein Zurückwippen aus der Extreme geben, aber die politische Lage hat sich irreversibel verändert. Etwas ist aus den Fugen. 🙄

    Etwas ist in die Fugen der Verfassung geraten.



  • robusto schrieb:

    Hier wird es sicher ein Zurückwippen aus der Extreme geben, aber die politische Lage hat sich irreversibel verändert.

    hoffentlich gibts kein zurückwippen in die extreme. wenn die grünen an die macht kommen sollten, und dann den ganzen großen konzernen in die suppe spucken wollen, lassen die sich das sicher nicht gefallen und erarbeiten einen alternativplan.



  • Etwas ist in die Fugen der Verfassung geraten.

    Dieses Moratorium könnte evtl. nicht verfassungskonform sein. Das spielt momentan aber keine Rolle. Die Stimmung hat sich so eingestellt, dass die AKW-Betrieber sehr schlechte Karten haben, und das wissen diese auch genau. Bin auf den Stresstest gespannt.



  • In Fukushima,Japan ist die Lage nach wie vor kritisch. Informationen der US-Amerikaner sind durchgesickert.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Dann treten die Radionuklide ins Freie aus.

    na und, bei uns werden gebürtige vietnamesen viezekanzler...

    @edit: oder vllt. sogar der özdemir bundeskanzler 😮



  • pointercrash() schrieb:

    Andere Studien kommen unanbhängig voneinander überwiegend zu ganz anderen Zahlen.

    Welche Studien? Siehe auch: http://www.guardian.co.uk/commentisfree/2011/apr/05/anti-nuclear-lobby-misled-world



  • _-- schrieb:

    @edit: oder vllt. sogar der özdemir bundeskanzler 😮

    Cem Özdemir schrieb:

    29.03.2011 | Der Innenminister wiederholt nur Selbstverständliches, wenn er darauf verweist, dass Deutschland historisch stärker durch das Christentum als durch den Islam geprägt ist. Die Islamkonferenz ist aber kein historisches Seminar, sondern eine Plattform für Staat, die islamischen Verbände und unabhängige Muslime, um die Einbürgerung des Islam voranzubringen.

    ...

    Die Deutsche Islamkonferenz muss sich endlich ihrer Aufgabe stellen und die Einbürgerung des Islam unter dem Dach des Grundgesetzes voranbringen.

    integration sieht aber anders aus 🙄


  • Mod

    Beim Thema bleiben.



  • Hi,

    Das Problem an der Sache ist aus meiner Sicht, das die Firmenleitung vermutlich aus Juristen oder Betriebswirtschaftlern besteht. Da fallen dann wichtige entscheidungen immer zuerst unter dem Aspekt der wirtschaftlichkeit bzw. der juristischen Sicht.
    Gedade in solchen Unternehmen sollte man aber verlangen, dass die Firmenleitung aus dem ingenieurtechnischen/wissenschaftlichen Bereich kommt.

    Gruß Mümmel



  • muemmel schrieb:

    Gedade in solchen Unternehmen sollte man aber verlangen, dass die Firmenleitung aus dem ingenieurtechnischen/wissenschaftlichen Bereich kommt.

    Du meinst so, wie in deutschen DAX-Unternehmen?
    (BASF, Daimer, Lufthasa, Fresenius, Infineon, Linde, RWE, SAP, ThyssenKrupp, VW, immerhin ein Drittel, das hätte ich nicht gedacht.)


  • Mod

    muemmel schrieb:

    Das Problem an der Sache ist aus meiner Sicht, das die Firmenleitung vermutlich aus Juristen oder Betriebswirtschaftlern besteht. Da fallen dann wichtige entscheidungen immer zuerst unter dem Aspekt der wirtschaftlichkeit bzw. der juristischen Sicht.

    Ich wundere mich immer, wieso diese Ansicht besteht, daß die Entscheidungen vom Topmanagement kommen. Ja, am Ende natürlich. Aber wie entsteht denn diese Entscheidung? Das Topmanagement rechnet doch nicht irgendwelche Businesspläne und Risiken selbst durch, oder prüft irgendwelche juristischen Maßnahmen.

    Die bekommen irgendwann zwei Pläne A und B vorgelegt, jeweils mit Kosten und Risiken, und sagen dann "A" oder "B". Das ist die Management-Entscheidung.

    Aber die Zusammenstellung der elementaren Risiken eines Projekts, die Berechnung der Kosten von Varianten, das erstellt doch der kleine Ingenieur an der Basis. Der macht die Liste. Und wenn sich der planende Ingenieur nicht dagegen wehrt, daß man nur einen Diesel statt zwei einsetzt, dann wird der im Bau nicht vorhanden sein. Selbst wenn jetzt ein Finanzmann ihm den zweiten Diesel streicht, kann er nicht sagen er weiß es nicht - denn er muß dann den Plan und die Risikoliste für einen Diesel neu erarbeiten. Keine Finanzabteilung streicht einfach etwas, ohne daß die Technik das erfährt und neu einarbeitet.

    Wenn solche Entscheidungen nachher falsch sind, dann haben alle Rädchen in ihrem Wirkungsbereich durch mangelndes Nachdenken, durch Nachlässigkeit, durch mangelnde Voraussicht, etc, dazu beigetragen daß das mangelhafte Gesamtwerk entsteht. Es wird da gerne versucht solche Sachen auf "die Gesellschaft" oder "die Industrie" zu schieben, aber wir sind die Gesellschaft und wir (abgesehen von den Studenten, "AUFSTEHEN, es ist 11:30!") sind auch die Industrie.

    Der Planer hat das Risiko falsch berechnet, der Einkäufer hat den falschen Lieferanten gewählt weil er billiger, der Projektleiter hat den Einwänden nicht zugehört, der Betriebswirt hat zu hohen Kostendruck ausgeübt, und das Management die Vorlagen nicht hinterfragt.

    Genau das führt dann zum großen *Boom*. Im Normalfall gelingen Dinge, weil in großen Hierarchien so viele Redundanzen vorhanden sind, daß sich die kleinen Fehler oft aufheben. Aber wenn dann alle diese Fehler "in Reihe" geschaltet werden, gibt's eine große Katastrophe.

    Alle Untersuchungsberichte zu großen Unglücken bestehen hinterher aus der Sammlung solcher für sich jeweils minimaler Fehler, die aber einfach in diesem Fall phasentreu addiert wurden und deswegen das System zum Kollaps brachten. Flugzeugabstürze, solche Sachen wie 9/11, Chemieunglücke, Zugunglücke - da mischen sich immer 7 oder 8 Versagensfälle miteinander.

    Es fällt daher schon schwer, das Management ausschließlich alleine für solche Dinge verantwortlich zu machen. Rechtlich vielleicht, das ist ok, aber man sollte sich in der Verantwortung eines jeden Einzelnen nicht täuschen.



  • Marc++us schrieb:

    Ich wundere mich immer, wieso diese Ansicht besteht, daß die Entscheidungen vom Topmanagement kommen. Ja, am Ende natürlich. Aber wie entsteht denn diese Entscheidung? Das Topmanagement rechnet doch nicht irgendwelche Businesspläne und Risiken selbst durch, oder prüft irgendwelche juristischen Maßnahmen.

    Oft basteln die oberen in einer Verwaltung so lange an den unteren Etagen rum, bis diese die Ergebnisse liefern, die ihnen passen. Die Auswahl der Ingenieure welche das Management trifft hat große Auswirkungen auf deren Arbeit.

    Marc++us schrieb:

    Und wenn sich der planende Ingenieur nicht dagegen wehrt, daß man nur einen Diesel statt zwei einsetzt, dann wird der im Bau nicht vorhanden sein.

    Wenn er sich zu oft wegen solcher Sachen wehrt - egal ob gerechtfertigt oder nicht - dann wird er irgendwann ausgetauscht oder kriegt ein "Nein" von oben ohne, dass die sich die Bedenken überhaupt angehört haben. Des Weiteren wird der kleine Ingenieur nur sekundär für die Sicherheit bezahlt. Er kann es sich gar nicht leisten zu lange zu begründen, warum ein zweiter Generator nun sinnvoll sein könnte. Wenn ihn die oberen Schichten nicht sofort verstehen, dann ist das Teil halt net da und wenn es knallt dann sehen die oberen ja, was sie davon haben nicht gehört zu haben. (Wie war das? "Melden macht frei")

    In diesem konkreten Fall würde ich von einem guten Management sogar erwarten, dass die nicht nur auf Sicherheitsbedenken reagieren, sondern ausdrücklich und periodisch danach fragen.

    Ich will jetzt nicht sagen, dass es hier der Fall ist, dass das Management nicht auf die Ingenieur gehört hat oder stumm geschaltet hat. Ich will nicht sagen, dass es nicht Fälle gibt in denen das Verhalten der Ingenieure die alleinige Ursache ist. Ich will nicht behaupten, dass es nicht möglich ist, dass alle Rädchen versagt haben. Ich halte aber die These, dass *immer* alle Schuld sind - welche die Grundlage deiner Argumentation bildet - für falsch.

    Marc++us schrieb:

    (abgesehen von den Studenten, "AUFSTEHEN, es ist 11:30!")

    Was dieser Seitenhieb an der Stelle jetzt soll ist mir schleierhaft.



  • Eben, ich studiere z.B. dual und habe nicht Mal wirklich 20 Urlaubstage im Jahr, weil ich in den besagten Urlaubstagen immer irgendwelche Arbeiten schreiben muss oder für mündliche Prüfungen lernen darf. Semesterferien gibt's nicht und wenn Uniphase ist, dann gibt es keinen Tag in der Woche, wo ich um 11.30 aufstehen kann.

    Auch im nicht-dualen Studiengang dazu ist das so. :p



  • Hi Marc++us,

    manchmal bist Du aber wirklich weltfremd. Noch nie erlebt, daß von oben einfach ein striktes "zu teuer" kommt?
    Wenn von oben ein striktes "zu teuer" kommt, dann hat man als kleines Rädchen genau zwei Möglichkeiten:
    1. sich zu fügen.
    2. sich einen neuen Job zu suchen.
    Spätestens wenn zu Hause ne Menge hungrige Mäuler zu stopfen sind, hat 1. doch eine ganze Menge Charm.
    Gerade die Autoindustrie hat es ja gezeigt, wo gravierende Fehler bekannt waren, aber aus Kostengründen entschieden wurde, dass allles so bleibt und alle Mitwisser wurden zu stillschweigen verpflichtet. Da ist man ganz einfach davon ausgegangen, dass ein zwei Klagen und eventuell entschädigungen billiger als eine Korrektur sind.

    Gruß Mümmel


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