informatik als hobby?
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Q schrieb:
Ist denn im Nachhinein der Zweck von Allem klar?
Es gibt da ziemlich oft gewisse "Aha"-Erlebnisse, allerdings bin ich auch extrem theoretisch orientiert zur Zeit. Sehr viele Leute schaffen es allerdings auch ein MINT-Fach zu studieren und nachher nur noch Powerpoint zu brauchen. Speziell die Informatik hat m.E. das Problem, dass sie zunehmend von Web 2.0 und UML-Schubsern überrannt wird und manche Unis nach dem Motto "Angebot und Nachfrage" reagieren, statt wirkliche Informatiker auszubilden.
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Was ist denn bitte diese "theoretische Informatik", von der immer alle reden?
Das Meiste davon wird in Diskrete Mathematik/Formale Systeme gelehrt (zumindestens bei uns), der Rest ist ein stinknormaler Teil der Informatik.
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Walli schrieb:
Q schrieb:
Ist denn im Nachhinein der Zweck von Allem klar?
Es gibt da ziemlich oft gewisse "Aha"-Erlebnisse, allerdings bin ich auch extrem theoretisch orientiert zur Zeit. Sehr viele Leute schaffen es allerdings auch ein MINT-Fach zu studieren und nachher nur noch Powerpoint zu brauchen. Speziell die Informatik hat m.E. das Problem, dass sie zunehmend von Web 2.0 und UML-Schubsern überrannt wird und manche Unis nach dem Motto "Angebot und Nachfrage" reagieren, statt wirkliche Informatiker auszubilden.
@Walli: Du hast auch nicht Informatik, sondern CES studiert, oder? Ich könnte mir vorstellen, dass die theoretischen Bereiche dort noch etwas anders als in einem klassischen Informatikstudium aussehen. Vom Begriff her hört es sich "Analysis-lastiger", "Numerik-lastiger" und so an. Stimmt das oder ist das eine Fehleinschätzung von mir?
Ethon schrieb:
Was ist denn bitte diese "theoretische Informatik", von der immer alle reden?
Das Meiste davon wird in Diskrete Mathematik/Formale Systeme gelehrt (zumindestens bei uns), der Rest ist ein stinknormaler Teil der Informatik.Theoretische Informatik kann man zu weiten Teilen tatsächlich als Mathematik sehen, weil die Arbeitsweisen und Fragestellungen dort denen der Mathematik sehr ähneln. Du wirst viele Gebiete der Theoretischen Informatik auch an Mathematikfachbereichen wiederfinden können, allerdings mit anderen Schwerpunkten bezüglich der genauen Untersuchung der Thematik.
DAS klassische Gebiet der theoretischen Informatik ist sicherlich die Komplexitätstheorie, wo es um die Untersuchung der Eigenschaften der unterschiedlichen Problemklassen geht und deren Zusammenhänge untereinander. Fragestellungen wie "Ist es fundamental aufwändiger einen Beweis zu konstruieren als ihn zu verifizieren?" sind zentral in diesem Gebiet und bisher nicht geklärt. Das ist grob in Worten die Frage ob "P = NP" ist. Im Umfeld dieser Fragestellung ist über die Zeit eine enorme Vielfalt an Problemklassen entstanden und die Zusammenhänge zwischen diesen Klassen sind oft nicht besonders klar. Da findet man auch Fragen der Art "Wie viel mächtiger als klassische Computer können Quantencomputer sein?" ...oder formell "Wie verhält sich BQP in Relation zu P und NP?". Auch diese Frage ist nicht wirklich geklärt.
Dann gibt es natürlich das große Gebiet der Logik. Das ist für die Informatik wichtig, da logische Systeme genutzt werden, um in einem Rechner Wissen zu modellieren um damit dann Schlussfolgerungen treffen zu können. Das fließt also in Bereiche der künstlichen Intelligenz ein. Jetzt kann man eine ganze Menge logische Systeme konstruieren und die Eigenschaften dieser Systeme müssen untersucht werden. Bei logischen Systemen ist es so, dass die Ausdrucksstärke, die man mit ihnen hat praktisch im Widerspruch zur praktisch möglichen Einsetzbarkeit stehen. In ausdrucksstarken Systemen kannst Du zwar unglaublich viel formulieren, aber um so weniger beweisen. Schon gar nicht in praktikabler Zeit. Auch hier gibt es wieder jede Menge Querbezüge zur Komplexitätstheorie.
hmmm... hab keine Lust, jetzt noch mehr zu schreiben. Vielleicht kann das ja irgendwer anderes noch weiter skizzieren.
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Ethon schrieb:
Was ist denn bitte diese "theoretische Informatik", von der immer alle reden?
An meiner Hochschule fallen dadrunter als Pflichtmodule:
- Formale Systeme, Automaten und Prozesse
- Berechenbarkeit und Komplexität
- Mathematische Logik@Gregor: Danke für den Einblick. Gerade von Mathematischer Logik hatte ich bisher kaum eine Vorstellung.
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In Diskreter Mathematik gibt es bei uns grob die Hauptthemen Zahlentheorie, Komplexitätstheorie, Graphentheorie und Kryptographie (auch wenn das im 4. Semester nochmal in einer extra Lehrveranstaltung gemacht wurde).
Im ersten Semester gabs noch Formale Systeme, in der Aussagen- und Prädikatenlogik, das ganze Gedöns mit Relationen/Funktionen und Mengenlehre, algebraische Strukturen, Automaten und noch ein paar andere Dinge gelehrt wurde, ist mittlerweile zu lange her.
Das ist für mich halt einfach nur Mathematik und sollte das Allermeiste davon abdecken. Dh. theoretische Informatik = stinknormale Mathematik?
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Gregor schrieb:
Walli schrieb:
Q schrieb:
Ist denn im Nachhinein der Zweck von Allem klar?
Es gibt da ziemlich oft gewisse "Aha"-Erlebnisse, allerdings bin ich auch extrem theoretisch orientiert zur Zeit. Sehr viele Leute schaffen es allerdings auch ein MINT-Fach zu studieren und nachher nur noch Powerpoint zu brauchen. Speziell die Informatik hat m.E. das Problem, dass sie zunehmend von Web 2.0 und UML-Schubsern überrannt wird und manche Unis nach dem Motto "Angebot und Nachfrage" reagieren, statt wirkliche Informatiker auszubilden.
@Walli: Du hast auch nicht Informatik, sondern CES studiert, oder? Ich könnte mir vorstellen, dass die theoretischen Bereiche dort noch etwas anders als in einem klassischen Informatikstudium aussehen. Vom Begriff her hört es sich "Analysis-lastiger", "Numerik-lastiger" und so an. Stimmt das oder ist das eine Fehleinschätzung von mir?
Passt schon so. Neben den Ingenieursgrundlagen recht viel Analysis und Numerik, dann ab dem 4. Semester (oder so) auch recht PDE-lastig. Teile der theoretischen Informatik kenne ich also eher aus eigenem Interesse als aus unseren Vorlesungen, wobei ich so ehrlich sein muss zu sagen, dass ich dadurch auch eher 'cherry picking' betrieben habe.
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Mir scheint: Ihr seid alle zuviel auf das eigene Fach bezogen. Der TS will im Selbststudium für ihn eigene Kenntnisse der Informatik erwerben, mehr nicht. Warum soll das nicht gehen? die Informatik ist eine Anwendungswissenschaft, die Aufgaben der Anwendungen kommen aber oft woanders her. Allein der TS kann wissen, was er braucht!
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Man lernt zu selektiv und das hat mit einem Studium wenig zu tun, ganz einfach. Natürlich kann er sich programmieren oder ein paar nette Algorithmen beibringen.
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Walli schrieb:
Man lernt zu selektiv ...
Auch in einem Studium werden selektiv Spezialisten produziert. Gelegentlich darf man diese als Fachidioten bezeichnen. Wer aus mehreren Fachbereichen teilweise etwas drauf hat und mit diesem Wissen kommunizieren kann, steht oft am besten da.
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Hier fragt jemand explizit danach ob er zuhause autodidaktisch Informatik mit allem drum und dran studieren kann, und Du verkündest hier, dass ein breitgestreutes Halbwissen besser ist als in einem Fach richtig kompetent zu sein. Und der Ratschlag von wegen Wissen kommunizieren ist doch ein schlechter Scherz im Angesicht der Tatsache, dass der Fragesteller nach eigener Aussage nicht gerne unter Menschen geht. Hier wurde nicht gefragt "Wie werde ich berniebutt in 30 Tagen", sondern "Wie studiere ich Informatik ohne Abi, zuhause und ohne Uni". Und darauf muss man ganz klar antworten "mit 99.999%iger Sicherheit überhaupt nicht". Würde er nach konkreten Bereichen fragen, in die er reinschnuppern möchte, dann könnte man ihm motivierende Literatur fürs Heimstudium nennen, so aber kann man ihm nur ehrlich sagen, dass er sich den Plan abschminken kann.