Frankreich: Hollande will 75% Steuern für Einkommen > 1 Million. Bravo!!!


  • Administrator

    @Schneewittchen,
    Wenn jemand etwas konsumiert, muss dies aber zuerst produziert werden.

    Ansonsten stimme ich dir zu, dass eine Gleichverteilung definitiv den Konsum fördern würde. Was aber dazu führt, dass das Geld wieder ungleich verteilt ist 😉

    Zu deinem letzten Satz:
    Kaimaninseln, Delaware, Singapur, usw.
    Meinst du ernsthaft es gibt keine schweizer Steuerhinterzieher und -betrüger? Wir haben das Problem auch. Dagegen geht die Schweiz aber mit den vorhanden Rechtsmittel im Rahmen eines Rechtstaates vor und respektiert die Gesetze anderer Länder.

    Grüssli



  • So ein Unfug! Wirtschaftswachstum geht verloren? Bitte? Das was du erzählst macht nicht mal Volkswirtschaftlich Sinn.

    Ja klar. Wenn es keinen Anreiz für Millionäre gibt ihr Geld weitestgehend in neue Projekte und Unternehmungen zu investieren, weil der Mehrwert für sie selbst ja durch die hohe Steuer deutlich schwächer wird, geht zunächst Mal das Wachstum der Unternehmen zurück, es gibt weniger Gründungen, weniger Expansionen, weniger Leute haben Lust sich selbstständig zu machen, wenn sie das wissen; weniger Manager in Firmen sind bestrebt in noch höhere Positionen zu kommen, weil das Aufwand/Nutzen-Verhältnis sinkt usw. usf.

    Und wenn es eben weniger Firmen oder Wachstum in der Firmenlandschaft gibt, dann gibt es automatisch auch weniger Beschäftigung oder anders gesagt: Möglichkeiten für die Menschen ihre Zeit in Geld umzuwandeln. Und ohne Geld gibt es auch weniger Konsum. -> Wirtschaftswachstum sinkt

    Das alles setzt natürlich ein paar Dinge Voraus, z.B. dass den Leuten das niedrigere Aufwand/Nutzen-Verhältnis nicht trotzdem noch reicht oder Geld gar nicht so eine starke Anreizrolle spielt. Trotzdem glaube ich, dass so etwas Extremes wie 75% Steuer da definitiv einen Einfluss haben würde.



  • Eisflamme schrieb:

    So ein Unfug! Wirtschaftswachstum geht verloren? Bitte? Das was du erzählst macht nicht mal Volkswirtschaftlich Sinn.

    Ja klar. Wenn es keinen Anreiz für Millionäre gibt ihr Geld weitestgehend in neue Projekte und Unternehmungen zu investieren, weil der Mehrwert für sie selbst ja durch die hohe Steuer deutlich schwächer wird, geht zunächst Mal das Wachstum der Unternehmen zurück, es gibt weniger Gründungen, weniger Expansionen,

    Unsinn, das Geld was in die Unternehmen gesteckt wird muss ja nicht besteuert werden, so macht es Sinn, neue Maschinen zu kaufen usw. statt das Geld aufs Privatkonto zu überweisen.


  • Mod

    @Minimee: Um in /neue/ Projekte und /neue/ Unternehmungen zu investieren musst du das Geld aber zuvor aus Unternehmen A auf dein Privatkonto und schließlich in das /neue/ Unternehmen B stecken...

    MfG SideWinder



  • SideWinder schrieb:

    @Minimee: Um in /neue/ Projekte und /neue/ Unternehmungen zu investieren musst du das Geld aber zuvor aus Unternehmen A auf dein Privatkonto und schließlich in das /neue/ Unternehmen B stecken...

    MfG SideWinder

    ... und bekommst die gezahlten Steuern erstattet.


  • Mod

    Ui, wie wird denn das berechnet? Habe ich ein Einkommen welches groß genug ist kann ich also ein Unternehmen gründen und der Staat legt mir noch einmal die 75% damals abgezogenen Steuern wieder dazu?

    MfG SideWinder



  • Das was SideWinter sagt und außerdem habe ich auch gesagt, dass durch die zusätzlichen Steuern die Anreize für die Unternehmer kaputtgehen Investitionen zu tätigen, weil das, was für sie rausspringt, ja geringer wird. Egal, was die treiben, was am Ende für sie übrig bleibt, wird geringer, und deswegen geht der Anreiz auch dann kaputt, wenn man alles Wachstum der Welt 100% absetzen könnte. Am Ende springt für das gleiche Wachstum trotzdem weniger raus als vor dieser 75%-Steuer.

    Außerdem glaube ich nicht, dass das Absetzen in gleichem Maße verbessert wird als die Steuer erhöht wird. Kann man nicht ohnehin schon die ganzen Wachstumsinvestitionen absetzen? Ich vermute Mal, dass da nicht mehr so viel mehr gemacht werden kann.



  • Eisflamme schrieb:

    Das was SideWinter sagt und außerdem habe ich auch gesagt, dass durch die zusätzlichen Steuern die Anreize für die Unternehmer kaputtgehen Investitionen zu tätigen, weil das, was für sie rausspringt, ja geringer wird.

    Es senkt den Anreiz für diejenigen, die nur aus Raffgier ein Unternehmen führen wollen. Wenn es aber Weltweit diese 75% Besteuerung gäbe, so bliebe ihnen nichts anderes als dies zu akzeptieren. Wenn sie mehr Geld wollen, müssen sie eben auch mehr Steuern zahlen. Und der Gesellschaft würde es im Schnitt besser gehen.


  • Mod

    Minimee schrieb:

    Eisflamme schrieb:

    Das was SideWinter sagt und außerdem habe ich auch gesagt, dass durch die zusätzlichen Steuern die Anreize für die Unternehmer kaputtgehen Investitionen zu tätigen, weil das, was für sie rausspringt, ja geringer wird.

    Es senkt den Anreiz für diejenigen, die nur aus Raffgier ein Unternehmen führen wollen. Wenn es aber Weltweit diese 75% Besteuerung gäbe, so bliebe ihnen nichts anderes als dies zu akzeptieren. Wenn sie mehr Geld wollen, müssen sie eben auch mehr Steuern zahlen. Und der Gesellschaft würde es im Schnitt besser gehen.

    Das ist also deine Definition von Fairness: Freiwillige strampeln wesentlich länger und stärker, müssen davon aber den größten Teil abgeben weil andere gerne weniger leisten?

    Ich vermute dein Weltbild passt schlichtweg nicht zur Realität. Du hast ein Bild im Kopf welches vermutlich einen Aristokraten beim morgentlichen Golfspiel zeigt, kurzes Gespräch um 11:00 wie die Steuern passend zu umgehen sind und Kapital welches von selbst wächst. Zu viel Hollywood möchte ich mal sagen...

    Die meisten "betuchten" Personen haben sehr (sehr!) viel Arbeit und Schweißblut hineingesteckt, arbeiten regelmäßig 80-Stunden-Wochen und sind auch am Wochenende beschäftigt, psychisch stark gefordert ob der großen Verantwortung an vielen Mitarbeitern, oftmals bis an ihre Grenzen gehend. Getrieben von der Gier? Die geben Aktienbesitzer vor, also oftmals Banken, also letzten Endes sehr oft der "einfache" Mann der dort möglichst hohe Sparzinsen bekommen will. Die Kettenglieder sind nur weit genug auseinander um keinen spürbaren Zusammenhang mehr zu erkennen. Genau wie dich der Tod von 1000 Menschen in Sonstwoland kaum interessiert, der Tod eines einzelnen unmittelbaren Nachbarn aber voll trifft, steckt diese Gier in Jedermann. Günstigere Kleidung? Ja. Kinderarbeit? Nein. Es reicht aber die Stationen weit genug auseinander zu bringen, schon kann man "unwissend" günstige Kleidung erwerben.

    Mit welcher Präpotenz man hart arbeitenden Menschen (die zumeist wesentlich mehr für die Gesellschaft leisten) in einem ohnehin schon unfairen System (progressive Steuern statt gleicher Prozentsatz für alle) auch noch 75% Steuern auflasten möchte...zum Schämen.

    MfG SideWinder



  • SideWinder schrieb:

    Das ist also deine Definition von Fairness: Freiwillige strampeln wesentlich länger und stärker, müssen davon aber den größten Teil abgeben weil andere gerne weniger leisten?

    Die anderen Leisten nicht weniger, sie werden nur nicht so gut bezahlt. Und wer > 1 Mio. verdient kann einfach viel mehr abgeben ohne nennenswert an Lebensqualität zu verlieren als jemand der 40k€ p.a. verdient.

    SideWinder schrieb:

    Die meisten "betuchten" Personen haben sehr (sehr!) viel Arbeit und Schweißblut hineingesteckt, arbeiten regelmäßig 80-Stunden-Wochen und sind auch am Wochenende beschäftigt, psychisch stark gefordert ob der großen Verantwortung an vielen Mitarbeitern, oftmals bis an ihre Grenzen gehend.

    Du willst mir also erzählen dass sie wirklich verdienen was sie bekommen? Ihre arbeit ist 40 bis X Mal so viel Wert wie die Arbeit eines Angestellten der 50h die Woche arbeitet?
    btw. wer 80h Arbeitszeit angibt arbeitet davon meist 60h so, wie andere Menschen gerne mal Urlaub machen würden...



  • Minimee schrieb:

    Du willst mir also erzählen dass sie wirklich verdienen was sie bekommen? Ihre arbeit ist 40 bis X Mal so viel Wert wie die Arbeit eines Angestellten der 50h die Woche arbeitet?
    btw. wer 80h Arbeitszeit angibt arbeitet davon meist 60h so, wie andere Menschen gerne mal Urlaub machen würden...

    Also sollten wir alle den gleichen Stundenlohn bekommen und dann unterscheidet sich unser aller Gehalt nur noch daran, wie viele Stunden wir im Monat so arbeiten? 🙂
    Frage: Was arbeitest du eig. und was verdienst du? Ich sage dir dann, ob ich damit einverstanden bin.. ob du das wirklich verdienst oder nicht.



  • GPC schrieb:

    Also sollten wir alle den gleichen Stundenlohn bekommen und dann unterscheidet sich unser aller Gehalt nur noch daran, wie viele Stunden wir im Monat so arbeiten? 🙂

    SideWinder wollte das Mehrgehalt durch die Mehrstunden rechtfertigen, nicht nicht.
    Und es muss ja nicht gleich der gleiche Stundenlohn sein, aber es muss auch nicht Faktor 500 sein. Die Japaner haben da mehr Gemeinsinn, die Top-Manager von Toyta verdienen 250k€ im Jahr - das finde ich angemessen. Mal verglichen mit dem, was sich z.B. ein Winterkorn in die Tasche steckt.


  • Mod

    Minimee schrieb:

    Die anderen Leisten nicht weniger, sie werden nur nicht so gut bezahlt. Und wer > 1 Mio. verdient kann einfach viel mehr abgeben ohne nennenswert an Lebensqualität zu verlieren als jemand der 40k€ p.a. verdient.
    ...
    Du willst mir also erzählen dass sie wirklich verdienen was sie bekommen? Ihre arbeit ist 40 bis X Mal so viel Wert wie die Arbeit eines Angestellten der 50h die Woche arbeitet?
    btw. wer 80h Arbeitszeit angibt arbeitet davon meist 60h so, wie andere Menschen gerne mal Urlaub machen würden...

    Da wir über keine göttliche Instanz besitzen (von deiner Wenigkeit einmal abgesehen) die absolut bewerten kann welche Arbeit wie viel Bezahlung verdient hat, regeln sich die Gehälter über den Arbeitsmarkt.

    Sklavenarbeit wurde glücklicherweise abgeschafft, dementsprechend steht es jeder Person frei für die Arbeit die er verrichtet soviel Geld wie er sich dafür wünscht einzufordern. Wenn nun eine Putzkraft nicht in der Lage ist 500K€ pro Jahr zu erhalten und ein Geschäftsführer einer großen Aktiengesellschaft schon dann ist das wohl fairer als die absolute Meinung des göttlichen Minimee, oder?

    Gegenfrage: Warum bekommen manche Geschäftsführer nur 2500€ pro Monat und andere 25000€?

    Zu fragen "Leistet eine Person tatsächlich 40-fache Arbeit" ist der falsche Ansatz. Die richtige Frage lautet: "Gibt es Menschen denen genau diese Person 40x mehr wert ist als der Einsatz einer anderen Person". Dem scheint der Fall zu sein...

    MfG SideWinder



  • Minimee schrieb:

    GPC schrieb:

    Also sollten wir alle den gleichen Stundenlohn bekommen und dann unterscheidet sich unser aller Gehalt nur noch daran, wie viele Stunden wir im Monat so arbeiten? 🙂

    SideWinder wollte das Mehrgehalt durch die Mehrstunden rechtfertigen, nicht nicht.
    Und es muss ja nicht gleich der gleiche Stundenlohn sein, aber es muss auch nicht Faktor 500 sein. Die Japaner haben da mehr Gemeinsinn, die Top-Manager von Toyta verdienen 250k€ im Jahr - das finde ich angemessen. Mal verglichen mit dem, was sich z.B. ein Winterkorn in die Tasche steckt.

    Gerade der Herr Winterkorn hat große Erfolge als Manager vorzuweisen - schau dir mal die Entwicklung von der Marke Volkswagen an. Er hat seinen Job gut gemacht, alle haben davon profitiert. Warum soll er nicht viel Geld bekommen? Kann dir doch egal sein, VW steht hervorragend da und auch die Mitarbeiter haben ordentliche Erfolgsboni kassiert. Bist du neidisch auf sein Geld oder wo drückt der Schuh? Allgemeiner Weltschmerz?


  • Mod

    Minimee schrieb:

    Mal verglichen mit dem, was sich z.B. ein Winterkorn in die Tasche steckt.

    Wieder: Nicht er steckt es sich in seine Tasche, sondern es wird ihm für seine Arbeit in die Tasche gesteckt. Wenn die Besitzer der Volkswagen AG (und zu denen gehört Herr Winterkorn afaik nicht) ihm soviel Geld geben wollen hat das wohl schon seine Gründe. Die sind ja auch nicht darauf aus ihr Geld zu verschenken...

    MfG SideWinder



  • GPC schrieb:

    Gerade der Herr Winterkorn hat große Erfolge als Manager vorzuweisen - schau dir mal die Entwicklung von der Marke Volkswagen an. Er hat seinen Job gut gemacht, alle haben davon profitiert. Warum soll er nicht viel Geld bekommen? Kann dir doch egal sein, VW steht hervorragend da und auch die Mitarbeiter haben ordentliche Erfolgsboni kassiert. Bist du neidisch auf sein Geld oder wo drückt der Schuh? Allgemeiner Weltschmerz?

    Mag sein, Toyota ist trotzdem noch größer als Volkswagen :p

    SideWinder, du hast so ein realitätsfernes Weltbild, da fällt mir einfach nichts mehr zu sein. Der Merkt regelt es eben nicht. Der Markt führt wieder hin zu Sklavenarbeitsgleichen Zuständen weil sich manche Menschen eben nicht dagegen wehren können.


  • Mod

    Minimee schrieb:

    SideWinder, du hast so ein realitätsfernes Weltbild, da fällt mir einfach nichts mehr zu sein. Der Merkt regelt es eben nicht. Der Markt führt wieder hin zu Sklavenarbeitsgleichen Zuständen weil sich manche Menschen eben nicht dagegen wehren können.

    Dies mag in sehr gehaltsschwachen (meist bildungsfernen) Regionen gelten, weshalb dort auch zu Gunsten einer stabileren Gesellschaft Mindestlöhne und Mindestanforderungen an Arbeitsverträge eingeführt wurden die von Arbeitnehmervertretern ausgehandelt werden.

    Hauptnotwendigkeit ist wohl, dass man in Deutschland einen gewissen Lebensmindeststandard halten möchte, der zum jetzigen Zeitpunkt weltweit gesehen noch wesentlich niedriger liegt - womit sich also auch immer günstigere Arbeitskräfte finden würden. Damit der Mindeststandard in Deutschland künstlich höher als in anderen Regionen der Welt gehalten werden kann, werden solche Markthindernisse eingeführt - weltweit gesehen nicht fair, aber der Mensch denkt nun mal immer zuerst an sich und die lokale Gruppe. Da wären also nicht nur die Mindestlöhne, sondern Einwanderungsverbote, Regeln die US-amerikanische Unternehmen verpflichten zuerst einheimsche Arbeitnehmer anzustellen, usw. usf.

    Suboptimale Marktsituation auf Kosten anderer, zwar nicht fair aber wohl "für uns besser", also wieder mal die lokalen Kettenglieder vor den weit entfernen Gliedern.

    Ich glaube aber kaum, dass die Marktsituation bei Herrn Winterkorn schlecht funktioniert. Wenn die Volkswagen AG nicht bereit ist ihm ein (aus seiner Sicht) angemessenes Gehalt zu bezahlen ist er bestimmt in der Lage einen anderen Job zu finden.

    MfG SideWinder



  • SideWinder schrieb:

    Hauptnotwendigkeit ist wohl, dass man in Deutschland einen gewissen Lebensmindeststandard halten möchte, der zum jetzigen Zeitpunkt weltweit gesehen noch wesentlich niedriger liegt - womit sich also auch immer günstigere Arbeitskräfte finden würden. Damit der Mindeststandard in Deutschland künstlich höher als in anderen Regionen der Welt gehalten werden kann, werden solche Markthindernisse eingeführt - weltweit gesehen nicht fair,

    Aha, du bist also für Slums und Armut in Deutschland. Interessant. Schonmal in Südafrika gewesen? Da kann man beobachten was passiert, wenn die Lebensumstände weit auseinanderklaffen. Die einen müssen sich in von Privatarmeen bewachten und umzäunten Wohlstandsgegenden einkerkern, die anderen leben im Dreck. Aber mir ist schon klar, dass jemand wie du das bevorzugt, solange er auf der richtigen Seite des Zauns steht. Das sowas auch mit einer guten Portion Glück und dem wohlhaben der Elten zusammenhängt - geschenkt. Immer schön einreden, dass die anderen einfach zu Faul sind. 👍



  • Eisflamme schrieb:

    Ja klar. Wenn es keinen Anreiz für Millionäre gibt ihr Geld weitestgehend in neue Projekte und Unternehmungen zu investieren, weil der Mehrwert für sie selbst ja durch die hohe Steuer deutlich schwächer wird, geht zunächst Mal das Wachstum der Unternehmen zurück, es gibt weniger Gründungen, weniger Expansionen, weniger Leute haben Lust sich selbstständig zu machen, wenn sie das wissen; weniger Manager in Firmen sind bestrebt in noch höhere Positionen zu kommen, weil das Aufwand/Nutzen-Verhältnis sinkt usw. usf.

    Hey, kann es eigentlich sein, dass in diesem Thread alles in einem Topf geworfen und umgerührt wird?

    Es ging doch ursprünglich darum, dass Jahreseinkommen von über 1Mio Euro mit 75% besteuert werden. Sprich die Summe, die der Unternehmer sich selber (auf sein privates Konto) als Gehalt auszahlt sofern die Summe 1 Mio pro Jahr übersteigt. Inwiefern dies das Unternehmen betrifft, ist mir rästelhaft.
    Die Steuer trifft doch nicht das Unternehmen, sondern den Teil den sich der Unternehmer als Lohn abzwackt. Innerhalb des Unternehmens kann der Gewinnüberschuss doch z.B. in neue Produktionsanlagen, neue Arbeitsplätzeu nd neue Maschinen fließen. All das wird von dem 75%-Steuersatz nicht berührt und all das wirkt unmittelbar auf das Wirtschaftswachstum.

    Zum Thema "weniger Leute haben Lust sich selbstständig zu machen":
    Ok lasst uns mal realistisch bleiben: Wenn eine Branche SO GUT läuft, dass man sich einfach mal so > 1Mio Euro pro Jahr als Einkommen auszahlen lassen kann, dann wird es IMMER Leute geben, die versuchen werden in dieser profitablen Branche tätig zu werden. Mal ein Test: Wer hier im Forum hätte Lust ca 1 Mio Jahreseinkommen zu erzielen, bitte die Hand heben. *Hand heb*

    Zum Thema "Manager nicht mehr bestrebt": Ein Manager ist nichts anderes als ein außerordentlich gut bezahler Angestellter, der sich demnentsprechend für das Unternehmen hingeben muss. Wenn sich da einer auf die faule Haut legt weil er meint, es lohne sich nicht bei 500k pro Jahr sich anzustrengen -> feuern. So einfach ist das. Arbeitsverweigerung wird nirgendwo geduldet. Und noch weniger in dem Lohnbereich.

    Eisflamme schrieb:

    Und wenn es eben weniger Firmen oder Wachstum in der Firmenlandschaft gibt, dann gibt es automatisch auch weniger Beschäftigung oder anders gesagt: Möglichkeiten für die Menschen ihre Zeit in Geld umzuwandeln. Und ohne Geld gibt es auch weniger Konsum. -> Wirtschaftswachstum sinkt

    Das stimmt, jedoch betrifft der 75% Steuersatz (siehe oben) das Unternehmen doch garnicht. Wir reden doch nicht von einer 75% Unternehmenssteuer auf den Umsatz.. Wenn du von einem Teil des Umsatzes in den Ausbau deines Unternehmens investierst, dann zahlst du doch von dem was an Überschuss übrig bleibt die Unternehmenssteuern (nein keien 75%). Investitionen sind doch eh Steuerabzugsfähig oder etwa nicht? Korrigiert mich wenn ich falsch liege.

    ps: Wenn man sich mehr als 1 Mio pro Jahr an Lohn auszahlt, kann man sich evtl. überlegen ob man nicht einen Teil davon benutzt um die Löhne zu erhöhen.

    Eisflamme schrieb:

    Das alles setzt natürlich ein paar Dinge Voraus, z.B. dass den Leuten das niedrigere Aufwand/Nutzen-Verhältnis nicht trotzdem noch reicht oder Geld gar nicht so eine starke Anreizrolle spielt. Trotzdem glaube ich, dass so etwas Extremes wie 75% Steuer da definitiv einen Einfluss haben würde.

    Also mal eine simple Rechnung:
    Für gewöhnlich optimieren die Unternehmen. D.h. wenn der Aufwand auch nur einen Euro Gewinn mehr ergibt, wird man den Aufwand auf sich nehmen. Warum? Weil wenn man dies nicht tut, dann befindet man sich nicht im Optimum, erzielt WENIGER Gewinn und das wird die Anteilseigner seeehr ärgern.
    Lassen wir mal für einen Moment den Unsinn mit Personengesellschaften. Wenn ich mich nicht irre sind die GmbH und die AG am relevantesten und führen auch die meisten Steuern ab (absolut).
    Die in Deutschland am weiteste verbreitete Rechtsform ist die GmbH. Dort bestellt die Gesellschafterversammlung den Geschäftsherrn. Wenn der Geschäftsherr nicht optimal handelt, weil er meint dass es sich nciht für ihn lohnt, werden die Gesellschafter ein großes Problem damit haben weil es um ihr Geld geht.

    Worauf ich eigentlich hinaus will:
    0.75 * 100 Euro = zwar nur 25 Euro aber 25 Euro immer noch > 0


  • Mod

    Minimee schrieb:

    Mag sein, Toyota ist trotzdem noch größer als Volkswagen :p

    Schlechtes Beispiel. In Japan ist es nicht üblich, daß man Vorstände abwirbt, oder daß diese wechseln. Also gibt es keinen Markt für Vorstände, und deswegen werden die Jungs so schlecht bezahlt im internationalen Vergleich. Denn auch hier gilt eben, daß es der Markt regelt.

    [Aber man sollte noch dazu sagen, daß ein Gehalt von 250TEUR in Japan nicht mit einem Gehalt in DE über die gleiche Summe vergleichbar ist - in Japan muß nämlich eine Firmenwohnung, ein Firmenwagen oder auch das Abendessen auf Firmenkosten nicht als steuerbarer Vorteil angerechnet werden. D.h. da kommen noch mal einige materielle Extras on top.]


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