Wie stellen sie sich die Arbeit als Software-Entwickler vor?
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volkard schrieb:
Achtung!
Das ist eine Frage von einem schlauen Unternehmen zur Mitarbeitersuche. Wer hier gut antwortet, kann einen Job bekommen.von einem schlauen unternehmen? ist sicher eine tolle firma... viel spaß
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Meine romantische Vorstellung aus alten Studientagen über den Entwickleralltag hat jedenfalls Platz gemacht für die Realität:
- Grobe Schätzungen zum Zeitaufwand verwandeln sich innerhalb von Sekunden in felsenfeste Deadlines
- Alter Frickelcode wird über Jahre gepflegt und erweitert. Kein Mensch weiß wie das alles funktioniert. Wenn es mal funktioniert.
- "Automatisierte Tests, Versionsverwaltung, Dokumentation ... was ist das? Warum verschwenden Sie Zeit mit sowas?"
- Zwei Tage nach Start eines größeren Projekts: "Ist schon was zu sehen?"
- Kunden sind die besten Betatester
- Anforderungen werden in einem lausig formatierten Word-Dokument geliefert. Unvollständig, logisch widersprüchlich, voller Rechtschreibfehler
- Projektziel: Es kompiliert
- Kunde löscht aus unbegreiflichen Gründen die exe der Hauptanwendung und beschwert sich dann, dass der "Scheiß" nicht funktioniert. Ich werfe demnächst auch mal eine Brechstange in den Motorraum meines kleinen Autos, fahre los, und rufe danach umgehend VW an, um ihnen ihre inkompetenz vorzuwerfen.
- "Es kann doch nicht so schwer sein, dies und jenes umzusetzen. In Word/Photoshop/Facebook funktioniert das doch auch!"
Ich würde bei einem Gespräch umgekehrt abfragen wie da entwickelt wird. Die ganzen Negativbeispiele und noch einige mehr aufzählen, und mich erkundigen, ob es da ähnlich läuft. Falls ja, wäre es an der Zeit mich für den Kaffee zu bedanken.
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µ schrieb:
- Grobe Schätzungen zum Zeitaufwand verwandeln sich innerhalb von Sekunden in felsenfeste Deadlines
Das kennt man doch - die erste genannte Zahl steht für immer fest. Deswegen Vorsicht mit unbedachten Schätzungen...
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@µ: So schlimm?
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volkard schrieb:
Achtung!
Das ist eine Frage von einem schlauen Unternehmen zur Mitarbeitersuche. Wer hier gut antwortet, kann einen Job bekommen.War das jetzt ironisch gemeint?
CStoll schrieb:
Ich muß sie mir nicht vorstellen - ich arbeite bereits als Software-Entwickler
Dann erzähl bitte mal ein wenig.
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mach doch einfach ein praktikum
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Sag einfach was sie hören wollen.
In der Realität besteht der Alltag eines Entwickler leider meistens aus absolut unrealistischen Deadlines und Debuggen, Debuggen, Debuggen.
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this->that schrieb:
Sag einfach was sie hören wollen.
In der Realität besteht der Alltag eines Entwickler leider meistens aus absolut unrealistischen Deadlines und Debuggen, Debuggen, Debuggen.
Das gilt vermutlich für alle Techniker...
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_stamper schrieb:
mach doch einfach ein praktikum
Wieso sollte ich als Absolvent meine Zeit mit einem Praktikum vergeuden .
Bitte spart euch solche Kommentare. Ich habe eine klare Frage gestellt und möchte auch eine klare Antwort. Kann doch nicht so schwer sein mal ein wenig von seinem Arbeitsalltag zu erzählen. Welche Programme werden verwendet, welche Aufgaben übt ihr aus usw.
Wahrscheinlich ist µ der einzige hier der als Softwareentwickler arbeitet und die anderen nur Wichtigtuer.
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Student83 schrieb:
_stamper schrieb:
mach doch einfach ein praktikum
Wieso sollte ich als Absolvent meine Zeit mit einem Praktikum vergeuden .
Bitte spart euch solche Kommentare. Ich habe eine klare Frage gestellt und möchte auch eine klare Antwort. Kann doch nicht so schwer sein mal ein wenig von seinem Arbeitsalltag zu erzählen. Welche Programme werden verwendet, welche Aufgaben übt ihr aus usw.
Wahrscheinlich ist µ der einzige hier der als Softwareentwickler arbeitet und die anderen nur Wichtigtuer.auch studenten sollten tools, libs und arbeitsabläufe kennen! eigentlich erübrigt sich deine frage... die kann höchstens ein 16 jähriger stellen, der sich für einen fi ausbildungsplatz bewirbt. damit ist das thema für mich durch! solche typen wie du bleiben besser in der uni oder bewerben sich bei der dab-bank, die können für ihren internetauftritt solche loser gut gebrauchen
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Mit Beleidigungen wirst du wohl keine Antworten herauskitzeln.
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Eine Frage, die dir wohl kein Personaler stellen wird, aber die du gerade bravourös beantwortet hast: Wie sorge ich effektiv dafür, keine vernünftigen Antworten mehr zu bekommen?
Student83 schrieb:
Wahrscheinlich ist µ der einzige hier der als Softwareentwickler arbeitet und die anderen nur Wichtigtuer.
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Student83 schrieb:
Hi, wie würdet ihr in einem Bewerbungsgespräch auf oben genannte Frage antworten bzw. wie schaut der Alltag eines Softwareentwicklers aus?
"Ich ziehe meine Bewerbung zurück.
Wir passen nicht zueinander."
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Student83 schrieb:
CStoll schrieb:
Ich muß sie mir nicht vorstellen - ich arbeite bereits als Software-Entwickler
Dann erzähl bitte mal ein wenig.
Nicht nötig, die wichtigsten Punkte hat µ schon zusammengefasst.
Wir haben ein gewachsenes System, das inzwischen so komplex ist, daß man sich teilweise überhaupt nicht daran traut, etwas anzufassen (eine einheitliche Grundstruktur gibt es zwar, aber die Hälfte des Systems stammt noch aus der Zeit, bevor diese eingeführt wurde). Es existieren zwar Pläne, eine saubere Struktur aufzubauen, aber Bug-Fixing und Weiterentwicklungen haben Vorrang (für die Neu-Entwicklung gibt's kein Geld ;)).
Besonders nett ist es, wenn man den Datenaustausch mit einem anderen Programm erledigen darf, das vom Kunden selber gebaut wurde. Wir haben zwar eine halbwegs akurate Spezifikation des Übertragungsformat, aber trotzdem regelmäßig Problemmeldungen vom Kunden, die sich auf unterschiedliche Interpretation dieses Formats zurückführen lassen.
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CStoll schrieb:
Ich muß sie mir nicht vorstellen - ich arbeite bereits als Software-Entwickler
Ganz simpel: Man entwickelt relativ wenig selbst, man programmiert hauptsächlich an den bereits existierenden Schrott und debuggt und versucht dumme Deadlines einzuhalten. Wenn man endlich mal dazu kommt, selbst etwas aus dem Boden stampfen zu können, stösst man unerwartet auf Probleme mit den Libraries und ist wieder nur am Debuggen. Repeat...
Ich liebe es.
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So wie es mein Bruder in den 90ern bei Lufthansa in FFM erlebte:
Monatelang, 8 Std./Tag entweder den Kopf oder die Füße auf dem Schreibtisch weil die Verantwortlichen den Plan verloren haben.
Bis es dir vor Langeweile auf den Keks geht und du dir was Neues suchst.
Kohle war ok: so um die 9000 DM für Warten, daß was passiert...
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Um mal ein positives Statement zu bringen:
Mein Alltag als Entwickler ist toll. Kein Softwarehaus, sondern in der Maschinenbaubranche (internationales Unternehmen). Es geht hier inbesondere um die Automatisierung der Kerngeschäftsprozesse.Um es mal zusammenzufassen:
- Ich erstelle viele Konzepte und Modelle. Für die Vorarbeit wird viel Zeit eingeräumt.
- Ich halte Schulungen zu Entwicklerthemen. Wie jetzt 18 Stunden Netto für domänengetriebenes Design.
- Die Projekte sind eher automar, sie werden relativ losgelöst in Prozessarchitekturen eingebunden
- Man legt Wert auf Verifikation, testgetriebene Entwicklung und Werkzeuge des Software Lifecycle-Managements
- Man arbeitet interdisziplinär. Ich als Informatiker brüte schonmal über einem Optimierungsproblem mit den Ingenieuren oder helfe, den Organisationsablauf in anderen Abteilungen mitzuplanen
- Bezahlung ist top und es gibt so gut wie keine Zwangsüberstunden aufgrund kranker Deadlines
- Man kann auch mal ein paar Wochen etwas tun, was nicht direkt zum sichtbaren Endergebnis beiträgt. Zum Beispiel die Grundarchitektur nochmal überarbeiten.
/Glücklich.
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marco.b: Gefällt mir gut, nur klingt "Kerngeschäftsprozesse" schnarchlangweilig
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Das sind teils hochkomplexe Probleme und Algorithmen, bedingt durch die international gegebenen Werksstrukturen und Anforderungen wie Ausfallsicherheit.
Darüber hinaus bin ich aber zugegebenermaßen auch ein Fanboy der Geschäftsprozessmodellierung.
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Geschäftsprozessmodellierung
Kannst du das bitte erläutern? Interessiert mich aus QSGU-Sicht im Sinne eines integrierten Managementsystems. Kannst Du anonymisierte Beispiele zeigen?