Berufswahl: Informatik?
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Guten Tag,
Ich hoffe mal ich treffe den richtigen Bereich, denn ich schlage mich schon lange mit der Entscheidung rum, welchen Beruf ich ausüben will, bzw. ich erlernen soll.
Zurzeit mache ich Abi, das heißt ich muss schon bald entscheiden was ich machen soll.Oft kommt mir dann Informatik in den Sinn, denn ich finde Computer sehr interessant und möchte mich ernsthaft (auch in meiner Freizeit) damit auseinandersetzen. Nur leider höre ich oft Dinge über die Informatik die mich zögern lassen. Ich hoffe das vielleicht jemand wissen üben den Beruf Besitz denn ich bin ziemlich im dunklen was das Thema betrifft und würde mich freuen wenn jemand meine fragen beantworten könnte.
1. Stimmt es, dass man viele Vorkenntnisse in Form von Programmiersprachen haben muss?
2. Stimmt es, dass der Informatiker-Markt überschwemmt ist?
3. Wie gut muss man Mathematisch sein um diesen Beruf ausüben zu können (ich stehe immer von den Noten her 2-3, reicht das aus?
4. Ist die Informatik wirklich in hunderte Bereiche geteilt und gibt es eine gute Möglichkeit mein Gebiet zu ermitteln?
5. Muss man in diesem Beruf wirklich oft im Ausland arbeiten oder hat das auch mit dem Fachgebiet zu tun?
Würde mich über Antworten sehr freuen.
Vielen Dank!
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1.) Muss ganz bestimmt nicht, aber es wäre nicht schlecht wenn du gewisse Sachen schonmal gemacht hast.
2.) Kann ich nicht bestätigen, eher im Gegenteil.
3.) Kommt auf die Ausbildung an. Im Studium ist extrem viel Mathe angesagt weiß nicht ob da eine 2-3 ausreicht.
4.) Es gibt da wirklich viel. Grundlegend solltest du aber schon vor einem Studium schon grundlegend wissen was dir liegt und dich interessiert: Magst du eher Programmieren, irgendwas Entwickeln. Oder eher die Theorie hinter der Programmierung, aufbau von Projekten.. oder bist du eher der Hardwarefreak der Gerne an kisten rumschraubt etc... richtig Spezialisieren kann man sich dann noch im Studium aber so grob sollte schon klar sein was man später mal machen möchte.
5.) Das ist wohl Firmenspezifisch.
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Hohenheim schrieb:
3. Wie gut muss man Mathematisch sein um diesen Beruf ausüben zu können (ich stehe immer von den Noten her 2-3, reicht das aus?
Ich war auch nie besser als eine 2 oder 3 und gewisse Sachen wie Lineare Algebra hatte ich bspw. überhaupt noch nie vor dem Studium und bin trotzdem durchgekommen ( ohne große Schwierigkeiten - und ich bin kein Mathegenie ). Im Studium fängst du in den Mathevorlesungen mit den Grundlagen an. Es geht aber auch ziemlich rasch voran und von daher kommt das viel mehr darauf an wie gut du mitmachst. Wenn du gewisse Sachen vorher noch nie hattest ist es natürlich ratsam von Anfang an aufmerksam zu bleiben.
Und das ist meiner Meinung nach schwieriger als den Inhalt von Mathematikvorlesungen zu verstehen.
Kann aber auch nur aus Sicht eines Hochschülers sprechen, weiß nicht wie es an einer Uni ist.
Ob du es später bei der Arbeit brauchst hängt wohl stark davon ab in welchem
Bereich du tätig sein wirst. Seit letzter Woche weiß ich aber das du Mathe manchmal auch in Bereichen brauchst, wo du es am wenigsten erwartest :pedit: Wäre vielleicht nicht schlecht zu erwähnen das ich auch allgemein ein großes Interesse an meinem Studiengang bzw. an der Informatik habe. Dank dem gebe ich mich bei Themen wie Mathematik nicht so schnell ( oder gar nicht ) geschlagen. Was ich damit sagen will ist das ich soweit gehe und behaupte das ein gesundes Interesse an der Thematik vollkommen ausreicht.
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Der Programmierer-Markt ist überschwemmt. Der Markt an richtigen Informatikern, die noch Beweise über Komplexität und Berechenbarkeit führen können, steht hingegen immer offen.
Wenn dir Mathe Spaß macht, dann mach Abi, geh an eine Uni, und studiere Informatik. (Nicht: Angewandte oder technische Informatik! Das sind die besagten überschwemmten!)
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phcn.fraggle schrieb:
Ich war auch nie besser als eine 2 oder 3 und gewisse Sachen wie Lineare Algebra hatte ich bspw. überhaupt noch nie vor dem Studium und bin trotzdem durchgekommen ( ohne große Schwierigkeiten - und ich bin kein Mathegenie ).
Natürlich braucht man das nicht, um durch das Studium zu kommen. Aber man braucht es, um nicht zu der Gruppe der angewandten Informatiker zu gehören, von denen es zu viele auf dem Arbeitsmarkt gibt.
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earli schrieb:
Wenn dir Mathe Spaß macht, dann mach Abi, geh an eine Uni, und studiere Informatik. (Nicht: Angewandte oder technische Informatik! Das sind die besagten überschwemmten!)
Kann ich nicht bestätigen. Alle Angewandten Informatiker bei uns an der Uni finden direkt nach Studienabschluss (oder sogar noch währenddessen) einen Job.
Ist auch kein Wunder, immerhin wurde der Studiengang an der Uni in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft konzipiert.
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earli schrieb:
Der Programmierer-Markt ist überschwemmt. Der Markt an richtigen Informatikern, die noch Beweise über Komplexität und Berechenbarkeit führen können, steht hingegen immer offen.
Jup, davon gibt es wohl nicht so viele. Ob das richtige Informatiker sind ist dann *imo* Ansichtssache aber ich weiß grad ehrlich gesagt nicht was ich unter "richtig" an der Stelle verstehen soll *g*
@Hohenheim, schon mal über ein Schnupperstudium nachgedacht für ein paar Tage an einer Uni/HS ? Zieh dir am besten mal eine Mathevorlesung rein und mach dir deinen ersten Eindruck davon.
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1. Nein
2. Nein
3. Keine Ahnung. Interesse sollte da sein.
4. Hunderte? Eher nicht. Gibt im Grunde nur ein paar Richtungen. Wenn du dich nicht sowieso extrem fuer einen Hybridstudiengang interessierst, studier normale Informatik
5. Nein
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earli schrieb:
Der Programmierer-Markt ist überschwemmt. Der Markt an richtigen Informatikern, die noch Beweise über Komplexität und Berechenbarkeit führen können, steht hingegen immer offen.
Ich kann derzeit keine Überschwemmung an Entwicklern sehen.
Wo außerhalb der Forschung muss man Komplexitäts- und Berechenbarkeitstheorie anwenden? Meinst Du die handvoll Arbeitsstellen bei den Compilerbauern weltweit?
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earli schrieb:
Der Programmierer-Markt ist überschwemmt. Der Markt an richtigen Informatikern, die noch Beweise über Komplexität und Berechenbarkeit führen können, steht hingegen immer offen.
Hört sich wie Wunschdenken an. Hast du dafür Belege?
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µ schrieb:
earli schrieb:
Der Programmierer-Markt ist überschwemmt. Der Markt an richtigen Informatikern, die noch Beweise über Komplexität und Berechenbarkeit führen können, steht hingegen immer offen.
Ich kann derzeit keine Überschwemmung an Entwicklern sehen.
Wo außerhalb der Forschung muss man Komplexitäts- und Berechenbarkeitstheorie anwenden? Meinst Du die handvoll Arbeitsstellen bei den Compilerbauern weltweit?Du glaubst nciht, wie sehr sich die Industrie um theoretische Informatiker reist. Sie nehmen auch für praktische Projekte lieber Theoretiker als geübte Programmierer. Programmieren kann heutzutage jedes Schulkind, aber wichtig ist, zu wissen, was man tut.
Man gucke sich die Realität mal an, die Software-Systeme um einen herum. Das ist alles Schrott, der nicht richtig funktioniert. Die Leute haben heutzutage Angst davor, dass irgendetwas von Computern gesteuert wird, weil nichts richtig funktioniert.
"Software Engineering" ist einfach am Ende. Computer Programme sind zu komplex, um sie mit dem Ingenieursansatz zu entwickelt. Am Ende kommt unstabile Scheiße raus, die keiner warten kann, und selbst die Entwickler haben keine Kontrolle über ihr Werk.
Natürlich ist das noch nicht in jeder Klitsche angekommen, ich rede hier von führenden Firmen wie Google, HP, IBM ...
Bei IBM wirst du als Einstellungstest nach einem Algorithmus für ein Problem gefragt. Wenn du ein Programm ablieferst, fliegst du raus. Die meisten hier werden wahrscheinlich den Unterschied trotzdem nicht verstehen wollen.
Das ist glaube ich auch das Hauptproblem. Die Leute müssen erstmal ihre Einbildung loswerden, sonst ist kein Erfolg in Sicht. Das hab ich auch damals im Informatik-Studium gelernt: Die meisten, die am Studium scheiterten, scheiterten nicht an der Schwierigkeit. Sie scheiterten an ihren Vorurteilen und daran, nicht einzusehen, dass Algorithmen und Programme völlig verschiedene Dinge sind.
Die, die im ganzen Studium nie programmieren konnten, waren erfolgreicher als die, die vorher schon jahrelang als Programmierer gearbeitet haben.
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Bashar schrieb:
earli schrieb:
Der Programmierer-Markt ist überschwemmt. Der Markt an richtigen Informatikern, die noch Beweise über Komplexität und Berechenbarkeit führen können, steht hingegen immer offen.
Hört sich wie Wunschdenken an. Hast du dafür Belege?
Wie soll ein Beleg für sowas aussehen? Schau einfach an die Unis. Die Unis haben das Problem, dass sie die besten Leute nicht als Professoren gewinnen, weil sie von der Industrie mit viel höheren Gehältern weggeschnappt werden.
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earli schrieb:
Wie soll ein Beleg für sowas aussehen?
Na vielleicht kennst du ein paar Leute, die einen sind mies bezahlte Softwareentwickler und die anderen hoch bezahlte Theoretiker. Etwas, das mehr ist als eine bloße Behauptung, reicht mir oft schon.
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Diese ganzen Verallgemeinerungen von earli sind ja kaum auszuhalten...
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earli schrieb:
Die Unis haben das Problem, dass sie die besten Leute nicht als Professoren gewinnen, weil sie von der Industrie mit viel höheren Gehältern weggeschnappt werden.
Das ist ein Problem, das unabhängig von deiner Begründung besteht. Und ganz bestimmt nicht nur in der Informatik.
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Ich wüsste nicht, wo man zu irgendeinem Beruf ein Gehalt herausfinden kann. Es geht jedenfalls um $20.000 aufwärts pro Monat für reine "Research"-Jobs.
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Und dieser Markt steht "immer offen"? Das wage ich zu bezweifeln. Mir hat jedenfalls noch keiner so ein Angebot gemacht
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Bashar schrieb:
Und dieser Markt steht "immer offen"? Das wage ich zu bezweifeln. Mir hat jedenfalls noch keiner so ein Angebot gemacht
Naja, es werden immer Leute gesucht. Aber es wird nicht jeder für geeigent befunden.
PS: Ich hab auch keine solche Stelle. Zwei meiner Vorgänger haben allerdings welche, einer in Schweden, der andere bei der Bundesdruckerei.
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earli schrieb:
Du glaubst nciht, wie sehr sich die Industrie um theoretische Informatiker reist. Sie nehmen auch für praktische Projekte lieber Theoretiker als geübte Programmierer. Programmieren kann heutzutage jedes Schulkind, aber wichtig ist, zu wissen, was man tut.
Stimmt. Ich glaubs nicht.
Die Theoretiker die ich im Studium kennengelernt habe wären für "praktische Projekte" nicht zu gebrauchen.
Wenn die Industrie harte Probleme zu lösen hat, greift sie zu Mathematikern oder Physikern. Ich sehe null Raum für Theoretische Informatiker. Es ist pure Romantik zu glauben, dass Berechenbarkeits-, Komplexitäts-, Automatentheorie und Logik viele Arbeitsplätze schafft. Einen Umbruch wie Du ihn hier beschreibst gibt es höchstens im Traum.Und normale Absolventen wissen nach ein wenig Berufserfahrung auch was sie tun bei der Entwicklung von Alltagssoftware. Hier bedarf es keinen Theoretikern aber in Deiner Schwarz-Weiß-Welt gibt es ja nur Schulkinder und Doktoren.
earli schrieb:
Man gucke sich die Realität mal an, die Software-Systeme um einen herum. Das ist alles Schrott, der nicht richtig funktioniert. Die Leute haben heutzutage Angst davor, dass irgendetwas von Computern gesteuert wird, weil nichts richtig funktioniert.
"Software Engineering" ist einfach am Ende. Computer Programme sind zu komplex, um sie mit dem Ingenieursansatz zu entwickelt. Am Ende kommt unstabile Scheiße raus, die keiner warten kann, und selbst die Entwickler haben keine Kontrolle über ihr Werk.
Ja viel Software ist Müll. Aber die ganzen Späße der Theoretiker sind doch noch nicht in die Industrie übertragbar.
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earli schrieb:
Wie soll ein Beleg für sowas aussehen? Schau einfach an die Unis. Die Unis haben das Problem, dass sie die besten Leute nicht als Professoren gewinnen, weil sie von der Industrie mit viel höheren Gehältern weggeschnappt werden.
Wieviel höher sind denn die Gehälter in der Industrie als an einer Uni/HS?