Eilmeldung: Steve Jobs ist tot



  • Der aus dem Westen ... schrieb:

    Und nu, nachdem er abgetreten ist, findet man's traurig, großartig und was weiß ich nicht - wenn ich abtrete, wird man sagen: "Endlich ist der Psychopath weg ..."

    Sollte dir zu denken geben, oder?



  • Jansen schrieb:

    /rant/ schrieb:

    Die Produktpolitik von Apple und sein Führungsstil haben absolut nichts damit zu tun und sollten draussen bleiben.

    Einzig die zweifelhafte Apple-Firmenpolitik und Job's eigenartiger Führungsstil machen den Todesfall überhaupt zu einer Schlagzeile.
    Ich kann mich nicht erinnern, hier mal Beileidsbekundungen für Lieschen Müller, Herbert Krause oder irgendeinen der anderen jeden Tag "anfallenden" Krebstoten gelesen zu haben.

    Ich denke das liegt ertmal nur daran dass Steve Jobs prominent war. Wenn ein anderer Promi stirbt, zieht das in der Regel ähnliche Reaktionen nach sich, egal wie er sein Leben verloren hat. Dann ist es natürlich so, dass ihn die einen vergöttert und die anderen verachtet haben, daran reiben sich die Menschen und das führt ebenso zu Reaktionen... und schlussendlich ist es - finde ich - in einem Informatikerumfeld normal, dass man den Tod von Steve Jobs bemerkt. Er war zwar kein Frickler, Hacker usw., hat aber meiner Meinung nach einen großen Einfluss auf die gesamte IT-Branche ausgeübt. Die ersten Apple-Computer sind "Nerd-Kult" und kollektiv im Bewußtsein einer ganzen Generation von Computerfreaks verankert.
    Und egal wie man zu Apple bzw. deren Firmenpolitik steht, man muss zugeben, dass sie in ihren Produkten oft technisch tolle Sachen gemacht haben (sehr flache Laptops, lange Akkulaufzeiten, hochauflösende Displays usw.).



  • Shade Of Mine schrieb:

    Der aus dem Westen ... schrieb:

    Und nu, nachdem er abgetreten ist, findet man's traurig, großartig und was weiß ich nicht - wenn ich abtrete, wird man sagen: "Endlich ist der Psychopath weg ..."

    Sollte dir zu denken geben, oder?

    Sollte dir zu denken geben. Mir ist es relativ egal, was die Leute von mir denken werden (warum auch? Schließlich bin ich dann ja tot - oder deutlicher: es wird mich einen Scheißdreck angehen), aber dass die Leute bei Jobs ein Pohei machen, zeigt doch nur, wie inkonsequent sie sind.

    Auch das ist mir relativ egal, aber wie ich mehrmals geschrieben habe, stehe ich nun mal darauf, die Menschen ihrer Illusionen zu berauben. Dazu gehört zum Beispiel der Irrglaube, dass sie selbst gut, anständig und rechtschaffen seien. Auch, dass sie rational handeln würden und immer Bescheid wüssten. Dass sie das scheinbar einzig intelligente Wesen auf diesem Planeten oder zumindest im Umfeld sind. Ich muss es wissen, ich war früher genauso ...

    Ich halte mich nicht für etwas besseres als die Leute, die von sich glauben, dass sie gut seien. Ich versuche bloß, ihnen klarzumachen, dass sie sich selbst täuschen ... natürlich mit leidlichem Erfolg. Man weiß ja schon, dass man richtig liegt, und dass der Typ mit der anderen Meinung falsch liegt. Und wenn sich die Meinung des Typen eben besonders von der eigenen unterscheidet, erklärt man diesen auch gerne mal zum Psychopathen. Selbsterkenntnis bleibt auf der Strecke, lieber beurteilt man den anderen (was witzig ist, denn die Sichtweise des anderen kann man noch weniger verstehen, aber hier nimmt man sich raus, diese beurteilen zu können - bei einem selber, wo man viel besser in der Lage wäre, bleibt diese Handlung aus. Ist ja logisch, das Ego meldet, dass man's selber ist, und das Ego lässt nur ungerne zu, sich selbst nicht ins beste Licht zu rücken. Und wie empfindlich das Ego sein kann, habe ich bereits am eigenen Leib gespührt ...).

    Das ist ein Narzissmus, welcher ziemlich viele Menschen zu treffen scheint. Eine Selbstverliebtheit, welche unsere Wahrnehmung verzehrt, und die uns dennoch glauben machen lässt, dass wir als einzige die Welt klar und deutlich sehen. Und als Narzisst glaubt man natürlich, dass man es verdient hat, nur mit bedeutenden Persönlichkeiten verglichen zu werden. Das führt dann dazu, dass man das Verhalten von Steve Jobs romantisiert, gleichzeitig aber nicht merkt, dass man intern jemanden, der genauso denkt, den man allerdings nur über das Internet kennt, als Spinner abtut.

    Wie dem auch sei ... viel Spaß noch in dem Rausch, den du Realität nennst. Ich bin viel zu sehr damit beschäftigt, das Leben zu genießen (und wenn du meinst, dass ich mich mit dem Schreiben dieser Textwall unglaubwürdig machen, weil du der Meinung bist, dass ich unmöglich das Schreiben genießen könnte, dann darf ich dir mitteilen, dass dich meine Prioritätenliste einen Dreck angeht und ich das Schreiben sehr genießen ... würde ich sonst immer wieder solche Beiträge produzieren? ;)).



  • Der aus dem Westen ... schrieb:

    Sollte dir zu denken geben. Mir ist es relativ egal, was die Leute von mir denken werden (warum auch? Schließlich bin ich dann ja tot - oder deutlicher: es wird mich einen Scheißdreck angehen), aber dass die Leute bei Jobs ein Pohei machen, zeigt doch nur, wie inkonsequent sie sind.

    Oder dass asozial zu sein alleine nicht reicht um beliebt zu werden.
    Man muss Leistung bringen um die Anerkennung zu bekommen. Und Jobs ist neben Gates und Torvalds wohl einer der großen 3 die die moderne Computerindustrie geprägt haben.

    Dabei ist es egal wie er menschlich war - es geht um seine Leistungen und die sind unglaublich. Ohne ihn wären wir heute nicht so weit wie wir heute sind. Dafür gebührt ihm enorm viel Respekt...



  • R.I.P.
    Wieder mal ist jemand gegangen, der unsere Welt bereichert hat.



  • Shade Of Mine schrieb:

    Dabei ist es egal wie er menschlich war - es geht um seine Leistungen und die sind unglaublich.

    Mit dem Argument kannst du sogar Adolf Hitler rehabilitieren. 😃



  • Z schrieb:

    Shade Of Mine schrieb:

    Dabei ist es egal wie er menschlich war - es geht um seine Leistungen und die sind unglaublich.

    Mit dem Argument kannst du sogar Adolf Hitler rehabilitieren. 😃

    Das ist doch genau der Punkt. Wen interessiert ob Hitler nett war oder nicht? Es ist irrelevant. Die Taten sind das was zählen.

    Wen interessiert ob Mozart lieb und nett oder ein arroganter Arsch war? Das tut einfach garnichts zur Sache.



  • Shade Of Mine schrieb:

    Der aus dem Westen ... schrieb:

    Sollte dir zu denken geben. Mir ist es relativ egal, was die Leute von mir denken werden (warum auch? Schließlich bin ich dann ja tot - oder deutlicher: es wird mich einen Scheißdreck angehen), aber dass die Leute bei Jobs ein Pohei machen, zeigt doch nur, wie inkonsequent sie sind.

    Oder dass asozial zu sein alleine nicht reicht um beliebt zu werden.
    Man muss Leistung bringen um die Anerkennung zu bekommen. Und Jobs ist neben Gates und Torvalds wohl einer der großen 3 die die moderne Computerindustrie geprägt haben.

    Dabei ist es egal wie er menschlich war - es geht um seine Leistungen und die sind unglaublich. Ohne ihn wären wir heute nicht so weit wie wir heute sind. Dafür gebührt ihm enorm viel Respekt...

    Das ist eine ziemlich eindimensionale Sicht.



  • Shade Of Mine schrieb:

    Z schrieb:

    Shade Of Mine schrieb:

    Dabei ist es egal wie er menschlich war - es geht um seine Leistungen und die sind unglaublich.

    Mit dem Argument kannst du sogar Adolf Hitler rehabilitieren. 😃

    Das ist doch genau der Punkt. Wen interessiert ob Hitler nett war oder nicht? Es ist irrelevant. Die Taten sind das was zählen.

    Richtig, aber Taten haben einen ethischen Wert. Leistung, wovon du vorhin noch sprachst, jedoch nicht. Hitlers Leistung 13 Millionen Menschen (ohne Kriegstote) in nur 12 Jahren umbringen zu lassen, war sehr beachtlich, als Tat jedoch absolut verwerflich.

    Und um wieder auf Jobs zurückzukommen: er hat sicherlich viel geleistet, aber war es auch "gut" was er getan hat? Darüber gibt es wohl unterschiedliche Meinungen.



  • camper schrieb:

    Das ist eine ziemlich eindimensionale Sicht.

    Inwiefern?
    Wenn du jetzt herausfinden würdest dass Mozart seine Frau betrogen hat, würdest du ihn weniger Wertschätzen?

    Oder wenn raus kommt das der C++ Standard nur von einem unbekannteren Standard abgeschrieben hat. Würde das C++ weniger beeindruckend machen?



  • Godwin war auch schon hier. Wunderbar. 🙄



  • Shade Of Mine schrieb:

    camper schrieb:

    Das ist eine ziemlich eindimensionale Sicht.

    Inwiefern?
    Wenn du jetzt herausfinden würdest dass Mozart seine Frau betrogen hat, würdest du ihn weniger Wertschätzen?

    Vielleicht. Und das deshalb, weil sich der Wert eines Menschen eben nicht (nur) an dessen Leistung bemisst. Er ist kein Mittel zum Zweck. Was nicht bedeuten soll, dass ich jetzt hier eine bestimmte Formel im Kopf hätte oder verlangen würde, dass du dich nach den gleichen Kriterien richten solltest.

    Shade Of Mine schrieb:

    Oder wenn raus kommt das der C++ Standard nur von einem unbekannteren Standard abgeschrieben hat. Würde das C++ weniger beeindruckend machen?

    Der Standard ist bloß eine Sache.



  • camper schrieb:

    Vielleicht. Und das deshalb, weil sich der Wert eines Menschen eben nicht (nur) an dessen Leistung bemisst. Er ist kein Mittel zum Zweck. Was nicht bedeuten soll, dass ich jetzt hier eine bestimmte Formel im Kopf hätte oder verlangen würde, dass du dich nach den gleichen Kriterien richten solltest.

    Wodurch definiert sich dann der Wert eines Menschen? Wieviel Freunde er hat?

    Denn darauf läuft es hinaus. Vielleicht hat jemand wenig Freunde weil er sich auf ein Ziel fixiert hat, dass zu erreichen er bereit ist soziale Opfer zu bringen. Vielleicht hat jemand Probleme mit der zwischenmenschlichen Kommunikation. Vielleicht ist es auch so, dass diese Person auch Sachen steht die als abnormal angesehen werden (zB galt das lange Zeit für Homosexuelle) - was sich natürlich auch wieder in einer sozialen Abneigung der Mitmenschen widerspiegelt.

    Ohne die Hintergründe zu kennen ist so ein Urteilen über eine Person einfach falsch und man wird nie ohne enormen Aufwand alle Hintergründe kennen lernen.

    Deshalb denke ich, dass dies nicht wichtig ist. Weil es sowieso enorm subjektiv und voll von Lücken ist.

    Ich halte mich lieber an die Opern die Mozart geschrieben hat und sage: er war ein toller Musiker. Aus dem selben Grund halte ich Jobs für einen wahnsinnig wichtigen Menschen für die IT Industrie.

    Ob er jetzt seine Haustiere zuviel oder zuwenig gefüttert hat, spielt für mich "in the grand scheme of things" keine Rolle.



  • Anmerkung in eigener Sache: Vielen Dank an den Mod, der endlich den Mut hatte "Der aus dem Westen ..." zu bannen. 👍

    Toleranz hin oder her, aber der Idiot war einfach nur noch unausstehlich.



  • Der aus dem Westen ... schrieb:

    Eisflamme schrieb:

    War auch nie wirklich Apple-Fan, tut mir aber ebenfalls Leid.

    Seine Einstellung jeden Tag wie den letzten zu leben finde ich großartig. Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich das nicht wirklich durchhalten kann.

    Sonst kann ich zu dem Mann wenig sagen, ich kannte ihn nicht wirklich.

    Wenn ich das sage, bin ich ein Spinner ... wenn er es sagt, ist es großartig.

    Ich habe Dich deswegen nie als Spinner bezeichnet. Ich gehe nur davon aus, dass, wenn Steve Jobs das in seiner Lage als Krebskranker gesagt hat, er nach diesem Prinzip auch tatsächlich gelebt hat. Und das verleiht seiner Aussage dann ein gewisses Gewicht.

    Wenn jemand "Carpe diem, memento mori" durch die Gegend ruft ohne es zu leben hat das natürlich weitaus weniger Gewicht. Aber wie gesagt, ich habe es bisher nicht von Dir gelesen. 😉



  • Shade Of Mine schrieb:

    Und Jobs ist neben Gates und Torvalds wohl einer der großen 3 die die moderne Computerindustrie geprägt haben.

    Dabei ist es egal wie er menschlich war - es geht um seine Leistungen und die sind unglaublich. Ohne ihn wären wir heute nicht so weit wie wir heute sind. Dafür gebührt ihm enorm viel Respekt...

    Torvalds paßt da nicht rein, weil er als Einziger technische Kompetenz aufweist und noch aktiv ist.
    Gates und Jobs waren Marketing- Experten, Gates hat sich ja schon lange zurückgezogen.
    Jobs war technisch inkompetent, aber konnte umsetzbare Visionen vermitteln. Das ist schon bewundernswert.



  • der Wert eines Menschen

    Wenn ich sowas schon lese ...



  • pointercrash() schrieb:

    Gates und Jobs waren Marketing- Experten, Gates hat sich ja schon lange zurückgezogen.

    Ich würde weder Jobs noch Gates unterstellen, von Technik keine Ahnung zu haben. Bei Jobs bin ich jetzt nicht besonders informiert, aber Bill Gates war zu seinen aktiven Zeiten fit und kannte sich sehr gut mit den Windows-internas aus.
    Edit: Torvalds passt aber tatsächlich nicht rein: Schließlich ist er der, der am wenigsten Kohle gemacht hat *troll-modus* 😛



  • GPC schrieb:

    Bei Jobs bin ich jetzt nicht besonders informiert, aber Bill Gates war zu seinen aktiven Zeiten fit und kannte sich sehr gut mit den Windows-internas aus.
    Edit: Torvalds passt aber tatsächlich nicht rein: Schließlich ist er der, der am wenigsten Kohle gemacht hat *troll-modus* 😛

    Gates kannte sich nichtmal bei DOS aus, über VB3 hinaus hat der keine Programmierumgebung mehr angefaßt, das ist verbrieft.
    Jobs hat niemals was selbst gemacht, er hat auch Woz konsequenterweise abgeschossen, als es nicht mehr so einfach möglich war, einen Computer übers Wochenende zu designen.
    Ja, Kohle machen und gute Ideen haben sind grundverschiedene Dinge. Gute Ideen ausarbeiten lassen und sie zu vermarkten, passen besser zusammen.



  • pointercrash() schrieb:

    Gates kannte sich nichtmal bei DOS aus, über VB3 hinaus hat der keine Programmierumgebung mehr angefaßt, das ist verbrieft.

    Hast du da irgendeine Quelle? Denn ich war damals natürlich nicht dabei und beziehe mein Wissen in der Frage auch nur über Leute, die dabei waren


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