Borland C++ Builder 4.0
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Hallo Wissende,
ich hatte mir vor vielen Jahren Borland C++ Builder Professional Version 4.0 gekauft und damals auch angefangen ein wenig zu programmieren.
Leider stand ich sehr schnell unter dem Erfolgsdruck einige schnelle Routinen fertig zu stellen, die ich dann unter VBA(Excel) anfertigte. Da mir die Arbeit bisher keine Zeit ließ, arbeite ich immer noch mit den bewährten Excel-Routinen. Aber in meinen Vorstellungen habe ich ein komplexeres Bild, wie es einmal werden soll. Bisher hatte mir die Arbeit aber keine Zeit dafür gelassen. Jetzt wollte ich wieder damit anfangen und die Arbeit nicht mehr ganz so wichtig nehmen.Ich habe diese Borland C++ Version wieder auf einem XP-Windows-Computer problemlos installiert. (Auf dem 64-Bit-Windows-7-Computer kommen noch Fehlermeldungen, aber die will ich hier noch nicht ansprechen)
Jetzt meine Problemstellung.
Ich denke, dass es noch eine ganze Weile 32-Bit-Anwendungen geben wird, aber mit welchen Problemen muß ich rechnen, wenn ich wieder mit dieser Borland-Version anfangen würde etwas zu programmieren? Laut der Beschreibung erstelle ich damit 32-Bit-Anwendungen.Was gibt es für Gründe, mit dieser Version nicht mehr zu arbeiten oder zu probieren?
Was habe ich für Chancen mit dieser C++ Version Routinen für Linux zu schreiben?
Worauf sollte ich bei der Programmerstellung achten, damit ich den Quellcode
von "guten Programmen" später auch in 64-Bit ändern könnte? (Oder sollte ich bei dieser C++ Version zum Thema 64 Bit die Finger ganz weg lassen?)Vielen Dank schon im Voraus für Eure Antwort(en).
Mit freundlichen Grüßen
Gerd
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Der BCB 4 ist mit seinen 13 Jahren hoffnungslos veraltet, du solltest dir dringend (!) einen aktuellen Compiler zulegen. Damit ist die Frage, ob du damit auch für Linux System entwickeln kannst, hinfällig.
Auf Linux Systemen ist der gcc wohl Maß der Dinge, ich kenne mich allerdings dort nicht genügend gut aus, um dir Tipps geben zu können. Code::Blocks scheint eine ganz gute IDE für das gcc backend zu sein, vielleicht wirfst du da mal nen Blick drauf.
Wenn du allerdings ausschließlich für Windows entwickeln willst führt mMn kein Weg am Microsoft Visual Studio vorbei. Die Express Version ist kostenlos und mit ihr entwickelte Produkte dürfen sogar kommerziell vertrieben werden. Vielleicht ist C# auch eine Option?Fazit: Mit dem BCB 4.0 geht´s auf keinen Fall weiter, ich würde sogar generell keine Empfehlung für irgendeine Borland/Codegear/Embarcadero C++ Suite aussprechen.
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danke für die Antwort
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Hallo,
Wenn du unter Windows und Linux Anwendungen schreiben willst und evtl. auch mal eine GUI benötigst ist Qt mit dem QtCreator eine gute Option.
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Ganz unwiedersprochen möchte ich die Ausführungen von Doc Shoe nicht lassen.
Zunächst wäre zu klären, ob man programmiertechnisch Amateur oder Profi ist, also damit Geld verdienen muß/möchte. Ich selbst bin Hobby-Programmierer und seit Delphi 1 dabei.
Ich habe zwar keinen C++ Builder 4, aber der Builder 5 ließ sich problemlos unter Windows 7 32 bit installieren, unter Windows 7 64 bit, wenn man nicht das vorgegebene Programmverzeichnis nimmt, ähnliches gilt für Delphi 4. Ansonsten geht auch noch längerfristig Windows XP innerhalb einer virtuellen Maschine.
Fast alle fertigen Programme laufen dann unter allen Windows-Versionen.Dann wäre zu klären, ob 64 bit Programme nur so eine Idee sind, oder notwendig, ich bin sicher, daß die 32 bit Programme noch langfristig funktionieren werden, selbst meine 16 bit Programme von Delphi 1 laufen aktuell noch. Derzeit profitieren nur wenige sehr datenaufwändige Programme von 64 bit. In Planung ist der 64 bit Compiler für den C++ Builder wohl. Normalerweise lassen sich alte Programme auf diese Weise problemlos in die 64 bit Welt bringen, ähnlich, wie damals mit Delphi von 16 auf 32 bit. Das größere Problem bei der Umstellung auf neue BCB Versionen ist auf jeden Fall Unicode.
MS Visual Studio ist mittlerweile eine ebenso gute Programmierumgebung wie das RAD-Studio bzw. dein C++ Builder. Meiner Ansicht nach sollte man dann aber auch auf C# umstellen, was kein großes Problem ist, C++ wird zumindest in meiner Version 2008 nur halbherzig unterstützt und das Programmieren ist deutlich unkomfortabler gegenüber C# oder VB.
Schließlich muß man überlegen, ob die Linux-Kompatibilität wirklich wichtig ist, in diesem Fall wäre auch die Entwicklung unter Java eine zu erwägende Alternative.
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Danke für Deinen ausführlichen Kommentar W.Posur.
Ich würde mich mehr oder weniger als Programmier-Amateur bezeichnen, da ich hauptsächlich andere Arbeiten verrichte.
Weiterhin bin ich ebenfalls der Meinung, dass es noch sehr lange 32-Bit-Anwendungen geben wird. Jedenfalls in den Büros.
Spiele sind schon immer sehr aufwändig gewesen, die Teilweise auch 64-Bit benötigen, aber damit habe ich nichts zu tun.Bisher hatte ich immer mit Tabellen und kleinen Datenbanken zu tun, die ich zur Zeit noch mit VBA-Excel bearbeite und nutze.
Die nächste Zeit würde ich auch weiterhin unter Windows programmieren wollen, aber wenn es geht, ohne mich an Windows zu binden. Darum weg von VB und darum habe ich auch Linux angesprochen.Einen schönen Dank auch an Braunstein. Deinen Tip kann ich aber erst nutzen, wenn ich auf dem Gebiet sicherer geworden bin. Ich möchte erst einmal die objektorientierte Programmierung lernen und dann kann ich mich weiter ausrichten in die Datenbankprogrammierung.
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W. Posur schrieb:
...
Man kann auch noch Spielfilme mit ´nem VHS Viderekorder aus´m Fernsehen aufnehmen...
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Den Borland C++ Builder 4.0 würde ich auch als zu alt betrachten. Da würde ich mir schon eine aktuelle Version zulegen.
Zu den Visual Studio, die kostenlosen Versionen sollten vom Umfang her deutlich eingeschränkt gegenüber einer Professional Version des C++ Builders sein.
Die umfangreichen Datenbanktools eines C++ Builder sollten in der kostenlosen Version des VS so nicht vorhanden sein. Oder irre ich mich da?Linux? Da gibt es nur wenige Ansätze beim VS und beim C++ Builder.
Für das was du vorhast würde ich dir, wenn es Microsoft werden soll, eher C# empfehlen. Das sollte theoretisch, so wie du deinen Hintergrund (VBA) beschrieben hast, dir eher entgegen kommen. Aber Linux ist da auch bei C# nur sehr eingeschränkt.
Viel Spass bei der Entscheidungsfindung
f.-th.
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DocShoe schrieb:
Man kann auch noch Spielfilme mit ´nem VHS Viderekorder aus´m Fernsehen aufnehmen...
Kein guter Vergleich, VHS-Qualität auf einem modernen Großbildschirm ist eine Katastrophe.
Aber eine entscheidende Verbesserung fürs Programmieren sehe ich seit C++ Builder 1 nicht, insbesondere nicht im Hinblick auf die fertigen Programme. Die Programme laufen noch auf neuen Windows Versionen.
Ich habe auch das RAD-Studio XE. Die damit erstellten Programme sind im wesentlichen größer und starten langsamer, aber besser ist da nix.
Mit Visual Studio erstellte Programme laufen nur noch auf neueren Windows Versionen, die .net unterstüzten und brauchen noch länger zu starten. Außerdem gibt es Stimmen, die sagen, auch .net sei ein Auslaufmodell.
Wo ist da der wirkliche Fortschritt?
Für Gerd50 wäre bei dem Anforderungsprofil wahrscheinlich Java die richtige Lösung, da würde ich mir mal Netbeans ansehen.
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W. Posur schrieb:
Mit Visual Studio erstellte Programme laufen nur noch auf neueren Windows Versionen, die .net unterstüzten und brauchen noch länger zu starten. Außerdem gibt es Stimmen, die sagen, auch .net sei ein Auslaufmodell.
Das stimmt einfach nicht. Wenn du als Target eine Windows Forms Anwendung auswählst, dann brauchst du natürlich ein .NET Framework. Du kannst allerdings auch normale Windows Anwendungen programmieren, die sollten (mit den richtigen Compilereinstellungen) sogar noch auf Windows 95 laufen. Allerdings bringt das VS Express dafür keinen Forms Designer mit, sodass man das händisch erledigen muss. Ist also eigentlich unbrauchbar.
Außerdem gibt es Stimmen, die sagen, .NET sei kein Auslaufmodell. Java könnte tatsächlich eine gute Alternative sein. Mich wundert nur, dass du langsames Starten von .NET Anwendungen bemängelst und dafür Java in´s Spiel bringst.
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W. Posur schrieb:
Dann wäre zu klären, ob 64 bit Programme nur so eine Idee sind, oder notwendig, ich bin sicher, daß die 32 bit Programme noch langfristig funktionieren werden, selbst meine 16 bit Programme von Delphi 1 laufen aktuell noch.
Bei mir nicht mehr (64-Bit Windows).
Aber du hast recht, es gibt einfach keinen Grund zu vermuten, daß der Support für 32-Bit-Anwendungen in absehbarer Zeit auslaufen sollte.W. Posur schrieb:
C++ wird zumindest in meiner Version 2008 nur halbherzig unterstützt und das Programmieren ist deutlich unkomfortabler gegenüber C# oder VB.
Auch meine Erfahrung mit VS. C# macht Spaß und ist gut unterstützt, aber die C++-IDE (VS 2010) hat eher langsame und lästige Seiten. Und kein IntelliSense für C++/CLI. (Auch wenn der Compiler zurzeit deutlich besser ist.)
f.-th. schrieb:
Die umfangreichen Datenbanktools eines C++ Builder sollten in der kostenlosen Version des VS so nicht vorhanden sein. Oder irre ich mich da?
Kommt drauf an. Ein brauchbares, gut unterstütztes GUI-Framework für C++ vergleichbar der VCL ist in Visual C++ nicht integriert. Man verwendet entweder WinForms mit C++/CLI, wovon allenthalben abgeraten wird, da schlecht unterstützt, oder man verweilt mit den MFC in den 90er Jahren. In C# sieht es allerdings ganz anders aus; da ist WinForms gut unterstützt, es gibt außerdem WPF, und das Databinding ist sehr angenehm gelöst.
W. Posur schrieb:
Ich habe auch das RAD-Studio XE. Die damit erstellten Programme sind im wesentlichen größer und starten langsamer, aber besser ist da nix.
Wenn du die alten Programme nimmst und neukompilierst, stimmt das (größtenteils; es gibt schon Detailverbesserungen in der VCL, die sich in der Usability niederschlagen). Aber man wechselt auch eher auf eine neue Version aus Gründen der besseren Produktivität oder weil es neue Features gibt, die man benutzen möchte.
W. Posur schrieb:
Mit Visual Studio erstellte Programme laufen nur noch auf neueren Windows Versionen, die .net unterstüzten
.NET wird sogar auf Windows 98 unterstützt. Und C++Builder ab 2009 unterstützt auch nur noch Windows 2000 und neuer als Zielsystem, genau wie das heutige Visual Studio. Kein Unterschied.
W. Posur schrieb:
Außerdem gibt es Stimmen, die sagen, auch .net sei ein Auslaufmodell.
Es wird auch dauernd erzählt, das Windows-API werde demnächst aussterben, Windows werde auf dem Desktop von Linux abgelöst oder PCs würden wegen der Tablets/Smartphones vom Markt verschwinden. Wer's glaubt, ist selbst schuld.