Aufgabengebiete eines studierten Informatikers
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Hallo, so langsam kommt mir die Frage auf, was macht ein Informatiker nach dem studieren. Wirft er sich wieder vor Quellcodes von Programmen oder leitet er Gruppen. Kann man als Informatiker an Forschung teilnehmen (z.B. Atomforschung o.Ä.) oder hört das Aufgabengebiet schon beim Entwickeln von Embedded Software auf.
Das sind für mich so ausschlaggebende Punkte, da ich später sehr interessiert an Forschung bin. Ich frage Euch Informatiker also, was ist in dem Beruf drinnen? Codet man sehr oft nach dem Studium? Wenn nicht, was macht man hauptsächlich? Gibt es Aufgabengebiete in der Forschung für einen Informatiker? Oder sollte ich mir doch lieber das Mathematikstudium anschauen?
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Ich weiß nicht, was genau Du mit "Atomforschung" meinst, aber...
Natürlich wird in der Informatik auch Forschung betrieben. Und zwar in ganz unterschiedlichen Bereichen, die das ganze Spektrum aus theoretischer, technischer und praktischer Informatik abdecken. ...und noch mehr. Auch im Bereich der eingebetteten Systeme gibt es jede Menge Forschung. Zum Beispiel über "Automated Hardware-Software-Codesign" und ähnliches. In der theoretischen Informatik könntest Du hingegen in die Forschung über Komplexitätstheorie oder vielleicht Model Checking einsteigen. Genauso gibt es jede Menge Forschung im Bereich der Künstlichen Intelligenz und auch in recht angewandten Gebieten, wie zum Beispiel der Bildverarbeitung. Also Du findest da jede Menge Forschung.
"Atomforschung" allerdings eher nicht. Informatiker sind keine Physiker. "Atomforschung" findest Du auch nicht in der Mathematik. Mathematiker sind nämlich auch keine Physiker. ...und auch nicht in der Biologie.
Insgesamt lässt sich das berufliche Umfeld eines Informatikers allerdings nicht wirklich scharf definieren. Mit einem abgeschlossenen Studium hast Du eine Qualifikation, die es Dir ermöglicht, in den verschiedensten Bereichen einen Einstieg zu finden. Gerade die Informatik kommt in der Gesellschaft in den vielfältigsten Formen vor. Und mit einem abgeschlossenen Informatikstudium arbeitest Du irgendwann vielleicht sogar in Bereichen, die gar nichts mehr mit Informatik zu tun haben. Wer weiß.
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klucki9 schrieb:
Hallo, so langsam kommt mir die Frage auf, was macht ein Informatiker nach dem studieren. Wirft er sich wieder vor Quellcodes von Programmen oder leitet er Gruppen. Kann man als Informatiker an Forschung teilnehmen (z.B. Atomforschung o.Ä.) oder hört das Aufgabengebiet schon beim Entwickeln von Embedded Software auf.
Erstmal ist die Informatik die Wissenschaft der Information und Informationen sind Dinge, die nicht mehr chaotisch sind. Sie sind "in Formation".
Als Informatiker ist es also Deine Aufgabe, etwas in Formation zu bringen, also zu analysieren und Dir etwas auszudenken, wie man diese abstrakten Dinge "begreifbar" macht. Sobald man nun diese "Dinge" begreifen kann, kann an sie auch beschreiben. Das rote Ding da hat vier Räder 400 PS und es steht Ferrari drauf. Ab da kann man es als Objekt beschreiben. Heutzutage teilt man Objekte in Klassen ein, dieses Objekt würde vermutlich als Auto klassifiziert.
Wenn wir uns jetzt eine Autospedition vorstellen, die 10000 Parkplätze hat, könnte man sich nun ein Konzept ausdenken, wie man so ein Auto da jemals wieder findet, zum Beispiel ein Karteikartensystem.Heutzutage macht man derartiges gerne mit Computern, womit wir dann auch beim Programmieren wären. Wie erklärt man "Parkplatz" einem Computer?
Anschließend könnte man Dich auch zu dieser Spedition schicken und Dir die Aufgabe geben, dass Dein Programm die Parkplätze der Autos so auswählen soll, dass sie möglichst kurze Wege einer zum LKW-Ladestation haben und alle Autos, die auf einen LKW sollen, möglichst an die Ladestation parkt, wo der LKW dann später ranfahren soll. Dann analysierst Du die Wege auf dem Parkplatz und denkst Dir da was aus, wie Du die Wege optimierst. So schnell kann aus einem scheinbar trivialen Problem regelrecht ein Forschungsgebiet entstehen.
Informatik bedeutet in der Regel ein Problem aus der Realwelt für einen Computer zu strukturieren, also zu programmieren. Große Projekte werden oft von wenigen Software-Architekten strukturiert und durch Code-Monkeys dann implementiert. Je besser Deine Ausbildung, desto größer die Chance bei den Architekten zu sitzen.
Als Architekt kann es passieren, dass Du gar nicht mehr programmierst, sondern nur noch Informatiker in Formation mit dem Produktionsplan bringst. Also in Richtung Management abdriftest.Wenn Du in die echte Forschung willst, also da, wo Du Paper über Deine Arbeit schreiben sollst, die akademischen Würden um so höher, wie das Gehalt überschaubarer ist, solltest Du Dir überlegen neben der Informatik noch etwas anderes zu studieren, damit Du das betreffende Forschungsgebiet möglichst gut verstehst und damit in der Lage bist, die Forschungsdaten nach allen Regeln der Programmierkunst dem Computer beizubringen. Hierfür gibt es durchaus Jungforscher-Stipendien, was auch mein erster Job nach dem Studium war. Hier habe ich allerdings nicht wirklich selbst geforscht, sondern Probleme der Forscher gelöst und entsprechende Software für sie geschrieben.
Natürlich kannst Du auch in der Informatik selbst forschen, das mache ich in der Freizeit im Compilerbau. Mein Geld verdiene ich mit der Programmierung an einer CAD-Software. Das kann zwischen sehr spannend (3D-Körpergenerierung und Visualisierung) bis hin zu totlangweilig (Windows-Dialoge, wirre Bauingenieur-Datenformat-Exporter schreiben) sein.
Es ist halt ein Job - mal ist es Big-Business, mal putzt man das Softwareklo, aber einer muss es ja machen
klucki9 schrieb:
Das sind für mich so ausschlaggebende Punkte, da ich später sehr interessiert an Forschung bin. Ich frage Euch Informatiker also, was ist in dem Beruf drinnen? Codet man sehr oft nach dem Studium? Wenn nicht, was macht man hauptsächlich? Gibt es Aufgabengebiete in der Forschung für einen Informatiker? Oder sollte ich mir doch lieber das Mathematikstudium anschauen?
Mathematik ist wie Informatik ein Hilfsmittel. Ein Werkzeug. Um in die Forschung reinzukommen, würde ich Dir wohl eher auch das Mathematikstudium empfehlen, bzw. eine Naturwissenschaft. Aber das muss einem auch soviel Spaß manchen, dass man sich dafür richtig begeistern kann allmögliche Beweise zu kennen und zu verstehen. Es ist halt theoretischer. Ich bin da praktisch eher veranlagt...
Ich sehe Informatik ein wenig wie Angewandte Mathematik. Als Elektriker kaufe ich den Lichtschalter ein und entwickle ihn nicht. Aber dafür sehe ich, wie das Licht angeht.
Wenn Du in Deinem Leben etwas besonderes oder herausragendes erreichen willst, solltest Du Dich fragen, wo Deine Talente sind und sie ausbauen. Es hilft Dir ja nicht, wenn Du zum Beispiel ein soziales Talent besitzt, aber nicht Kindergärtner werden möchtest, weil andere den Job als Informatiker oder Forscher "cooler" finden. Dann wirst du vielleicht ein durchschnittlicher Informatiker oder ein Aushilfs-Forscher, während gleichzeitig eine Inspiration für mehrere Generationen von Kindergartenkindern verloren geht, wo Du also viel herausragendere Arbeit leisten könntest.
Wenn es darum geht, was Du studieren willst, wenn Du Spaß am Forschen hast, dann forsche da, wo Du Deine Talente hast.
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möchtest du einfaach nur forschen? (wenn ja, warum?). oder möchtest du vielleicht lieber in einem bestimmten Bereich forschen? Falls letzteres, dann kann ich nur empfehlen, das antalrechende fach auch als hauptfach zu studieren. Du willst in der Informatik forschen? Dann studier Informatik?
Forschung in der Informatik besteht auch aus mehr als dem "Computer irgendwelche Daten beizubringen". je nach Gebiet und auch eigener Ausrichtung besteht ein Großteil der Arbeit aus Software-Entwicklung oder aber auch eben nur ein winziger Anteil, womöglich sogar gar keiner; weder Implementierung noch Architektur. Das Studium ist die ideale Möglichkeit um rauszufinden was davon dir wirklich liegt. Eine gute möglichkeit ist während s studium durch hiwitätigkeiten in einpaar dieser bereiche reinzuschnuppern um zuu sehen was da so läuft und ob einem das gefällt.
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Ich glaube ich habe meine Frage etwas blöde gestellt. Noch mal neu Hat man Chancen als Informatiker bei einem Forschungsprojekt dabei zu sin? Entwickelt man dann zum Beispiel in der Atomforschung Software, die die Atome analysiert? Mir geht es um allgemeine Forschung. Anderes Beispiel: Softwareentwicklung für Forschung von Stürmen. Ich hoffe meine Frage wird klarer
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Ja, man hat Chancen bei Forschungsprojekten dabei zu sein. Die besten Chancen hat man aber natürlich in einem Forschungsprojekt in der Informatik. die Beispiele, die du anführrst, sind aber Forschungsprojekte aus anderen Fachbereichen (Physik und Meteorologie). Dafür fehlen einem als Informatiker natürlich zunächst mal einige Grundlagen. zum einen kann es natürlich sein, dass das einfach trotzdem geht, man kann aber natürlich auch versuchen sein Profil gezielt in die richtung auszurichten, etwa indem man ein geeignetes Nebenfach wählt. Vielleicht ist es dann aber auch sinnvoller einfach direkt das entsprechende Hauptfach zu studieren und Informatik als Nebenfach und Hobby zu betreiben. Bei den Stürmen spielt auch Numerik eine nicht unwesentliche Rolle, sodass auch ein Mathematikstudium mit entsprechender Ausrichtung oder sowas wie "wissenschaftliches Rechnen" einen gute Zugang bieten.
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klucki9 schrieb:
Ich glaube ich habe meine Frage etwas blöde gestellt. Noch mal neu Hat man Chancen als Informatiker bei einem Forschungsprojekt dabei zu sin? Entwickelt man dann zum Beispiel in der Atomforschung Software, die die Atome analysiert? Mir geht es um allgemeine Forschung. Anderes Beispiel: Softwareentwicklung für Forschung von Stürmen. Ich hoffe meine Frage wird klarer
Ich arbeite an einer Simulationssoftware, die Eigenschaften von Materialien voraussagt. Wenn Du nur Informatik kannst, dann wirst Du nicht in den Kernbereich so einer Entwicklung kommen. Der Grund ist ganz einfach, dass Du man dort unglaublich viel Wissen aus dem Forschungsgebiet haben muss. Das bringst Du als Informatiker nicht mit. Derartige Software ist in großen Teilen auch nicht besonders herausfordernd, was informatische Aspekte betrifft. Es geht halt mehr um die physikalische Modellierung und die Implementierung der Formeln, die dabei herumkommen.
Es gibt natürlich auch Bereiche, in denen etwas mehr Informatik oder Numerik benötigt wird. Dort ist es aber so, dass man vieles durch Standardbibliotheken wie LAPACK oder ähnlichem abdeckt. Jenseits davon kann es zu Kollaborationen mit Gruppen aus informatiknahen oder mathematiknahen Gebieten kommen, wenn man in einem Bereich etwas benötigt, was die Standardbibliotheken nicht hergeben. In so einem Randbereich kann man dann durchaus auch als Informatiker etwas zur Forschung in dem fachfremden Gebiet beitragen. Und das kann auch sehr relevant sein. Allerdings ist das nicht gerade der direkte Weg, um in derartige Forschungsprojekte zu kommen. Und: Wenn Du das vorhast, solltest Du Dir ganz genau überlegen, _wo_ Du _was_ studierst, was genau Deine Schwerpunkte werden und so weiter.
Im Prinzip empfehle ich Dir aber folgendes: Überleg Dir, für was Du das größte Interesse hast. Willst Du lieber Informatik betreiben oder lieber eine Naturwissenschaft. Du solltest das studieren, was bei dieser Überlegung herauskommt. Das Nebeninteresse deckst Du dann privat und durch die Wahl eines passenden Nebenfachs ab. Dir sollte auch klar sein, dass sich Deine Interessen während des Studiums noch deutlich verschieben werden. Wenn Du eigentlich Informatik machen möchtest, aber die interessanten Forschungsgebiete in dem Bereich noch nicht siehst, dann wirst Du sie irgendwann im Studium kennenlernen.
EDIT: Ich glaube, die Forschung in der Informatik ist momentan unglaublich interessant, weil sich noch sehr viel bewegt. Dort kannst Du an sehr großen Entwicklungen beteiligt sein. In der Physik geht es mehr um Nischen, in denen man noch interessantes, neues sehen kann.
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Ich glaube die Zahl in der Wissenschaft (also an Unis oder Instituten) forschender Informatiker ist um Größenordnungen kleiner, als die der in der Industrie in der angewandten Forschung und Entwicklung beschäftigten.
Wenn der Fragesteller mit "Forschen" meint, als Informatiker bei der Entwicklung von neuen Produkten oder Verfahren mit Physikern oder Ingenieuren zusammenzuarbeiten, kann er sicher in der Industrie mehr finden.
Das kann sehr unterschiedlich ausssehen, z.B. gibt es auch Informatiker und Mathematiker in Pharmafirmen, die die komplexen Zulassungsverfahren von Medikamenten softwaretechnisch unterstützen. Oder in der Autoindustrie, wo es heute fast mehr Softwareleute als Maschinenbauer oder Elektrotechniker gibt.
Atomforschung ist sicher schwierig, aber nicht unmöglich. Ich arbeite als Informatiker in der Entwicklung von Software im Bereich Industrieautomation. Da bin ich in Projekten auch schon mal an Kernkraftwerksbauer geraten.
Man muss sich halt umschauen. Es gibt natürlich auch andere Jobs. Hier in der Gegend suchte mal ein großer Süsswarenhersteller per Zeitungsanzeige Wirtschaftsinformatiker "zur Wartung unserer Laserdrucker"
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nn schrieb:
Das kann sehr unterschiedlich ausssehen, z.B. gibt es auch Informatiker und Mathematiker in Pharmafirmen, die die komplexen Zulassungsverfahren von Medikamenten softwaretechnisch unterstützen. Oder in der Autoindustrie, wo es heute fast mehr Softwareleute als Maschinenbauer oder Elektrotechniker gibt.
Softwareleute != Informatiker. Gerade in der Autoindustrie sind das oft Ingenieure.
Zum Thema: Die IT im CERN beispielsweise wurde doch sicher nicht von Physikern zusammengefrickelt. Die dazu notwendigen physikalischen Kenntnisse dürften sich auch in Grenzen halten.
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Bashar schrieb:
Softwareleute != Informatiker. Gerade in der Autoindustrie sind das oft Ingenieure.
In der Embedded Entwicklung ja, in der Produktion gemischt, in der IT definitiv nein. Wenn man in der Produktion Prüfdaten von Embedded-Steuergeräten in die Firmen IT bringen muss, hat man vom Theologen bis zum Flugzeugbauer alles am Hals. (Der Theologe war übrigens Oracle Experte. )
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Achso ja, natürlich. Ich dachte du meinst die Steuergeräteentwicklung.
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Da mich diese Richtung auch sehr interessiert, würde ich gerne mal wissen, wie sieht denn die Forschung in einem Unternehmen aus? Ist sie eher wirklich Produktspezifisch oder gibt es in einigen(vielen?) Unternehmen auch einiges an Grundlagenforschung, wäre cool, wenn jemand das schildern könnte.
Da die Uni/Institutsforschung leider eher schlecht bezahlt wird, erscheint sie mir persönlich nicht wirklich attraktiv, deshalb schaue ich mich eher bei den Unternehmen um.
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Ambitious_One schrieb:
Da mich diese Richtung auch sehr interessiert, würde ich gerne mal wissen, wie sieht denn die Forschung in einem Unternehmen aus? Ist sie eher wirklich Produktspezifisch oder gibt es in einigen(vielen?) Unternehmen auch einiges an Grundlagenforschung, wäre cool, wenn jemand das schildern könnte.
Definiere Grundlagenforschung...
Wenn es darum geht, unbekannte Algorithmen zu finden, dann ist das Berufsalltag.
Um hier erfolgreich zu sein, schreiben die einen Algorithmus, die anderen kopieren ihn nach einer Recherche fast zum Problem passend aus dem Internet.Ambitious_One schrieb:
Da die Uni/Institutsforschung leider eher schlecht bezahlt wird, erscheint sie mir persönlich nicht wirklich attraktiv, deshalb schaue ich mich eher bei den Unternehmen um.
Joah, da ist das sicherlich nicht wirklich anders, da kopiert man sicher genauso aus dem Internet ;-D
Es kommt drauf an, was Du unter Grundlagenforschung verstehst. Wenn Du 'The Art Of Computerprogramming' weiterentwickeln möchtest, dann meinst Du echte Grundlagen. Ansonsten ist der Alltag eigentlich finden und anpassen von existierenden Lösungen zu aktuellen Problemen.
Ich arbeite an einem 3D-Kern für eine CAD-Software. Da fingert man auch an Algorithmen, um kippelnde Bits zu retten. Das ist ziemlich grundsätzlich, aber auch nicht der erste 3D-Kern auf dem Planeten.
Wie grundsätzlich brauchst Du es denn?
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Hmm, das ist eigentlich eine gute Frage. Vielleicht war das Wort Grundlage etwas falsch hier, weil das Wort in Zusammenhang mit Informatik rel. wenig Sinn macht, da wirkliche Grundlagen halt nur noch zumeist in der theoretischen informatik gelegt werden, der rest ist eigentlich ja soweit erkundet.
Es wäre vielleicht besser wenn man das Wort Grundlagenforschung mit dem Wort Innovation wechselt. Damit meine ich, dass man nicht die ganze Zeit vor dem Rechner sitzt und z.B. Bildverarbeitung oder Mustererkennung nur leicht auf ein bestimmtes Produkt optimiert/anwendet und das wars. Sondern eher dass man sich vieles einfallen lassen, berechnen muss damit ein Problem gelöst wird, sodass man die Bildverarbeitung/Mustererkennung selber um einige Aspekte teilweise erweitert.
Ich hoffe es ist etwas verständlicher geworden :S
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Ambitious_One schrieb:
Es wäre vielleicht besser wenn man das Wort Grundlagenforschung mit dem Wort Innovation wechselt. Damit meine ich, dass man nicht die ganze Zeit vor dem Rechner sitzt und z.B. Bildverarbeitung oder Mustererkennung nur leicht auf ein bestimmtes Produkt optimiert/anwendet und das wars. Sondern eher dass man sich vieles einfallen lassen, berechnen muss damit ein Problem gelöst wird, sodass man die Bildverarbeitung/Mustererkennung selber um einige Aspekte teilweise erweitert.
"Innovation" ist auch eher ein Buzzword... Schlussendlich ist Fortschritt immer die Summe von vielen kleinen Schritten. Ein solcher Schritt zu finden, ist schon eine Herausforderung.
Wenn Du Dich für Bildverarbeitung interessierst, kannst Du Dich z.B. als aktiver Entwickler bei GIMP durchaus beliebt machen, was sicherlich auch eine gute Eintrittskarte zu entsprechend kommerziellen Lösungen ist.
Häufig kommen jedoch ganz andere Kriterien dazu, die Deine Berufsrichtung mitbestimmen, zum Beispiel Deine Familie und die Jobmöglichkeiten in deren Umkreis. Viele kleine Firmen betreiben jedoch gar keine Forschung, sondern lediglich Dienstleistungen, wo halt ein Stück Software bestellt wird und Du nur noch fragst, ob auch etwas Sahne darauf gewünscht ist.
Wenn Du Dich für ein bestimmtes Thema interessierst und Dich entsprechend engagierst, wie eben bei GIMP, hast Du in der Informatik durchaus noch gute Chancen, einige solcher kleinen Schritte aufzuzeigen und damit zum Fortschritt beitragen.
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Häufig kommen jedoch ganz andere Kriterien dazu, die Deine Berufsrichtung mitbestimmen, zum Beispiel Deine Familie und die Jobmöglichkeiten in deren Umkreis. Viele kleine Firmen betreiben jedoch gar keine Forschung, sondern lediglich Dienstleistungen, wo halt ein Stück Software bestellt wird und Du nur noch fragst, ob auch etwas Sahne darauf gewünscht ist.
Genau das ist so ziemlich mein größtes Problem und irgendwie habe ich so das Gefühl dass im Raum Hamburg+ nähere Umgebung nur solche Dienstleister rumschwirren. Alles iwie suboptimal, hätte Banker werden sollen :D.
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Xin schrieb:
Ambitious_One schrieb:
Da mich diese Richtung auch sehr interessiert, würde ich gerne mal wissen, wie sieht denn die Forschung in einem Unternehmen aus? Ist sie eher wirklich Produktspezifisch oder gibt es in einigen(vielen?) Unternehmen auch einiges an Grundlagenforschung, wäre cool, wenn jemand das schildern könnte.
Definiere Grundlagenforschung...
http://de.wikipedia.org/wiki/Grundlagenforschung
Die wenigsten firmen leisten sich leute, die Grundlagenforschung machen, damit kann man nämlich erstmal kein Geld verdienen.
Wenn es darum geht, unbekannte Algorithmen zu finden, dann ist das Berufsalltag.
kommt ein bißchen drauf an. In der praxis ist der häufigste "algorithmus" wohl eine for-schleife... Also nicht gerade das was man unter "unbekannte algorithmen finden" versteht -- zumindest wenn man von grundlagenforschung spricht.
@AmbitiousOne: es gibt schon recht voele Firmen, die auch interessante algorithmische Probleme lösen mussen. Schau zum beispiel im logistik-bereich, da sind interessante optimierungsprobleme an der tagesordnung.
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Ambitious_One schrieb:
Häufig kommen jedoch ganz andere Kriterien dazu, die Deine Berufsrichtung mitbestimmen, zum Beispiel Deine Familie und die Jobmöglichkeiten in deren Umkreis. Viele kleine Firmen betreiben jedoch gar keine Forschung, sondern lediglich Dienstleistungen, wo halt ein Stück Software bestellt wird und Du nur noch fragst, ob auch etwas Sahne darauf gewünscht ist.
Genau das ist so ziemlich mein größtes Problem und irgendwie habe ich so das Gefühl dass im Raum Hamburg+ nähere Umgebung nur solche Dienstleister rumschwirren. Alles iwie suboptimal, hätte Banker werden sollen :D.
Ich vermute, im Raum Hamburg und München wirst Du optimale Verhältnisse vorfinden.
Natürlich leben die meisten von Dienstleistungen. Und entsprechend werden die meisten Informatiker als fachlich kompetente "Dienstleister" verbraten und arbeiten nicht als Wissenschaftler.
Jester schrieb:
Xin schrieb:
Definiere Grundlagenforschung...
Danke - nur nicht hilfreich, wenn man erfahren will, was derjenige unter Grundlagenforschung versteht.
Jester schrieb:
Wenn es darum geht, unbekannte Algorithmen zu finden, dann ist das Berufsalltag.
kommt ein bißchen drauf an. In der praxis ist der häufigste "algorithmus" wohl eine for-schleife... Also nicht gerade das was man unter "unbekannte algorithmen finden" versteht -- zumindest wenn man von grundlagenforschung spricht.
Wenn man sich auf die komplette Langeweile spezialisiert (imho Datenbanken) und mit einer For-Schleife Daten aus der Datenbank in ein Grid schaufelt und wieder zurück, dann reicht die Ausbildung FI auch.
Jester schrieb:
@AmbitiousOne: es gibt schon recht voele Firmen, die auch interessante algorithmische Probleme lösen mussen. Schau zum beispiel im logistik-bereich, da sind interessante optimierungsprobleme an der tagesordnung.
Und schon wird es wieder alltäglich.
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Xin schrieb:
Jester schrieb:
@AmbitiousOne: es gibt schon recht voele Firmen, die auch interessante algorithmische Probleme lösen mussen. Schau zum beispiel im logistik-bereich, da sind interessante optimierungsprobleme an der tagesordnung.
Und schon wird es wieder alltäglich.
Klar
Sag an, was für ein Optimierungsproblem hast du zuletzt gelöst im Alltag?
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Xin schrieb:
Jester schrieb:
Xin schrieb:
Definiere Grundlagenforschung...
Danke - nur nicht hilfreich, wenn man erfahren will, was derjenige unter Grundlagenforschung versteht.
Wtf? grundlagenforschung ist Grundlagenforschung, und genau so wird ers wohl auch gemeint haben. Ist okay nicht zu wissen, dass das ein feststehender Begiff ist, kein vorwurf. nicht okay ist aber den dumm anzugehen, der einem, damit man in Zukunft auch sinnvoll mitreden kann, den Link mit der Erklärung postet.