Informatik-Studium -> Vorbereitung
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Was hat die Fähigkeit eines Entwicklers mit der Anforderung zu tun? Ich denke wie gesagt, dass das Web ebenso herausfordernde Probleme hat.
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Zumindest hat der TE explizit "Webdesign" geschrieben.
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Steffo schrieb:
Was hat die Fähigkeit eines Entwicklers mit der Anforderung zu tun? Ich denke wie gesagt, dass das Web ebenso herausfordernde Probleme hat.
Das Web hat viele sich vergleichsweise wiederholende Tätigkeiten.
Daten lesen, anzeigen, Formular abfragen, einfügen und notfalls mal eben löschen.
Das ganze gibt's dann ab Web2.0.Und was heißt hier Cloud? Cloud gibt's schon länger als Web2.0 - nur nannte man es früher nicht so. Damit kommt man damit eher wieder an Aufgaben, die ein normaler Entwickler auch kennen sollte.
Ich sehe keine herausfordernden Probleme, die man als normaler Entwickler nicht auch jeden Tag hat. Nur, dass man als normaler Entwickler eben auch mit den Dingen in Kontakt kommen, die darüber hinaus gehen.
Und bevor Webentwickler bei WebGL ankommt... das will ich erst noch sehen. ^^
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@ newMember:
Lass dich mal nicht verunsichern. Natürlich ist nicht immer alles rosig, aber wenn man Mathe nicht ganz abgeneigt ist, und sich nicht nur fürs Programmieren sondern auch die Theorie interessiert, schafft man das schon. Wie schon erwähnt brechen wahrscheinlich viele nicht aus Überforderung o.ä. ab (ich hab dazu natürlich keine statistik, aber wenn ich so resümiere, wer aus meinem Umfeld abgebrochen hat, dann eig. immer aus anderen Gründen, wie falsche Vorstellungen etc.)
Vielleicht gibt es ja bei dir an der Uni ein Probestudium oder Schülertage, da kann man sich immer ganz gut informieren. Oder setz dich einfach mal in die Vorlesung und sprich mit Studenten.
Mach dir auf jeden Fall dein eigenes Bild, etwas nur nicht zu tun, weil andere Sagen, ist zu schwer ist meiner Meinung nach die falsche Entscheidung. Es gibt genug gebiete, die hohe Abbrecherquoten haben, viele haben aber auch daran spaß.
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Hyde++ schrieb:
Wie schon erwähnt brechen wahrscheinlich viele nicht aus Überforderung o.ä. ab (ich hab dazu natürlich keine statistik, aber wenn ich so resümiere, wer aus meinem Umfeld abgebrochen hat, dann eig. immer aus anderen Gründen, wie falsche Vorstellungen etc.)
Ich würde sagen, wenn man nicht ganz blöd ist und das schaffen will, dann schafft man das auch. Bei uns habens am Ende vielleicht 30% oder weniger geschafft - 50% halte ich für unrealistisch. Die meisten sind schon nach dem ersten oder zweiten Semester gegangen, weil sie sich was anderes vorgestellt haben oder weil sie einfach nicht gewusst haben, was sie machen sollen und sich gedacht haben, ah ja, Informatik hat doch was mit Computern zu tun, da schau ich mal rein. Dann sind in der Tat ein paar wegen Mathe durchgefallen, weil sie die Prüfung dreimal nicht geschafft haben. Wir hatten auch schon im ersten Semester so eine komische Vorlesung, wo alle Themen so ein bisschen kreuz und quer behandelt wurden und wenn man erstmal keien Ahnung hat, dann hatte man auch keine Chance zu verstehen, worums geht. Da haben sich auch viele gedacht, hä, was soll denn das jetzt, das check ich nicht, das will ich nicht studieren. An der Stelle ist die Grenze zwischen "Überforderung" und "sich was anderes vorgestellt zu haben" fließend, würd ich sagen. Natürlich hat jeder gewisse Vorstellungen, und wenn dann ein paar Vorlesungen kommen, die einem nicht in den Kramm passen, dann schaffens einige nicht, sich zusammenzureißen und fallen in der Vorlesung durch. Habe ich auch bei ein paar gesehen. Was eigentlich sinnlos war, weil die hätten vielleicht durchaus Informatiker werden können. Es gibt Vorlesungen, da muss man einfach durch.
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NewMember schrieb:
Meine Eltern sind von der 50+% Abbrecher-Quote im Informatikstudium extrem erschüttert und dementsprechend ... paranoid was meine Erfolgschancen betrifft.
Dann solltest du ihnen die ganze Bandbreite von Gründen aufzählen, aus denen man ein Studium abbrechen kann bzw. wie solche Quoten entstehen. Abbruch aufgrund zu hoher Schwierigkeit ist bei weitem nicht der einzige Faktor dabei.
NewMember schrieb:
Ich suche daher nach einer Möglichkeit, mich in den nächsten 2-3 Monaten auf das kommende Informatik-Studium vorzubereiten. Eig. vor allem auf Mathe weil mir das Programmieren durchaus schon bekannt ist ( ich bin kein guru, aber ein paar bücher über c++ hab ich schon gelesen und die ein oder anderen Dinge auch schon programmiert ).
Ich glaube nicht, daß du in ein paar Monaten etwas lernen kannst, was dich mehrere Jahre lang vor einem Studienabbruch schützt. Mehr als ein kurzes Auffrischen (= "Nichtvergessen") des Schulstoffs ist da kaum drin, aber auch nicht erforderlich.
Wie auch immer deine Vorbereitung nun aussieht und es danach weitergeht, viel Erfolg.
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Wow, hätte nicht gedacht, dass so viele Leute hier ihre Eindrücke schildern ;P
Auf jeden Fall vielen Dank dafür !Alles in allem bleibe ich wohl einfach bei dem kleinen Vorbereitungs-Skript, damit ich wenigstens die Notationen ein bisschen kenne.
Zusätzlich hoffe ich, dass ich nicht in so ein Horror-Szenario gerate wie Xin es geschildert hat ;P Hört sich ja echt schon kriminell an, was bei dir da an der Uni abgelaufen ist. Respekt, dass dus trotzdem geschafft hastDieser Grund ... "Was anderes vorgestellt haben" ... was denn? Was haben die Leute sich vorgestellt? Dass man immer nur am Programmieren ist und als Hausaufgaben irgendwelche Programme programmiert?
Oder eher in die Richtung, dass die Leute dachten sie sind die Ober-Gurus im Studium weil sie mit den MS Office Programmen umgehen können und wissen, wie man www.google.de pingt ?Eine Frage habe ich noch an Euch : Informatik studiert man ja immer plus irgendein Nebenfach. Das nervt mich um ehrlich zu sein ziemlich, aber es ist nunmal so. Physik hab ich in der 10. Klasse abgelegt, fällt also schon mal weg. Generell würde ich wohl schon genügend Interesse dafür aufbringen können, aber da fehlen mir schon die absoluten Grundlagen.
Wenn ich jetzt Mathematik dazu nehme, habe ich irgendwie Angst, dass ich im Prinzip Mathe unter dem Titel Informatik studiere. Prinzipiell heißt es ja 2/3 Kernausbildung Informatik, 1/6 Mathematik und 1/6 Nebenfach - Ergo 2/3 Informatik 1/3 Mathematik. Aber im Informatik-Teil kommt ja auch Mathematik in Form von Algorithmen, etc. vor ?
Mathematik kommt mir aber irgendwie als einzige annehmbare Option für das Nebenfach vor. Computerlinguistik ... nä, will kein Sprachwissenschaftler sein.Statistik wäre villeicht noch interessant, aber da kann ich gleich Mathe nehmen.
BWL und VWL interessiert mich nicht die Bohne und Grundlagen sind auch non-existent.
Selbige gilt für Bio, Psychologie und andere Sprachen.Was hattet ihr als Nebenfächer? Oder musste man das zu Euren Zeiten gar nicht wählen?
Mfg
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NewMember schrieb:
Zusätzlich hoffe ich, dass ich nicht in so ein Horror-Szenario gerate wie Xin es geschildert hat ;P Hört sich ja echt schon kriminell an, was bei dir da an der Uni abgelaufen ist.
Er war an keiner Universität, aber es ist natürlich ebenso an einer Universität denkbar. Es ist eben wie überall sonst auch... denkbar, aber in der Form sicher nicht sehr verbreitet.
NewMember schrieb:
Dieser Grund ... "Was anderes vorgestellt haben" ... was denn? Was haben die Leute sich vorgestellt? Dass man immer nur am Programmieren ist und als Hausaufgaben irgendwelche Programme programmiert?
Oder eher in die Richtung, dass die Leute dachten sie sind die Ober-Gurus im Studium weil sie mit den MS Office Programmen umgehen können und wissen, wie man www.google.de pingt ?Zum Beispiel, ja. Oder auch allgemeiner noch, manche stellen sich vor, daß es so weitergeht, wie es in der Schule aufgehört hat, mit wenig Aufwand zu akzeptablen Ergebnissen zu kommen.
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NewMember schrieb:
Dieser Grund ... "Was anderes vorgestellt haben" ... was denn? Was haben die Leute sich vorgestellt? Dass man immer nur am Programmieren ist und als Hausaufgaben irgendwelche Programme programmiert?
Oder eher in die Richtung, dass die Leute dachten sie sind die Ober-Gurus im Studium weil sie mit den MS Office Programmen umgehen können und wissen, wie man www.google.de pingt ?Es gibt z.B. Leute, die sich gar nichts vorstellen. Es gibt genug Leute, die die Schule irgendwie geschafft haben und keine konkreten Vorstellungen haben, was sie machen wollen/können. Die meisten studieren dann BWL. Einige denken sich auch, ich probiers mal mit Informatik, hört sich nach Computern an, hab zwar keine Ahnung davon, aber werd mich schon irgendwie durchmogeln, wie in der Schule.
Dann gibt es Leute, die gern Playstation spielen, auch keine Ahnung von Computern haben und meinen, an der Uni lernen sie dann, wie man diese Playstation Spiele schreibt.
Und es gibt sehr viele, die sich gut mit Computern auskennen und recht gut programmieren können und meinen, sowas in der Art lernt man dann auch, weil im Endeffekt wollen sie ja als Softwareentwickler arbeiten und dafür muss man ja programmieren können. Solchen Leuten fällt es dann schwer einzusehen, dass zu einem Informatikstudium viel mehr dazugehört und man erstmal wesentlich abstrakter denken muss. Die scheitern leider auch oft.
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NewMember schrieb:
Zusätzlich hoffe ich, dass ich nicht in so ein Horror-Szenario gerate wie Xin es geschildert hat ;P Hört sich ja echt schon kriminell an, was bei dir da an der Uni abgelaufen ist. Respekt, dass dus trotzdem geschafft hast
Ich kenne Xin nicht. Aber ich gehe davon aus, dass zu so etwas immer mehrere Parteien gehören. Die Professoren sind einem nicht grundsätzlich feindlich gesinnt. Man muss schon fast bewusst daran arbeiten, da ein echtes zwischenmenschliches Problem entstehen zu lassen. Eigentlich hat man sogar sehr wenig Kontakt zu den Professoren. Zwischen mir und den meisten Professoren gab es damals zum Beispiel ausschließlich in der Prüfung ein Gespräch. ...und das war ein Fachgespräch.
NewMember schrieb:
Dieser Grund ... "Was anderes vorgestellt haben" ... was denn? Was haben die Leute sich vorgestellt? Dass man immer nur am Programmieren ist und als Hausaufgaben irgendwelche Programme programmiert?
Oder eher in die Richtung, dass die Leute dachten sie sind die Ober-Gurus im Studium weil sie mit den MS Office Programmen umgehen können und wissen, wie man www.google.de pingt ?Ich sag Dir mal folgendes. Du meinst, Du weißt, was Informatik ist bzw. was Dich in einem Informatikstudium erwartet? Du weißt es nicht. Niemand weiß das im Vorfeld.
Zudem ist die Informatik sehr vielseitig. Es ist etwas vom Zufall abhängig, welche Seiten man im Studium kennenlernt.
NewMember schrieb:
Was hattet ihr als Nebenfächer? Oder musste man das zu Euren Zeiten gar nicht wählen?
Mach Dir wegen dem Nebenfach mal keine sooo großen Gedanken. Nebenfächer sind eigentlich lächerlich. Sie bringen fast nichts und sind auch praktisch keine Hürde.
scrub schrieb:
Ich glaube nicht, daß du in ein paar Monaten etwas lernen kannst, was dich mehrere Jahre lang vor einem Studienabbruch schützt. Mehr als ein kurzes Auffrischen (= "Nichtvergessen") des Schulstoffs ist da kaum drin, aber auch nicht erforderlich.
Für mich war der Studium damals am Anfang ein echter Schock. In der Schule musste ich nie etwas machen. Ich habe praktisch nie die Hausaufgaben gemacht und auch praktisch nicht für Klausuren gelernt. Dann war ich in der Uni und es war plötzlich alles anders. Ich musste plötzlich ein bisschen fleißig sein. Mir sind die Dinge nicht mehr alle so zugeflogen und man musste jede Woche etwas abgeben um an seine Punkte zu kommen. Ich habe diesen Übergang damals deshalb recht gut hingekriegt, weil ich ein echtes Interesse an der Thematik hatte. Vieles davon habe ich gar nicht sooo sehr als Arbeit angesehen, sondern ich habe mein Interesse verfolgt. Allerdings wäre es trotzdem etwas besser gewesen, wenn da damals nicht dieser massive Schock gewesen wäre. Den haben natürlich nicht alle: Es gibt auch Leute, die in Schulen waren, die tatsächlich etwas verlangt haben. Oder Leute, die in der Schulzeit einfach mehr machen mussten, um sich durchzukämpfen. Aber ich denke, dass man gerade die Probleme im ersten oder den ersten paar Semestern durchaus abmildern kann, wenn man in einigen Bereichen schon vorgearbeitet hat. Mir hat es damals glaube ich sehr genutzt, dass ich schon etwas programmieren konnte und privat etwas programmiert habe. Ich glaube, wenn das nicht da gewesen wäre, wäre mir das Studium wesentlich schwerer gefallen.
Außerdem weiß man durchs Vorarbeiten etwas mehr, was auf einen zukommt.
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Nur als "Vorwort": Hier sind einige gute Gründe genannt worden, warum Studenten abbrechen - und das lag auch bei uns vorrangig an falschen Erwartungen. Die Quote muss geschätzt bei etwa 80% Abbrechern gelegen haben. Aber jeder, der wirklich wollte, kam auch durch - auch mit deutlich weniger Stress als bei mir.
Mein Studium ist definitiv in allen Punkten "besonders" verlaufen. Und da auch ich ein Diplom bekommen habe, ist mein Studium also kein Grund, sich die Erfahrung, die das Studium vermittelt entgehen zu lassen.
Ich würde wieder studieren.Gregor schrieb:
NewMember schrieb:
Zusätzlich hoffe ich, dass ich nicht in so ein Horror-Szenario gerate wie Xin es geschildert hat ;P Hört sich ja echt schon kriminell an, was bei dir da an der Uni abgelaufen ist. Respekt, dass dus trotzdem geschafft hast
Ich kenne Xin nicht. Aber ich gehe davon aus, dass zu so etwas immer mehrere Parteien gehören. Die Professoren sind einem nicht grundsätzlich feindlich gesinnt. Man muss schon fast bewusst daran arbeiten, da ein echtes zwischenmenschliches Problem entstehen zu lassen. Eigentlich hat man sogar sehr wenig Kontakt zu den Professoren. Zwischen mir und den meisten Professoren gab es damals zum Beispiel ausschließlich in der Prüfung ein Gespräch. ...und das war ein Fachgespräch.
Das war bei mir ganz anders.
Es gab Profs, die waren nahezu grundsätzlich feindlich gestimmt - nicht nur mir gegenüber. Denen machte es aber auch Spaß, bzw. die reagierten gereizt, wenn man ihnen nicht die Füße küsst.
Ich habe später erfahren, warum der Prof mich mehrfach prüfte, mich nicht mehr mochte: Zum einen rannte er mal laut schreiend auf mich zu, als ich an der Tafel stand. Das machte er häufiger, die Studenten gingen dann eingeschüchtert zurück.
Schreien finde ich nicht sonderlich beeindruckend, also blieb ich stehen. Das passte zum einen nicht zu seinem üblichen Verhalten und verkürzte weiterhin deutlich seinen Bremsweg. Und obwohl er einen Kopf größer als ich war, darf man Studenten ja auch nicht einfach über Haufen rennen. Also musste er stehenbleiben, was vermutlich nicht zur geplanten Show gehörte. Das eigentliche Problem kam ein Semester später:
Ich habe eine Vorlesung, die für andere aber nicht für mich Pflicht war, zusätzlich und freiwillig besucht. In der Mitte des Semesters hatte ich keine Zeit mehr, weil ich mit anderen Sachen ausgelastet war. Ich ging also nicht mehr hin. Später, nach meinem Studium erzählte mir ein Kommilitone, dass er a) mein Fortbleiben bemerkte und b) nachdem ich dann nicht mehr kam immer erklärte, dass wenn man so wie der Herr Xin studieren würde, man es eh zu nix bringt. Ich war in jeder Stunde das personifizierte Böse.
Ich sehe das heute eher als Kompliment, denn offenbar war ich ihm wichtig genug, dass ihm mein Fernbleiben derart missfiel. Hätte er mich mal auf einen Tee eingeladen...Mit manchen Profs trank man auch mal ein Bier zusammen und dabei ging es auch nicht immer um Fachgespräche.
Natürlich gibt es immer zwei Parteien und ich hätte den Stress sicherlich auch durch braves Abnicken verhindern können. Allerdings bin ich ziemlich direkt und ehrlich, was ganz klar auch nicht immer gut ankommt.
Einem Prof schrieb ich nach einer Aktion mal, dass ich mit ihm zwar professionell zusammenarbeiten werde, aber er kein Mensch ist, mit dem ich ein Bier trinken würde.
Ich empfinde das nicht als eine Beleidigung. Wir können halt persönlich nicht miteinander, aber das muss uns bei der Zusammenarbeit ja nicht stören. Er hatte mich im 3. Semester als faules, für das Studium unwürdiges Rohmaterial für die Industrie beschrieben. Das fand ich auch suboptmal, aber störte mich nicht. Ich darf ja anderer Meinung sein.
Einige Semester später hatten wir dann einen Kurs zusammen, wo er in der Hälfte des Semesters nach einer ehrlichen Meinung zu seinem Kurs fragte. Das war einerseits eine deutliche Vorlage, denn jeder dachte das gleiche. Ich formulierte es dann freundlich als "verbesserungsfähig in einigen Punkten", die ich auch benannte - woraufhin jemand anderer sich befreit von der Last des ersten Wortes das ganze konkreter Formulierten: Der Kurs war sch...
Hier denke ich, wer die Wahrheit nicht hören will, sollte auch nicht fragen. Das ist sicherlich mein Part an der Geschichte mit diesem Prof, aber ich betone, meine Kritik war nicht reißerisch formuliert, sondern konstruktiv. Gefallen hat sie im aber dennoch nicht.
Der Kommilitone war weniger höflich, aber im Prinzip auch nicht falsch. Statt 90 Minuten dauerte der Kurs dann nur 15 Minuten, weil der Prof wütend explodierte und sinnbildlich an der Decke laufend den Raum verließ.Daraufhin mochte er mich vermutlich noch weniger und tat alles mögliche, um uns diesen Schein zu verweigern. Er muss mich auch nicht mögen, ich verlange lediglich, dass er fair mit mir und meiner Gruppe umgeht. Wenn er ein Problem mit mir hat und nicht will, dass ich den Schein bekomme ist das schon unfair - die anderen haben damit nichts zu tun.
Wir mussten zusätzliche Aufgaben erledigen usw. und für Dinge rechtfertigen, die er angeordnet hatten, er warf uns vor, nicht mitzuarbeiten, was wir zum Glück klar und bewiesenermaßen widerlegen konnten und er verlangte nur von unserer Gruppe eine schriftliche Kritik über sein Fach. Die der beiden anderen war kurz und im Sinne "passt schon", meine war weiterhin ehrlich. Als Fähnchen tauge ich halt nix.
Die gefiel ihm aber nicht, daher sollten wir sie erneut schreiben. Vor diesem Prof wurde ich bereits gewarnt, bevor ich überhaupt zum FH-Standort gezogen war. Man empfahl mir, Kurse in verkehrter Reihenfolge zu nehmen, um dem Prof aus dem Weg zu gehen. Bin ich auch nicht der Typ für - ich denke im Dreck, den die anderen umgehen, findet man am ehesten ein Stückchen Gold.
Nach der Aktion, ging ich zum Dekan (der Dekan _vor_ der 50000 Euro Begrüßung) mit allen Unterlagen - inkl. der schriftlichen Kritik, auch der Information, dass ich eben nicht alles nur abgenickt habe sondern auch ehrliche Kritik geübt habe, die nicht gut ankam und bat ihn zunächst nichts zu unternehmen, nur dass er im Falle des Falles nicht unvorbereitet vor einer eskalierten Situation steht - falls wir uns nicht unter uns einigen können.
Der Dekan entschuldigte sich bei mir für das Verhalten des Profs, der Dekan kannte ihn ja auch schon länger.
Ich weiß nicht, ob der Dekan eingegriffen hat. Ich schrieb dem Prof dann eine sehr zynische Kritik, die er offenbar ernst nahm, jedenfalls schrieb er mir, dass ich als einer der wenigen Studenten verstanden hätte, dass seine wenig gerechte Herangehensweise uns auf das richtige Leben vorbereiten würde/sollte.
Meine Kritik ging noch Jahre später bei den Studenten rund - so zynisch, wie die war, konnte man die eigentlich nicht falsch verstehen. Also schrieb ich ihm das mit dem Bier und er beschimpfte mich mal wieder per Mail.
Egal, der Schein war ja durch, also gab es keinen Grund darauf noch zu antworten.Einige Semester später hatten wir eine Projektwoche. Da mir meisten Kurse eher vom Niveau her wie "Häkeln und Stricken" vorkamen und auch "Digitalphotographie" in einer Woche eher nach Zeitüberbrückung vorkam, blieb nur ein Fach mit Anspruch bei eben diesem Prof: "Softwaregetriebene Integers". Auch wenn er didaktisch alles andere als perfekt war, so hatte er zumindest fachlich was drauf. Also hin.
Dort ging er mich die ersten beiden Tage hart an, fragte ich, was soeiner wie ich da wollte, aber es gab ja eh keinen Schein und ich bin von Anfang an studieren gegangen, um was zu lernen. Also blieb ich obwohl es dem Prof sichtlich missfiel -
ich hätte genausogut zu Hause bleiben können, wie gesagt - es gab keinen Schein dafür.
Also reagierte ich auf seine Sprüche über meine Unfähigkeit nicht weiter, hörte zu, programmierte was erforderlich ist und beiläufig fiel ihm dabei wohl auf, dass ich nicht ganz unfähig war und offenbar die richtigen Fragen stellte. Er programmierte recht aufwendigen Template-C++-Code und das bereitete den meisten deutliche Probleme und obwohl ich ja angeblich unfähig war, hatte ich mit seinen Templates keine Probleme. Nach 3 Tagen lief das problemlos zwischen uns und es gab bis zum Ende meines Studiums keine Probleme mehr.
Ab da hätte man über ein Bier nochmal reden können.Ich bin nicht unhöflich oder forciere Stress. Ich bin aber definitiv kein Mensch, der Stress aus dem Weg geht, egal ob Prof, Dekan, Chef oder sonst wer. Wer mir blöd kommt, sollte aber mit Reaktionen rechnen und solange es keinen rationalen Grund gibt, Unfairness mir oder Freunden von mir gegenüber zu akzeptieren, kommt man an mir nur mit Gewalt vorbei.
Solange etwas berechtigt ist, akzeptiere ich hingegen auch sehr krasse Dinge: wenn sie richtig sind. Mir darf man auch sagen, dass ich ein Arschloch bin und da werde ich auch nicht unfreundlich, wenn man das anschließend begründet - so etwas ist auch schon vorgekommen, wir konnten uns aber (friedlich) darauf einigen, dass ich kein Arschloch wäre. Ich mag Offenheit.
Ein Kommilitone meinte nach einer Vorlesung zu mir, dass ich ein Arschloch wäre, weil ich die Profs respektlos behandeln würde und sie mich dafür lieben, während er sie mit Respekt behandle und sie ihn hingegen ignorieren. Ist vielleicht mal auf eine andere Sicht der Dinge. Ich halte Informationen abnicken halt nicht für Respekt, sondern frage kritisch nach. Manchen Profs gefiel das sich jemand sofort mit den Dingen auseinandersetzt und in der Stunde hat der Prof halt übersehen, dass er jemanden aufgefordert hat, eine Frage zu stellen und er statt dem Studenten zu antworten, nochmal auf die vorherige Frage von mir zurückkam - also den anderen Studenten versehentlich komplett ignorierte.Wer fair mit mir umgeht, mit dem kann ich auch ein Bier trinken gehen - und das habe ich mit einigen Profs dann auch gemacht, die mit meiner Art umgehen konnten - oder wenigstens ihren Vorlesungsstoff begründen konnten, wenn ich nachfragte; Fehler im Stoff akzeptierten oder wenigstens erklärten, dass sie etwas nachlesen müssten, bevor sie antworten können. Also wenigstens keinen Blödsinn erzählen.
Ich kam mit 13 Jahren Programmiererfahrung an die FH und war damit eben auch nicht immer sofort einverstanden, wenn der Prof was an die Tafel schrieb. Teilweise wusste ich damals bereits mehr als meine Profs, was mich mit Sicherheit nicht zum einfachsten Studenten machte.
Dafür kam ich 5 oder 6 Jahre nach Abschluss nochmal auf ein Ehemaligentreffen und wurde noch von allen Profs freundlich, freudig und namentlich begrüßt. So schlimm kann ich also nicht gewesen sein.
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Xin schrieb:
dass wenn man so wie der Herr Xin studieren würde, man es eh zu nix bringt.
[offtopic]Daher also dein Name?[/offtopic]
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Mechanics schrieb:
Xin schrieb:
dass wenn man so wie der Herr Xin studieren würde, man es eh zu nix bringt.
[offtopic]Daher also dein Name?[/offtopic]
[offtopic]Nein, den habe ich schon deutlich länger. Er ist übrigens das Gegenteil von nix. :-)[/offtopic]
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Gregor schrieb:
Mach Dir wegen dem Nebenfach mal keine sooo großen Gedanken. Nebenfächer sind eigentlich lächerlich. Sie bringen fast nichts und sind auch praktisch keine Hürde.
Oha? Wie kommt man auf so eine Aussage?
Wenn man als Informatiker etwa im Nebenfach Mathematik Analysis II, Differentialgleichungen und Maßtheorie belegt, hat man sich im analytischen Bereich einen ganz schönen Vorsprung verschafft und hat dort in etwa das Wissen eines durchschnittlichen Mathe-Bachelors. Oder man vertieft in Richtung nichtlineare Optimierung und Stochastik. Dann hat man ein schönes fundament für kompliziertere Fragen der KI.Lächerlich? Nein, sir.
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marco.b schrieb:
Oha? Wie kommt man auf so eine Aussage?
Wenn man als Informatiker etwa im Nebenfach Mathematik Analysis II, Differentialgleichungen und Maßtheorie belegt, hat man sich im analytischen Bereich einen ganz schönen Vorsprung verschafft und hat dort in etwa das Wissen eines durchschnittlichen Mathe-Bachelors. Oder man vertieft in Richtung nichtlineare Optimierung und Stochastik. Dann hat man ein schönes fundament für kompliziertere Fragen der KI.Lächerlich? Nein, sir.
Mathe koennte noch das Nebenfach mit dem groessten Nutzen und dem groessten Schwierigkeitsgrad sein. Und zwar deshalb, weil die Informatik im Kern jede Menge Mathematik benoetigt und zusaetlich einiges an Mathematik im Rahmen des Informatikstudium vermittelt wird. Jenseits der Mathematik braucht man aber nur auf die Stundenzahl zu gucken. Der Threadersteller meinte etwas von 1/6 der Stunden, die fuer das Nebenfach draufgehen sollen. Du hast am Schluss des Bachelors also ungefaehr ein Semester des Studiums, das Du als Nebenfach studierst, mehr nicht. Meinst Du, dass jemand, der ein Semester in einem Fach studiert hat mit jemandem gleichzusetzen ist, der einen Bachelor in diesem Fach hat? Vermutlich nicht, Du hast ja auch geschrieben, dass das Wissen nur in einigen Bereichen dem der Hauptfachstudenten entsprechen koennte. Und das bei Mathematik, einem Fach, bei dem man als Informatikstudent sowieso einiges an Hintergrund mitbringt.
Wenn zudem spezielle Nebenfachvorlesungen angeboten werden, kannst Du davon ausgehen, dass das Niveau in diesen Vorlesungen etwas geringer als bei den Hauptfachvorlesungen ist.
Aus meiner Sicht schnuppert man bei einem Nebenfach nur ganz leicht in die entsprechende Thematik rein. Wie gesagt: Mathematik mag da eine Ausnahme sein, in der das Nebenfach tatsaechlich etwas bringt. Denk mal an andere Nebenfaecher, zum Beispiel Biologie oder so.
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Im Optimalfall umfasst das Nebenfach im Bachelor 3 x 6 SWS und enthält eine Teilmenge der Kurse des jeweiligen "vollwertigen" Studiengangs. Genau auf diesen Fall bezog ich mich, und wenn ich das richtig sehe, ist dies an vielen Unis auch der Fall.
Bei dem, was du beschreibst, gebe ich dir natürlich recht.
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NewMember schrieb:
Servus Forum,
kurz und knapp : Meine Eltern sind von der 50+% Abbrecher-Quote im Informatikstudium extrem erschüttert und dementsprechend ... paranoid was meine Erfolgschancen betrifft.
tip_ scheiß was auf deine eltern. du bist erwachsen. probier das studium. wenns dir spass macht wird das auch was. und wenn nicht: such dir was anderes. du bist jung.