Lebenslauf für Uni-Bewerbung



  • Naja ...

    LMU und TU haben beide 2.2. Alle drüber ( ich hab 2.6 ) muss über Gespräche rein und eventuell auch über andere Eindrücke ( wie die Bewerbung ).
    Aachen zB hat einen NC. Da interessiert es wirklich nicht, aber es zeigt, dass man nicht ohne weiteres rein kommt 😛



  • NewMember schrieb:

    Keine Ahnung ob die Professoren sich denken : Der bewirbt sich für ein Informatik-Studium, der muss doch mit Word ordentlich umgehen können!

    Das können die meisten Info-Profs doch selbst nicht 🤡

    Ich glaube sogar im Gegenteil, dass jemand der im Lebenslauf mit seinem "IT-Wissen" protzt, nicht die besten Karten hat. Denn das macht nur deutlich, welch falsche Vorstellung derjenige von einem Informatik-Studium hat.



  • µ schrieb:

    Denn das macht nur deutlich, welch falsche Vorstellung derjenige von einem Informatik-Studium hat.

    Auf der anderen Seite ist das aber nunmal zu 99% das, womit man vor dem Studium im Kontext "Informatik" in Berührung kommt und somit der hauptsächliche Grund, warum man sich für ein solches Studium entscheidet. Kein Studienbewerber in der Informatik will das studieren, weil er Graphentheorie so toll findet, supergerne Laufzeiten von Algorithmen abschätzt oder gerne logische Schaltungen am Simulator zusammenlötet. Und das wissen auch die Professoren. Sofern die sich überhaupt um die Zulassungen kümmern, da hätte ich noch meine Zweifel 😉

    Ich denke, man sollte halt seinen eigenen Background beleuchten und Qualifikationen nennen, die einen für das Studium geeignet erscheinen lassen. Gerade groß in Mode ist ja der ganze Soft Skills-Quatsch. Also z.B. durchaus nicht auf die Nennung ehrenamtlicher Tätigkeiten im Sportverein o.ä. verzichten! Eine lange Liste aller Programmiersprachen in Verbindung mit Superlativen, die ein Bullshit-Bingo blass erscheinen lassen, halte ich auch für überzogen.



  • árn[y]ék schrieb:

    Kein Studienbewerber in der Informatik will das studieren, weil er Graphentheorie so toll findet, supergerne Laufzeiten von Algorithmen abschätzt

    Eigentlich hast du meine Hauptmotivation genannt :p (na gut, lass das Wort "Laufzeit" weg). Man sollte sich halt mal vor dem Studium informieren, was einen erwartet.



  • Naja, die Dinge die ihr erwähnt habt packe ich halt ins Motivation-Schreiben.

    Da habe ich geschrieben, dass ich mich schon mit Programmiersprachen wie C, Java aber besonders C++ auseinander gesetzt habe und Bücher wie effective c++ und more effective c++ gelesen habe. Ich bezeichne das aber im Folgenden als "etwas Vorwissen" und hab das hauptsächlich genannt, um mein Interesse zu "beweisen". Eben diese Interesse und das "etwas Vorwissen" hab ich als Qualifikation für ein erfolgreiches Studium genommen.
    Ich denke das kann man so machen?

    Viel mehr als den Semesterplan zu loben viel mir aber nicht als Grund ein, wieso ich genau an der Uni studieren will. Ich denke, dass die Aussagen über den Semesterplan tatsächlich den Sinn dessen Aufbau treffen aber viel mehr fiel mir halt nicht ein. Guten Ruf erwähnen? neee. Erwähnen, dass die Uni sehr günstig gelegen ist für mich? Hmm.



  • Michael E. schrieb:

    Eigentlich hast du meine Hauptmotivation genannt :p

    Irgendwo müssen ja auch die 1% Rest herkommen! 😃



  • árn[y]ék schrieb:

    Kein Studienbewerber in der Informatik will das studieren, weil er Graphentheorie so toll findet, supergerne Laufzeiten von Algorithmen abschätzt oder gerne logische Schaltungen am Simulator zusammenlötet.

    Eigentlich kann man sich das Studium fast sparen, wenn man nur die Komplexität von Algorithmen abschätzen will 😉 Alles, was ich in der Hinsicht jemals gebraucht habe, konnte ich auch schon vor dem Studium. Das läuft in 99,999% der Fälle darauf hinaus, dass man sagt, ah ja, das schaut quadratisch aus, dann nehm ich halt eine Hashtable und es wird linear, Algorithmus optimiert, fertig.



  • Mechanics schrieb:

    Alles, was ich in der Hinsicht jemals gebraucht habe, konnte ich auch schon vor dem Studium. Das läuft in 99,999% der Fälle darauf hinaus, dass man sagt, ah ja, das schaut quadratisch aus, dann nehm ich halt eine Hashtable und es wird linear, Algorithmus optimiert, fertig.

    Es gibt viele Algorithmen, bei denen man bis heute nicht weiß, ob sie in Polynomialzeit laufen oder in Exponentialzeit (oder irgendwo dazwischen). Wenn man sich die Schleifen naiv anschaut, bekommt man nur die Exponentialzeitschranke für die Laufzeit. Aber vielleicht läuft der Algorithmus in Wirklichkeit deutlich schneller, weil in den Schleifen niemals alle Kombinationen auftreten können.

    In der Industrie wird man mit solchen Algorithmen aber wahrscheinlich seltener zu tun haben.



  • Christoph schrieb:

    Mechanics schrieb:

    Alles, was ich in der Hinsicht jemals gebraucht habe, konnte ich auch schon vor dem Studium. Das läuft in 99,999% der Fälle darauf hinaus, dass man sagt, ah ja, das schaut quadratisch aus, dann nehm ich halt eine Hashtable und es wird linear, Algorithmus optimiert, fertig.

    Es gibt viele Algorithmen, bei denen man bis heute nicht weiß, ob sie in Polynomialzeit laufen oder in Exponentialzeit (oder irgendwo dazwischen). Wenn man sich die Schleifen naiv anschaut, bekommt man nur die Exponentialzeitschranke für die Laufzeit. Aber vielleicht läuft der Algorithmus in Wirklichkeit deutlich schneller, weil in den Schleifen niemals alle Kombinationen auftreten können.

    In der Industrie wird man mit solchen Algorithmen aber wahrscheinlich seltener zu tun haben.

    Ist schon klar, ich habs ja auch studiert 😉 Sowas trifft man sicher auch in der Praxis, keine Frage. Und überhaupt kann der Rechner meist nicht schnell genug sein. Wollte nur sagen, dass die Abschätzung quadratisch vs. logarithmisch vs. linear in über 99% der Fälle reicht und man nichts großartiges komplexeres braucht.
    Und wenn doch (was ja dann auch wieder nicht so selten ist), dann hat es wenig mit der Komplexitätstheorie und -abschätzung zu tun. Oft braucht man sehr viel Hirnschmalz, um ein Problem schneller zu lösen, und das geht eigentlich über das hinaus, was Informatiker drauf haben. Wenns darum geht, Bildverarbeitungs oder Segementierungsalgorithmen zu optimieren, dann ist es meist halt Mathematik pur und es hilft wenig, wenn man die Komplexitätsklasse schätzen kann, aber keine Ahnung hat, wie man das Problem effizienter löst. Mit effizienter meine ich nicht die direkte Abänderung des Algorithmus, sondern einen komplett anderen Algorithmus, der das Problem auf andere Weise, aber wesentlich schneller löst. Das sind eigentlich die wichtigen Fälle und aus meiner Sicht hilft da ein Informatikstudium in der Praxis wenig.



  • Eigentlich sollte dich ein Informatikstudium aber genau darauf vorbereiten... Imo lappt das auch ganz gut.



  • Mechanics schrieb:

    und das geht eigentlich über das hinaus, was Informatiker drauf haben. Wenns darum geht, Bildverarbeitungs oder Segementierungsalgorithmen zu optimieren

    Gerade in Bildverarbeitung hätte ich widersprochen. Das ist zwar mathematiklastig aber
    a) ist die Mathematik dafür doch sehr angewandt und stückelt sich aus mehreren Disziplinen zusammen. Ein Informatiker, der das zugeschnittene mathematische Know-How komprimiert für diesen Zweck studiert hat, kann dem Mathematiker praktisch durchaus überlegen sein, der sich an das Wissen aus vier oder fünf beweislastigen 6-SWS-Vorlesungen erinnern muss.

    b) kommt noch eine Menge Algorithmik sowie praktisches Know-How zur Computergrafik dazu. Nicht alle Optimierungen sind primär mathematischer Natur. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Gerade diese unverschämt eng-verzahnte Kombination aus formaler Theorie und pragmatischen Ansätzen machen die Bildverarbeitung für mich so reizvoll. 😋

    Dem Mathematiker hätte ich eher bei anspruchsvollen numerischen Simulationen, nicht-diskreten Optimierungsproblemen am Rechner oder komplexen stochastischen Prozessen den Vorzug gegeben 🙂



  • Mechanics schrieb:

    Mit effizienter meine ich nicht die direkte Abänderung des Algorithmus, sondern einen komplett anderen Algorithmus, der das Problem auf andere Weise, aber wesentlich schneller löst. Das sind eigentlich die wichtigen Fälle und aus meiner Sicht hilft da ein Informatikstudium in der Praxis wenig.

    Es hilft aber eher als andere Studiengänge. Erstmal erfindet man nicht einfach so nebenbei einen neuen Algorithmus der allen bisherigen überlegen ist. Sowas ist nahezu ausgeschlossen.
    Wenn es darum geht einen Algorithmus durch einen besseren, bekannten, auszutauschen, kann der Informatiker auf ein viel größeres Reportoire zurückgreifen als Mathematiker. Selbst wenn man viel recherchieren und Literatur wälzen muss hat man im Info-Studium doch eine ganze Menge an Problemlösungsstrategien kennengelernt und kann sie relativ systematisch nach einer besseren Lösung absuchen.

    Kleines Beispiel: Ein linearer Filter ist ätzend langsam und hat Quadratische Laufzeit. Aus einer Bildverarbeitungsvorlesung erinnert man sich an Separierbarkeit und kann dann relativ schnell testen, ob der gegebene Filterkern separierbar ist. Kann ein Mathematiker das, der noch nie mit Bildverarbeitung in Berührung kam? Der leitet sich nicht einfach mal so die Bedingungen für Separierbarkeit her bzw. weiß nicht, dass das möglich ist.

    Es geht doch in der Praxis garnicht darum abstrakte Mathematik zu betreiben und ausgeklügelte Beweise zu erstellen. Das wichtigste ist imho mathematische Notation lesen und begreifen zu können um dann die Arbeit von anderen einsetzen (und verstehen) zu können. Alles was man an Algorithmen vollkommen selbständig entwickelt, ist einfach nur trivial.



  • Mechanics schrieb:

    Wen interessiert es? Wenn du nicht grad einen Notenschnitt von 4.0 hast, sollten sie dich schon nehmen.

    Naja, so würde ich das jetzt nicht sagen. Wenn es mehrer Bewerber gibt, suchen die schon aus. Ich würde mir bei einer Bewerbung immer Mühe geben. Nachher ärgert man sich nur.


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